10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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jsm1955

Guest
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Wieviele Simulatoren es gibt kann ich nicht sagen, aber es dürften zur Zeit hochgerechnet (mindestens) um die 1.200 Piloten sein, die geschult werden müssten. Das dauert länger.

Der normale Cockpit Crew Faktor wird für die 737-800 in der Regel mit 5 bis 5,5 angegeben. Bei zuletzt 375 aktiven 737 MAX wären das nach meiner Rechnung beim Faktor 5,5 jeweils über 2.000 Piloten und nochmals 2.000 Co-Piloten. Mit den anstehenden Auslieferungen an Ryanair, TUI und andere kommt man so auf locker 5.000 Piloten mit Umschulungsbedarf.


Unabhängig von der tatsächlichen Zahl: Genau das war ja das Problem, das Boeing mit MCAS umgehen wollte. Es sollte eben keine Notwendigkeit besonderer Ratings für die MAX udn damit auch keinen Ausbildungsstau geben.

Diese Ziel dürfte nicht mehr haltbar sein und damit wird das Simulatorproblem ein reales.
 

Alex1971

Erfahrenes Mitglied
27.09.2016
636
37
FRA
Was ist eigentlich aus dem FAA-Meeting gestern mit anderen Aufsichtsbehörden geworden? Im Vorfeld wurde ja viel berichtet, danach wurde es ganz still. scheint wohl nicht viel bei rausgekommen zu sein.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
12.762
10.732
Da MOL die besten Piloten der Welt hat (er selbst betitelt sie ja als "glorified" ;)), können die mit der Max ja umgehen...
 

F4F

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08.11.2014
1.680
149
HB
Die ganz große Mehrheit weiß doch gar nicht, welches Flugzeug auf der gebuchten Strecke genau eingesetzt wird. Viele werden nicht wissen, dass z.B. Ryanair ausschließlich B 737-800 fliegt und Easyjet ausschließlich A319-321, geschweige denn welches Modell genau.

Nicht nur nicht welcher Flugzeugtyp , sondern auch nicht welche Fluggesellschaft :eek: Screenshot_20190524-100441_Chrome.jpg
 

VS007

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16.05.2019
576
479
STR
Wobei man fairerweise sagen muss, dass CX und XC zumindest eine Grundähnlichkeit haben. Nicht so ähnlich wie damals C0 und CO, aber vorhanden ;)
 

flyer09

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04.11.2009
12.167
2.423
Und dann gibt es auch noch CXI (Corendon Airlines Europe). In diesem Fall hat dann wohl irgendein Buchungsportal den Türkei-Flug als Cathay Pacific-Flug verkauft. Passiert ja häufiger mal bei den OTA, selbst bei Expedia, wenn mal in der Zwischenzeit Airlines ihren Code wechseln...
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.352
898
"Boeing 737 MAX - Piloten stellen die Systemfrage

... Man sei "zutiefst verstört", dass der Hersteller und die US-Luftaufsichtsbehörde FAA dies bereits prüften, ohne grundlegende Fragen beantwortet zu haben, erklärte der Verband am Donnerstag in Brüssel. Es sei insbesondere fraglich, ob das System ohne grundlegende Reform sicher werden könne. ..."


Quelle: https://www.aero.de/news-31735/Piloten-stellen-die-Systemfrage.html
 

Alex1971

Erfahrenes Mitglied
27.09.2016
636
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FRA
"Boeing 737 MAX - Piloten stellen die Systemfrage

... Man sei "zutiefst verstört", dass der Hersteller und die US-Luftaufsichtsbehörde FAA dies bereits prüften, ohne grundlegende Fragen beantwortet zu haben, erklärte der Verband am Donnerstag in Brüssel. Es sei insbesondere fraglich, ob das System ohne grundlegende Reform sicher werden könne. ..."


Quelle: https://www.aero.de/news-31735/Piloten-stellen-die-Systemfrage.html

Danke, das Treffen in Texas meinte ich. Scheint ja für Boeing und die FAA nicht so gut gelaufen zu sein.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.346
11.213
irdisch
Es wird eher länger dauern.
Wenn da noch Pilotentraining erforderlich ist, ist es halt erforderlich, auch wenn es noch keine Simulatoren gibt.
Es dauert so lange, bis alle Zweifel ausgeräumt sind und ich finde richtig, dass jetzt diese Kostenfixierung aufhört.
 

grandslam

Erfahrenes Mitglied
02.09.2011
282
0
Sehr rührend. Ich frage mich nur, ob man die "Systemfrage" auch gestellt hätte, wenn der amtierende US-Präsident Obama hieße.

