Die Hysterie kann ja nur noch durch Ausrufen der nationalen Notlage verstärkt werden, oder?
Was bringt ein Beschwichtigen und "Klein-"Reden dieser Situation? Es gibt nun mal keine Regeln mehr in diesem Spiel - wie einzelne Reaktionen - nun auch hier in U-Franken (Schule nur 2 Tage geschlossen???) - zeigen.
Ich brauche keinen Gesundheitsminister, der schöne Reden schwingt und sagt, alles wäre in Ordnung.
Und NEIN, ich habe leider keine Zeit, noch mehr Foren zu pflegen und zu lesen. Ich muß arbeiten. Und die Bevölkerung beschwichtigen.
Und was Mythbuster weiter oben schreibt - tja, wie ich schon vor zwei Wochen sagte: Die anderen Krankheiten machen keine Pause wegen dem "neuen" Virus.
Spätestens übernächste Woche wird in D eh keiner mehr getestet, weil dann die angesprochenen 70% erreicht sind, und irgendwie der Betrieb ja weitergehen muß.
Eine Quarantäne vitaler Strukturen ist sowieso nicht möglich.
Eine Quarantäne wäre ja nur dann konsequent durchzuziehen, wenn alle anderen Lebensbereiche praktisch zum Stillstand kommen. Und mir hat noch keiner von meinen Vorgesetzten erklärt, wie das im medizinischen Betrieb funktionieren soll. Ich weiß nicht, wie es bei Euch aussieht, aber wir sind nicht mal ausreichend mit entsprechenden Schutzmöglichkeiten ausgestattet.
Und Nichterkrankte aus Vorsicht zu isolieren geht eben nur bis zu einem gewissen Punkt.
In dem Altenheim in Bad Rappenau haben sich um die 40 Mitarbeiter krank schreiben lassen, bleiben der Arbeit fern oder können nicht kommen, weil die Kinder als Angehörige nicht mehr in die KiTa dürfen und es keine Betreuung gibt, so dass die Bewohner aktuell noch von vier bis fünf verbliebenen Tapferen versorgt werden. Das geht noch eine Weile gut, aber eben spitz auf Knopf stehend.. und es gibt von offizieller Seite her keinerlei Konzept, wie in so einer Situation umzugehen ist (und ja, ich habe die Information aus erster Hand, nicht vom Hörensagen)
In meiner Klinik gibt es die Anweisung, dass jeder potentiell Verdächtige entlassen wird, da wir keine Akutklinik sind. Es ist aber null geklärt, wie die Betreffenden heim kommen. Ich habe Patienten, die sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln 800 km zu uns in die Klinik unterwegs. Jetzt Dienstanweisung, sofort entlassen, wenn Symptome auftreten. Wie die heim kommen, ob die zuerst ortsnah getestet werden müssen usw... dafür gibt es keinerlei Anweisungen oder Konzepte, weder von den Kostenträgern noch von den zuständigen Behörden. Und das macht mir ehrlich gesagt noch fast mehr Sorge als das Virus selbst. Das wird für die meisten wohl harmlos verlaufen, aber bei möglichen sehr vielen Infizierten sind halt auch schon 3 Prozent schwer Erkrankte sehr viel.
Herr Spahn kann der Meinung sein, wir sind gut aufgestellt.. der Meinung bin ich nicht. Und nicht, weil das Virus so aggressiv ist, sondern weil unsere Strukturen nicht ausreichend überdacht sind, wie wir damit umgehen.