AB: Air Berlin meldet Insolvenz an

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hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Meine Sympathie für Määähdorn hält sich sehr in Grenzen. Er hat zu viel vermurkst, nich nur bei AB.
Trotzdem hat er in diesem Punkt (Ticketsteuer = Luftverkehrsabgabe) Recht ("Mitschuld").

Steuerpflichtig ist nicht der Carrier sondern der Verbraucher, soweit so schlecht.
Trotzdem stellte sie eine Preiserhöhung dar, die entweder ganz an die Passagiere weitergegeben wird oder teiweise indirekt vom Carrier getragen wird.
Steigende Flugpreise bewirken nun aber eine Verringerung der Nachfrage (weil Konsumenten teilweise auf Flüge verzichten oder auf Bus, Bahn oder Auto ausweichen).
Die Geschäftskunden der LH werden da etwas weniger enpfindlich sein.

Besonders betroffen sind die höher besteuerten Fernstrecken.
Warum gibt es Flüge mit LH aus Luxemburg via FRA nach Übersee billiger als aus FRA direkt?



Zitat:
Die Fluggastzahlen stiegen im Jahr 2011 um 4,8 % auf 199,6 Millionen. Laut einem Gutachten im Auftrag des Bundesfinanzministeriums wären ohne die Luftverkehrsabgabe 1,4–2 Millionen Passagiere mehr ab und nach Deutschland geflogen.[SUP][11][/SUP] Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft geht nach Intraplan-Gutachten davon aus, dass fünf Millionen Passagiere im Jahr 2011 in Deutschland gefehlt hätten. Sie seien vor allen Dingen in Nachbarländer ausgewichen, wo keine Abgabe erhoben wurde. Einem Steueraufkommen von etwa einer Milliarde Euro seien entgangene Einnahmen von rund 600 Millionen Euro gegenübergestanden.[SUP][12][/SUP] Der Vorstandsvorsitzende von Air Berlin, Hartmut Mehdorn, spricht von entgangenen Erlösen deutscher Fluggesellschaften von 740 Millionen Euro, 175 Millionen Euro Mindereinnahmen bei Flughäfen sowie 230 Millionen Euro in der Tourismusindustrie. 13.500 Arbeitsplätze seien verlorengegangen.[SUP][13]
[/SUP]
Quelle: Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Luftverkehrabgabe#cite_note-LuftVStAbsenkV-2

Du magst mir doch nicht wirklich weißmachen, dass man über 100 km fährt, nur um 45,- zu sparen. Das ist doch Milchmädchen.
Auch nicht, dass dies 2 Mio Leute tun würden ....

über die Abgabe ist jahrelang diskutiert worden .... die war sicher nicht verantworlich dafür, dass AB pleite ist. Hauptgrund: fehlende Strategie, Managementfehler, ständige Veränderungen, sinnlose Deals und Unternehmenszukäufe, falsche Partner!! .... das sind die relevanten Punkte. Und nicht solche, die jede Airline ex Deutschland treffen ....
 

voyager_2000

Aktives Mitglied
14.03.2016
101
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Du magst mir doch nicht wirklich weißmachen, dass man über 100 km fährt, nur um 45,- zu sparen. Das ist doch Milchmädchen.
Auch nicht, dass dies 2 Mio Leute tun würden ....

über die Abgabe ist jahrelang diskutiert worden .... die war sicher nicht verantworlich dafür, dass AB pleite ist. Hauptgrund: fehlende Strategie, Managementfehler, ständige Veränderungen, sinnlose Deals und Unternehmenszukäufe, falsche Partner!! .... das sind die relevanten Punkte. Und nicht solche, die jede Airline ex Deutschland treffen ....

Määähdorn hat gesagt "beigetragen".

