24.03.2015: Germanwings Maschine (A320) auf dem Weg von BCN nach DUS abgestürzt

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AeroSur

Erfahrenes Mitglied
12.08.2013
472
1
MUC
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Zitat aus der SZ:

"Dass Spohr sich tatsächlich nicht mit Angehörigen unterhalten hat, ist offensichtlich falsch. Direkt nach dem Absturz war er mit Germanwings-Chef Thomas Winkelmann nach Haltern gefahren, um sich mit ihnen zu treffen. Aus dem Ort stammte eine Schulklasse, die an Bord der Germanwings-Maschine war, dort wurde auch der Brief verfasst. An den Trauergottesdiensten in Haltern und Köln hatte Spohr teilgenommen, dem Vernehmen nach hat er auch alle persönlichen Briefe selbst beantwortet."

Brief an Lufthansa-Chef - Treffen die Vorw

Wie gesagt, meine Meinung kennt ihr, deshalb halte ich diese hier raus!
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Ich bleibe dabei, ich bin strikt gegen die Idee immer für alles einen moralisch Verantwortlichen benennen zu wollen.

Ich mach hier mal weiter. Wie du siehst fordern die Angehörigen jetzt auch eine "Entschuldigung" vom Vorstand - das ist von der Idee her das was ich sagen wollte.

Bitte jetzt nicht darüber diskutieren ob der Brief besonders schlau war (war er nicht - meiner Meinung nach).
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
22.001
13.564
FRA/QKL
Werden ständig Menschen von Mitarbeitern von Verkehrsbetrieben mit Absicht umgebracht??? Das glaube ich nicht. Eine absichtliche Tötung eines Menschen ist in Deutschland recht unüblich. Erst recht so wenn das nicht durch wildfremde Verbrecher erfolgt, sondern durch Mitarbeiter eines Unternehmens, dem man sein Leben anvertraut hat.

Deshalb gibt's auch den "Zweiklassen Tod" - weil es hier einen Schuldigen gibt, und bei anderen Todesarten (Krebs, eigener Unfall) nicht. Es ist hier völlig richtig, den Schuldigen ordentlich zur Kasse zu bitten.
Der Schuldige ist Herr Lubitz, nicht die Lufthansa. Bitte nicht vergessen. ;)
 

Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.885
36
MRS
Und zu diesen Anwälten die da große Reden vor der Presse halten braucht man glaub ich gar nichts zu sagen

Die Arbeit eines Anwalts ist die Interessen seiner Mandaten zu vertreten. Fordern kann man den lieben, langen Tag. Die Anwälte allerdings zu kritisieren ist lächerlich. Einen Metzger kritisiert man ja ebenfalls nicht, dass er Würste macht.

Ich finde viel unangehmer wie jetzt hier diskutiert wird, wieviel den aus Sicht der Forumuser angemessen ist und das die Opferfamilien ja nur ums Geld schachern wollen.

Es ist natürlich auch recht schwach nun LH öffentlich durch den Dreck zu ziehen um höhere Anzahlungen rauszuschlagen. Einfach klagen wäre wohl einfacher gewesen. Ein Gericht hätte feststellen können ob das Angebot passend ist oder nicht.

Dann müsste LH aber auch ein Angebot machen, von dem sie wüssten das es akzeptiert wird und nicht eins was evtl. gesetzeskonform ist.

Da kommt aber erneut die erste Frage auf: Was ist genug?. Ich wette, dass man immer jemanden findet der nicht genug hat und mehr will. Die Situation ist bei großen Bauprojekten, wo Wohnung aufgekauft werden müssen, oft ähnlich.

Mal sehen was die lieben Anwälte als nächstes aus der untersten Moral-Schublade ziehen.

siehe ganz oben
 

asdf32333

HH Gold Junkie
22.08.2014
2.864
316
HAJ
Die Arbeit eines Anwalts ist die Interessen seiner Mandaten zu vertreten. Fordern kann man den lieben, langen Tag. Die Anwälte allerdings zu kritisieren ist lächerlich. Einen Metzger kritisiert man ja ebenfalls nicht, dass er Würste macht.

Das ist klar. Man darf aber doch heutzutage die LH in solchen Fragen in Schutz nehmen.
 

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.844
3.275
FRA
Interessant, welche Meinungen hier vertreten werden.

Wer Schmerzensgeld für den Verlust des eigenen Kindes von 25.000 oder 50.000 EUR als nicht ausreichend ansieht, ist geldgierig und macht die Lufthansa für etwas verantwortlich, was sie nicht zu vertreten hat, sondern einer Ihrer Angestellten.

