Wir haben für unsere Ware (Bürobedarf) eigene Berater am Telefon die die Artikel wirklich kennen und beraten können...
Wir haben eigene Lagerarbeiter die die Ware UND den Kunden kennen und wissen was der Kunde will ("Müller will KEINE Lakritzschnecken als Goodie ins Paket - nur Gummibären")
Ersteres ist löblich und glaube ich auch. Das Problem ist, dass der Großteil der Händler einfach keine Ahnung mehr hat und sich auch nicht informieren will. Wenn ich dann durch Online-Informationen schon mehr weiß, als der Verkäufer im Laden, dann frage ich mich, warum ich überhaupt in den Laden gehen sollte. Und bevor ich Stunden damit verbringe herauszufinden, wo es noch gute Händler gibt, verbringe ich lieber Minuten damit mehrere Produkte online zu bestellen und dann nur das mir genehme zu behalten. Zum zweiten Punkt (Gummibären): wer sowas macht, wird von mir im Regelfall nicht ernst genommen. Was ist das Signal, das ihr mit solchen Goodies senden wollt? Vielleicht finden das ja auch viele Kunden toll, ich verstehe es einfach nicht. Konkret: mich hält sowas davon ab, erneut bei einem Händler zu bestellen.
Siehe offline Buchhandel. War in den USA so gut wie nicht mehr existent. Dann macht amazon welche auf und ein grosses Raunen geht durch das Land wie toll doch ein offline Store ist, wieso niemand auf so eine Idee gekommen ist. Schöne Auswahl, kann man verweilen, gibts Kaffee und Kuchen zu kaufen und kann man stöbern. Nicht dass das andere offline shops die mit Büchern auch hätten, aber es hat wohl eine Generation an Konsumenten gebraucht die das erst kaputt gemacht haben und jetzt das als Innovation bewundern.
Allerdings macht Amazon ja auch einiges innovativer, das hat mit dem am Kunden weitestgehend desinteressierten, alteingesessenen Buchhändler nichts zu tun. Alle Bücher sind mit dem Titel nach vorne gerichtet, nur Bücher mit mindestens 4 Sternen werden geführt, es gibt sinnvolle Kategorien. Das Wissen, dass Amazon von ihren Lesern hat, fließt in den Laden halt mit ein. Natürlich haben sie da auch einen Vorteil gegenüber den stationären Händlern, weil sie die Daten bereits haben. Der stationäre Händler hätte aber auch auf die Idee kommen können, dass diese Daten wertvoll wären. (Und Amazon lässt ja auch die Offline-Rezensionen der Kunden von ihren Mitarbeitern elektronisch erfassen.) Hat natürlich auch einige Nachteile gegenüber dem klassischen Buchhandel, die Frage ist halt, was der Kunde will.
Warum der Buchhändler um die Ecke sich nicht die Mühe macht, die Schulen anzurufen und dann fertige Pakete für die Schüler bzw. deren einkaufende Eltern zu schnüren, verstehe ich bis heute nicht. Wenn ich im Buchladen aufgrund der Preisbindung exakt das gleiche wie bei Amazon zahle, aber dann mindestens zweimal hin muss, weil ja sowieso nicht alle Artikel da sind, dann frage ich mich, was die Existenzberechtigung eines Buchhändlers ist. Genauso Verlage: ich habe mal ein paar Bücher direkt beim Verlag bestellt, da sie bei Amazon nur von Drittanbietern verfügbar waren. Nun kann ein Verlag die volle Marge für sich beanspruchen und da liefern die eine unterirdische Performance ab. Als ich mich gewagt habe, nach 1 Woche ohne Kommunikation zu fragen, ob denn ein Versand bald stattfindet, bekam ich eine pampige Antwort, dass der Versand gerade erfolgt sei und bald eintreffen würde. Kein Verständnis für Kundenservice. Null. Das Gejammere von Verlagen kann ich nicht mehr ernst nehmen.
Ich möchte ja grade nicht mit dem auto extra wohin fahren. In der Innenstadt ist Parkplatz begrenzt.
Ich denke die Idee ist eine andere. Es geht nicht um einen Extra-Weg, sondern darum z.B. auf dem Nachhauseweg kurz bei dem "Lager" anzuhalten und meine Ware ins Auto schmeißen. Fände ich jedenfalls eine charmante Idee.