Lufthansa - Probelauf für (verpflichtenden) Covid-19 Antigen Schnelltests zwischen MUC-HAM

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thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.408
652
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Ich finde es immer noch eine Art Anmaßung, wenn eine Airline die staatliche Seuchenpolitik rechts überholen will weil sie es besser zu wissen glaubt. Die können ja gerne ihre Flugzeuge UV-desinfizieren, Busse vermeiden, weniger Leute reinsetzen und diese optimal verteilen, vielleicht maskengerechtes Catering per Strohhalm einführen etc. Aber Test ist eben freiwillig und nicht Zwang. Da wird die gut gemeinte Idee falsch vermittelt. Wenn überhaupt, muss man es koordiniert machen und nicht alle möglichen Ideen per Zwang ausprobieren.

Ich habe nichts gegen die ersteren Ideen. Die finde ich auch gut. Allerdings beim letzten Punkt gehe ich nicht mit. Ein freiwilliger Test hilft relativ wenig. Was hilft es, wenn 50% des Fliegers durchgetestet sind, aber ein ungetester Pax den Rest auf einem TATL ansteckt. Nehmen wir an, der Test hat eine false negative rate von 1%. Wenn wir 50% ungetestet lassen, ist damit die "false negative rate" keinesfalls 2%, sondern eben über 50%. Ergo: Der ganze Sinn des Tests wird konterkariert.

Ich denke, der Prozess wird eben auch folgender sein: Man wird einen Flieger nur dann als "clean" deklarieren und den Paxen freien Zugang gewähren, wenn eben alle getestet sind, aus genau den obigen Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Wie gut "freiwillig" funktioniert, kenne ich aus Erfahrung zu genüge.
 
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Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.356
11.238
irdisch
Eine staatliche Regel ist was völlig anderes als "nur mal so ne Idee" haben. Gegen systematisches Testen habe ich gar nichts und bin damit hier im Forum lange aktenkundig. Aber diese guten Ideen allerorten, die nerven weil sie nichts bringen. Außer Wichtigtuerei.
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.957
6.635
Mal ganz allgemein an die Hälfte der Diskutanten: an genau solchen Mitbürgern scheitern Versuche einen möglichen Ausweg aus der Depression zu finden. Rechthaber/Prozeßhansels/Maximierer.

Es mag jeder für sich entscheiden, welcher Hälfte er zugehört.

Genauso magst du aber auch für dich entscheiden, ob Deutschland als Lebensmittelpunkt für dich geeignet ist, wenn dich "Prozeßhansels", die dafür arbeiten, Grundrechte in maximalem Umfang zu erhalten, so sehr stören. Hier gilt halt eben nicht "Staat befiehlt, Bürger pariert", sondern die Gewaltenteilung. Ich vernehme mit Besorgnis die steigende Anzahl von Kommentaren auf allen Plattformen, die mit diesem Prinzip fremdeln, aber es sollte genug Ausweichländer geben, in die man ziehen kann, wenn man von seinem Staat gerne etwas härter rangenommen werden möchte.
 

OneMoreTime

Erfahrenes Mitglied
23.04.2019
3.388
5
Gefühlt die Hälfte. Ich denke es sind eher 20%.

Der Grund warum das Thema in Asien mit ihrer Grundeistellung 'Community vor individuellem Egoismus" wesentlich weniger prägnant ist.

In Japan, Singapur und Korea würde niemand überhaupt auf die Idee kommen sich bei einem Corona Test only Flug da unbedingt reinzuzwängen.

Hier gilt eben für die gefühlt 20%.

Ich Ich Ich Ich Ich über alles!


Da freut man sich dann sogar darauf dass die ständigen Nörgler ab Frühjahr zumindest international draussen bleiben.
Kein Corona Test ist dann so wie fehlendes ESTA in die USA

Du verstehst die Intention der Diskussion überhaupt nicht, es geht darum das wir Gesetze haben an die sich jeder halten muss. Wenn in dieser Sache irgendjemand egoistisch handelt dann ist es LH die mal eben sagen:

"Wir wollen was testen, und daher müssen wir uns jetzt nicht ans Gesetz halten".

