Lufthansa will Vorstandsgehälter kräftig erhöhen

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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
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Zum einen stimmt das mit der Qualifikation gerade nicht.

Naja, er macht ein bischen Fortbildung zum Fachanwalt. Das macht der Pilot auch, wenn er auf neuen Mustern schult. ;)

Und: An anderer Stelle (nicht unbedingt von dir, bin zu faul zum suchen) wird immer wieder auf die Qualifikation der FB (12- Wochen- Anlernberuf) und der Piloten (keine akademische Ausbildung) hingewiesen um herzuleiten, das Gehalt sei viel zu hoch.

Jetzt wirfst Du aber ein paar Dinge durcheinander. Verschiedene Foristi haben geschrieben, daß das Gehalt eines Pursers mit "Alt-Verträgen" viel zu hoch ist. Dem wird - glaube ich - niemand ernsthaft widersprechen. Außer, er ist selbst Purser mit Alt-Vertrag. Bei den jungen FB's dagegen ist es nicht so, daß das Gehalt "viel zu hoch" sei, aber in Anbetracht der Ausbildung auch nicht schlecht. Zumal da heutzutage wohl nur noch wenige diesen Job in der Absicht beginnen, dort die nächsten 40 Jahre zu bleiben.

Das Zahlenspiel halte ich für unzutreffend. Also für rd. 100 Mio Fluggäste/ Jahr ist die Qualifikation der Leute in Reihe 0 wichtiger als die eines Vorständlers.

Selber unzutreffend. :p Im Ernst: Wenn Du auf die 100 Mio. abstellst, dann mußt Du natürlich auch das Gehalt aller Piloten zusammenaddieren. Und in Summe verdienen die garantiert mehr als der Vorstand. Ich denke, niemand wird ernsthaft in Frage stellen, daß es richtig ist, daß der Vorstand mehr verdient. Die einzige Frage ist doch: Wieviel mehr, wann, unter welchen Bedingungen und über welchen Zeitraum sollte ein Anstieg erfolgen.
 
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GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
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Die Problematik der Gehaltsrelationen findet ja nicht nur zwischen Vorstand und einfachen Mitarbeiter statt, und sicher sind die Gehälter oft angemessen, oder zumindest nachvollziehbar. Aber es gibt für Gehälter jenseits einer Grenze von sagen wir mal dem 30 fachen des durchschnittlichen Einkommens in einem Unternehmen kaum eine Rechtfertigung - ausser "Weil es geht".

Wieviele Manager gibt es denn, die mehr als das 30-fache des Durchschnittsgehalts verdienen? Viele sind es nicht.
 
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Vollzeiturlauber

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27.11.2012
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Nord Europa
Wie hoch ist denn das "Durchschnittsgehalt" in diesem, unserm Lande?

(zählen da die € 400 Leute mit? und die ein Euro Jobber? und die unzähligen Praktikanten? und die Hausfrauen? und die Ehrenamtlichen? und die "pay-to fly" Piloten?)
 
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Nobbinil

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29.08.2009
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HAM & ALC
Na da nähern wir uns doch langsam an. Ich hatte viel weiter oben schon geschrieben hätte, daß ich das Ansinnen auch als berechtigt ansehe, aber erst dann, wenn alle anderen stakeholder ebenfalls die Früchte ernten, also die Aktionäre wieder eine Dividende bekommen und die Mitarbeiter Zuwächse in Höhe von Inflation+Produktivitätszuwachs.
Dass wir uns annähern glaube ich allerdings nicht.
Aus meiner Sicht müssten, nachdem die Vorstände eine vervierfachung der Einkommen gegenüber den Mitarbeitern hatten, jetzt die Mitarbeiter (Zeitraum x) eine vervierfachung ihrer Einkommen in Relation zu den Vorständen erhalten!
Dann wäre die Ursprungsrelation wieder hergestellt und beide Seiten können gleichmäßig was dazubekommen.
:D
 

GoldenEye

Erfahrenes Mitglied
30.06.2012
13.177
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Aus meiner Sicht müssten, nachdem die Vorstände eine vervierfachung der Einkommen gegenüber den Mitarbeitern hatten, jetzt die Mitarbeiter (Zeitraum x) eine vervierfachung ihrer Einkommen in Relation zu den Vorständen erhalten!

Akzeptieren denn die Mitarbeiter auch Kürzungen um 60% - 80%, wenn es 'mal nicht so gut läuft? Ich glaube nicht!

