Ich frage mich immer mehr, inwiefern das Mehrwertsteuergeschenk für Hoteliers (7% statt 19% für Übernachtungen) ein Bärendienst war, der nur die Bürokratie aufbläht...
Das glaube ich nicht! Wir müssen mal sehen, dass ja in vielen Hotels über 90 % der Umsätze durch Übernachtungen entstehen. Und viele Hotels haben es bisher nicht mal geschaft 10 % der Umsätze als Gewinn verbuchen zu können und diese Senkung der Umsatzsteuer, wäre bei gleichen Preisen, dann mehr als eine Verdoppelung der Gewinne!
Da in anderen europäischen Ländern auch Hotelübernachtungen teilweise noch stärker steuerlich ermässigt sind, war es nur ein Akt der Gerechtigkeit. Analog dazu, fällt ja auf die reine Vermietung von Wohnungen, oder auch möbilierten Zimmern keine Umsatzsteuer an.
Also von der Systematik her, kann man das durchaus rechtfertigen. Und bevor man diese Änderung brachte, sollen ettliche Hotels kurz vor der Pleite gestanden haben. Meine auch grundsätzlich könnte diese Ermässigung insgesamt für den Staat Einnahmeneutral sich entwickeln, eben weil Hotels einen grossen Personalkostenanteil haben, und so zumindest ein teil der weggefallenden Steuern an Sozialabgaben und Einkommenssteuern der Hotelmitarbeiter, oder fremder Dienstleister wieder hereinkommen. Schliesslich bei den Hotelgesellschaften wäre ein höherer Gewinn, der sich durch weniger Umsatzsteuer ergeben würde, der Körperschaftssteuer unterliegen.
Von der Definiton her, ist ja die Umsatz für jedes Unternehmen ein durchlaufender Posten, weil der Steuerschuldner soll ja der Kunde sein. Also eigentlich müssten die Hotels dann wie früher beispielsweise 119 Euro (100 Euro + 19% Umsatzsteuer), dann nach Umstellung auf 107 (100 Euro + 7 % Umsatzsteuer) stehen.
Da aber schon lange kaum ein Unternehmen, und die Hotelerie erst recht nicht, in Deutschland nach einem Kalkulationsshema die Preise kalkulieren kann, sondern es immer auf den Wettbewerb und die Gästemeinung ankommt, wird man die Preise so festlegen, wie es eben aufgrund des Wettbewerbs möglich ist, dass die Gäste das aktzeptieren.
Mein auch, wenn Hilton hier verspricht , "gratis Zugaung für Statusgäste" dann muss das Hotel das auch liefern und damit hat die unterschiedliche Besteuerung grundsätzlich aus Sicht des Gastes keinen Einfluss. Wie man das auch beim Frühstück in einigen Hotels macht, kann man den Übernachtungspreis, den man angeboten hatte, dann auf der Rechnung aufsplitten in Übernachtungskosten und Saunakosten.
Also das Hotel kann ohne weiteres, bei einem Übernachtungspreis von beispielsweise 100 Euro , eine rechnung über 99 Euro inkl 7 % Umststeuer und 1 Euro für Sauna ink. 19 % Umsatzsteuer ausstellen.
3 Euro zu verlangen , mag sich wenig anhören, aber ist trotzdem nicht in Einklang mit der Zusage des kostenlosen Zugangs.
Könnte mir sehr gut vorstellen ,dass auch 0,50 Euro (50 cent) wenn das für jedes Zimmer pauschal mit berechnet wird, ausreichend ist, um die Sachkosten der Sauna zu finanzieren. Ein Hotel mit 300 Zimmern würde dann so im Schnitt fast 100 Euro am Tag oder ca 2,800 Euro im Monat für die Saune verbuchen.
Kostet der Betrieb einer Sauna mehr?
Es ist ja nur von den Sachkosten die Rede, d. h. dass Personalkosten und kalkulatorische Zinsen, evtl auch Abschreibungen (Afa) nicht in diese Kosten einfliessen müssen!