Ich kann verstehen, daß für einen Fanboy nach diesen tragischen Unfällen die Welt zusammenbricht. Natürlich wird man versuchen alle möglichen Erklärungen heranzuziehen um sein Bild aufrechtzuerhalten.

Aber bitte versuche etwas sachlich zu bleiben. Es gibt hier sehr viele sehr gute sachlich Beitrage, die mir einen objektiven Einblick geben. Bitte orientiere Dich etwas daran. Auch Deine Meinung ist sehr wichtig, wenn sie gut nachvollziehbar ist.
 

ollifast

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
842
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Was ist eigentlich aus dem FAA-Meeting gestern mit anderen Aufsichtsbehörden geworden? Im Vorfeld wurde ja viel berichtet, danach wurde es ganz still. scheint wohl nicht viel bei rausgekommen zu sein.

https://www.aero.de/news-31735/Piloten-stellen-die-Systemfrage.html

Rein informell und Boeing hat, wenn man dem Artikel glauben mag, das Softwareupdate nach ersten Fragen gleich wieder zurückgezogen.

Es ist wohl doch nicht so einfach, so wie hier auch in der Diskussion vermutet wurde.

Wenn man sich das genau überlegt, dann kommt für die Auswertung beider Sensoren und eigentlich für das gesamte System noch die räumliche Komponente hinzu. Was ist denn, wenn das Flugzeug eine Kurve fliegt, mit rollen und gieren und demzufolge rein durch andere räumliche Orientierung unterschiedlichen Messwerten ? Wie schaut es dann überhaupt mit dem Stall aus und was passiert, wenn der Rechner in so einer Kurve dumpf an der Trimmung dreht ? Sollte man dann nicht noch die INS Messwerte einbringen ?

Für mein Gefühl - ich mag mich ja täuschen - braucht es eine komplette Flight Envelope Protection im Sinne einer echten Regelung und nicht nur ein nur-Nase-runter Trimmen. Ob sie das überhaupt nachgerüstet bekommen, steht für mein Gefühl ziemlich in den Sternen, von der dann nötigen Redundanz der Aktuatoren einmal abgesehen.

Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass jeder Tag, den es länger dauert, uns einem gigantischem Schrotthaufen aus Aluminium einen Tag näher bringt.
 

Alex1971

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27.09.2016
636
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FRA
Die Seattle Times bringt einen sehr guten Artikel, aus dem klar wird, wie stark Boeing Timelines und Kosten gegenüber Sicherheitsaspekten priorisiert hat. Unliebsame Ingenieure, die zusätzliche Test gefordert hatten, wurden kurzerhand versetzt. Zudem wuden die für die FAA bei Boeing mit der Zertifizierung betrauten Ingenieure in die Berichtslinien bei Boeing eingebunden, wodurch sie ihre Unabhängigkeit verloren haben.

Ich denke, da wird viel aufzuarbeiten sein, bevor die Max wieder abheben kann. Ich bin beeindruckt, wie kritisch und investigativ eine in Seattle ansässige Zeitung berichtet.

https://www.seattletimes.com/busine...-in-race-to-certify-planes-including-737-max/
 

ollifast

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04.07.2018
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In der Tat, sehr ehrlich und echt heftig:

"On the third occasion, in June 2013, a proposed repair clearly did not meet all FAA requirements, he said. After he declined to approve it, Levenson said, his manager 'told me to go back and find compliance or my contract would not be extended.' "

Im Grunde müsste man, wenn das so lief, die komplette Zertifizierung der 737MAX neu durchziehen, und da ist mit den erforderlichen Hardwarenachrüctungen doch echt die Frage, ob das bei dem zugrunde liegenden Uralt-Design noch lohnt. Irgendwann könnte es billiger sein, die Triebwerke einzulagern und von Grund auf was Neues zu entwicklen.
 
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longhaulgiant

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22.02.2015
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Die Seattle Times bringt einen sehr guten Artikel, aus dem klar wird, wie stark Boeing Timelines und Kosten gegenüber Sicherheitsaspekten priorisiert hat. Unliebsame Ingenieure, die zusätzliche Test gefordert hatten, wurden kurzerhand versetzt. Zudem wuden die für die FAA bei Boeing mit der Zertifizierung betrauten Ingenieure in die Berichtslinien bei Boeing eingebunden, wodurch sie ihre Unabhängigkeit verloren haben.

Und genau deshalb kann das mit der Selbstzertifizierung nicht funktionieren. Es hat einen Grund warum bspw. eine Baubehörde nicht nur einen flüchtigen Blick auf die Pläne des Architekten wirft. Und dann später auch unangekündigt auf Baustellen auftaucht um zu sehen, dass es so ausgeführt wird wie es geschrieben steht.
 