Der Anstieg ist ja ganz wesentlich auf die stärkere Bedeutung und Verbreitung variabler Gehaltsbestandteile zurückzuführen. Und solange die Bedingungen für deren Gewährung klar, transparent und anspruchsvoll sind (ja, ist nicht überall der Fall, ich weiß, aber das ist eine Frage der Governance) habe ich dagegen auch nichts einzuwenden. Insbesondere, da einige Unternehmen (bei weitem nicht alle, klar) durchaus auch Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit als Zielgrößen für einen variablen Bonus haben.
 

tcswede

Erfahrenes Mitglied
09.07.2010
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Die Haltwertzeit der Vorstände hat sich auch erheblich reduziert gegenüber den normalen Angestellten - somit höheres Berufsrisiko und entsprechend angestiegenes Schmerzensgeld
 
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GoldenEye

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30.06.2012
13.177
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Die Zahl der Einkommensmillionäre in Deutschland gibt das statistische Bundesamt für 2010 mit 14.666 an.

Die alleine mehr als 10% des ESt-Aufkommens bestreiten, das sollte man auch nicht vergessen.

Darin sind natürlich auch Unternehmer, Fußballer, Medienstars etc. enthalten.

Sogar ganz überwiegend, wenn man in dieser Gruppe auch Selbstständige/Freiberufler mitrechnet. Und in diesen Gruppen sind dann auch durchaus häufiger mal Einmalzahlungen dabei, und das Einkommen kann ganz erheblich schwanken. Da kann der lukrative Werbevertrag auslaufen, die TV-Serie enden, das Verletzungspech zuschlagen, oder einfach eine Praxis-Renovierung fällig werden.

Scheint mit unabhängig davon eine ganze Menge!

Ist doch gut! Freuen wir uns doch, je mehr Menschen es gibt, denen es gut geht, umso besser. Und wenn sich jemand einen Sportwagen für 1 Mio. kauft, wandern davon sofort 190.000 EUR ja wieder in die Taschen des BuFinMin.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
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LEJ
Akzeptieren denn die Mitarbeiter auch Kürzungen um 60% - 80%, wenn es 'mal nicht so gut läuft? Ich glaube nicht!

Der Anstieg ist ja ganz wesentlich auf die stärkere Bedeutung und Verbreitung variabler Gehaltsbestandteile zurückzuführen. Und solange die Bedingungen für deren Gewährung klar, transparent und anspruchsvoll sind (ja, ist nicht überall der Fall, ich weiß, aber das ist eine Frage der Governance) habe ich dagegen auch nichts einzuwenden. Insbesondere, da einige Unternehmen (bei weitem nicht alle, klar) durchaus auch Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit als Zielgrößen für einen variablen Bonus haben.

Bei den Firmen die ich kenne, und damit meine ich börsennotierte Großunternehmen, habe ich es bisher immer nur erlebt dass die Mitarbeiter ihre Boni nicht mehr bekommen haben und der Vorstand weiter seine variablen Gehaltsbestandteile in großer Menge ausgeschöpft hat. Deswegen wäre meine Empfehlung für jeden Mitarbeiter der Boni aushandelt, diese an die Regeln für die Geschäftsführung und den Vorstand zu knüpfen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit deutlich am Ende des Jahres seinen Bonus zu bekommen .
 

janfliegt

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28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Bei den Firmen die ich kenne, und damit meine ich börsennotierte Großunternehmen, habe ich es bisher immer nur erlebt dass die Mitarbeiter ihre Boni nicht mehr bekommen haben und der Vorstand weiter seine variablen Gehaltsbestandteile in großer Menge ausgeschöpft hat. Deswegen wäre meine Empfehlung für jeden Mitarbeiter der Boni aushandelt, diese an die Regeln für die Geschäftsführung und den Vorstand zu knüpfen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit deutlich am Ende des Jahres seinen Bonus zu bekommen .

Behauptet ist ja schnell was ;)

Butter bei die Fische!
 

Nobbinil

Aktives Mitglied
29.08.2009
194
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HAM & ALC
Akzeptieren denn die Mitarbeiter auch Kürzungen um 60% - 80%, wenn es 'mal nicht so gut läuft? Ich glaube nicht!
Käme auf einen auf einen Test an. Nach einer Erhöhung des Einkommens um 400% dürfte das Kürzungsrisiko um 80% (genau: + 400% minus 80% ergibt 100%:idea:) einen Teil seines Schreckens verlieren. Ich jedenfalls würde gern mal einem der Wirtschaftführer dieses Risiko abnehmen!!(y)
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
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FHH (Feld hinterm Haus)
Käme auf einen auf einen Test an. Nach einer Erhöhung des Einkommens um 400% dürfte das Kürzungsrisiko um 80% (genau: + 400% minus 80% ergibt 100%:idea:) einen Teil seines Schreckens verlieren. Ich jedenfalls würde gern mal einem der Wirtschaftführer dieses Risiko abnehmen!!(y)

Der Test würde in die Hose gehen. Den Hang oder Zwang zur Bestandswahrung gibt es auf jeder Ebene.

