Lufthansa - dauerhafte Loungeschließung in Leipzig, Dresden, Bremen, Nürnberg + Köln/Bonn

ANZEIGE

wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.514
1.111
ANZEIGE
Dann kann man auch die Hälfte der Lounges in MUC/FRA schließen.
Und dann werde ich sicherlich nach Preis buchen und da wird LH dann nicht mehr drunter sein. Mein Flugverhalten würde auch für FB Gold reichen und dort könnte ich jede Skyteam Lounge weltweit benutzen und nicht nur die LH Lounges.

Sie würden sich ins eigene Bein schießen, wenn sie die FTL nicht mehr in die Lounge lassen.

Warum das? Kein anderes Programm lässt doch einen FTL vergleichbaren Status so großzügig in Lounges - oder überhupt statusinhaber auf Inlandsflügen.

Was mich hier immer etwas verlüfft ist die offenkundige Annahme, dass Lufthansa sich keine Gedanken darüber gemacht hat, wo man gefahrlos Lounges schließen kann, ohne sich Geschäft in einem Umfang kaputt zu machen, dass das die eingesparten Kosten der Lounge übersteigt. Aber dafür sind wir halt im VFT, dessen Insassen in Sachen Bedeutung einer Lounge an einem Provinzflughafen sicherlich nicht repräsentativ für die allgemeine Lufthansa-Kundschaft sind. Und mal ehrlich, wenn künftig deswegen 10 oder 20 Lufthansa-Kunden tatsächlich (!) Lufthansa konsequent boykottieren und KLM ab NUE fliegen, dürfte der Verlust bei Lufthansa im Verhältnis zu den eingesparten Kosten der Lounge leicht zu verschmerzen sein.
 

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.878
3.588
Dann kann man auch die Hälfte der Lounges in MUC/FRA schließen.
Und dann werde ich sicherlich nach Preis buchen und da wird LH dann nicht mehr drunter sein. Mein Flugverhalten würde auch für FB Gold reichen und dort könnte ich jede Skyteam Lounge weltweit benutzen und nicht nur die LH Lounges.

Sie würden sich ins eigene Bein schießen, wenn sie die FTL nicht mehr in die Lounge lassen.

Diese Aussage unterstellt, dass die anderen Allianzen ihr derzeitiges Lounge-Netzwerk unverändert weiter betreiben. Glaubst du daran wirklich?
 
  • Like
Reaktionen: Travel4Fun

drusnt

Erfahrenes Mitglied
02.12.2013
1.296
2.120
Ist eine Lounge wirklich ein Argument für Kunden, mehr Geld auszugeben bei sonst ähnlichen Verbindungen? Da kriege ich mich doch an den meisten Flughäfen deutlich besser und komfortabler verköstigt als in den durchschnittlichen Flughafenlounges (FCL mal ausgenommen).

Wenn es sonst keine alternative oder günstigere Verbindung gibt, dann ist es sicherlich ein netter Benefit, aber wenn ich eine Wahl habe, spielt dann die Lounge tatsächlich eine Rolle?

Aber vielleicht sehe ich es auch einfach ein wenig anders als die meisten. Für mich ist es tatsächlich lediglich ein Benefit, auf das ich ohne Probleme verzichten kann. Nett zu haben, aber falls nicht, gibt es viele bessere Alternativen. Für mich ist Reisen aber generell immer eine gewisse Einschränkung gegenüber der Zeit daheim bei der Familie, daher gebe ich gerne auch mal ein paar Euro aus, um ordentlich und vernünftig versorgt zu werden. Das schaffen die meisten Lounges mit ihrem Angebot in der Regel von Haus aus eher weniger.

Gerade in der jetzigen Zeit kann ich es verstehen, wenn das Angebot runtergefahren wird, um Kosten zu sparen. Dass man sich über den Wegfall mittelmäßiger Speisen- und Getränkeangebote so leidenschaftlich aufregen kann, ist für mich nicht wirklich nachvollziehbar.
 

nello1985

Erfahrenes Mitglied
20.06.2015
3.194
1.587
TXL
Warum das? Kein anderes Programm lässt doch einen FTL vergleichbaren Status so großzügig in Lounges - oder überhupt statusinhaber auf Inlandsflügen.