Wenn aber Flugkapitän Meier im Stau feststeckt, der ihm zugeteilte Flug dadurch irgendwann mehr als 6 Stunden Verspätung hat und die Fluggäste ihre 600 EUR nicht bekommen, dann ist aber der Teufel los. Da ist dann keiner mehr geldgierig und es wird auch nicht darauf verwiesen, dass der Verursacher ja eigentlich der Fahrer des LKWs war, der weil er zu lange am Steuer gesessen hat, diesen in die Mittelleitplanke gesetzt hat und letztlich damit einen pünktlichen Dienstantritt von Flugkapitän Meier verhindert hat und nicht die Lufthansa. Ne, dann wird schön geklagt durch alle Instanzen.
 

AeroSur

Erfahrenes Mitglied
12.08.2013
472
1
MUC
Interessant, welche Meinungen hier vertreten werden.

Wer Schmerzensgeld für den Verlust des eigenen Kindes von 25.000 oder 50.000 EUR als nicht ausreichend ansieht, ist geldgierig und macht die Lufthansa für etwas verantwortlich, was sie nicht zu vertreten hat, sondern einer Ihrer Angestellten.

Wenn aber Flugkapitän Meier im Stau feststeckt, der ihm zugeteilte Flug dadurch irgendwann mehr als 6 Stunden Verspätung hat und die Fluggäste ihre 600 EUR nicht bekommen, dann ist aber der Teufel los. Da ist dann keiner mehr geldgierig und es wird auch nicht darauf verwiesen, dass der Verursacher ja eigentlich der Fahrer des LKWs war, der weil er zu lange am Steuer gesessen hat, diesen in die Mittelleitplanke gesetzt hat und letztlich damit einen pünktlichen Dienstantritt von Flugkapitän Meier verhindert hat und nicht die Lufthansa. Ne, dann wird schön geklagt durch alle Instanzen.

Du vergisst, dass beides gesetzlich (im Prinzip) reguliert ist. Keiner der hier 600 Euro für eine Verspätung verlangt wird als gierig bezeichnet. Wer dagegen 2000 Euro für eine Verspätunge haben will schon!
 

chr

Reguläres Mitglied
22.09.2009
61
0
STR
Der Vergleich mit den Fluggastrechten hinkt, da hier die Höhe der Entschädigungen und die Umstände, unter welchen Sie zu zahlen sind, genau gesetzlich geregelt sind. Für das Schmerzensgeld (!) sei auf das Interview mit Prof. Kadner Graziano verwiesen, welcher darlegt, dass das Angebot der LH unter den gegebenen Rahmenbedingungen für Deutschland großzügig ist.
Auf das Verspätungsbeispiel übertragen hieße das, zusätzlich zu den 600 € noch die Kosten fürs Taxi nach Hause zu fordern, weil man die letzte Zugverbindung verpasst hat sowie zusätzliche Entschädigung für das verpasste Abendessen mit der Schwiegermutter. Ferner ist das gewählte Beispiel dahingehend unpassend, da, wenn der Pilot selbst mit dem Auto zum Flughafen fährt, dieser Hub oder Basis der Fluggesellschaft ist und das Vorhalten von Ersatzpersonal an diesem sehr wohl im Verantwortungsbereich der Fluggesellschaft liegt.

Dass kontroverse Meinungen zu der Schmerzensgeldfrage geäußert werden, liegt daran, dass überhaupt eine öffentliche Diskussion über die Höhe geführt, statt stillschweigend zu einer Übereinkunft zu kommen. Den Brief der Eltern empfinde ich als unpassend. Und wer erhofft, durch das öffentliche Austragen höheres Schmerzensgeld erhalten zu können, muss auf der anderen Seite auch damit rechnen, als geldgeil bezeichnet zu werden.
Sollte die Auseinandersetzung in der Lage sein, für die Zukunft gesetzliche Standards zu schaffen bzw. die bisherige Praxis zu überdenken, hat die Auseinandersetzung dennoch etwas Positives. Denn die Entschädigungen, abgesehen vom reinen Schadensersatz, für den gewaltvollen Verlust eines Angehörigen in Deutschland kommen mir im internationalen Vergleich zu niedrig vor.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.377
3.086
FRA
Du hast Recht: Schadensersatz kommt noch dazu!