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longhaulgiant

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22.02.2015
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In der Tat, sehr ehrlich und echt heftig:

"On the third occasion, in June 2013, a proposed repair clearly did not meet all FAA requirements, he said. After he declined to approve it, Levenson said, his manager 'told me to go back and find compliance or my contract would not be extended.' "

Im Grunde müsste man, wenn das so lief, die komplette Zertifizierung der 737MAX neu durchziehen, und da ist mit den erforderlichen Hardwarenachrüctungen doch echt die Frage, ob das bei dem zugrunde liegenden Uralt-Design noch lohnt. Irgendwann könnte es billiger sein, die Triebwerke einzulagern und von Grund auf was Neues zu entwicklen.

Im Grunde müsste man solche „Führungskräfte“ umgehend feuern und vor Gericht stellen. Das ist quasi eine offene Aufforderung zum Rechtsbruch in Tateinheit mit Erpressung.
 

ollifast

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04.07.2018
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Im Grunde müsste man solche „Führungskräfte“ umgehend feuern und vor Gericht stellen. Das ist quasi eine offene Aufforderung zum Rechtsbruch in Tateinheit mit Erpressung.

Richtig.

Und wenn die 737MAX genau so entwickelt und zertifiziert wurde, dann weiß ich nicht, wie man das noch zeitnah lösen will.
Das Design ist an einer ganz entscheidenden Stelle per Damagement von Grund auf vermurkst und die bestehende Zertifizierung offenbar komplett, wenn das vielfach da so lief, wofür viel spricht. Man weiß halt nicht, was ok dabei ist und was nicht, das ist das Schlimme.
 

Volume

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01.06.2018
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Im Grunde müsste man solche „Führungskräfte“ umgehend feuern und vor Gericht stellen. Das ist quasi eine offene Aufforderung zum Rechtsbruch in Tateinheit mit Erpressung.
In der Realität bekommen sie aber einen satten Bonus, weil sie ihre Untergebenen zu "Höchstleistungen" angetrieben haben...
Der Trick des guten Managements ist immer nur "quasi offen aufzufordern", jeder versteht was sie wollen, aber offiziell hat man es ja nie gesagt.

Analog Dieselskandal. Das einzige was Manager wirklich fürchten müssen, ist Shareholder Value zu vernichten...
Gesetze brechen, Aufsichtsbehörden betrügen, Tod von Leuten verursachen, hohe finanzielle Schäden für Kunden, alles egal. Aber wehe es geht an das Ged der Anleger...

Wir leben in perversen Zeiten. Bin gespannt wie diese "postfaktischen" Zeiten dereinst in Geschichtsbüchern beschrieben werden. Kommt aber wohl drauf an, wem die Verlage gehören werden.
 

longhaulgiant

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22.02.2015
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In der Realität bekommen sie aber einen satten Bonus, weil sie ihre Untergebenen zu "Höchstleistungen" angetrieben haben...
Der Trick des guten Managements ist immer nur "quasi offen aufzufordern", jeder versteht was sie wollen, aber offiziell hat man es ja nie gesagt.

Und dem halte ich entgegen: wenn ich eine Beleidigung in Frageform verpacke komme ich auch nicht straffrei davon wenn es zur Anzeige kommt und Beweise vorliegen. Wenn ich eine Erpressung im Konjunktiv verstecke und man es mir nachweisen kann werde ich ebenfalls verknackt. Nichts anderes ist hier passiert. Fehlt es also nur an Beweisen?
 

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
3.454
46
55
Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Wenn du eine Beleidigung geschickt in Frageform verpackst, hast du natürlich größere Chancen, dass das ungeahndet bleibt.

Trägst aber natürlich auch das Risiko, dass deine Beleidigung vom Empfänger womöglich gar nicht als solche erkannt wird.
 
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heinz963

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05.05.2014
897
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HAM
Analog Dieselskandal. Das einzige was Manager wirklich fürchten müssen, ist Shareholder Value zu vernichten...
Gesetze brechen, Aufsichtsbehörden betrügen, Tod von Leuten verursachen, hohe finanzielle Schäden für Kunden, alles egal. Aber wehe es geht an das Ged der Anleger...

Wir leben in perversen Zeiten. Bin gespannt wie diese "postfaktischen" Zeiten dereinst in Geschichtsbüchern beschrieben werden. Kommt aber wohl drauf an, wem die Verlage gehören werden.
Frag mal Oliver Schmidt (der VW-Manager, der in den USA einsitzt), ob das wirklich das einzige Risiko für Manager ist. Ich würde auch nicht darauf wetten, dass Winterkorn und Konsorten ohne Aufenthalt hinter schwedischen Gardinen aus der Sache herauskommen.
 
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