Es geht darum das Airlines die ganze Zeit einseitig ihre Geschäftsbedingungen ändern und sie es einen Dreck interessiert was es mit dem Kunden macht und was es diesen kostet. Während der Kunde jedes mal draufzahlt wenn er mal etwas einseitig ändern muss (möchte).

Und auch hier wird der Kunde alleine gelassen, du machst einen Test wirst Falsch-Positiv getestet, musst in Quarantäne und wenn dir dadurch ein Schaden entsteht ist das dann dein Problem, den die AXA Versicherung übernimmt keine Vermögenschäden.

Denn mit Corona Schutz hat das ganze nichts zu tun.

Ich finde die Reaktionen hier sehr sehr lustig, streicht LH dasWeizenbier in der F oder es gibt auf der Langstrecke nur noch ein Sandwich vor der Landung, dann wollen die meisten gleich vor Gericht ziehen oder zumindest den Flugpreis erstattet bekommen - wenn LH jedoch tiefgreifend in deine höchstpersönliche Rechte eingreift - dann ist die Kritik daran selbstverständlich überzogen, denn schliesslich meint es LH nur gut.

Aber ganz ehrlich die meinen es auch nur gut wenn das Weizen gestrichen wird.
 
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jc8136

Erfahrenes Mitglied
19.02.2011
1.276
27
ZRH
@Luftikus & OneMoreTime Ihr tragt auch nicht zu einer sachlichen Diskussion bei, sondern vertretet Positionen die man landläufig den "Querdenkern/Covidioten" zurechnet. Covid-19 ist eine Herausforderung für demokratische Gesellschaften und seit März hat sich gezeigt, dass Europa und auch der Musterknabe Deutschland noch kein Konzept zum Umgang mit der Infektion gefunden hat. Also muss man einen Mittelweg finden, wenn es nicht der chinesisch/russische Ansatz sein soll.

Lufthansa, wie viele andere privatwirtschaftliche Unternehmen, versuchen sich dem neuen Umfeld anzupassen. Im Gegensatz zum Volkswagen-Diesel macht das Lufthansa transparent und mit Ansage. Es wird immer Kritik geben aber in diesem Fall dürfte Lufthansa dafür viel Unterstützung erhalten. Ich will nicht auf die Durchseuchung warten bis man sauber alle gesetzlichen Grundlagen geändert hat

Freiwilligkeit/Eigenverantwortung hat leider bislang nicht funktioniert (sonst wären wir in Europa nicht weitgehend wieder im lockdown oder wie bei uns in der Schweiz im Chaos), deshalb müssen jetzt andere Ansätze getestet werden. Statt auf den Staat zu warten, sind Lösungen gefragt. Das mag nicht allen gefallen, das kann ja dann im Gesetzgebungsprozess korrigiert werden.
 
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thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.408
652
Eine staatliche Regel ist was völlig anderes als "nur mal so ne Idee" haben.

Das ist schon klar. Aber die Intention hier ist nicht "mal so eine Idee haben" sondern IMHO ganz klar auch: "lieber Staat, mach endlich mal bitte". Ich sehe den Sinn dieses Ballons eben durchaus, solche Tests "gerichtsfest" zu bekommen, und wenn niemand damit anfängt, wird die Regierung weiterhin "auf Sicht fahren", und somit in der Sache nichts unternehmen. Und letzteres ist nicht das, was wir brauchen. Es braucht eine Entscheidung, ob das ein gangbares Konzept ist. Dazu muss man es aber auch mal ausprobieren.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.356
11.238
irdisch
@Luftikus & OneMoreTime Ihr tragt auch nicht zu einer sachlichen Diskussion bei, sondern vertretet Positionen die man landläufig den "Querdenkern/Covidioten" zurechnet.
Schade, dass Du auch lieber beleidigen willst als überzeugen. Lufthansa hat keinerlei eigene Covid-19-Regeln zu erfinden. Das ist vermessen. Und an die Gesetze wird sie sich auch halten müssen. Nichts anderes wird hier zu Recht von vielen eingewandt.
 