Und welchen Schadensersatz gibt's, wenn eigene Kinder sterben? Finanziell steht man nach dem Tod der Kinder ja besser dar, als vorher - weil ein Kostenfaktor entfällt. So gesehen, wird's wohl gar keinen Schadensersatz geben.

Unter dem Strich bekommen Eltern für ein getötetes Kind weniger Geld, als für einen zerstörten Mittelklassewagen.
 

Friemens

Erfahrenes Mitglied
23.01.2012
1.164
0
MUC
Wie bereits gestern vermutet, zieht der Brief seine Kreise im Sinn eines PR-Gaus. Das schreibt heute Handelsblatt-Herausgeber Steingart, er vermischt zwar zig Dinge, aber die sachliche Ebene wurde ja sowieso schon verlassen, darauf kommt es jetzt gar nicht mehr an. Spohr ist der gefühlskalte Technokrat, der nur an Euros und nicht an Menschen denkt, das war die Message des Briefes und das ist die Message von Steingart - ganz schlecht fürs Image. Ob das objektiv alles berechtigt ist, ist eine ganz andere Frage, die spielt aber jetzt keine Rolle mehr, das haben Shitstorms leider so an sich.

"Lufthansa-Chef Carsten Spohr ist ein Mann, der offenbar ohne Freunde auskommt: Die Passagiere nervt er mit schlechtem Service und engen Stuhlreihen, die Piloten und Flugbegleiter mit seinen Kürzungsplänen, die Reisebüros mit mickrigen Provisionen und die Aktionäre mit fehlender Kursphantasie. Den Hinterbliebenen der Opfer von Germanwings-Flug 9525 hat er ein Entschädigungsangebot gemacht, das diese als demütigend empfinden. Früher war die Lufthansa ein Symbol für nationalen Stolz, heute für alltägliches Ärgernis. Wer noch keinen Ärger mit Spohr hat: Bitte melden! "
 

Hwy93

Erfahrenes Mitglied
29.08.2011
4.427
1.412
Wie bereits gestern vermutet, zieht der Brief seine Kreise im Sinn eines PR-Gaus. Das schreibt heute Handelsblatt-Herausgeber Steingart

Ich denke eher, der Brief könnte sich zum Bumerang für die Briefeschreiber entwickeln. Nach wie vor meine Überzeugung, dass man sich mit diesem Schrieb keinen Gefallen getan hat. Lufthansa hat auf das Schreiben reagiert und die Medien nehmen dieses heute sachlich auf. Hat die FAZ gestern schon geschrieben, dass der Vorwurf Spohr habe nicht mit Angehörigen gesprochen, offensichtlich falsch sei :yes: kommen heute weitere Entgegnungen, z.B. dass es keine einzige persönliche Einladung zu einer Beerdigung gegeben hätte.

Der Handelsblatt-Schreiberling versucht doch nur auf der vermeintlichen Welle der Empörung mitzureiten und seinen persönlichen Frust an der Lufthansa auszulassen, weil er vielleicht mal keinen Platz am Notausgang bekommen hat und mit einer engen Sitzreihe genervt wurde.

Einen PR Gau, den sich so mancher wünscht, sehe ich hier nicht und einen Shitstorm ebenfalls nicht...
 

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
3.454
48
55
Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Alles auf Spohr zu schieben, ist billig. Im Kern geht es ja um versicherungsrechtliche Fragen. Und bei solchen Summen sitzt "Herr Kaiser" ja an jedem Verhandlungstisch, führt bei jeder Pressekonferenz das Wort etc. Warum kommt denn bei solchen Ereignissen so selten das Wort "Entschuldigung" über die Lippen? Und wenn, dann in einer klausulierten Weise, dass selbst Anwälten schwindelig wird?

Das eigentliche Problem ist doch nicht die konkrete Summe. Die ist in den USA bisweilen absurd hoch, aber eben bei uns erbärmlich klein. Das Problem sind die großen Differenzen zwischen den Nationen.