Was mich hier immer etwas verlüfft ist die offenkundige Annahme, dass Lufthansa sich keine Gedanken darüber gemacht hat, wo man gefahrlos Lounges schließen kann, ohne sich Geschäft in einem Umfang kaputt zu machen, dass das die eingesparten Kosten der Lounge übersteigt. Aber dafür sind wir halt im VFT, dessen Insassen in Sachen Bedeutung einer Lounge an einem Provinzflughafen sicherlich nicht repräsentativ für die allgemeine Lufthansa-Kundschaft sind. Und mal ehrlich, wenn künftig deswegen 10 oder 20 Lufthansa-Kunden tatsächlich (!) Lufthansa konsequent boykottieren und KLM ab NUE fliegen, dürfte der Verlust bei Lufthansa im Verhältnis zu den eingesparten Kosten der Lounge leicht zu verschmerzen sein.

Der FTL hat schon eine hohe Hürde im Vergleich zu anderen Programmen in Europa, wo man das einfachste Level viel schneller erreichen kann. Der FB Gold ist mit 36 Segmenten im Jahr erreichbar, der FTL zukünftig mit 32 Europasegmenten. Beim FB Gold kann man sogar einen Gast in die Lounge mitnehmen und alle Lounges weltweit benutzen, die von Skyteam-Membern betrieben werden.

Und wenn man darüber nachdenkt den Zugang zur Lounge zu streichen, könnte man auch einfach darüber nachdenken die Anzahl der Segmente, die man für den FTL benötigt, auf 35 oder 40 zu erhöhen.

Und LH sollte klar sein, dass es in der jetzigen Krise wichtig ist, jeden Kunden an sich zu binden. Dem normalen Gelegenheitsflieger ist es egal, ob er mit LH, U2, AF oder IB fliegt. Wenn der Preis und die Flugzeiten stimmen, bucht er eben dort. Es passt einfach nicht, seine Kunden zu verärgern, in dem man ihnen den wichtigsten Vorteil streicht.
 
  • Like
Reaktionen: red_travels

Airsicknessbag

Megaposter
11.01.2010
21.766
15.690
Warum das? Kein anderes Programm lässt doch einen FTL vergleichbaren Status so großzügig in Lounges

Aber in anderen Programmen ist man mit FTL-Aufkommen im loungeberechtigten hoeheren Status.

Eigentlich macht es LH ganz clever: Haelt die Auch-schon-Vielflieger bei der Stange, indem es sie - wie die Konkurrenz - in die eigenen Lounges laesst, wo sie keine echten Kosten (iSv Geld nach aussen) verursachen. Sperrt sie aber - anders als die Konkurrenz - aus fremden Lounges aus, wo sie echte Kosten verursachten.

Das gilt natuerlich nur zu Normalzeiten, in denen die Lounges "eh da" sind und ein paar FTL den Kohl nicht fett machen. Wenn die Lounge als solche auf dem Pruefstand steht, ist es anders.
 
  • Like
Reaktionen: nello1985

nello1985

Erfahrenes Mitglied
20.06.2015
3.194
1.587
TXL
Und wer sollen diese schlechten Kunden sein?

Der FTL, der Zugang zu einer Lounge hat? Ich buche doch eine Airline gerade dann, wenn ich gewisse Vorteile habe. Das macht ja ein Kundenbindungsprogramm aus. Ich hatte dieses Jahr über 50 LH Flüge und keinen Flug bei anderen Airlines. Vor meinem FTL bin ich oft mit U2 geflogen, dann mal mit CA, dann wieder mit UA und dann hatte ich auch AY Flüge.

Ohne Status könnte ich auch bei AF, KL, IB, AY, BA buchen, die sich vom Service her nicht unterscheiden, wenn der Preis und die Flugzeiten passen.
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
770
Unter TABUM und in BNJ
Definition von "schlechter Kunde"?

