Airport Berlin - Hauptstadtflughafen BER

ANZEIGE

BeRse

Erfahrenes Mitglied
16.04.2014
496
2
ANZEIGE
Ein Teil der Entrauchungsanlage ist eine herausfordernde Konstruktion. Der Großteil der Entrauchungsanlage ist quasi Standard und nicht von Problemen betroffen. Dass ein Gebäude aber nicht mit einer teilweise funktionierenden Brandschutzanlage in Betrieb gehen sollte, ist mit gesundem Menschenverstand nachvollziehbar. Und die anderen großen Probleme, die nichts mit der Entrauchungsanlage zu tun haben, aber die die Eröffnung des BER verhindern und verhindert haben (manche sind ja inzwischen behoben), hast du offensichtlich vollständig ausgeblendet.

nein die habe ich nicht ausgeblendet, aber für mich scheint die Entrauchungsanlage das größte Problem zu sein

sag mal stehst du in irgendeinem Verhältnis zum Bauer der Entrauchungsanlage oder warum verteidigst du diese so vehement?
 

heinz963

Erfahrenes Mitglied
05.05.2014
897
744
HAM
sag mal stehst du in irgendeinem Verhältnis zum Bauer der Entrauchungsanlage oder warum verteidigst du diese so vehement?
Wieso fragst du? Ist das die einzige Möglichkeit, die dir einfällt, warum man den Entrauchungsansatz verteidigen könnte? Sachargumente kommen auf gar keinen Fall in Frage? Wobei man ja auch sagen muss, dass TachoKilo durchaus Einschränkungen anbringt, die muss man aber auch sehen und verstehen wollen.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.282
11.153
irdisch
Bei dem Zustand, den die Anlage - wie wir heute wissen - hatte, wäre das ja wohl unverantwortlich gewesen. Ein Glück hat sich ein aufrechtes Amt sogar seinem Ministerpräsidenten entgegen gestellt.
 

heinz963

Erfahrenes Mitglied
05.05.2014
897
744
HAM
als man den Eröffnungstermin 2012 absagen musste, lag es ja nicht nur an der Brandschutzanlage alleine....

wie man nach Aufnahme der Mängelliste in 2013 feststellte waren es insgesamt 75.000 Mängel.
75*000 Mängel: FLUCHhafen BER – die Pannen-Chronik - News Inland - Bild.de
Wobei man sagen muss, dass manche Mängel lächerlich sind. z. B. war eine fünfstellige Anzahl an (Licht)Schaltern nicht beschriftet. Und jeder Schalter galt als einzelner Mangel. Da fragt man sich dann doch eher, warum da nicht jemand losmarschiert ist, die Schalter zu beschriften, anstatt den Mangel in eine Liste einzutragen.

Es wäre auch einmal interessant zu wissen, wie viele Mängel es bei anderen Großbauten bei der Eröffnung noch gab, um das einfach mal vergleichen zu können.
 

GART

Erfahrenes Mitglied
09.01.2011
594
1
TXL
Natürlich macht es Sinn in großen hohen Hallen den Rauch vorher abzusaugen, Stichwort Rauchgasdurchzündung. Vorgesehen war die Absaugung in ca. 3 m Höhe verdeckt durch die Check In Inseln. Eine Elegante Lösung die einen aus architektonischer Sicht die Abzugsanlagen an der Hallendecke erspart und eben gegebenenfalls eine Rauchgasdurchzündung verhindern kann.

Durch zum einen verschärfte Brandschutzbestimmungen seit Düsseldorf, zusätzlicher Einzug einer Zwischenetage unter dem Hauptterminal und damit minimierter Abzugsdurchschnitte in der Abzugsanlage fällt die eigentliche Planung wie eine Dominokette zusammen. Erschwerend, die Zentrale Rauchabzugsanlage für den gesamten Flughafen und die damit einhergehende Steuerungstechnik, Stichwort implodierende Abzugskanäle.