Mein Vorschlag wäre, dass man z.B. in Montreal verbindlich fixe Beträge für die Opfer von Luftfahrtunfällen festlegt. Es kommt so dermaßen selten zu großen Katastrophen, dass Versicherungen und Fluggesellschaften das über entsprechende Policen locker stemmen sollten. Das können 250.000 Euro sein, meinetwegen eine Million. Die 25.000 sind einfach nur peinlich und schlicht dem Umstand geschuldet, dass deutsche Gerichte und Gesetzgebung über Jahrzehnte geschlafen haben.
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Es kann insofern mit dem Unglück zu tun haben, als dass nicht jeder seine sämtlichen Aufgaben (wie etwa in der Pflege von Angehörigen), aber auch eine Berufstätigkeit vollumfänglich fortführen kann - auf möglicherweise unbestimmte Zeit.
Das mag ja sein, aber wenn ich aufgrund so eines Unglücks nicht mehr arbeiten gehen kann und das auch nachweise, dann ist es auch kein Problem für diesen z.B. Verdienstausfall Schadenersatz geltend zu machen. Genau das ist gesetzlich geregelt und steht jedem der Opferfamilien offen.
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Anmerkung: die 25.000/10.000 sind Schmerzensgeld, von Schadensersatz redet hier keiner.

Antwort schon einige Beiträge zuvor:

Ich finde nicht die Auftritte von Spohr peinlich, sondern vielmehr, wie jetzt um Geld geschachert wird. €25.000 als Scherzensgeld sind zu wenig - wieviel ist denn"genug"?
In Summe bisher gezahlt / angeboten:
€ 50.000 Soforthilfe (wird gerne vergessen)
€ 25000 Schmerzensgeld angeboten
€ 10.000 für nahen Verwandten
Natürlich ist es schwer zu sagen, inwiefern ein Leben mit Held aufgewogen werden kann; aber, viele rufen gerne nach dem Staat/ Gesetzen: dann gibt es € 50.000 und Schluss.

Die 50.000 Euro sind schon als Anzahlung auf den Schadenersatz geflossen. Und ich vermute, dass die LH auch nichts von den 50.000 Euro zurückfordern wird, auch wenn eine Familie nur einen geringeren Schaden nachweisen kann. Das wäre sehr großzügig.
 
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TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Wer Schmerzensgeld für den Verlust des eigenen Kindes von 25.000 oder 50.000 EUR als nicht ausreichend ansieht, ist geldgierig und macht die Lufthansa für etwas verantwortlich, was sie nicht zu vertreten hat, sondern einer Ihrer Angestellten.
Es gibt in unserem Land Gesetze, da kommen auch Opfer von Gewaltverbrechen und Flugzeugabstürzen nicht vorbei. Wenn mein Kind von einem Einzeltäter ermordet wird, dann werde ich schon Probleme haben, überhaupt an Geld zu kommen, da sich die Reichen selten für solche Taten anheuern lassen. Aber wenn man weiß, ein großer Konzern steht dahinter (und der muss ja schließlich Kohle ohne Ende haben), dann kann ich natürlich einen öffentlichen Brief schreiben und mit fadenscheinigen Begründungen erklären, warum ich mehr Geld bekommen sollte, als ich vor einem Gericht geltend machen könnte. Denn mal ehrlich: die Opferfamilien wissen, dass ihnen leider nach deutschem Recht gar nicht so viel Geld zusteht, sie wollen aber die mediale Aufmerksamkeit gepaart mit dem "Vermögen" der LH nutzen, um möglichst viel Geld rauszuschlagen. Kann man machen, kann man aber auch verwerflich finden.

Wenn aber Flugkapitän Meier im Stau feststeckt, der ihm zugeteilte Flug dadurch irgendwann mehr als 6 Stunden Verspätung hat und die Fluggäste ihre 600 EUR nicht bekommen, dann ist aber der Teufel los. Da ist dann keiner mehr geldgierig und es wird auch nicht darauf verwiesen, dass der Verursacher ja eigentlich der Fahrer des LKWs war, der weil er zu lange am Steuer gesessen hat, diesen in die Mittelleitplanke gesetzt hat und letztlich damit einen pünktlichen Dienstantritt von Flugkapitän Meier verhindert hat und nicht die Lufthansa. Ne, dann wird schön geklagt durch alle Instanzen.
Natürlich klagt man dann durch alle Instanzen. Hier gibt es genauso gesetzliche Regelungen, wie beim obigen Fall. Wenn jemand Anspruch auf 600 Euro hat, dann soll er die Bitteschön auch bekommen. Warum auch nicht? Wenn eine Opferfamilie einen höheren Schadenersatz und höheres Schmerzensgeld begründen kann, dann soll sie das auch einfordern und falls die LH "Nein" sagt natürlich auch vor Gericht zu ihrem Recht kommen. Ich behaupte: gegen den Ausgleich eines tatsächlich höheren Schadens hat hier überhaupt keiner was.
 