Hast Du im Unternehmen schon mal eine Kundenportfolio-Analyse gemacht? Dabei kommt sehr häufig raus, daß sowohl besonders anstrengende High-Maintenance-Kunden als auch Marktdominierende Großkunden einen deutlichen unterproportionalen Deckungsbeitrag erreichen, wenn man nur mal "ehrlich" ohne "das können wir doch nicht machen" rechnet.

Dafür gab es bei der LH mal den "CAF" - manche Quellen haben immer verneint, daß es den so gab aber so etwas in der Art gibt es in jedem zahlengeprägten Unternehmen. Und da bringt der LH (ich nehme absichtlich ein Extrembeispiel) der 3x jährlich C oder 4x jährlich PE Langstreckenreisende eben deutlich mehr als der 40 Kont-Segmente in K Reisende. Trotzdem sind beide "nur" FTL - intern muss man aber noch weiter klassifizieren.

Der Weg zur Umsatzbasierten Meilenvergabe war da ein erster, zögerlicher und nicht allein ausreichender Schritt hin. Ich gehe davon aus, daß dies zukünftig weiter gehen wird.
 

nello1985

Erfahrenes Mitglied
20.06.2015
3.194
1.587
TXL
Ja gut, aber ein Vielflieger der nur in C fliegt, braucht doch eh keinen FTL, da die ganzen Benefits eh im Ticket enthalten sind (nicht alle). Y und Y+ Vielflieger sind doch diejenigen, die vom FTL profitieren sollen.
 

wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.514
1.111
Naja, jetzt mal ehrlich. FTL'er dürften doch fast ausschließlich Kont- und Domestic-Flieger sein, wer auch viel Langstrecke fliegt, kommt über das C-Ticket in die Lounge oder wird ohnehin SEN sein. Kritische Masse sind da höchstens noch die, die den SEN nicht schaffen, weil sie PE fliegen müssen. Aber da wäre es vermutlich sinniger, die mit PE in die Lounge zu lassen anstatt alle alle FLT'er selbst auf Billigsttickets. Und für solche FTL'er ist doch Lufthansa so oder so weitgehend alternativlos. Domestic sowieso, und natürlich finden sich im VFT ein paar Leute, die aus Trotz im Kont-Bereich konsequent alles via AMS fliegen würden. Aber das ist doch nun wirklich die Ausnahme, da das im Vergleich zum FRA/MUC/ZRH/VIE fast immer mit Umwegen, weniger Anschlussalternativen etc. verbunden ist. Und wöchentlich Kont via LHR oder CDG zu reisen, wird sich kaum jemand antun. Wofür sollte man also in FTL'er investieren, wenn es airberlin nicht mehr gibt, easyJet zu keiner Gefahr geworden ist? Lässt man ihn halt künftig noch Meilen wie bei Payback sammeln, damit er die alle fünf Jahre mal gegen einen Waschbeutel tauschen kann und gut ist. Das einzige Risiko ist die Lokalkundschaft in FRA und MUC und mit Abstrichen in DUS, da die vor Ort noch relativ viele Alternativen haben.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
10.878
3.588
Die ganze Diskussion hier unterstellt zum einen, dass die beiden anderen Allianzen ihr Lounge-Angebot unverändert lassen. Zum zweiten unterstellt sie, dass es in etwa die Alternativen-Vielfalt gibt, die es heute vor einem Jahr gab. Beides halte ich bereits jetzt (Flugangebot) oder zukünftig (Loungeangebot) für abwegig.

Die Pandemie hat es in kürzester Zeit geschafft, nahezu alle Fluggesellschaften der Welt, an den Rand ihrer wirtschaftlichen Existenz zu bringen. Und auch wenn ich unterschreiben würde, dass gerade in diesen Zeiten Kundenbindung ein besonders Faktor ist, um nicht zu denen zu gehören, die die Krise nicht überleben, bin ich ganz klar der Meinung, dass Lounges an Außenpositionen für FTL oder auch SEN, in dieser Phase kaum noch zur Kundenbindung beitragen.

