46/1. Tag; 3. Winterreise 2017/18
Die Nacht war kurz, denn in der Nacht erreichte uns die Email des Freundes aus Frankfurt, welcher uns unsere Tabletten & iPhones zum Flughafen gebracht hatte. 6 Tage nach unserem Treffen hatte seine Frau, welche wir auch noch am FRA gesehen hatten, einen Schlaganfall, lag im Koma und war nun verstorben.
Uns beide nah das Ganze ziemlich mit, wir lagen wach im Bett und unterhielten uns darüber wie schnell und ohne Vorankündigung man plötzlich aus dem Leben gerissen werden kann, wie schwer es für den verbliebenen Partner sein muss, vor allem wenn man über 30 Jahre zusammen war, eine echte Musterehe geführt hatte.
Nach vielen Überlegungen war es gut, dass wir um kurz nach 6 aufstehen mussten, so kamen wir wenigstens etwas auf andere Gedanken.
Der Frühstücksraum war um 07:15 bereits gut gefüllt, das Angebot war, wie vor 5 Tagen, hervorragend, was Auswahl & Qualität betraf. Kein Vergleich mit dem was wir im teureren Boutique Hotel in Vilankulos serviert bekamen.
Um 08:30 wartete der Taxifahrer vom Vortag auf uns, brachte uns innerhalb von 15 Minuten für US$ 10 zum MPM-Flughafen, wo wir im Internationalen Terminal zum AVIS-Schalter gingen. Wir waren beide auf Ärger gefasst.
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Die Mitarbeiterin war auch schon da, teilte mir mit, dass ich den höheren Preis bezahlen müsse, man den Preis auf meiner Reservierung nicht anerkennen könne. Ich sagte ‚Kein Problem, aber ich möchte in zwei CC-Transaktionen bezahlen, einmal die Summe in der Bestätigung, einmal den zusätzlichen Betrag’.
Blöd war die Dame aber auch nicht, sagte sie müsse kurz telefonieren – und nach 5 Minuten Gespräch war plötzlich der Preis auf der Reservierung okay, ich brauchte keine zweite CC-Transaktion.
Nun machte sie den Fehler und sagte mir, dass man einen Mazda BT50-Single-Cab, wie reserviert, und einen Mazda BT50-Double-Cab hätte. Ich sagte ‚ich nehme den Double-Cab’ (weil man da das Gepäck auf den Rücksitzen gesichert unterbringen kann, es nicht auf die offene Ladefläche legen muss). Sie meinte dann, dass der Double-Cab eine Kategorie höher wäre, mich dies einen Aufpreis von ungefähr US$ 250 kosten würde. Klar, versuchen konnte bzw. musste sie es ja. Ich verwies auf meine President-Karte, dass mir mindestens eine Kategorie Upgrade bei Verfügbarkeit kostenlos zustehen würde, und die Verfügbarkeit hätte sie ja eben bestätigt. Wieder ein Telefonanruf, diesmal maximal eine Minute – und wir hatten den Double-Cab.
Ein Mitarbeiter von AVIS brachte uns zum Auto, lächelte die ganze Zeit und meinte ‚die ist immer so!’.
Das Auto inspiziert, ziemlich neu, aber auch schon ziemlich verkratzt, die Windschutzscheibe mit Steinschlag. Mir sollte es recht sein, konnte ich nicht mehr viel verkratzen bzw. kaputt machen.
Zu unserer Überraschung hatte auch der Double-Cab (Diesel) ein Schaltgetriebe. Somit stand fest, dass diesmal ich alles fahren muss – denn Valentyna ist noch nie mit einem manuellen Getriebe gefahren, hat dies nie gelernt.
Google-Maps brachte uns zielsicher am Radisson vorbei zur brandneuen BAIA-Mall, wo wir zu Super-Spar gingen.