malschauen

Erfahrenes Mitglied
05.12.2016
2.732
1.912
@Luftikus & OneMoreTime Ihr tragt auch nicht zu einer sachlichen Diskussion bei, sondern vertretet Positionen die man landläufig den "Querdenkern/Covidioten" zurechnet. Covid-19 ist eine Herausforderung für demokratische Gesellschaften und seit März hat sich gezeigt, dass Europa und auch der Musterknabe Deutschland noch kein Konzept zum Umgang mit der Infektion gefunden hat. Also muss man einen Mittelweg finden, wenn es nicht der chinesisch/russische Ansatz sein soll.

Weder Luftikus noch OneMoreTime leugen dass es Corona gibt. Über die verschieden Maßnahmen kann man auch geteilter Meinung sein und ich denke, man darf diese Meinung auch nach außen vertreten. Dass ich Masken nicht für zielführend halte, heißt nicht, dass ich mich nicht an die an meinem Aufenthaltsort geltenden Masßnahmen halte.

LH hat hier aber was ganz anderes gemacht. Für x% an Vorausbuchern hat sie einfach entschieden die Spielregeln einseitig zu ändern. Genauso wie LH viele Regeln in ihren ABB aufgestellt haben, die eben einer gerichtlichen Überprüfung nicht standhalten. Aber nur weil es um Corona geht, sind alle Einschränkungen der Persönlichkeitsrechte, egal ob zulässig oder nicht, auf einmal in Ordnung? Hört ihr euch manchmal noch selber zu, war ihr erzählt?
 

jc8136

Erfahrenes Mitglied
19.02.2011
1.276
27
ZRH
Schade, dass Du auch lieber beleidigen willst als überzeugen. Lufthansa hat keinerlei eigene Covid-19-Regeln zu erfinden. Das ist vermessen. Und an die Gesetze wird sie sich auch halten müssen. Nichts anderes wird hier zu Recht von vielen eingewandt.

Wenn Dir die Einordnung nicht gefällt, dann solltest Du vielleicht mal kritisch überprüfen in wessen Gesellschaft Du dich mit deiner Einstellung befindest. Wenn es so klar wäre, das die Lufthansa gegen Gesetze verstösst, dann gäbe es wohl durch Gerichte bereits ein Urteil (bzw. einstweilige Verfügung). Da dies bislang nicht erfolgt ist, bin ich gespannt wie erfolgreich Morgen der erste Durchlauf ist.

Südkorea und Taiwan sollten unsere Vorbilder sein, nicht jede Änderung ist des Teufels Werk
 
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OneMoreTime

Erfahrenes Mitglied
23.04.2019
3.388
5
@Luftikus & OneMoreTime Ihr tragt auch nicht zu einer sachlichen Diskussion bei, sondern vertretet Positionen die man landläufig den "Querdenkern/Covidioten" zurechnet. Covid-19 ist eine Herausforderung für demokratische Gesellschaften und seit März hat sich gezeigt, dass Europa und auch der Musterknabe Deutschland noch kein Konzept zum Umgang mit der Infektion gefunden hat. Also muss man einen Mittelweg finden, wenn es nicht der chinesisch/russische Ansatz sein soll.

Lufthansa, wie viele andere privatwirtschaftliche Unternehmen, versuchen sich dem neuen Umfeld anzupassen. Im Gegensatz zum Volkswagen-Diesel macht das Lufthansa transparent und mit Ansage. Es wird immer Kritik geben aber in diesem Fall dürfte Lufthansa dafür viel Unterstützung erhalten.

Sorry du hast meine Posts anscheinend weder gelesen noch verstanden. Ich verstehe was LH da vorhat, aber sie könnten das z.B. auf den Strecken auf die Kanaren ausprobieren, das wäre Win/Win für alle Seiten. Auf der Strecke HAM-MUC ist es willkürlicher Aktionismus.

Zu der demokratischen Herausforderung wie du es nennest gehört zu allererst das man Menschen mit einer anderen Sichtweise nicht beleidigt/diskreditiert und das man gemeinsam nach Lösungen sucht, die eben passen.