Viel mehr wird ein Kunde in Dresden, Leipzig, Bremen oder Köln schlichtweg danach schauen (sofern er überhaupt reisen kann und darf), welche Verbindung ihn überhaupt an sein Ziel bringt.
 

Manuel83

Erfahrenes Mitglied
09.05.2012
1.148
898
Die ganze Diskussion hier unterstellt zum einen, dass die beiden anderen Allianzen ihr Lounge-Angebot unverändert lassen. Zum zweiten unterstellt sie, dass es in etwa die Alternativen-Vielfalt gibt, die es heute vor einem Jahr gab. Beides halte ich bereits jetzt (Flugangebot) oder zukünftig (Loungeangebot) für abwegig.

Die Pandemie hat es in kürzester Zeit geschafft, nahezu alle Fluggesellschaften der Welt, an den Rand ihrer wirtschaftlichen Existenz zu bringen. Und auch wenn ich unterschreiben würde, dass gerade in diesen Zeiten Kundenbindung ein besonders Faktor ist, um nicht zu denen zu gehören, die die Krise nicht überleben, bin ich ganz klar der Meinung, dass Lounges an Außenpositionen für FTL oder auch SEN, in dieser Phase kaum noch zur Kundenbindung beitragen.

Viel mehr wird ein Kunde in Dresden, Leipzig, Bremen oder Köln schlichtweg danach schauen (sofern er überhaupt reisen kann und darf), welche Verbindung ihn überhaupt an sein Ziel bringt.

Genau das ist es ja, es gibt wohl hoffentlich niemanden der ernsthaft meint, dass auf einmal Bremen, Dresden, Nürnberg, etc. für KLM, AirFrance, British Airways und Iberia zu Focus Cities werden nur weil LH jetzt die Lounges geschlossen hat.
 

koeby

Erfahrenes Mitglied
24.08.2016
2.363
1.827
Hast Du im Unternehmen schon mal eine Kundenportfolio-Analyse gemacht? Dabei kommt sehr häufig raus, daß sowohl besonders anstrengende High-Maintenance-Kunden als auch Marktdominierende Großkunden einen deutlichen unterproportionalen Deckungsbeitrag erreichen, wenn man nur mal "ehrlich" ohne "das können wir doch nicht machen" rechnet.

Dafür gab es bei der LH mal den "CAF" - manche Quellen haben immer verneint, daß es den so gab aber so etwas in der Art gibt es in jedem zahlengeprägten Unternehmen. Und da bringt der LH (ich nehme absichtlich ein Extrembeispiel) der 3x jährlich C oder 4x jährlich PE Langstreckenreisende eben deutlich mehr als der 40 Kont-Segmente in K Reisende. Trotzdem sind beide "nur" FTL - intern muss man aber noch weiter klassifizieren.

Der Weg zur Umsatzbasierten Meilenvergabe war da ein erster, zögerlicher und nicht allein ausreichender Schritt hin. Ich gehe davon aus, daß dies zukünftig weiter gehen wird.

Schon mehrere, aber das waren nie Unternehmen, die Kundenbindungsprogramme führen müssen um Kunden zu halten.
Bei uns waren die High-Maintenance-Kunden auch mit Abstand die, die am meisten Umsatz gebracht haben.

Für mich ist der Punkt halt schon der, dass das Kundenbindungsprogramm mit allen Benefits in Summe auch höhere Ticketkosten rechtfertigte. Ich hatte oft Situationen wo ich mich auch privat für ein höherpreisiges Ticket bei der LH-Gruppe oder zumindest für *A entschieden habe, den Benefits sei Dank. Selbst das Reisen als SEN in Y Kurzstrecke empfand ich wirklich angenehm. Je mehr Benefits hier nun abgebaut werden, desto irrelevanter wird doch das Kundenbindungsprogramm, bis es irgendwann mal zu einem reinen Rabatt-Programm wird.

