Finden in solchen Urteilen auch die möglichen Folgewirkungen für die Fluglinie und für Passagiere, die eventuell einen Anschlussflug versäumen, irgendeine Beachtung? Oder sieht man in dem Fall rechtlich gesehen nur den einen betroffenen Passagier? Ernste Frage jetzt, bin nicht vom Fach.
Denn dieses Wiederöffnen des Boardinggates kann eben genau die eine Minute Delay verursachen, wodurch ein Slot verlorengehen kann - und Passagiere stranden können. Ja ich weiss, viel "kann" und "könnte". Aber so wie ein Vorposter geschrieben, könnte nach Nespresso auch noch Passagier Saeco kommen, der Nespresso gerade die Stufen runtergehen sieht. Und 20 Sekunden später kommt Passagier Einspänner und wiederum 25 Sekunden später Passagier Melange. Uswusf. Jeder sieht noch den Vorpassagier die Treppen runtergehen. Und für jeden einzelnen gesehen ist es ein leichtes, diesen noch mitzunehmen ("Nach mir die Sintflut"). Und wenn eben nur der eine Passagier gesehen wird, wird dieser auch immer Recht bekommen und die Airline wird sich mit jeglicher Argumentation schwer tun, denn wie kann die Airline die theoretischen negativen Auswirkungen nachweisen?
Achtung, ich muss natürlich auch noch polemisieren. Man muss nicht alles rechtlich durchsetzen was man theoretisch kann. Vor allem wenn der Fehler bei einem selbst liegt. Und einen Kaffee zu trinken, wenn man es eigentlich eilig hat - und damit negative Auswirkungen für die anderen Passagiere zu riskieren - ist einfach falsch. Und nicht, dass der LH Mitarbeiter nach Protokoll vorgeht.
Und auch wenn der OP dies jetzt vielleicht rechtlich noch irgendwie zu seinen Gunsten dreht (und sich dadurch leider auch noch bestätigt fühlen wird), wird dies nichts an meiner Meinung ändern.