Wenn es so klar wäre, das die Lufthansa gegen Gesetze verstösst, dann gäbe es wohl durch Gerichte bereits ein Urteil (bzw. einstweilige Verfügung).

Wer sollte da eine einstweilige Verfügung erwirken wollen?

Das ist schon klar. Aber die Intention hier ist nicht "mal so eine Idee haben" sondern IMHO ganz klar auch: "lieber Staat, mach endlich mal bitte".

Da "der Staat" ja jetzt ein relativ großer Aktionär der LH ist, hätte man das ja dort besprechen können und ein enstprechendes Modell entwicklen können.
 
Zuletzt bearbeitet:

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.356
11.238
irdisch
Südkorea und Taiwan sollten unsere Vorbilder sein, nicht jede Änderung ist des Teufels Werk

Das müsste unsere gewählte Regierung entscheiden und nicht einseitig ein privates Unternehmen wie LH. LH hat die Regierung auch nicht "anzutreiben" oder so. Völliger Holzweg.
 

marco50

Erfahrenes Mitglied
30.11.2014
666
318
Mal ganz allgemein an die Hälfte der Diskutanten: an genau solchen Mitbürgern scheitern Versuche einen möglichen Ausweg aus der Depression zu finden. Rechthaber/Prozeßhansels/Maximierer.

Es mag jeder für sich entscheiden, welcher Hälfte er zugehört.

Ich bin der festen Überzeugung, dass diese in Trump‘scher Manier getätigte Aussage völlig unpassend ist und in der offensichtlichen Absicht getätigt wurde, nicht mit der eigenen Meinung kohärent gehende Meinungen pauschal zu diskreditieren.

Das kannst du natürlich (im Geiste einer fairen Diskussionskultur [„Ich hasse, was du sagst, aber ich würde mein Leben dafür geben, dass du es sagen darfst.“], die dir möglicherweise bei diesem Thema nicht gelegen kommt) machen. Ob es dich als ernsthaften Diskutanten qualifiziert, mag jeder für sich entscheiden.
 
Zuletzt bearbeitet:

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.105
990
CGN
Nein das sind die Bedingungen, wirklich so schwer von Verstand?

und die Bedingungen wovon? Vom Beförderungsvertrag, der Teil der von Dir zitierten Verpflichtung ist.

Was würdest du sagen wenn da stehen würde:

das steht da aber nicht. Und es so absurd konstruiert, dass man da auch nicht drüber nachdenken muss.

Wenn jemand ein Problem damit hat, dass Passagiere bestehender Buchungen nachträglich in den Test reingedrängt werden -> einverstanden, das hätte man womöglich schöner lösen können.

Wenn jemand generell den Nutzen von einmaligen Antigen-Tests vor einer Reise hinterfragt oder das Vorhaben, zukünftig vielleicht auf Einreiseerleichterungen zu hoffen, wenn man "100% getestete Passagiere" garantieren kann -> auch gut.

Wenn jemand die Datenschutzaspekte ernsthaft hinterfragt -> ja bitte, das ist sicher sinnvoll.

