Du drehst Dir die Beispiele auch, wie Du sie brauchst, oder? Dein letztes Steuerhinterziehungsbeispiel waren 1ct-Ohrringe aus sonstwoher, die garantiert nicht Fullfillment-by-Amazon waren.
Kam innerhalb von einem Tag.
War es denn jetzt fullfillment-by-Amazon, oder nicht? Bei Produktpreis 1ct. werden die wohl über die Versandkosten Geld verdienen. Die wären aber doch (m.W., ich kaufe wie gesagt wenn irgendwie möglich nicht bei Marketplace-Händlern, darum ohne Gewähr) bei Prime kostenfrei, damit würde der Deal für den Verkäufer nicht ausgehen.
Darum vermute ich, dass es eben nicht fullfillment-by-Amazon war, womit das Beispiel dafür, dass Amazon selbst beim Steuerbetrug hilft, für die Tonne ist.
Diese Diskussion setzt aber voraus, dass man bereit ist, zwischen "Verkauf&Versand durch Amazon", "Verkauf durch XYZ, Versand durch Amazon" und "Verkauf und Versand durch XYZ + Ware kommt am nächsten Tag" zu unterscheiden.
Ich habe keine entsprechende Rechnung, und ich mache das daran fest das die Mitarbeiterin von Amazon im Spiegel Artikel sagt das sie für Prime keine Rechnung mit MwSt. ausstellen können.
Eine Rechnung ausstellen können, und eine Rechnung zu versteuern, sind zweierlei Dinge. Auch wenn das nervig ist, auch wenn das ein komisches Geschmäckle hat (wahrscheinlich wollen die Sie steueroptimierte Kalkulation, aus welchen Produktbestandteilen ihr Produkt besteht, nicht offenlegen), das heißt ja nicht, dass ihre Aussage "wir führen MWSt ab" gelogen ist.
Übrigens: Unser Parkhaus direkt vor dem Büro bietet eine Kundenkarte an. Zuerst nur für Privatkunden (aus der Zeit habe ich eine, Vorname = mein Name, Nachname = Unser Firmenname, so dass wir die dienstlich nutzen). Inzwischen gäbe es auch eine für Firmenkunden, aber mit Grundgebühr.
Wenn ich mir für meine Karte die Quittungen aus deren Portal runterlade, fehlte da früher der Hinweis auf ausgewiesene MWSt. Das war lästig, das war ein Nachteil für mich, aber der Tarifwechsel (das war die Antwort des Betreibers darauf) war es mir nicht Wert, weil die Grundgebühr teurer war als der MWSt-Nachteil. Trotzdem bin ich nicht auf die Idee gekommen, dass dieses Parkhaus jetzt Umsatzsteuerbetrug begeht?!
Kennst Du tatsächlich die Steuergesetze für asiatische Lieferungen in die EU hinein?
Ich importiere seit mehr als 20 Jahren Waren aus Asien nach Deutschland. Gerade vorgestern wieder den Spass (und die Kosten) mit einer Zollbeschau gehabt. Ansonsten kenne ich mich mit der Einfuhr gängiger Produkte in die EU schon ein wenig aus.
in dem Beispiel ging es nicht darum, dass ein deutscher Händler Ware aus Asien importiert. Sondern dass ein asiatischer Händler an einen deutschen Endkunden verkauft. Auch da gibt es Unterschiede.
Und nachdem Dein letzter Vorwurf - Amazon würde deutsche Steuer hinterziehen, in dem sie den Ort der Leistungserbringung bei digitalen Leistungen nach Luxemburg verlegen - schlichtweg falsch ist, weil das seit 01.01.2015 EU-weit anders geregelt ist, dachte ich ich frage mal nach...
Nun ein Clubbetreiber kann seine Gewerbeerlaubnis verlieren wenn er nichts gegen Dealer in seinem Club macht - der muss da auch "Hilfspolizei" spielen.
Äpfel und Birnen. Der Verkauf von 1-Cent-Ohrringe ist, anders als der Handel mit Drogen, nämlich erlaubt.
Und natürlich hast du recht das der Staat dies alles Regeln müsste. Amazon profitiert aber eben von diesen Lücken und ist daher eben in manchen Aspekten "besser" als er stationäre Händler.
Siehe ganz oben, eine vernünftige Diskussion setzt voraus, zwischen Amazon als Händler, Amazon als Logistiker und Amazon als reinen Portalbetreiber zu unterscheiden.
Alle "Lobpreisungen", die ich bisher über Amazon hier als zufriedener Kunde gepostet habe, beziehen sich auf den Händler Amazon. Und der stellt saubere Rechnungen aus, der scheint alles sauber zu versteuern (so ich das als Kunde beurteilen kann), der liefert einen erstklassigen Kundenservice, und der ist in manchen Aspekten "besser" als der stationäre Händler, ohne dass er da von irgendwelchen Lücken profitieren muss.
Wenn ich mir aber anschaue das Mitarbeiter in einem Amazon Lager nur durchsichtige Getränke aus einer von Amazon gestellten Flasche trinken dürfen dann kann man sich schon vorstellen wo die Reise hingeht.
Was die Arbeitsbedingungen angeht, bin ich völlig bei Dir und froh (gilt aber auch für viele andere Berufe), dass es da wenigstens Gewerkschaften gibt, die zumindest ein bisschen was versuchen zu retten.
Dinge wie die Einstufung der Tarifverträge als Logistiker (ja als was denn sonst? Einzelhandel? Wo genau hat ein Amazon-Packer auch nur im Ansatz einen Job vergleichbar einer Kassenkraft oder Wurst-Käse-Bedienung im REWE?) oder die Wasserflaschen (es ist nun mal ein Arbeitsumfeld, in dem schnell geklaut werden könnte und das jahrelang nicht auffallen würde bei den Lagerbeständen. Und aus einer transparenten Flasche zu trinken ist ja auch nicht gerade menschen-unwürdig, oder?) sind aber m.E. auch nur wieder Bild-Schlagzeilen-Skandale.