Was hat dich denn daran gehindert, Wirtschaftsführer zu werden?
 

Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
1.671
717
MUC
Bei den Firmen die ich kenne, und damit meine ich börsennotierte Großunternehmen, habe ich es bisher immer nur erlebt dass die Mitarbeiter ihre Boni nicht mehr bekommen haben und der Vorstand weiter seine variablen Gehaltsbestandteile in großer Menge ausgeschöpft hat. Deswegen wäre meine Empfehlung für jeden Mitarbeiter der Boni aushandelt, diese an die Regeln für die Geschäftsführung und den Vorstand zu knüpfen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit deutlich am Ende des Jahres seinen Bonus zu bekommen .

... mit anderen Worten, eben so wie das bei BMW läuft....

Die Beteiligung der Mitarbeiter am Unternehmenserfolg ist bei der BMW Group über alle Hierarchieebenen hinweg nach dem gleichen Prinzip geregelt. Nach einer Formel berechnet sich die Höhe der Erfolgsbeteiligung aus dem Konzernergebnis (Konzern-Jahresüberschuss und Umsatzrendite nach Steuern) und der Dividende der Stammaktie sowie einem einheitlichen Basiswert für jede Gehaltsgruppe.

Details hier ab Seite 17
 
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Nobbinil

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29.08.2009
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HAM & ALC
Die Lebenserfahrung sagt mir, die asozialsten Leute sind die, die ständig von ihrer sozialen Grundeinstellung faseln.

Wie war das nochmal mit den Arbeitnehmerrechten beim Arbeitgeber Gewerkschaft? :eyeb:

Und meine Lebenserfahrung (ich war mal 13 Jahre bei einer Gewerkschaft angestellt) sagt, dass es mit den Arbeitnehmerrechten jedenfalls besser bestellt ist als in der Industrie!!!
Ich weis ja nicht, woher Du Deine Kenntnisse über die Arbeitnehmerrechte bei den Gewerkschaften beziehst - möglicherweise hast Du halt die falschen Quellen.
Mir ist beispielsweise keine einzige Gewerkschaft bekannt, die sich bei Mitbestimmungsrechten auf die Sonderregelungen für Tendenzbetriebe bezieht, obwohl sie das könnten.

Dass sich die Medien begierig darauf stürzen, wenn es in einer Gewerkschaft mal srbeitsrechtlichen Streit gibt, liegt doch auf der Hand.

Zurück auf den Zusammenhang mit dem Ursprungsthema: Während Konzerne und auch Lufthansa die Vergütung für ihre Führungskräfte (wie von mir schon dokumentiert) weit überproportional erhöht haben, haben Gewerkschaften das bei ihrem Führungspersonal keineswegs gemacht.
 

GoldenEye

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30.06.2012
13.177
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Zurück auf den Zusammenhang mit dem Ursprungsthema: Während Konzerne und auch Lufthansa die Vergütung für ihre Führungskräfte (wie von mir schon dokumentiert) weit überproportional erhöht haben, haben Gewerkschaften das bei ihrem Führungspersonal keineswegs gemacht.

Ist vielleicht auch nicht nötig, angesichts des Ausgangsniveaus bei Null Verantwortung.

Zu denken geben freilich folgende Bonmots:

der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, will sein Gehalt nicht veröffentlichen. "Es handelt sich um gewerkschaftsinterne Angaben", begründete ein Gewerkschaftssprecher.

Aus den Einkünften des Vorsitzenden hat der Beamtenbund immer schon ein Geheimnis gemacht, und auch wer nach dem Grund dafür fragt, der erhält nur diese Antwort: "Im Dienstvertrag des Bundesvorsitzenden ist geregelt, dass beide Seiten über die Einkommenshöhe Stillschweigen bewahren."

dann ist ja alles klar. :yes:
 

Nobbinil

Aktives Mitglied
29.08.2009
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HAM & ALC
Ist vielleicht auch nicht nötig, angesichts des Ausgangsniveaus bei Null Verantwortung.
Ich glaube, Du hast überhaupt keine Vorstellung davon, wieviel Verantwortung jemand trägt und wieviele schlaflose Nächte sie oder er hat, bevor man eine Belegschaft in den Arbeitskampf führt.

Das ist Verantwortung in einem moralischen Sinn und man weis, wenn es schief geht werden die Menschen dich fragen, warum hast du das nicht vorher gesehen? Un da kannst du nicht antworten ich habe mich von der Streikberatung McSowieso beraten lassen! Und diese Menschen werfen Dir vor, dass die Weihnachtsgeschenke für ihre Kinder kleiner ausfallen müssen, weil du das Kräfteverhältnis falsch eingeschätzt hast.
Dafür gibt's keine D & O-Versicherung! Das ist Verantwortung direkt und persönlich.
 
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