Zitat:
"Mehdorn gibt Ticketsteuer eine Mitschuld
BERLIN - Die Verkehrspolitik des Bundes und des Berliner Senats haben aus Sicht von Ex-Air-Berlin-Chef Hartmut Mehdorn zum Aus der Fluggesellschaft beigetragen. Die Anfang 2011 vom Bund eingeführte Luftverkehrssteuer habe das Unternehmen jährlich 100 Millionen Euro gekostet."
http://www.aero.de/news-27761/Mehdorn-gibt-Ticketsteuer-eine-Mitschuld.html

100 Mio. EUR p.a. sind eine im Vergleich zu den Verlusten der AB kleine Hausnummer.
Sie berücksichtigen aber auch noch nicht den Verlust an Nachfrage.
Die Probleme mit BER haben sicher auch dazu beigetragen.
Ursächlich
waren gewiß andere Faktoren, die Du oben auflistest.
 
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hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
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Määähdorn hat gesagt "beigetragen".
Die Probleme mit BER haben sicher auch dazu beigetragen.

Ursächlich waren gewiß andere Faktoren, die Du oben auflistest.

Beigetragen hat vermutlich auch die Putzfrau, die den Tisch nicht oft genug geputzt hat .... über solche Nichtigkeiten, wenn der Rest extrem offensichtlich ist, muss man ja dann nicht so künstlich hochheben. Er lenkt dabei völlig ab, dass er diesen extrem unpassenden Partner an Land gezogen hat.
 
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Ed Size

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16.03.2009
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Er lenkt dabei völlig ab, dass er diesen extrem unpassenden Partner an Land gezogen hat.

Ein besserer war nicht im Angebot. LH hätte damals - unter Christoph Franz niemals eine Übernahme in Betracht gezogen - Franz war vollkommen auf dem Spartrip, teuere Übernahmen hätten nicht ins Konzept gepasst.
 
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tix

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20.02.2011
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Trotzdem hat er in diesem Punkt (Ticketsteuer = Luftverkehrsabgabe) Recht ("Mitschuld").

Ähm. Nein, eher nicht. Das ist etwas zu bequem. Man kann ja über die Auswirkung der Abgabe auf den Standort D denken, wie man will; aber daraus eine Ursache für die AB-Pleite zu machen, ist dann doch gewagt.

Ohne die Abgabe hätte AB niedrigere Ticketpreise oder eine höhere Marge (lies "niedrigerer Verlust pro Passagierkilometer") realisieren können. Alle anderen, die sich auf den vielen von AB bedienten Märkten tummeln, auch. Letztendlich wäre das dann wohl für den Verbraucher positiv gewesen (und AB hätte sich eventuell ein paar Tage länger über Wasser halten können), hätte aber nichts am Kernproblem von AB geändert: ein Gemischtwarenladen ohne Sortimentstrategie.


Steigende Flugpreise bewirken nun aber eine Verringerung der Nachfrage (weil Konsumenten teilweise auf Flüge verzichten oder auf Bus, Bahn oder Auto ausweichen).
Die Geschäftskunden der LH werden da etwas weniger enpfindlich sein.

Gar nicht so sehr viel weiter oben betonen verschiedene User immer wieder, wie voll doch der AB-Flug gestern wieder war, und daß sie kürzlich in einer quasi leeren LH-Maschine gesessen wären. Eine verringerte Nachfrage sieht für mich anders aus...


BINGO!

Stimmt, betrifft auch alle anderen Marken (-Tankstellen) nahe der polnischen Grenze. Sehr gutes Beispiel.

Im Umkehrschluß heißt das ja, daß - um die Wettbewerbsfähigkeit wieder herzustellen - derartige Abgaben an die Situation in den (Billigheimer-)Nachbarländern angepaßt werden müßten. Also: Mineralölsteuer senken, damit die armen Tankstellen in Frankfurt/Oder auch wieder Benzin und nicht nur anderen Sprit verkaufen.

Wenn man das konsequent zu Ende denkt, muß man auch die Ryanairisierung des gesamten deutschen Flugverkehrs fordern. Das habe ich erstaunlicherweise hier noch nie gelesen, vielmehr wird stattdessen recht schnell das "Sozialdumping!!!111!!"-Schwert gezückt.


Komisch auch das die Preise ex D immer weiter fallen

...

Seltsam das ich bei meinem normalen Buchungsverhalten nichts davon mit bekomme.

