Wenn man als Passagier das Überbuchungsphänomen gutheißt, was die LH-Kundschaft tut (sieht man ja an dieser Diskussion), ist das ein Ausdruck des Stockholm-Syndroms.
Nochmal, alle ernsthaften Airlines überbuchen (Komme mir bitte nicht wieder mit MOLs Misthaufen), alle größeren Hotels überbuchen. Das ist kein LH spezifisches Phänomen. Teilweise muss man mit einem Vorlauf von vielen Monaten bis zu 50% überbuchen (150%) um am Ende einen Füllgrad von über 90% zu bekommen. Dafür gibt es Datenmaterial aus den letzten Jahrzehnten. LH bekommt das nach meinem Verständnis gut hin und ich glaube es ist im Sinne aller zu versuchen Flüge möglichst auszulasten. Wenn man keine Überbuchung zulässt bleiben viele Flieger am Ende zu 20-40% leer. Das bedeutet nichts anders als eine Preissteigerung für alle um locker 50%. Demgegenüber bleiben sehr wenige Paxe zumindest bei LH wirklich mal stehen. Selbst wenn das so ist gibt es Umbuchung, Kostenübernahmen (Hotel) und Kompensation. Und üblicherweise findet man Freiwillige. Alles in allem eine ziemlich sinnvolle Methode einer geeigneten Buchungssteuerung.
Ich wurde in den letzten 20 Jahren genau 1x angerufen, ob ich evtl. Lust hätte auf FRA-MIA mit Familie schon einen Tag früher zu fliegen. Hätte ich gemacht wenn da nicht die Schule gewesen wäre. So sind wir halt an dem Tag geflogen und ich bin mir sicher sie haben das Problem vorab zufriedenstellend gelöst.
Wenn das wirklich ein so großes Problem wäre gäbe es hier unzählige Threads zu dem Thema. Gibt es aber nicht und die Vorgehensweise beim Online Checkin darauf hinzuweisen ist doch prima. Dann kann man proaktiv die Alternativen ohne Zeitdruck verifizieren.
Edit:
Ich habe vor einigen Jahren mal exemplarisch eine schöne Animation gesehen im Zeitraffer über 12 Monate wie sich die Buchungslage für einen Flug (damals FRA-MIA) verändert hat. Das war damals für die 744 mit ca. 300 Plätzen. Da waren ca. 5 Monate vor Abflug etwa 550 Personen gebucht, geflogen sind am Ende 270. So extrem ist es nicht immer, aber genau dafür gibt es eben die Datengrundlagen und Algorithmen. Ohne Überbuchung wäre die Maschine vermutlich mit 150 Personen raus gegangen.