Aber bei Deinen Beiträgen habe ich den Eindruck, dass es nur ums Meckern geht. Auf der einen Seite forderst Du eine Freiwilligkeit für einen solchen Test, auf der anderen Seite passt Dir das Angebot "dieser Flug ist jetzt ein Test-Flug. Wenn Sie daran nicht teilnehmen möchten, geben wir Ihnen gerne Ihr Geld zurück" nicht, denn man müsse ja da Monate hinterherlaufen (auf Nachfrage von rcs entpuppte sich deine diesbzgl. Erfahrung dann das theoretische Risiko, einige Wochen auf Deinen KK-Anbieter warten zu müssen). Einerseits ist es für Dich eine Unverschämtheit, dass man alle Kunden, die morgens um 9 nach Hamburg fliegen wollen, zur Teilnahme an diesem Test zwingt (so als gäbe es keine andere Möglichkeit, bei Nichtgefallen nach Hamburg zu kommen). Andererseits stört es Dich, dass der Test auf der Strecke MUC-HAM stattfindet, wo doch mehrmals täglich ungeteste andere Maschinen die gleiche Strecke fliegen, bei einer vermutlich viel seltener frequenterten (und damit alternativlosen) Auslandsverbindung wärst Du eher dafür. Und mal ist es ein massiver Eingriff in Persönlichkeitsrechte, dass der Test selbst gemacht werden soll. Dann ist es ein Eingriff in die Reisefreiheit, denn wenn man wirklich positiv getestet wird, darf man ja nicht mehr weiterreisen, und daran ist dann LH Schuld. Wieder in anderen Beiträgen geht es dann eher um die Unverfrorenheit dieser überraschenden AGB-Änderung, und weil die dann weder überraschend noch eine AGB-Änderung ist, wird es dann kleinkarriert bei der Frage, ob es ein Verstoß gegen die Beförderungspflicht ist. Aber für einen Test auf Auslands-Strecken hättest Du Verständnis. Und eigentlich störte Dich vorher vor allen Dingen die Tatsache, dass Lufthansa hier etwas testet und der Kunde keinen Vorteil davon hat.

Ist nicht so meins, das ist mir zu viel hin und her.
 

marco50

Erfahrenes Mitglied
30.11.2014
666
318
Sorry du hast meine Posts anscheinend weder gelesen noch verstanden. Ich verstehe was LH da vorhat, aber sie könnten das z.B. auf den Strecken auf die Kanaren ausprobieren, das wäre Win/Win für alle Seiten. Auf der Strecke HAM-MUC ist es willkürlicher Aktionismus.

Da widerspreche ich dir. Die Strecke ist m.E. klug gewählt, da sie auch mit anderen Verkehrsmitteln problemlos (wenn auch mit erheblich mehr Zeitaufwand) bewältigt werden kann, wenn man bei dem Test nicht mitmachen will.

Ich halte den Test auch nicht für völlig abwegig, sondern kann ihm mehrere positive Aspekte abgewinnen. Allein die Durchführung halte ich für verbesserungsfähig. Z.B. hätte man je zwei parallele Flüge mit/ohne Test durchführen können (wahrscheinlich derzeit finanziell schwierig darstellbar), und auch den Datenschutzfokus halte ich immer noch für verschoben (auch das Thema kann man wirksam lösen, so man will).
 

jc8136

Erfahrenes Mitglied
19.02.2011
1.276
27
ZRH
LH hat hier aber was ganz anderes gemacht. Für x% an Vorausbuchern hat sie einfach entschieden die Spielregeln einseitig zu ändern. Genauso wie LH viele Regeln in ihren ABB aufgestellt haben, die eben einer gerichtlichen Überprüfung nicht standhalten. Aber nur weil es um Corona geht, sind alle Einschränkungen der Persönlichkeitsrechte, egal ob zulässig oder nicht, auf einmal in Ordnung? Hört ihr euch manchmal noch selber zu, war ihr erzählt?

Wo ziehst Du die Grenze zwischen den Rechten der Gesellschaft und den Rechten des Individuums? Der Test bei AUA auf VIE-TXL hat gezeigt (Teilnahme lt. rcs bei ca. 25%), dass es ohne Zwang nicht geht. Klar wäre es schön, wenn es eine gesetzliche Basis gäbe aber die Bundesregierung hat die Pandemie nach acht Monaten weiterhin nicht im Griff. Darauf zu warten, dass es eine Regelung gibt, ist wirtschaftlich kaum machbar. Ich finde es gut, dass LH diesen Weg transparent und mit Ankündigung angeht.

Freiwilligkeit ist St. Forians-Prinzip, Pandemiebekämpfung fordert die Demokratie und so lange die Politik nicht gestaltet, wird es private Initiativen geben.
 