Du darfst halt nicht immer nur F buchen... auch mal in C fliegen! :D
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
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Ohne die Abgabe hätte AB niedrigere Ticketpreise oder eine höhere Marge (lies "niedrigerer Verlust pro Passagierkilometer") realisieren können. Alle anderen, die sich auf den vielen von AB bedienten Märkten tummeln, auch.

Schon richtig. Nur ist der deutsche Hauptkonkurrent von AB erheblich weniger von der Luftverkehrssteuer betroffen, weil er mehr nicht in Deutschland startende Passagiere transportiert.

Natuerlich war die Luftverkehrssteuer einer der wesentlichen Sargnaegel von AB.
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
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Schon richtig. Nur ist der deutsche Hauptkonkurrent von AB erheblich weniger von der Luftverkehrssteuer betroffen, weil er mehr nicht in Deutschland startende Passagiere transportiert..
wobei wir wieder bei der Strategiefrage wären ... die durch wen nochmal beeinflusst wird??

Aber warum? Lufthansa, Eurowings/Germanwings, Condor etc. müssen doch Luftverkehrssteuer bezahlen. Wenn jährlich Millionen Euro Miese gemacht werden, kann die Steuer doch nicht als einer der Sargnägel genannt werden.
... Steuerpflichtiger ist der Fluggast, nicht die Airline! Babyöl wird nicht aus Babys gemacht; im Gegensatz zu Olivenöl.
Hier verkennen zuviele das Ein-Henne; Ursache-Wirkung Prinzip. Danach Schuldige zu suchen ist einfach.
 
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Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.937
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wobei wir wieder bei der Strategiefrage wären ... die durch wen nochmal beeinflusst wird??

Gute Frage. Die "Strategie", nicht bereits seit 2011 an einem funktionierendem Welt-Hub zu sitzen und damit die Luftverkehrssteuer abwettern zu koennen, ist sicherlich nicht auf ABs Mist gewachsen.

=> BER-Desaster = weiterer fetter Sargnagel.

Gepaart mit hunoldschem Groessenwahn bzw. Rochus auf LTU, der zu dem bekannten Overstretch fuehrte, war das alles schon ein ziemlich perfekter Sturm fuer AB.
 

tix

Erfahrenes Mitglied
20.02.2011
3.952
2.180
... Steuerpflichtiger ist der Fluggast, nicht die Airline!

Das ist eigentlich egal. Die Steuer fällt aus Verbrauchersicht immer an, egal ob jetzt die Airline steuerpflichtig ist und die Belastung an den Verbraucher weiterreicht oder der Verbraucher selbst steuerpflichtig ist. Ein Teil der Ticketkosten ist sie so oder so.


Schon richtig. Nur ist der deutsche Hauptkonkurrent von AB erheblich weniger von der Luftverkehrssteuer betroffen, weil er mehr nicht in Deutschland startende Passagiere transportiert.

Natuerlich war die Luftverkehrssteuer einer der wesentlichen Sargnaegel von AB.

Dazu würde ich gerne mal eine detailliertere Begründung lesen.

Ich habe mich mit dem Thema jetzt nicht eingehend beschäftigt; aber drei Minuten Recherche führen zu:

  • Von Mitte 2011 bis Ende 2015 hat AB insgesamt 600 Mio. € Luftverkehrssteuer gezahlt (siehe Air Berlin sieht Chancen im Netzwerkausbau - airliners.de)
  • Im Schnitt sind das: 600 Mio / 4,5 Jahre = 133 Mio. € pro Jahr
  • Konkret hat AB im Jahr 2015 einen Verlust von 447 Mio. € gemacht
  • 70% des 2015er-Verlustes sind keine direkte Folge der Steuer

Die Pichler-Aussage "Wenn es die Luftverkehrssteuer nicht gäbe, wären wir bereits rentabel." im o.g. Artikel halte ich für schlicht falsch.

Ich stimme hopstore deshalb voll und ganz zu:

wobei wir wieder bei der Strategiefrage wären ... die durch wen nochmal beeinflusst wird??


Gute Frage. Die "Strategie", nicht bereits seit 2011 an einem funktionierendem Welt-Hub zu sitzen und damit die Luftverkehrssteuer abwettern zu koennen, ist sicherlich nicht auf ABs Mist gewachsen.