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Dziubdziuk

Erfahrenes Mitglied
02.03.2014
434
0
Heidenheim
...
Die 50.000 Euro sind schon als Anzahlung auf den Schadenersatz geflossen. Und ich vermute, dass die LH auch nichts von den 50.000 Euro zurückfordern wird, auch wenn eine Familie nur einen geringeren Schaden nachweisen kann. Das wäre sehr großzügig.

So wie ich den Artikel auf der FAZ mit dem Lufthansa-Sprecher deute handelt es sich bei den 50.000 € um eine Pauschale welche nicht zurückgefordert wird.

Lufthansa zahlt den Hinterbliebenen jedes Opfers von Germanwings-Absturz 100000 Euro
 
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AeroSur

Erfahrenes Mitglied
12.08.2013
472
1
MUC
Wie bereits gestern vermutet, zieht der Brief seine Kreise im Sinn eines PR-Gaus. Das schreibt heute Handelsblatt-Herausgeber Steingart, er vermischt zwar zig Dinge, aber die sachliche Ebene wurde ja sowieso schon verlassen, darauf kommt es jetzt gar nicht mehr an. Spohr ist der gefühlskalte Technokrat, der nur an Euros und nicht an Menschen denkt, das war die Message des Briefes und das ist die Message von Steingart - ganz schlecht fürs Image. Ob das objektiv alles berechtigt ist, ist eine ganz andere Frage, die spielt aber jetzt keine Rolle mehr, das haben Shitstorms leider so an sich.

"Lufthansa-Chef Carsten Spohr ist ein Mann, der offenbar ohne Freunde auskommt: Die Passagiere nervt er mit schlechtem Service und engen Stuhlreihen, die Piloten und Flugbegleiter mit seinen Kürzungsplänen, die Reisebüros mit mickrigen Provisionen und die Aktionäre mit fehlender Kursphantasie. Den Hinterbliebenen der Opfer von Germanwings-Flug 9525 hat er ein Entschädigungsangebot gemacht, das diese als demütigend empfinden. Früher war die Lufthansa ein Symbol für nationalen Stolz, heute für alltägliches Ärgernis. Wer noch keinen Ärger mit Spohr hat: Bitte melden! "

Das HB verliert mMn ja auch seit Jahren schon rasend an Qualität und hier kommt eben auch wieder ein BEweis dafür. Ich benutze die HB nur noch um die Katzentoilette sauber zu machen (dafür funktioniert das gratis-HB vom Airport aber ausgezeichnet!) Der letzte Tiefpunkt der HB als man Prof. Sinn fandenscheinig auseinandernehmen wollte ist damit nochmal untertroffen.

Da wird der offene Brief mit engen STuhlreihen (ist der Typ schonmal mit anderen Airlines geflogen, bei LH ist der Sitzabstand absolut ok wenn nicht sogar großzügig..?!) und Gewerkschaftsforderungen durchmischt und persönlich (!) auf Spohr eingehackt. Wie oben schon vermutet hat da wohl mal jemand Mal 5min auf den Flieger gewartet oder keine Exitrow erhalten. Manmanman Digga, einen Konzern zu führen ist halt doch eine andere Nummer als wirre Zeitungsartikel zu verfassen. Weiterhin viel Spaß beim Niveauwettrenen mit der BILD liebe HB!
 

SleepOverGreenland

Megaposter
09.03.2009
22.001
13.564
FRA/QKL
So wie ich den Artikel auf der FAZ mit dem Lufthansa-Sprecher deute handelt es sich bei den 50.000 € um eine Pauschale welche nicht zurückgefordert wird.

Lufthansa zahlt den Hinterbliebenen jedes Opfers von Germanwings-Absturz 100000 Euro

Tja, nach der ersten Empörung kommen so langsam ein paar Fakten auf den Tisch. Die finanzielle Entschädigung scheint mir durchaus angemessen bis großzügig zu sein. Das veröffentlichte Schreiben der Familien dagegen ist armselig und wurde vermutlich von einem Winkeladvokat aufgesetzt nachdem dieser die Familien beraten :)rolleyes:) hatte. Das einzig Gute an dem Schreiben ist, dass jetzt die Fakten zusammenhängend auf den Tisch kommen.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Was für eine seltsame Diskussion wer will den schon eine feststlegen was eine "angemessene" Summe für den Tod eines Menschen ist. Evtl.sollte man sich damit abfinden, das es sich eigentlich immer um symbolische Summen handeln kann. In dem Zusammenhang ist es irgendwie nachvollziehbar, das ein großer Konzern auch größere Symbole zeigen sollte.

