10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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Anonym38428

Guest
Ich fühle mich zwar dadurch noch nicht unsicher. Aber es gibt Anzeichen, dass man "unsicherer" unterwegs ist.

In erster Linie ist das das Verhalten der Crew. Ich erachte unprofessionelles Verhalten dieser nur als spitze des Eisbergs. Was dahinter liegt kann man nur erahnen. In der Vergangenheit sind mir insebesondere Dinge wie diese aufgefallen:

- Schlechtes, bzw. gar kein/vergessenes Emergency Exit Briefing
- Unsicherheit im Umgang mit Trolleys, besonders bei Turbulenzen
- Wenig sicherheitsorientierter Umgang bei Turulenzen
- Nachlässige Kontrollen vor Start und Landung: Ungesichertes Gepäck, auch in Exit Rows; Gepäck nicht unter dem Vordersitz; Laptops nicht verstaut; nachlässige Kontrollen der Sitzreihen; Crew merkt nicht dass sie die Slides nicht richtig disarmed hat und kriegt es auch nach Aufforderung nicht richtig hin; Türen nicht richtig gesichert oder sogar gar nicht geschlossen; Bins nicht richtig geschlossen ...
- Fokus liegt bei anderen Sachen
- Rauchen am Boden an der offenen Service Door

Die Tatsache, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist wird dadurch unterstrichen, dass mir solche Dinge extrem gehäuft bei Airlines wie TK, AF und in weniger entwickelten Ländern auffallen, also Airlines und Länder von denen bekannt ist, dass sie CRM und die Einhaltung von Regeln nicht sooo groß schreiben. Bei z.B. LH habe ich erst sehr selten solche Beobachtungen gemacht.

Ich könnte jetzt jeden deiner Punkte einem LH Flug der näheren Vergangenheit zuordnen, und mehr wie 2-3 Mal im Jahr nutze ich diese Airline kaum noch. Ich bin mir aber durchaus bewusst, dass all das eben nur Momentaufnahmen sind, wegen derer ich mich - weil ich es besser weiss - eben nicht unsicher fühle.
 

airhansa123

Erfahrenes Mitglied
03.11.2012
4.144
14
Stand heute ist die 737-Max mit Abstand das unsicherste Flugzeug der letzten 50 Jahre. Die "Fatal crash rate per million flights" dürfte bei rund 2,0 liegen. Bislang wurden rd. 350 737 MAX (Stand Ende Januar 2019) ausgeliefert, die im Durchschnitt aller Flugzeuge jetzt ziemllich genau 1 Jahr im Dienst sind (Erstauslieferungen ab 2017). Das macht bislang macht bei 8 täglichen Flügen pro Flugzeug ca. 1 Mio 737 MAX Flüge insgesamt. Die FLE beträgt 2 (2 Totalverluste mit jeweils 100% aller Passagiere als Opfer). Damit beträgt die "Fatal crash rate per million flights" bei 2.

http://www.airsafe.com/events/models/rate_mod.htm

Flugzeuge der 60/70er (z. B. 727, 737 100/200, DC8, DC9, DC10, 747) hatten eine Fatal crash rate von 0,5-1,0. Aktuelle Modelle liegen weit darunter.

P.S.: Selbst wenn man mit den Zahlen etwas rumspielt (mehr tägliche Flüge pro Flugzeug, durchschnittlich längere Zeit im Dienst) - der Wert liegt immer über 1,0.
 
Zuletzt bearbeitet:

Iarn

Erfahrenes Mitglied
07.12.2012
456
25
MUC
Und die NTSB ist nicht unabhängig? Die werden sich hüten Boeing in Schutz zu nehmen wenn ggf. morgen eine AA 737 vom Himmel fällt. Dann ist nämlich Polen offen.
Persönlich hatte ich zwar mit dem NTSB noch nie zu tun, allerdings mit der FAA und anderen formal unabhängigen US Behörden. Meine persönliche Erfahrung war ein deutliches Geschmäckle in Bezug auf Schutz von US wirtschaftspolitischen Interessen.
 

bacchus85

Erfahrenes Mitglied
20.01.2018
678
648
HAJ
Wenn jetzt reihenweise 737 Max abstürzen, hilft das den amerikanischen Wirtschaftsbossen aber auch nicht weiter. Da wäre doch Aufklärung und die Behebung des Problems deutlich wichtiger, auch im Sinne von Boeing und co.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.901
4.224
Übel, mein Beileid.


So hart es klingt, aber ein Absturz an Land dürfte zumindest den Vorteil haben, dass man Blackbox und Stimmrekorder schnell findet und dann zügig an die Aufarbeitung geht. Bis dahin vermeide ich die 737 Max wohl auch, auch wenn sich das nicht immer vermeiden lässt.
Steht man am Vorfeld aufgrund Equipment Change plötzlich vor einer und steigt nicht ein? Wobei die Max ja überwiegend auf bestimmten Routen eingesetzt wird bisher.

