Weil es ein Alleinstellungsmerkmal wäre, auf das Marketingexperten sonst doch immer so abfahren.
Sowas wie das AirBerlin Schokoherz.
Solange wir "Made in Germany" als Qualitätsmerkmal verstehen, sollte das Herausstreichen der Deutschen Herkunft der Lufthansa doch ein positiver Marketingaspekt sein.
So wie das frisch gezapfte Deutsche Bier odfer den Lufthansa-Cocktail zu Zeiten der Superconnie. Das bekam man bei AF oder BA nicht bei der Atlantiküberquerung.
Ich finde es zumindest interessant, das Turkish diesen Weg geht. TK ist bisher die einzige Airline die ich erlebt habe, die auf dem Weg nach Asien (in dem Fall Japan) keine asiatische Essensvariante und keine Stäbchen anbietet. Das ist finde ich ein Schritt zu viel Nationalbewustsein (obwohl die Türkische Küche sicher gut und vielfältig ist, und ich persönlich sie auch sehr mag), aber die andere Variante 100% Internationalität ohne jede Identität zu bieten, finde ich auch langweilig.
Viele andere Airlines zeigen deutlicher, aus welchem Land sie sind. Bei der Kabine, bei der Kleidung der FAs, beim Catering.
Bei Alitalia bekommst du z.B. einen Aperol Spritz, bei AirFrance einen Ricard als Aperitiv, bei JAL und ANA Sake, bei den Amerikanern Dr. Pepper, das sind logische Alleinstellungsmerkmale.
Ist halt immer die Frage, ob man will dass der Kunde bewusst die eigene Airline wegen bestimmten Aspekten auswählt, oder eben einfach zufällig weil sie die Route nun mal bedienen und die Zeiten gerade gut passen.
Ich persönlich fände es in Ordnung, wenn LH seine deutsche Herkunft etwas deutlicher zeigen würde. Und ich bin sicher kein Nationalist.
Beim Catering kann man da sehr schön Akzente setzen. Regional/zeitlich begrenzt macht man das ja bereits (z.B. auf den MUC Flügen während des Oktoberfestes).
Bei der Lounge in MUC merkt man am Essens-/Getränkeangebot sofort, dass man in Bayern ist. Warum merkt man in FRA nicht, dass man in Hessen ist? (Äppelwoi, Handkäs mit Musik...)
Also statt 4 Flaschen Champagner, nur zwei und dafür alternativ und bewusst einen guten deutschen Winzersekt aus Flaschengärung anzubieten, fände ich eine nachvollziehbare Alternative. Das käme dann auch nicht als Kostensparaktion, sondern als Individualität beim Kunden an. Natürlich wird es nicht jeder lieben, aber das ist ja bei Champagner und Kaviar nicht anders.