Ursprünglich wohl nicht. Daß sie dort aber sitzengeblieben sind, schon.
 

voyager_2000

Aktives Mitglied
14.03.2016
101
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... Steuerpflichtiger ist der Fluggast, nicht die Airline! Babyöl wird nicht aus Babys gemacht; im Gegensatz zu Olivenöl.
Hier verkennen zuviele das Ein-Henne; Ursache-Wirkung Prinzip. Danach Schuldige zu suchen ist einfach.

Egal wer der Steuerpflichtige ist, zahlen muß entweder der Fluggast (Preise steigen) oder dieser bezahlt die höheren Preise nicht und die Airline muß einen Teil ihres Deckungsbeitrags opfern. Die Verbraucher können die Mehrkosten ja nicht wie Geschäftsreisende auf ihren Arbeitgeber / Auftraggeber abwälzen.
Das ist so, wie wenn morgen die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel von 7 auf 16 % erhöht würde.
(Teilweise) höhere Preise führen aber auf jeden Fall in einem elastischen Markt mit Wettbewerb (Bahn, Bus Auto) zu sinkenden Umsätzen (weniger Passagiermeilen). Wenn man gerade auf Expansion setzt - wie AB - tut das weh.
 

hopstore

Erfahrenes Mitglied
22.04.2012
4.099
2
TXL
Wenn man gerade auf Expansion setzt - wie AB - tut das weh.
nochmal: Strategieentscheidung .... wenn man auf Marktveränderungen nicht reagiert, oder sie ggf. falsch einschätzt, oder man falsch agiert, verliert man. Wie wir eindrucksvoll nun nach langem Leidensweg sehen. RIP

Ich hoffe, dass sich irgendwann nochmal ein zweiter Deutscher Player irgendwie aus irgendwelchen Resten erhebt, fürchte aber, die Konsolidierung des Luftverkehrsmarktes, die man übrigends vor 10 Jahren schon ziemlich genau vorausgesagt hat, hat in 2017 einen ziemlichen Schritt nach vorn gemacht.
 

juliuscaesar

Megaposter
12.06.2014
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FRA

Tirreg

Rutscher des Grauens
08.03.2009
7.821
3.107
FRA
Jetzt auf einmal ist es die Luftverkehrssteuer :idea:

Die Kerosinpreise hingegen haben sich seit 2012 mehr als halbiert und haben vermutlich einen viel höheren Einfluss auf die Kostenseite. Und wenn der Wettbewerber Lufthansa prozentual mehr Tickets im Ausland verkauft, dann hätte AB eben dies auch tun müssen.

Air Berlin hat weder unter Mehdorn, noch unter seinen Vorgängern bzw. Nachfolgern eine wirkliche Strategie gehabt. Mal Full Service Airline, dann wieder Billigheimer. Langstrecke nach China, dann klassische LTU-Ferienziele, dann USA (ohne Interlining mit oneworld Partner AA), keine innereuropäische Business Class für Umsteiger, dann doch, Etihad Partner, Oneworld Mitglied, Servicekarten wie einen Charterfluggesellschaft, Vielfliegerprogramm, dass keine Vielflieger incentiviert sondern Kreditkartennutzer, Mallorca-Shuttle, Beamten-Shuttle, usw.

Gründe für ein Scheitern gibt es genug. Meines Erachtens aber - durchweg - Managementfehler und nicht irgendwelche externen Faktoren (wie die Steuer oder der BER).
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.790
4.620

Mehdorn ist aus meiner Sicht als Manager ein Allroundversager, es wundert mich nicht, dass er auch hier die Verantwortung anderswo sucht.

Bei Heideldruck wurden alle seine Expansionsfelder weniger als 5 Jahre später revidiert, bei der Deutsche Bahn AG wurde er für den Börsengang geholt, der niemals Realität wurde. Bei AirBerlin hat er nichts gerissen und beim Flughafen seine Misserfolgsstory fortgesetzt. Und immer waren es die anderen - nie er....