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Der Supermarkt war ebenfalls funkelnagelneu und ziemlich groß, machte einen imposanten Eindruck. Wenn man sich die Regale jedoch näher betrachtete fiel einem auf, dass teilweise eine komplette Reihe mit einem einzigen Produkt gefüllt war, ein bisschen wie auf Kuba. Uns interessierte die Fischabteilung. Und wirklich, alles TK-Ware.
Coke Zero? Ausverkauft. Wein? Nein! Kekse, 5 Sorten. Das Notwendigste von unsere Liste besorgt und weiter. Die Mall besaß noch einen zweiten, einfacheren Supermarkt. Hier bekamen wir Coke Zero, Wein aus Südafrika, Flossen etc.
Zurück zum Hotel, mit toller Aussicht auf die Küste der Stadt,
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unsere Taschen geholt und ausgecheckt.
Die Küstenstraße entlang nach Süden
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zum Fährterminal.
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Um von Maputo nach Süden in Richtung südafrikanische Grenze zu gelangen hat man, bis zur Fertigstellung der Brücke in wenigen Monaten, zwei Möglichkeiten:
- einen Umweg von ca. 2 Stunden um die Bucht herum
- die Fähre zu nehmen.
Natürlich entschieden wir uns für die Fähre. 10 Minuten Übersetzen statt 2 Stunden um die Bucht fahren – dachten wir!
Um 11:15 kamen wir am Fähranleger an, stellten und gegenüber eines sehr schönen Ministeriums
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in die Schlange der Wartenden.
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Im Gegensatz zu allen anderen ließ ich den Motor laufen, um die Klimaanlage weiter zu betreiben – denn es war bereits ganz schön heiß. Ich stieg aus, warf einen Blick auf die Bucht, den Fähranleger und die fast fertige Brücke.
Vor den Chinesen muss man den Hut ziehen. Was die Jungs in kürzester Zeit hinstellen, das hätten weder die Locals noch wir Europäer geschafft.
Irgendwie tat sich überhaupt nichts, nach einer Stunde Warten fragte ich den vor uns stehenden wie lange das noch dauern könne. Er sagte mir ‚I know English little, but MAYBE soon.’ Afrikanischer hätte eine Antwort nicht ausfallen können.
Valentyna ging zum Büro, kaufte die Tickets für das Auto (US$ 6) und zwei Personen (je US$ 0,14).
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Auch Händler tauchten zur genüge an unseren Seitenfenstern auf, mit Gürteln, Taschen, ‚Prada’-Badeschlappen, Ladegeräten, alles natürlich ‚made in China’.
Nach 1 Stunde und 10 Minuten kam endlich die Autofähre in Sicht, ein uraltes, sehr langsames Exemplar.
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Das Entladen ging recht flott und nach weiteren 10 Minuten durften wir auf den Steg,
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Kleinlastwagen zuerst, dann der Rest.
Vom Steg noch ein Blick zurück auf die Corniche Maputos.
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Maputo war übrigens die erste Stadt in Afrika, welche uns sehr gut gefallen hat, die Atmosphäre, die Strandpromenade – kein Vergleich zum gefährlichen Kapstadt, Casablanca, Kairo oder gar Windhoek.
Da die Fähre keine Rampe vorn oder hinten – sondern nur seitlich - hatte, dauerte das Beladen mit Fahrzeugen ziemlich lange, ein Auto nach dem anderen musste auf einen zugewiesenen Platz rangieren.
Aber irgendwann war es geschafft, die Fähre platze fast aus allen Nähten,
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wurde noch mit normalen Passagieren und deren Waren aufgefüllt.
Der Motor wurde angeworfen und wir legten ab. Zuerst ein Stück an Maputo vorbei
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bis wir abdrehten, um auf der anderen Seite der Bucht nach ca. 10 Minuten Fahrt anzulegen.
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Das Entladen dauerte auch wieder, ein Auto nach dem anderen.
Insgesamt hatten wir zwischen Anstellen in der Schlange und Verlassen des Schiffs knapp über 2 Stunden benötigt, etwas länger als um die komplette Bucht herumzufahren. Interessant war es aber dennoch.