Als neuer AG würde ich nicht eine gewisse Loyalität zu schätzen wissen, sondern uneingeschränkte Loyalität erwarten.
Es dürfte einen AG nicht überraschen, dass selbst bei endenden (Arbeits-)Verträgen Abschlussarbeiten zu erledigen sind, die über das formale Vertragsende hinausgehen.
Da tut sich schon der erste Loyalitätskonflikt auf, da dieses Verhalten auch bestehende Loyalität gegenüber dem alten Arbeitgeber zeigt.
Korrekt. Ich fasse Loyalität nicht als Deckenleuchte auf, für die es einen einfachen Ein/Aus-Schalter gibt
Wer in der Probezeit gedanklich und tatsächlich noch beim alten Arbeitgeber ist, investiert Arbeitskraft, die eigentlich für den neuen Arbeitgeber aufgebracht werden sollte.
Aus diesem Grund mein Hinweis auf mögliche Mehrarbeit.
Ansonsten beschäftigen sich gefühlt 40% der Beiträge mit der Frage "Wie kann man nur?" oder "Das war aber eine blöde Entscheidung". Sofern dem OP keine Zeitmaschine zur Verfügung steht, bringt ihn das auch nicht wirklich weiter. Mag natürlich sein, dass diese Möglichkeit auch vom HON-Status abhängt
Wieso könnte der OP in die Kalkulation mit einbeziehen, keine verbrannte Erde beim alten AG zu hinterlassen?
a) Die rechtliche Würdigung kann hier im Forum nicht mit Bestimmtheit erfolgen. Laut OP läuft ein Projekt - hier macht sich der AG u. U. seinem eigenen Kunden ggü. regresspflichtig. Die hier anwesenden Arbeitsrechtler mögen beurteilen, ob mögliche Forderungen an den OP von vorn herein auszuschließen sind.
b) Auf der anderen Seite ist das Gras vielleicht doch nicht so grün, wie es derzeit scheint. Es würde nicht zum ersten Mal die Situation entstehen, dass ein Arbeitsverhältnis hauptsächlich durch Missverständnisse definiert wird. Sollte der OP dann also eine Anschlussbeschäftigung suchen (unabhängig von der Frage ob beim alten AG oder einem neuen), wird womöglich der Personaler des nächsten Unternehmens vertrauensvoll den Kontakt zum alten AG suchen. Lt. OP ist die Branche überschaubar, man kennt sich und stellt (aufgrund lokaler Ausrichtung) keine Konkurrenz zueinander dar. Die Aussage "Ja, er hatte ein besseres Angebot und hat uns während eines laufenden Projektes sitzen gelassen" dürfte nahezu tödlich sein.
Wenn all diese Bedenken vom OP verneint werden können - kein Ding. Wären aber Gedanken, die man sich strategisch machen kann.