Also viele kleine Probleme werden zu einem „Großem“. Den Planer zum schlechtesten Punkt auch noch rauszuschmeißen erleichtert die Sache nun auch nicht wirklich.

Hoffe die nächsten 30 Seiten ist jetzt wieder Ruhe über Rauchabsaugung „nach unten“. Hatten wir schon 3 Mal auf den letzten 150 Seiten.
 

arj85

Erfahrenes Mitglied
07.05.2010
983
1.426
Velden
Ich denke es hatte hier schon mal jemand verlinkt: https://www.bora.com/ Die würde ich jetzt an deiner Stelle unverzüglich verklagen, da sie (nach deiner Aussage) etwas physikalisch unmögliches anbieten.

Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich :D

Wobei der in dem Fall gar nicht so schlecht ist - allerdings nicht von dem Standpunkt aus bei BORA funktioniert ja auch - sondern eher so zu sehen: Damit die Abluftleistung bei einem BORA System (oder anderen Muldenlüftungen - sind wir jetzt echt schon so weit wie bei Tesafilm oder Tempo? Das der bekannteste Hersteller schon als Produktnahme verwendet wird?) vergleichbar mit einem "konventionellen" Dunstabzug funktioniert muss planerisch einiges mehr berücksichtig werden...

Wobei sich das Muldenlüftung merklich leichter tut den Dampf/Wrasen nach unten wegzusaugen - dank kalter Kochstelle (Induktion) und "schwerem" Dampf (mit Fett) steigt er sicher nicht so schnell und leicht nach oben weg wie wenn Rauch von einem heißen Feuer nach oben getrieben wird,
 

TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
51
Berlin (West) - TXL
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich :D
...
Wobei sich das Muldenlüftung merklich leichter tut den Dampf/Wrasen nach unten wegzusaugen - dank kalter Kochstelle (Induktion) und "schwerem" Dampf (mit Fett) steigt er sicher nicht so schnell und leicht nach oben weg wie wenn Rauch von einem heißen Feuer nach oben getrieben wird,
Nicht alles, das nach einem witzigen und qualifizierten Post aussieht, bleibt es auch, wenn man ihn bis zu Ende liest. ;)
Der durchschnittlich gebildete Mensch weiß, dass Vergleiche immer hinken, sie dienen ja genau dem Zweck einen speziellen Aspekt zu verdeutlichen. Ich habe BORA in Bezug auf BeRses Aussage "entgegen den Gesetzen der Physik" genannt. Nur weil etwas entgegen den Gesetzen der Physik ist, ist es nicht unmöglich und muss es auch nicht die schlechteste Lösung sein. Um das deutlich zu machen, eignet sich der Dunstabzug nach unten sehr gut.
BeRse wollte halt ursprünglich einfach nur das was er in der "Fachpresse" gelesen hat nachplappern. GART hat das ja in seinem Post vor deinem schon sehr präzise dargestellt, wie das Problem entstanden ist. Sich heute hinzustellen und zu sagen: war doch alles Fehlplanung, gehört in die Kategorie: nachher sind sie alle schlauer.

Kurz: der Fakt, dass eine Entrauchungsanlage anders funktioniert als ein Dunstabzug war mir durchaus bekannt. Tut mir leid, dass ich einen falschen Eindruck bei dir erweckt habe.
 
  • Like
Reaktionen: arj85

Saul Goodman

Erfahrenes Mitglied
30.01.2015
480
0
Hochinteressante Diskussion.

Ich habe bei meinen letzten Besuchen des Flughafens in BKK dort nach der Entrauchungsanlage gesucht und nur Klappen gefunden, die geöffnet werden können. Nach welchen physikalischen Prinzipien arbeitet BKK?
 

usarage

Erfahrenes Mitglied
12.03.2012
3.179
0
FRA
Hochinteressante Diskussion.

