Lufthansa - Probelauf für (verpflichtenden) Covid-19 Antigen Schnelltests zwischen MUC-HAM

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FRAHND

Reguläres Mitglied
30.03.2020
77
1
Ich werfe mal eine ganz provokante, steile Hypothese in den Raum, und würde ich freuen zu hören, wie die Meinungen dazu sind:

Vielleicht ist das Problem nicht, dass es 0,xy % false positive gibt, sondern eher, dass mit diesen nicht richtig umgegangen wird?
Wenn es anstatt des "einfachen Zettels" und der absoluten unklaren Situation bei einem positiven Ergebnis ein exakt definiertes, transparentes Vorgehen geben würde, sehe ich da kein Problem.

Aber: Aktuell würde selbst ich da nicht mitmachen. Das ist doch russisches Roulette und dazu noch eine total unklare Kosten-Risiko-Situation.

Was bräuchte man stattdessen? Meiner Meinung nach ein Vorgehen/Vorabinformation wie diese:
"Sollte Ihr Testergebnis positiv sein, begeben Sie sich bitte in Hotel xy, in welchem wir Zimmer für diesen Fall reserviert haben. Es wird Sie ein Mitarbeiter aus Abteilung xy anrufen.
In Ihrem Zimmer warten Sie bitte xy Stunden, während derer wir mit einem Express-Verfahren einen PCR Test durchführen.
Sollte das Ergebnis dieses Tests negativ sein, rufen Sie bitte Telefonnummer xy an. Sie können Ihr Lufhtansa Ticket kostenfrei auf den nächst möglichen Flug umbuchen. Ihnen entstehen keine Kosten für Hotel und Umbuchung. Auch das Testverfahren ist für Sie kostenfrei.
Sollte das Ergebnis positiv sein, müssen Sie sich xy Tage isolieren. Sie können diese Quarantäne in dem Hotelzimmer, in dem Sie sich befinden, verbringen. Ein Mitarbeiter des medizinischen Teams xy wird sie kontaktieren. Sämtliche Kosten für Hotel und Verpflegung werden durch die Lufthansa getragen. Sollte eine medizinische Versorgung notwendig werden, tragen wir auch diese Kosten. An Tag xy erfolgt ein weiterer pcr Test. Ist dieser negativ, können Sie Ihren Rückflug antreten. Die Umbuchung Ihres Fluges ist kostenfrei möglich."

Sowas in der Art. Je nach Strecke vielleicht noch Optionen, dass man einen Mietwagen bekommen kann, um nach Hause zu fahren und dort die Quarantäne zu machen.
Vielleicht auch noch die Option, dass man eine Versicherung vorab abschließen kann.

Aktuell ist es ja leider so, dass man selbst bei der lufthansa Kreditkarte keine eindeutige Aussage bekommt, ob die Kosten für Quarantäne und med. Versorgung getragen werden.

Deshalb mein Hinweis an Frau Mann: Wenn Sie aktuell möchten, dass Kunden wieder reisen (vor allem längere Strecken), dann muss die Risikofrage geklärt sein. Wenn es nur lapidar heißt "ist zwar unrealistisch, dass der PCR bei Ankunft negativ ist, aber wenn er positiv ist, dann ist es eine Katastrophe, da sollten sie eine gute Versicherung haben" (z.B. bei der Singapur-Lufthansa-Telko), dann wird es viele Kunden abhalten.

Ich hab beispielsweise keine Angst, ich würde so eine Strecke fliegen. Aber wenn ich das Kostenrisiko nicht abschätzen kann, dann mache ich es sicher nicht.
Es müsste doch für Lufthansa ganz einfach machbar sein, dass man ganz digital die Info an die Kunden gibt, ob sie mit einer LH-Kreditkarte vollen Schutz haben, oder eben nicht.......

