Die Ausbreitung von Plattformen wie AirBnB hat Ausflugsreisen für Familien überhaupt erst möglich gemacht. Was nützen günstige Flugtickets, wenn man am Ziel keine bezahlbare Unterbringung in einer vernünftigen Konfiguration (und damit meine ich eben nicht der zumindest in Europa übliches Hotelstandard wie Zustellbetten im Doppelzimmer) findet und täglich bis zu 100€ für auswärtiges Essen fällig werden?
Die Suche ist eben etwas anders als bei Hotels, v.a. die manuelle Filterung von Suchergebnissen muss gelernt werden. Da entwickelt man mit der Zeit ein Gespür.
Meine Fausregeln:
1) Unterkünfte ausschließen, die vom Vermieter sonst selbst bewohnt werden. Man erkennt sie an Fotos: persönliche Gegenstände wie eine Kleiderstange mit irgendwelchen Kleidungsstücken oder Badezimmer mit typisch privater Unordnung. Grund: erhöhtes Risiko unhygienischer Zustände, denn solche Vermieter putzen selbst und betrachten AirBnB wie Couchsurfing.
2) Sofortbuchungfilter gleich einstellen. Angebote mit Anfrage nur, wenn es keine passenden Sofortbuchungsangebote gibt. Grund: insbesondere bei langfristigen Buchungen antworten Vermieter entweder mit Verzögerung oder dass sie so weit im voraus nicht planen können. Bei Sofortbuchung ist hingegen die Verfügbarkeit zu 99,9% garantiert. Restrisiko: der Vermieter kann und darf auch kurzfristig stornieren.
3) Nur solche Angebote in die engere Auswahl zu nehmen, wo alle Wohnungsbereiche abgebildet sind. Wenn ein Vermieter zahlreiche Fotos vom Wohnbereich und sogar von den Sehenswürdigkeiten des Ortes einstellt, aber kein einziges Bild vom Badezimmer, sollte man sich fragen warum.
4) Sämtliche Bewertungen lesen, solche in Fremdsprachen lassen sich auf Knopfdruck maschinell übesetzen. Dabei schauen, von wann die älteste Bewertung ist. Wenn eine Unterkunft in 2 Jahren nur 15 Bewertungen gesammelt hat, bedeutet es, dass da was nicht stimmt. Insbesondere wenn die meisten Bewertungen a-la "Der Gastgeber war sehr nett" lauten. Für ein Land wie die USA sollte man verstärkt darauf achten, wer bewertet: was für einen jungen Latino-Vagabund ok ist (insbesondere was die Gegend angeht), kann eine alleinreisende Frau inakzeptabel finden. Der Empfehlung, nur Unterkünfte mit Bewertungen zu buchen, kann ich mich nur bedingt anschließen. Ich habe mehrmals Schnäppchen bei frisch eingestellten Top-Unterkünften gemacht, die zunächst zum Dumping-Preis angeboten werden, um gute Bewertungen zu sammeln.
5) Das Profil des Vermieters checken. Man sollte sonst im ausgeloggten Zustand suchen (damit die Preise nicht nach oben gehen), für Vermieterprofile muss man sich kurz einloggen, denn nur so sieht man alle seine Unterkünfte und fortlaufend Bewertungen von sämtlichen Unterkünften in chronologischer Reihenfolge. Wenn ein Vermieter dutzende Unterkünfte anbietet, ist das ein Makler und es besteht bei langfristigen Buchungen erhöhtes Risiko, dass der eigentliche Vermieter dem Makler das Recht entzieht, die Wohnung zu vermieten oder dass man der Makler versuchen wird, kurzfristig oder sogar bei der Ankunft eine ganz andere Wohnung anzudrehen (alles schon gehabt).
6) Die Ausstattungsmerkmale checken. Es werden manchmal Wohnungen ohne Küche angeboten oder ohne Bettwäsche. Wenn man es übersieht, ist man selbst schuld.
7) Die Hausregeln checken. Sie sind ziemlich unten versteckt und standardmäßig zugeklappt. Da stehen durchaus Sachen wie "bei Anreise nach X Uhr Y € Aufschlag".