Mit Leistungsreduktion stösst Du ja auch nicht nur die KBP-HONs oder die K-Tarif-FTLs vor den Kopf, sondern auch die, die für den Status ziemlich viel Geld liegen liessen und lassen würden.
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
770
Unter TABUM und in BNJ
Bei uns waren die High-Maintenance-Kunden auch mit Abstand die, die am meisten Umsatz gebracht haben.

Das ist eben genau das, was ich NICHT meinte. Ertrag ist das Zauberwort, nicht Umsatz. Denn nicht jede 1000 EUR Umsatz bringen auch den gleichen Ertrag.

Mit Leistungsreduktion stösst Du ja auch nicht nur die KBP-HONs oder die K-Tarif-FTLs vor den Kopf, sondern auch die, die für den Status ziemlich viel Geld liegen liessen und lassen würden.

Auch hier bin ich deutlich anderer Meinung. In normalen Zeiten würde man wahrscheinlich so denken wie Du es hier schreibst. "Kundenbindung kostet nun mal eben ein bißchen", "die paar KBP-HONs müssen wir halt mit durchziehen" etc.

In Krisenzeiten macht man die Profitibilitätsanalyse aber mit dem Ziel, genau diese Leute nunmehr rauszuwerfen bzw. das Angebot an diese Kundenschicht deutlich zu verringern. Man besinnt sind zurück auf den Kern des Programms in den 1980ern. Schon damals gab es den SEN und den HON - der HON wurde aber nicht Meilen erfolgen sondern wurde ausschließlich an wichtige Kunden verliehen, die der LH ordentlich ERTRAG bescherten.
 

Der blanke Hon

Erfahrenes Mitglied
08.10.2020
399
4
DUS
Die K-FTL, KBP-HON und EF-SEN sind Erfindungen des Forums. Niemand im Forum kann untermauern, dass die irgendeine quantitative Bedeutung haben. De facto haben im Zuge der Krise einige Vielfliegerprogramme die Hosen runterlassen müssen, um Kredite zu bekommen (überwiegend in den USA, aber nicht nur da). Und die Veröffentlichungen zeigen, dass Vielflieger ertragreicher sind und zwar um so mehr, je höher ihr Status ist.

Ich halte es für abstrus, die Loungeschließungen in BRE, CGN, DRS, LEJ und NUE mit angeblich unprofitablen M&M-Vielfliegern in Verbindung zu bringen.
 
  • Like
Reaktionen: Perisai

koeby

Erfahrenes Mitglied
24.08.2016
2.363
1.827
Das ist eben genau das, was ich NICHT meinte. Ertrag ist das Zauberwort, nicht Umsatz. Denn nicht jede 1000 EUR Umsatz bringen auch den gleichen Ertrag.



Auch hier bin ich deutlich anderer Meinung. In normalen Zeiten würde man wahrscheinlich so denken wie Du es hier schreibst. "Kundenbindung kostet nun mal eben ein bißchen", "die paar KBP-HONs müssen wir halt mit durchziehen" etc.

In Krisenzeiten macht man die Profitibilitätsanalyse aber mit dem Ziel, genau diese Leute nunmehr rauszuwerfen bzw. das Angebot an diese Kundenschicht deutlich zu verringern. Man besinnt sind zurück auf den Kern des Programms in den 1980ern. Schon damals gab es den SEN und den HON - der HON wurde aber nicht Meilen erfolgen sondern wurde ausschließlich an wichtige Kunden verliehen, die der LH ordentlich ERTRAG bescherten.

Ich kann von meiner Branche behaupten, dass Umsatz auch Ertrag bedeutet, daher entschuldige bitte meinen Lapsus. Niemals würden wir ein Produkt unter Produktionskosten verkaufen, und dann dem Kunden noch einen Discount obendrauf geben... Die Frage ist halt eher, ob solche Preismodelle in Krisenzeiten noch Sinn machen (bzw. je Sinn gemacht haben), bei denen Produkte für 0€ rausgeworfen wurden (z.B. KBP-SIN in F für 1800€ bei 60k Prämienmeilen-Ertrag auf UA Stock). Es offenbart sich damit ein grundlegendes Problem der Airline-Industrie.

