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Ich finde es immer noch eine Art Anmaßung, wenn eine Airline die staatliche Seuchenpolitik rechts überholen will weil sie es besser zu wissen glaubt. Die können ja gerne ihre Flugzeuge UV-desinfizieren, Busse vermeiden, weniger Leute reinsetzen und diese optimal verteilen, vielleicht maskengerechtes Catering per Strohhalm einführen etc. Aber Test ist eben freiwillig und nicht Zwang. Da wird die gut gemeinte Idee falsch vermittelt. Wenn überhaupt, muss man es koordiniert machen und nicht alle möglichen Ideen per Zwang ausprobieren.
Ich habe nichts gegen die ersteren Ideen. Die finde ich auch gut. Allerdings beim letzten Punkt gehe ich nicht mit. Ein freiwilliger Test hilft relativ wenig. Was hilft es, wenn 50% des Fliegers durchgetestet sind, aber ein ungetester Pax den Rest auf einem TATL ansteckt. Nehmen wir an, der Test hat eine false negative rate von 1%. Wenn wir 50% ungetestet lassen, ist damit die "false negative rate" keinesfalls 2%, sondern eben über 50%. Ergo: Der ganze Sinn des Tests wird konterkariert.
Ich denke, der Prozess wird eben auch folgender sein: Man wird einen Flieger nur dann als "clean" deklarieren und den Paxen freien Zugang gewähren, wenn eben alle getestet sind, aus genau den obigen Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Wie gut "freiwillig" funktioniert, kenne ich aus Erfahrung zu genüge.