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jc8136

Erfahrenes Mitglied
19.02.2011
1.276
27
ZRH
Aber bei Deinen Beiträgen habe ich den Eindruck, dass es nur ums Meckern geht. Auf der einen Seite forderst Du eine Freiwilligkeit für einen solchen Test, auf der anderen Seite passt Dir das Angebot "dieser Flug ist jetzt ein Test-Flug. Wenn Sie daran nicht teilnehmen möchten, geben wir Ihnen gerne Ihr Geld zurück" nicht, denn man müsse ja da Monate hinterherlaufen (auf Nachfrage von rcs entpuppte sich deine diesbzgl. Erfahrung dann das theoretische Risiko, einige Wochen auf Deinen KK-Anbieter warten zu müssen). Einerseits ist es für Dich eine Unverschämtheit, dass man alle Kunden, die morgens um 9 nach Hamburg fliegen wollen, zur Teilnahme an diesem Test zwingt (so als gäbe es keine andere Möglichkeit, bei Nichtgefallen nach Hamburg zu kommen). Andererseits stört es Dich, dass der Test auf der Strecke MUC-HAM stattfindet, wo doch mehrmals täglich ungeteste andere Maschinen die gleiche Strecke fliegen, bei einer vermutlich viel seltener frequenterten (und damit alternativlosen) Auslandsverbindung wärst Du eher dafür. Und mal ist es ein massiver Eingriff in Persönlichkeitsrechte, dass der Test selbst gemacht werden soll. Dann ist es ein Eingriff in die Reisefreiheit, denn wenn man wirklich positiv getestet wird, darf man ja nicht mehr weiterreisen, und daran ist dann LH Schuld. Wieder in anderen Beiträgen geht es dann eher um die Unverfrorenheit dieser überraschenden AGB-Änderung, und weil die dann weder überraschend noch eine AGB-Änderung ist, wird es dann kleinkarriert bei der Frage, ob es ein Verstoß gegen die Beförderungspflicht ist. Aber für einen Test auf Auslands-Strecken hättest Du Verständnis. Und eigentlich störte Dich vorher vor allen Dingen die Tatsache, dass Lufthansa hier etwas testet und der Kunde keinen Vorteil davon hat.

Ist nicht so meins, das ist mir zu viel hin und her.

Guter Abschluss zum Fähnchen im Wind
 

OneMoreTime

Erfahrenes Mitglied
23.04.2019
3.388
5
das steht da aber nicht. Und es so absurd konstruiert, dass man da auch nicht drüber nachdenken muss.

Entschuldigung wenn ich dir vor 12 Monaten erzählt hätte was wir gerade in Europa treiben dann hättest du geantwortet:

das steht da aber nicht. Und es so absurd konstruiert, dass man da auch nicht drüber nachdenken muss.

Wenn ich dir vor Vierzig Jahren gesagt hätte das man an Bord von Flugzeugen nicht mehr rauchen darf dann hättest du geantwortet:

das steht da aber nicht. Und es so absurd konstruiert, dass man da auch nicht drüber nachdenken muss.

Wenn ich dir vor 20 Jahren gesagt hätte man darf keine normale Flasche Schampoo mehr im Handgepäck haben oder eigenes Wasser durch die Security nehmen dann hättest du gesagt:

das steht da aber nicht. Und es so absurd konstruiert, dass man da auch nicht drüber nachdenken muss.
 
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thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.408
652
"Wir wollen was testen, und daher müssen wir uns jetzt nicht ans Gesetz halten".
Pardon, an welcher Stelle hält sich LH mit diesen Tests nicht ans Gesetz?

Denn mit Corona Schutz hat das ganze nichts zu tun.
Nicht? Habe ich was verpasst? Die Tests funktionieren ziemlich gut.

Ich finde die Reaktionen hier sehr sehr lustig, streicht LH dasWeizenbier in der F oder es gibt auf der Langstrecke nur noch ein Sandwich vor der Landung, dann wollen die meisten gleich vor Gericht ziehen oder zumindest den Flugpreis erstattet bekommen - wenn LH jedoch tiefgreifend in deine höchstpersönliche Rechte eingreift - dann ist die Kritik daran selbstverständlich überzogen, denn schliesslich meint es LH nur gut.
Welche da wären?
 