Letzten Endes ist die Loungeschliessung eine knallharte Leistungsreduktion, auch für die teuersten Tickets, auch für die ertragreichsten Kunden. Und zwar gerade für diese, denn ein Statusinhaber dürfte in der allerallerallermeisten Fällen deutlich mehr teure und ertragsreiche Tickets abfliegen wie unprofitable €9.99-Malle-Tickets.

Mir erscheints halt so, als wären es die ersten Zeichen des kompletten Zerfalls. Schön, wenn es nicht so sein wird.
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.712
1.002
Ich kann von meiner Branche behaupten, dass Umsatz auch Ertrag bedeutet, daher entschuldige bitte meinen Lapsus. Niemals würden wir ein Produkt unter Produktionskosten verkaufen, und dann dem Kunden noch einen Discount obendrauf geben... Die Frage ist halt eher, ob solche Preismodelle in Krisenzeiten noch Sinn machen (bzw. je Sinn gemacht haben), bei denen Produkte für 0€ rausgeworfen wurden (z.B. KBP-SIN in F für 1800€ bei 60k Prämienmeilen-Ertrag auf UA Stock). Es offenbart sich damit ein grundlegendes Problem der Airline-Industrie.

Schon mal etwas von Grenzkosten gehört?

60k bei United und ein leerer Sitz auf (Teil)strecken sind also teurer als €1800?
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.712
1.002
Die K-FTL, KBP-HON und EF-SEN sind Erfindungen des Forums. Niemand im Forum kann untermauern, dass die irgendeine quantitative Bedeutung haben. De facto haben im Zuge der Krise einige Vielfliegerprogramme die Hosen runterlassen müssen, um Kredite zu bekommen (überwiegend in den USA, aber nicht nur da). Und die Veröffentlichungen zeigen, dass Vielflieger ertragreicher sind und zwar um so mehr, je höher ihr Status ist.

Ich halte es für abstrus, die Loungeschließungen in BRE, CGN, DRS, LEJ und NUE mit angeblich unprofitablen M&M-Vielfliegern in Verbindung zu bringen.

Da sind komplett verschiedene Baustellen.

Der Zielumsatz, welche die Hansa ursprünglich für den gemeinen Hon definiert hat, wird von vielen Hons nicht mal ansatzweise gerissen, nicht mal touchiert, gerade wenn wir von der Ukraine reden

Das Phänomen ist lange bekannt und war auch bei den Senatoren schon ein Problem, gerade in den Jahren vor 2004. Baht Runs wird einigen hier noch etwas sagen...

Die Billigstatusinhaber wurden intern immer als schwarze Schafe angesehen, obwohl sie (zumindest) in akzeptabler Anzahl wenig Dreck machen und Umsatz generieren, welcher rein aus Spaß an der Freude generiert wird. Are you ready to fly wird ebenfalls einigen hier noch ein Begriff sein.

Die LH interne Kommission, oft als LH Stasi denunziert, hat die grenzwertigen Fälle aber immer eingefangen.

Bei den besagten Lounges ist das Problem ein anderes, eigene Lounges an Sekundärstandorten mit Personal signifikant über dem Mindestlohn und hohen Mieten ist ein Relikt aus den 1990igern. Das sind Beispiele für die zaghafte Reorga. unter dem Wolf (wofür er vielfach kritisiert wurde) und hätte schon vor 10 Jahren rationalisiert werden sollen.

Nach der Krise wird die Hansa mit hoher Wahrscheinlichkeit Zugang zu Flughafenlounges anbieten, kostet dann je nach Airport zwischen 8 und 18 Euro und nicht pauschal einen hohen fünfstelligen Betrag pro Monat.