Ich habe bei meinen letzten Besuchen des Flughafens in BKK dort nach der Entrauchungsanlage gesucht und nur Klappen gefunden, die geöffnet werden können. Nach welchen physikalischen Prinzipien arbeitet BKK?
Das ist doch klar - wie der Rest von Thailand arbeitet man auch dort nach dem buddhistischen System: "Anschnallen muss ich mich nicht, den Buddha wird mich schützen" oder auch "Betrunken Auto fahren ist total ok, denn Buddha wird mich schützen".
Wehe dem, der sich anschnallt, denn der muss ja schlimmes befürchten, hat also irgendetwas Böses getan, ergo wird Buddha ihn dann auch mit einem Autounfall bestrafen...
 
  • Like
Reaktionen: Saul Goodman

heinz963

Erfahrenes Mitglied
05.05.2014
897
744
HAM
Naja, da spricht der Laie.
Das gilt wohl für 99% der Insassen hier. Außerdem habe ich mich auf exakt eine Kategorie von Mängeln bezogen, nicht auf die Gesamtheit aller Mängel. Ich kenne mich mit Baumängeln nicht aus, aber bin immerhin Ingenieur :eek:
 
Zuletzt bearbeitet:

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Vor 20 Jahren brannte es am DUS , es kamen dabei 17 Menschen ums Leben.

Das sollte den Verantwortlichen vom BER schon zu denken geben.

Brandschutzmängel: Düsseldorfs Flughafen als Todesfalle - DIE WELT

Naja in Düsseldorf hätte es gereicht vernünftige Fluchtwege/Fluchtmöglichkeiten zu haben. Natürlich hätte auch umfangreiche Sicherheitstechnik das Unglück verhindert - aber der jetzige Ansatz heisst nicht "Wir schaffen Fluchtwege" sondern "Wir sorgen für Sicherheit wenn es keine Fluchtmöglichkeit gibt".

Wer sich heute Brandschutzvorschriften anschaut muss schon feststellen das da vieles als Back-Up des Back-Ups vom Plan B dient.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.282
11.153
irdisch
Brannten da nicht auch brennbare Kabelhüllen in großem Stil, so dass das gesamte Terminal schnell verqualmte? Das war schon bedenklich und es hat ja zu größeren Änderungen geführt.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Brannten da nicht auch brennbare Kabelhüllen in großem Stil, so dass das gesamte Terminal schnell verqualmte? Das war schon bedenklich und es hat ja zu größeren Änderungen geführt.

Kann sein, aber das sind ja Sachen die leicht in Griff zu bekommen sind, also keine brennbaren Materialien verbauen, Fluchtwege freihalten usw..

Das Problem sind heutzutage die komplexen Steuerungen. Ich hatte z.B. mal den Fall das immer wenn ich das Licht einfach an der Sicherung ausgeschaltet habe, in der Steuerungszentrale eine Feuermeldung angezeigt wurde, der Fehler wurde nie gefunden - die Sicherung bleibt jetzt oben.

Das liegt z.B. daran das eben die Leitungen zentral überwacht werden, aber in großen Objekten jeder Mieter für die Elektroinstallation selber verantwortlich ist (nicht für die Sicherheitstechnik).
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.282
11.153
irdisch
Wenn die Steuerung so komplex ist, warum konzipiert man dann solche besonders schwierigen Anlagen wie in BER, die nur mit Superlüftern überhaupt gehen? Da ist doch der Bauherr gefordert, Stopp zu sagen. In BER scheinen ja alle zentral vernetzten Systeme Probleme zu machen, das hat der technische Geschäftsführer vor seinem Rausschmiss gesagt.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Wenn die Steuerung so komplex ist, warum konzipiert man dann solche besonders schwierigen Anlagen wie in BER, die nur mit Superlüftern überhaupt gehen? Da ist doch der Bauherr gefordert, Stopp zu sagen. In BER scheinen ja alle zentral vernetzten Systeme Probleme zu machen, das hat der technische Geschäftsführer vor seinem Rausschmiss gesagt.