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OneMoreTime

Erfahrenes Mitglied
23.04.2019
3.388
5
Da widerspreche ich dir. Die Strecke ist m.E. klug gewählt, da sie auch mit anderen Verkehrsmitteln problemlos (wenn auch mit erheblich mehr Zeitaufwand) bewältigt werden kann, wenn man bei dem Test nicht mitmachen will.

Siehst du das ist eine Diskussion, da mag man die Strecke evtl. klug gewählt haben.
 

OneMoreTime

Erfahrenes Mitglied
23.04.2019
3.388
5
Pardon, an welcher Stelle hält sich LH mit diesen Tests nicht ans Gesetz?

LH hat eine Beförderungspflicht die sie nicht durch einen "Zwangstest" einschränken kann.


Nicht? Habe ich was verpasst? Die Tests funktionieren ziemlich gut.

Ja aber es geht ja um den Schutz der Gemeinschaft, der wäre nur gegeben wenn man jeden Flug nur mit diesem Test absolvieren kann, so geht es nur um den Testbetrieb den LH durchführen möchte,

Welche da wären?

Die Verarbeitung und Erfassung von Gesundheitsdaten.

Magst du kurz deinen Einwurf einordnen? Er hinterlässt bei mir gerade ein oder zwei Fragezeichen....

Wenn ein Strecke ins Ausland nicht so praktikabel ist, dann mag die Strecke klug gewählt worden sein, da hat ja auch RCS schon was zu gesagt.

Ich frage mich dann nur wie man die Hürden überwinden will wenn man dann international so fliegt.
 
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thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.408
652
LH hat eine Beförderungspflicht die sie nicht durch einen "Zwangstest" einschränken kann.
Eine "Pflicht"? Sie haben einen Gestaltungsspielraum bei dem Vertrag, den sie mit Dir als Pax anbieten. Wenn Dir dieser Vertrag nicht gefällt, gehe ihn nicht ein. Es gibt keine "Pflicht", dass Dich LH "zu Deinen Bedingungen" von HAM nach MUC fliegt. Dieser Vertrag beinhaltet auch, dass LH das Hausrecht in ihren Fliegern hat.

Ja aber es geht ja um den Schutz der Gemeinschaft, der wäre nur gegeben wenn man jeden Flug nur mit diesem Test absolvieren kann, so geht es nur um den Testbetrieb den LH durchführen möchte,
Was absurd ist. Nach der Logik wären sämtliche Tests unsinnig, weil sie nie die Gesamtbevölkerung erfassen. Hier geht es um den Schutz der Gesundheit der Mitreisenden.

Die Verarbeitung und Erfassung von Gesundheitsdaten.
Soweit ich rcs verstanden habe, werden diese nicht verarbeitet. Du wirst vom Boarding ausgeschlossen, das war's.
 

malschauen

Erfahrenes Mitglied
05.12.2016
2.732
1.912
Wo ziehst Du die Grenze zwischen den Rechten der Gesellschaft und den Rechten des Individuums? Der Test bei AUA auf VIE-TXL hat gezeigt (Teilnahme lt. rcs bei ca. 25%), dass es ohne Zwang nicht geht. Klar wäre es schön, wenn es eine gesetzliche Basis gäbe aber die Bundesregierung hat die Pandemie nach acht Monaten weiterhin nicht im Griff. Darauf zu warten, dass es eine Regelung gibt, ist wirtschaftlich kaum machbar. Ich finde es gut, dass LH diesen Weg transparent und mit Ankündigung angeht.

Freiwilligkeit ist St. Forians-Prinzip, Pandemiebekämpfung fordert die Demokratie und so lange die Politik nicht gestaltet, wird es private Initiativen geben.


Das Recht von mir als Indivium ist es, dass ich Verträge abschliessen darf. Das Recht von mir als Individium ist, dass ich von einem Gericht überprüfen lassen kann, ob die Regeln eines von mir geschlossenen Vertrages rechtswirksam sind. Die Gesellschaft muss dies erdulden, so wie die Gesellschaft meine freie Meinunsgäusserung erdulden muss genauso wie deine.