Wobei LH in dem Zusammenhang ja durchaus "großzügig" ist (im Vergleich zu sonst üblichen Zahlen in Deutschland).
 

asdf32333

HH Gold Junkie
22.08.2014
2.864
316
HAJ
Das HB verliert mMn ja auch seit Jahren schon rasend an Qualität und hier kommt eben auch wieder ein BEweis dafür. Ich benutze die HB nur noch um die Katzentoilette sauber zu machen (dafür funktioniert das gratis-HB vom Airport aber ausgezeichnet!) Der letzte Tiefpunkt der HB als man Prof. Sinn fandenscheinig auseinandernehmen wollte ist damit nochmal untertroffen.

Da wird der offene Brief mit engen STuhlreihen (ist der Typ schonmal mit anderen Airlines geflogen, bei LH ist der Sitzabstand absolut ok wenn nicht sogar großzügig..?!) und Gewerkschaftsforderungen durchmischt und persönlich (!) auf Spohr eingehackt. Wie oben schon vermutet hat da wohl mal jemand Mal 5min auf den Flieger gewartet oder keine Exitrow erhalten. Manmanman Digga, einen Konzern zu führen ist halt doch eine andere Nummer als wirre Zeitungsartikel zu verfassen. Weiterhin viel Spaß beim Niveauwettrenen mit der BILD liebe HB!

Da ich erst seit 9 Monaten HB-Abonnent bin kann ich die langfristige Entwicklung nicht beurteilen. Fest steht aber, dass einige Artikel qualititiver Schrott sind (meistens wenn es um LH geht oder bei den Gastbeiträgen von Gewerkschaftsleuten). Ich bleibe aber dabei das HB als Print-Abo seit dem Ende der FTD als Wirtschaftszeitung "alternativlos" ist ;).
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
5.377
3.086
FRA
Was für eine seltsame Diskussion wer will den schon eine feststlegen was eine "angemessene" Summe für den Tod eines Menschen ist.

Speziell in der Luftfahrt gibt's ganz klare Festlegungen, was ein Menschenleben wert ist. Diese werden genutzt, um das Kosten/Nutzen Verhältnis bei Sicherheitsverbesserungen zu bewerten, damit die Luftfahrt sicher und gleichzeitig bezahlbar bleibt.

Siehe z.B. hier:

2.2 VALUE OF LIFE
For the analysis conducted in 1993, OST guidance suggested that $2.5 million be
used as the minimum value of a statistical fatality avoided. This value was based upon
a survey of studies performed by Ted Miller and others at the Urban Institute, adjusted
to 1993 dollars.9
The guidance also provided that OST would update this value early
each year using the Gross Domestic Product implicit price deflator. Subsequently, OST
updated the value of life for analyses to be conducted in 1994 to $2.6 million per fatality
averted10 and in 1995 and 1996 to $2.7 million.11 The latest OST guidance establishes a
minimum value of $3 million per fatality averted. This $3 million value (and the injury
values based on it presented below) should be used in all FAA analyses until revised by
OST.12

Ich bin mir sicher, eine ähnliche Regelung gibt's auch in Europa, denn auch hierzulande müssen Aufsichtsbehörden entscheiden, welche Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit sich "lohnen", und welche nicht.
 

usarage

Erfahrenes Mitglied
12.03.2012
3.179
0
FRA
Die Werte sind doch aber sicherlich nicht die Entschädigungen/Schmerzensgelder, sondern die (anteiligen) Gesamtkosten, die bei einen Todesfall anfallen (also auch Rettungsmaßnahmen, Beerdigungskosten, Anwalts-/Gerichtskosten und so? Und das dann auch nur für die USA, wo diese ganzen Beträge ja um ein vielfaches größer als im Rest der Welt sind.

Wenn man sich dann beim Bundesluftfahrtsamt so eine Kalkulation angucken würde, würde das Amt dann nicht andauernd zu dem Schluss kommen, dass vorbeugende Maßnahmen sich nicht "lohnen", grade weil die Entschädigungen in DE so mickrig sind?
Sprich, eine Maßnahme, die die Airline statistisch gesehen $100.000/verhinderter Todesfall kostet, lohnt sich in den USA, aber nicht in DE, weil in DE die Entschädigungen bei nur 50.000€ liegen? (Zahlen sind jetzt nur Beispiele.)