Gut dass er jetzt nur noch seinen Weinberg pflegt.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.343
11.213
irdisch
Es gibt Manager, die werden als "Prellbock" geholt. Die büßen öffentlich für den Mist, den andere verzapfen. Die politisch erst gewünschte und dann verkorkste Bahn-Privatisierung zum Beispiel. Das übliche Mehdorn-Bashing trifft den Kern deshalb nicht. Der gibt nur das sichtbare Feigenblatt vor tiefergehenden Problemen. Dafür gibt es ja auch ordentlich Schmerzensgeld.
 
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H

HGFan

Guest
Babyöl wird nicht aus Babys gemacht; im Gegensatz zu Olivenöl.
Olivenöl wird aus Babys gemacht?
Mal Full Service Airline, dann wieder Billigheimer. Langstrecke nach China, dann klassische LTU-Ferienziele, dann USA (ohne Interlining mit oneworld Partner AA), keine innereuropäische Business Class für Umsteiger, dann doch, Etihad Partner, Oneworld Mitglied, Servicekarten wie einen Charterfluggesellschaft, Vielfliegerprogramm, dass keine Vielflieger incentiviert sondern Kreditkartennutzer, Mallorca-Shuttle, Beamten-Shuttle, usw.
Was noch dazu gekommen ist weil HG ex VIE nicht (wirklich) in den Osten geflogen ist in den Jahren war das wirklich sehr wichtig weil viele Firmen die Ost Geschäfte gemacht hatten ihre Büros in Wien hatten.
Das übliche Mehdorn-Bashing trifft den Kern deshalb nicht.
Wieso sollte es den Kern interessieren?
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
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  • Von Mitte 2011 bis Ende 2015 hat AB insgesamt 600 Mio. € Luftverkehrssteuer gezahlt (siehe Air Berlin sieht Chancen im Netzwerkausbau - airliners.de)
  • Im Schnitt sind das: 600 Mio / 4,5 Jahre = 133 Mio. € pro Jahr
  • Konkret hat AB im Jahr 2015 einen Verlust von 447 Mio. € gemacht
  • 70% des 2015er-Verlustes sind keine direkte Folge der Steuer

Die Pichler-Aussage "Wenn es die Luftverkehrssteuer nicht gäbe, wären wir bereits rentabel." im o.g. Artikel halte ich für schlicht falsch.

Das ist doch eine Milchmaedchenrechnung. Die obige Rechnung (abgefuehrte Steuer = direkter Cashout bei AB) ist schliesslich nur eine Seite der Medaille. Ohne Steuer haette jedes innerdeutsche Retourticket 20 Euro weniger kosten koennen. Das haette zu erhoehter Nachfrage gefuehrt. Wieviel mehr Passagiere, Mehreinnahmen etc. das ergeben haette, moegen andere berechnen. Herr Pichler war da sicherlich naeher dran, ich sehe keinen Anlass, seine Aussage derart umfassend vom Tisch zu wischen.


Ursprünglich wohl nicht. Daß sie dort aber sitzengeblieben sind, schon.

Wo haetten sie denn hingehen sollen? Es ist ja nun nicht so, dass es in Deutschland viele leerstehende ausgewiesene Hubs als Alternativen zu BER gegeben haette.


wenn der Wettbewerber Lufthansa prozentual mehr Tickets im Ausland verkauft, dann hätte AB eben dies auch tun müssen.

Und wenn das Volk kein Brot hat, soll es Brioche essen.

Gründe für ein Scheitern gibt es genug. Meines Erachtens aber - durchweg - Managementfehler

Das steht natuerlich auch ausser Frage.


Mehdorn ist aus meiner Sicht als Manager ein Allroundversager, es wundert mich nicht, dass er auch hier die Verantwortung anderswo sucht.

Bei Heideldruck wurden alle seine Expansionsfelder weniger als 5 Jahre später revidiert, bei der Deutsche Bahn AG wurde er für den Börsengang geholt, der niemals Realität wurde. Bei AirBerlin hat er nichts gerissen und beim Flughafen seine Misserfolgsstory fortgesetzt.

Ja, und der A320, dieser kapitale Misserfolg - der haette Airbus auch beinahe in den Abgrund gerissen.