Das würde ich kommendes Jahr auch gerne mal angehen. Deshalb ein paar Fragen, wenn ich darf.
1. Wo hast du dir die Samen dafür besorgt und wie teuer waren die?
2. Wie bist du an das Gärtnerwissen gelangt?
3. Was hast du gegen Schädlinge gemacht?
4. Wieviel Zeit hast du ungefähr dafür aufgewendet?
5. Was müsste jemand tun der einen für maximal drei Wochen Abwesenheit vertritt?
6. Hast du direkt Beete auf Bodenhöhe angelegt oder waren weitere Dinge notwendig?
7. Welches Equipment braucht man und was kosten diese Werkzeuge insgesamt ungefähr?
8. Was hast du alles angebaut?
Klar! Kann ich nur empfehlen!
Ich hatte vor einigen Jahren mal für einige Saisons einen Garten bei
https://www.meine-ernte.de/, und habe da auch dieses Jahr wieder kurzfristig im April einen Garten gemietet (gibts in vielen deutschen Großstädten inzwischen).
Kostenpunkt für 45m2 pro Saison (Mai-November): 229 Euro. Dafür bekommt man auf Dreiviertel der Fläche bereits vorgesätes Gemüse, dass man selbst pflegt und aberntet, und im Idealfall wieder neubestellt. 25% der Fläche können von Anfang an selbst beackert werden, z.B. mit Tomaten, Paprika und allem was sonst normalerweise nicht schon gepflanzt ist. Außerdem gibt es einen Schuppen für Gartengeräte und Kannen, die man selbst also nicht kaufen muss.
An sich ist das ein guter Einstieg für Leute, die das mal ausprobieren wollen. Für mich ist es schon ein bisschen rudimentär, da Gartenwissen familienseits vorliegt (meine Eltern hatten immer eine Parzelle und wir haben da als Kinder einiges an Wissen mitbekommen) und ich eigentlich lieber eine permanente Scholle (auch mit Obstbäumen) hätte, wo man auch was mehrjähriges anbauen kann.
Weitere Ausgaben meinerseits waren insgesamt ca. 70 Euro für Samen (aus dem Baumarkt oder im Netz bestellt), Dünger (Hornspäne zweimal im Jahr) und Pflanzen (die kann man aber auch selbst vorziehen, wenn man Platz und Zeit hat). Der Zeitaufwand ist nicht zu unterschätzen, gerade in trockenen Sommern. Dieser war aber ok, da es in Berlin zumindest regelmäßig geregnet hat. Ich war etwa ein-, max. zweimal in der Woche zum Gießen, Hacken, Unkraut jäten und Ernten dort (etwa 3h pro Woche). Schädlinge gab es kaum: Ein paar Kartoffelkäfer, ein bisschen Kohlweissling und weisse Fliege, aber nichts Schlimmes.
Als ich selbst verreist war, habe ich meine Gartennachbarn zum Gießen verdonnert und als die weg waren, hab ich das für sie übernommen. Eigentlich ganz entspannt.
Die Ernte war famos dieses Jahr: Bestimmt jede Woche im Schnitt 10kg Gemüse vom Acker getragen seit Mitte/Ende Juni. Soviel, dass ich auch an Hausnachbarn, Kollegen und Freunde vieles verteilt habe.
Angebaut wurden: Salate (Kopfsalat, Feldsalat, Ruccola, Portulak, Schnittsalat), verschiedene Kohlsorten, Tomaten (ca. 30kg von sechs Pflanzen, ein paar letzte grüne Tomaten reifen aktuell noch unterm Küchenregal nach), Paprika, Aubergine, Spinat, Mangold (ohne Ende), Möhren, Rote Beete, Kartoffeln (einen knappen Zentner habe ich geerntet), Kürbisse, Gurken, Fenchel, Sellerie, Zwiebeln, Zucchini (auch locker 30-40kg), Rettich, ohne Ende Radieschen, verschiedene Kräuter (Koriander, Basilikum, Dill etc.), massig Bohnen und Schoten usw.
Aus meiner Sicht holt man die Kosten um ein Vielfaches wieder rein (wenn man bedenkt, was Biogemüse so im Laden kostet). Aber man muss es mögen und die Zeit genießen können, denn es kann durchaus als Plackerei verstanden werden. Auch das Verarbeiten und haltbar machen kosten nicht wenig Zeit, aber macht mir zumindest viel Spass.