Meines Erachtens lässt sich ein Flug sehr wohl vermeiden, und zwar genau so, wie du es beschreibst. Wenn sie am Vorfeld steht , einfach nicht einsteigen. So würde ich es tun.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.901
4.224
Ich fühle mich zwar dadurch noch nicht unsicher. Aber es gibt Anzeichen, dass man "unsicherer" unterwegs ist.

In erster Linie ist das das Verhalten der Crew. Ich erachte unprofessionelles Verhalten dieser nur als spitze des Eisbergs. Was dahinter liegt kann man nur erahnen. In der Vergangenheit sind mir insebesondere Dinge wie diese aufgefallen:

- Schlechtes, bzw. gar kein/vergessenes Emergency Exit Briefing
- Unsicherheit im Umgang mit Trolleys, besonders bei Turbulenzen
- Wenig sicherheitsorientierter Umgang bei Turulenzen
- Nachlässige Kontrollen vor Start und Landung: Ungesichertes Gepäck, auch in Exit Rows; Gepäck nicht unter dem Vordersitz; Laptops nicht verstaut; nachlässige Kontrollen der Sitzreihen; Crew merkt nicht dass sie die Slides nicht richtig disarmed hat und kriegt es auch nach Aufforderung nicht richtig hin; Türen nicht richtig gesichert oder sogar gar nicht geschlossen; Bins nicht richtig geschlossen ...
- Fokus liegt bei anderen Sachen
- Rauchen am Boden an der offenen Service Door

Mindestens zwei dieser Punkte habe ich bei meinen Flügen mit ET erlebt, trotzdem habe ich mich zu keiner Zeit unsicher an Bord gefühlt.

Ehrlich gesagt, bin ich der festen Überzeugung, dass Sicherheit in Bezug auf ein Verkehrsflugzeug durch andere Punkte „sichergestellt“ bzw. gefährdet wird, als die von dir genannten Punkte.
 

Vollzeiturlauber

Erfahrenes Mitglied
27.11.2012
10.977
3.627
Nord Europa
BBC berichtet statt 5 German 5 Netherlands (Dutch vs Deutsch?)

Ich habe nie verstanden wo der Unterschied, warum ein Unterschied gemacht wird, zwischen "deutschen Toten" und anderen Nationalitäten.
Ist z.B. ein Hamburger mit österreichischen, britischen oder niederländischen Pass kein "richtiges" Opfer?
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.901
4.224
Die Szene, dass der Chef einer Fluglinie, ein Trümmerfeld vor Ort begutachtet, ist übrigens nicht neu. Und so wie es damals gedacht war und heute vermutlich gedacht ist, nämlich als Ausdruck der tiefen Betroffenheit, und als eine der wenigen denkbaren Methoden, Anteil am Schicksal der Betroffenen zu nehmen, halte ich diese Geste für durchaus angemessen.
 

nhobalu

Forumskater
18.10.2010
11.048
589
im Paralleluniversum
Die Szene, dass der Chef einer Fluglinie, ein Trümmerfeld vor Ort begutachtet, ist übrigens nicht neu. Und so wie es damals gedacht war und heute vermutlich gedacht ist, nämlich als Ausdruck der tiefen Betroffenheit, und als eine der wenigen denkbaren Methoden, Anteil am Schicksal der Betroffenen zu nehmen, halte ich diese Geste für durchaus angemessen.

Jetzt wo Du es schreibst: Gab es da nicht eine ahnliche Szene von Niki Lauda nach dem Crash der 767?
 

section31

Reguläres Mitglied
18.08.2014
75
11
Hallo, ich fliege zur Zeit des öfteren Ryanair. Wisst, Ihr, ob die schon die max Version in Betrieb haben? Würde die max gerne erstmal meiden.
Wo kann man eigentlich nachgucken, welcher Flugzeug typ auf einer bestimmten strecke vorgesehen ist?

Danke.
 

PHR

Reguläres Mitglied
12.01.2013
64
6
Hallo, ich fliege zur Zeit des öfteren Ryanair. Wisst, Ihr, ob die schon die max Version in Betrieb haben? Würde die max gerne erstmal meiden.
Wo kann man eigentlich nachgucken, welcher Flugzeug typ auf einer bestimmten strecke vorgesehen ist?

Danke.

Die erste Maschine soll im April geliefert und in Stansted stationiert werden.
 

m!ler

Erfahrenes Mitglied
02.08.2015
1.217
239
STR
Ich habe nie verstanden wo der Unterschied, warum ein Unterschied gemacht wird, zwischen "deutschen Toten" und anderen Nationalitäten.
Ist z.B. ein Hamburger mit österreichischen, britischen oder niederländischen Pass kein "richtiges" Opfer?

Das auf gar keinen Fall - aber die Wahrscheinlichkeit, dass ein Deutscher in Deutschland wohnt und somit nahe Angehörige im deutschsprachigen Raum hat ist größer als die, dass ein Kolumbianer der in Südkorea lebt und auf dem Flug war hier nahe Angehörige hat.

Tragisch ists natürlich um jedes Opfer.