Naja wenn du dir überlegst das in es in jedem mittelgrossen Bürogebäude mittlerweile eine Technikzentrale gibt in der zwei, drei Mann sitzen um die Systeme zu überwachen und dafür sorgen das alles rund läuft dann möchte ich nicht wissen wie gross der Aufwand am BER sein wird.
 

Anne

Erfahrenes Mitglied
20.06.2010
4.421
2
Flughafen BER feuert Pressechef nach Interview

Daniel Abbou rechnet im „prmagazin“ nach 100 Tagen mit dem BER ab - und wurde nun von der Flughafengesellschaft freigestellt.

So deutlich ist lange keiner mehr geworden, schon gar nicht, was die Dauerbaustelle BER angeht. Nach einen Interview im "prmagazin" (April-Ausgabe) über die Lage am Flughafen BER ist der Pressechef der Flughafengesellschaft Daniel Abbou (45) am Sonntag mit sofortiger Wirkung freigestellt worden. Dies erfuhr die Berliner Morgenpost aus Senatskreisen.

Unter dem Titel "Alles kommt raus" hatte Abbou 100 Tage nach seinem Amtsantritt in schonungsloser Offenheit über Fehler, die "interne Angstkultur" und "versenkte Milliarden" gesprochen.

...Abbou lobte Mühlenfeld auch. Er sei "absolut lern- und kritikfähig, das ist ein großer Vorteil." Aber Mühlenfeld sei eben Ingenieur. Abbou habe "kein Interesse daran, unterm Deckel zu halten, was Platzeck, Wowereit, Schwarz und Mehdorn verbockt haben."

Flughafen BER feuert Pressechef nach Interview - Flughafen Berlin Brandenburg - News zum Flughafen BER - Berliner Morgenpost
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.282
11.153
irdisch
Da herrscht offenbar intern weiter die gleiche Vertuschungskultur wie nach draußen. Am Ende versteht man einfach nicht mehr, was da vorgeht. Mit Bund, Brandenburg und Berlin und allen Parteien -außer vielleicht den Grünen- gibt es zuviele Akteure, die da Leichen im Keller haben.
Jetzt ist erstmal Wahlkampf in Berlin, da wird man unangenehme Wahrheiten weiter unter dem Teppich halten.
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.105
990
CGN
Da herrscht offenbar intern weiter die gleiche Vertuschungskultur wie nach draußen

das hat mit Vertuschungskultur aber nicht viel zu tun. Ein Pressesprecher ist weder investigativ-Journalist noch zur Wahrheit verpflichtet. Sondern er wird dafür bezahlt, das Unternehmen (mit allem Mist, den es baut) nach außen vernünftig darzustellen.

Und wenn jemand offensichtlich eigenmächtig hinstellt und das Gegenteil seines Jobs macht, und nah an der Grenze zur Gürtellinie über ehemalige und aktive Führungskräfte seines Arbeitgebers redet, darf er sich m.E. nicht wundern, dass der Job, den er ja offenbar nicht mehr machen wollte, dann auch beendet wird.
 
  • Like
Reaktionen: heinz963 und LH88

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
das hat mit Vertuschungskultur aber nicht viel zu tun. Ein Pressesprecher ist weder investigativ-Journalist noch zur Wahrheit verpflichtet. Sondern er wird dafür bezahlt, das Unternehmen (mit allem Mist, den es baut) nach außen vernünftig darzustellen.

Und wenn jemand offensichtlich eigenmächtig hinstellt und das Gegenteil seines Jobs macht, und nah an der Grenze zur Gürtellinie über ehemalige und aktive Führungskräfte seines Arbeitgebers redet, darf er sich m.E. nicht wundern, dass der Job, den er ja offenbar nicht mehr machen wollte, dann auch beendet wird.


Andererseits sollte sich der Arbeitgeber freuen das der PR Mann jetzt offensiv an die Probleme rangeht, sie benennt und auch Kritik am eigenen Unternehmen übt - das ist gute Krisen PR. Fehler benennen und eine Lösung anbieten so geht das , vertuschen macht nix besser.
 
  • Like
Reaktionen: Luftikus