Und an einigen Standorten sollte die Airport Lounge qualitativ über einen älteren LH C Lounge liegen, klassische win win Situation.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Bei den besagten Lounges ist das Problem ein anderes, eigene Lounges an Sekundärstandorten mit Personal signifikant über dem Mindestlohn und hohen Mieten ist ein Relikt aus den 1990igern. Das sind Beispiele für die zaghafte Reorga. unter dem Wolf (wofür er vielfach kritisiert wurde) und hätte schon vor 10 Jahren rationalisiert werden sollen.

Da hast du absolut Recht, Personal das mehr als den Mindestlohn verdienen will geht ja mal gar nicht!
 

Threy

Erfahrenes Mitglied
05.05.2020
2.712
1.002
Da hast du absolut Recht, Personal das mehr als den Mindestlohn verdienen will geht ja mal gar nicht!

Das Reinigungspersonal in den Lounges wird nach Tarif bezahlt und ein Student am Eingang einer Lounge in Leipzig oder Dresden kommt mit dem Mindestlohn sehr gut über die Runden, in Nürnberg findest du ohnehin keinen, der für den Mindestlohn an einem Sonntag um 06.30 die Lounge aufsperrt.

Diskussionen über die Löhne in der Branche bitte gesondert diskutieren, ich halte es nach wie vor mit Volker Pispers, der nüchtern feststellte, dass jemand für einen Euro die Toiletten putzen muss, um 19 Euro Flüge nach Mallorca zu ermöglichen.

Und Teile der Airportjobs sind Mindestlohnjobs...#AlaskaAirlines #JohnMenzies , wenn du dich einlesen möchtest.

Ich gehe aber davon aus, dass du wie auch der User volume immer full fare buchst, um faire Löhne in der Branche zu unterstützen! Hut ab!
 

koeby

Erfahrenes Mitglied
24.08.2016
2.363
1.827
Schon mal etwas von Grenzkosten gehört?

60k bei United und ein leerer Sitz auf (Teil)strecken sind also teurer als €1800?

Die Fragestellung wäre eher, was ist weniger?
1800€ minus Betrag für 60k Meilen minus Aufwendungen (Treibstoff, Catering, Bodenservice) oder ein leerer F-Sitz und ggfs. leerer Zubringer-C-Sitz.

Grenzkosten sind ja schön und gut, aber nur dann, wenn Du weisst, dass Du die Sitze sonst nicht verkaufst. Buchungssteuerung, ja, aber ist die so präzise, dass die Monate im Voraus schon weiss, dass es profitabler ist, den Sitz selbst auf Rennstrecken für 1800€ zu verramschen?

Anyway, arg OT.

Zum Punkt, dass "nach der Krise" Zugang zur Flughafenlounge gewährt werden soll: wenn das billiger kommt, insbesondere bei tiefem Fluggastaufkommen, warum denn nicht heuer? Die Leute zahlen ja für diese Leistung mit dem Ticketpreis (in F, C), denn die Tickets wurden auch nicht günstiger. Klar, man kanns im Sinne von "wer fliegen muss, fliegt eh mit uns weil sonst keiner fliegt" abkanzeln, nur geht Kundenbindung durchaus anders.
 

tian

Erfahrenes Mitglied
26.12.2009
10.709
140
Ich gehe aber davon aus, dass du wie auch der User volume immer full fare buchst, um faire Löhne in der Branche zu unterstützen! Hut ab!

Damit versuchst du natürlich zu provozieren, was dir allerdings nicht gelingt. Es ist nicht notwendig ausschließlich Full Fare Flüge zu buchen um erwarten zu können, dass das Personal anständig bezahlt wird. Gerade bei LH, die nie die günstigsten waren. Wer seinen Piloten Gehälter weit über dem Branchendurchschnitt zahlen kann, der kann auch dem Lounge Personal mehr als den Mindestlohn zahlen. Ich spreche hier nicht von 30 Euro/Stunde, nach einigen Jahren Firmenzugehörigkeit sollten aber schon ein paar Euro über Mindestlohnniveau drin sein, auch bei einem Loungedrachen.
 
  • Like
Reaktionen: MFBM und red_travels