Ich bin überzeugt, dass der Testzwang zur Teinahme an einem Flug von LH eiuner Überprüfung im Moment nicht standhält, weil es keine rechtliche Grundlage dafür gibt. Da ich aber keinen Bedarf habe nach Hamburg zu reisen, werde ich das natürlich nicht überprüfen lassen.

Wenn du Taiwan und Südkorea als Vorbild nimmst, dann hoffe ich auch in Sachen Urlaub und Überstunden. Ich weiss aber nicht, ob sich dein Arbeitgeber über das nicht einhalten deiner Ruhezeiten freuen wird.

Ich gehe mit dir Konform, dass die Demokratie die Regeln gestalten muss, aber nicht das Privatunternehmen Lufthansa. Das wäre in etwa so, wie wenn dein Arbeitgeber auf dich zukommt und dir erklärt, dass du nun jeden ersten Montag im Monat zum Blutspeden gehst, weil er mal ausprobieren will, wie sich deine Leistungsfähigkeit entwickelt.
 
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marco50

Erfahrenes Mitglied
30.11.2014
666
318
Soweit ich rcs verstanden habe, werden diese nicht verarbeitet. Du wirst vom Boarding ausgeschlossen, das war's.

rcs hat Lufthansa zitiert. Und es gab vermehrt, u.a. auch kexbox als Juristen, gegenläufige und teils auch detailliert begründete Meinungen, wonach doch Gesundheitsdaten verarbeitet werden.

Wie begründest du denn inhaltlich nachvollziehbar, dass hier keine verarbeitet werden sollen?
 

thorfdbg

Erfahrenes Mitglied
14.10.2010
3.408
652
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300x250
Ich bin überzeugt, dass der Testzwang zur Teinahme an einem Flug von LH eiuner Überprüfung im Moment nicht standhält, weil es keine rechtliche Grundlage dafür gibt.
Die Grundlage ist die Vertragsfreiheit. Es ist ja nicht so, dass der Verbraucher hier einseitig benachteiligt wird oder dass ein solcher Beförderungsvertrag sittenwidrig wäre. Man könnte sogar argumentieren, dass dieser Vertragsbestandteil einen Vorteil für den Verbraucher darstellt, und dass es dafür Nachfrage gibt. Würde ich von HAM nach MUC fliegen müssen und hätte ich die Wahl - ich würde diesen Flug nehmen.

Aber bitte, hier können wir das sowieso nicht klären, nur ein Gericht kann es. Wie ich bereits sagte, mutmaße ich, dass es LH genau darauf anlegt - dass jemand klagt, damit Rechtssicherheit besteht.

Wenn ich weiter mutmaßen darf, würde das Resultat wohl so aussehen, dass LH das durchaus darf, vorausgesetzt es ist für den Verbraucher vorab klar offensichtlich. Aber man wird sehen.

Wenn du Taiwan und Südkorea als Vorbild nimmst, dann hoffe ich auch in Sachen Urlaub und Überstunden. Ich weiss aber nicht, ob sich dein Arbeitgeber über das nicht einhalten deiner Ruhezeiten freuen wird.
Ich verstehe nicht ganz, worauf Du anspielst, aber mein Arbeitgeber ist deswegen besorgt, aber hat eben Ausnahmeregelungen für Fernreisen, die einen Arbeitszeitausgleich beinhalten, den ich auch nutze.

Ich gehe mit dir Konform, dass die Demokratie die Regeln gestalten muss, aber nicht das Privatunternehmen Lufthansa. Das wäre in etwa so, wie wenn dein Arbeitgeber auf dich zukommt und dir erklärt, dass du nun jeden ersten Montag im Monat zum Blutspeden gehst, weil er mal ausprobieren will, wie sich deine Leistungsfähigkeit entwickelt.
Das ist nicht ganz das gleiche, weil mein Arbeitgeber an einen bereits geschlossenen Arbeitsvertrag gebunden ist, und es ist auch nicht das gleiche, weil ich keine Alternativen hätte, außer den Arbeitgeber zu wechseln, was eine schwerwiegende Benachteiligung ist. Hier gibt es alternative Flüge, und man weiß, worauf man sich einlässt.