Und dann die noch "krassere" Arbeitshypothese: Wenn Lufthansa sich dafür einsetzen würde auf politischer Ebene, dass nicht nur die 90jährigen im Altersheim zuerst geimpft werden (die man ja vielleicht auch anders schützen kann?), sondern auch die Leute, die die Wirtschaft am Leben halten, dann würde man einen internationalen Flugverkehr und das Wirtschaftsleben in Deutschland vielleicht auch besser zum Laufen bekommen?

Es würde ja nicht um Millionen Impfdosen gehen, sondern um eine Menge im vielleicht niedrigen fünfstelligen Bereich - aber das würde dazu führen, dass man alles wieder viel viel schneller zum Laufen bekommt.

Was meint ihr zu den Meinungen? Icch höre das jetzt immer häufiger. Sowohl von den Leuten, die fliegen wollen würden, aber Probleme mit den Tests und Unklarheiten mit den Versicherungen haben. Und eben auch die Meinung, ob man nicht auch Leute früh impfen sollte, die für die Wirtschaftsleistung wichtig wären.

Bei uns wird das extrem kontrovers diskuttiert. Wie seht ihr das?
 

Seemann

Erfahrenes Mitglied
23.03.2010
1.647
675
MUC
Bei uns wird das extrem kontrovers diskuttiert. Wie seht ihr das?

Sehr kontrovers! Das Gesundheitsrisiko der Fluggäste der LH oder sonst einem Transportunternehmen aufzubürden, ist Unfug! Wenn schon, dann einer Versicherung, die gegen einen Beitrag dieses Risiko absichert.
Meine Gesundheit ist mein Risiko und hängt wesentlich davon ab, wie ich mich verhalte.
Auch das Thema Prio bei den Impfungen ist, so glaube ich, bei der Wissenschaft ganz gut aufgehoben. Der Vorschlag, dass die, die sich für wichtig oder gar unersetzlich, halten, auf Kosten anderer bevorzugt werden, spricht eine deutliche Sprache des Selbstverständnis derer, die dies fordern.
 

unseen_shores

Erfahrenes Mitglied
30.10.2015
5.465
7.458
Trans Balkan Express
Und dann die noch "krassere" Arbeitshypothese: Wenn Lufthansa sich dafür einsetzen würde auf politischer Ebene, dass nicht nur die 90jährigen im Altersheim zuerst geimpft werden (die man ja vielleicht auch anders schützen kann?), sondern auch die Leute, die die Wirtschaft am Leben halten, ... ?

Es ist doch offensichtlich, dass es gerade nicht gelingt, die Alten wirksam zu schützen. Ich finde es befremdlich, dass jetzt ein "Kampf" um die knappen Impfstoffressourcen begonnen hat. Gestern die Polizisten (die wohl in der Regel nicht zu den Riseikogruppen gehören), heute wirtschaftliche "Eliten". Morgen kann man sich denn Impfdosen vielleicht meostbiedend bei Ebay ersteigern?

Die Eliten können sich dirch die entsprechende Wahl des Verkehrsmittels bei Reisen schützen. Außerdem gibt es die Möglichkeit von Online-Besprechungen. Selbst Hauptversammlungen werden mittlerweile online geführt.

Nein. Es ist richtig, mit den Alten und den Risikogruppen zu beginnen. Das senkt die Sterblichkeit und trägt dazu bei, dass es zu keiner Überbelegung der Krankenhäuser betrifft.

Die 7-Tage-Inzidenz bei den über 60 Jährigen lag laut RKI gestern bei 138/100.000 muss also dringend gesenkt werden.

Was Deinen Vorschlag betrifft: die Empfehlung, wer zuerst zu impfen ist, trifft die Stiko. Außerdem gibt es Empfehlungen des Ethikrates. Wie soll Deiner Meinung nach, CS Einfluss auf die Stiko ausüben?
 
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FRAHND

Reguläres Mitglied
30.03.2020
77
1
Also ganz persönlich halte ich es für ein sehr schwieriges Thema.

Was für mich klar ist: Als erstes muss Lufthansa, und zwar mega ultra schnell, das Chaos und die Unklarheit zum Versicherungsschutz auflösen.
Von "bring me home Garantie" bis zur Auslandsreisekrankenversicherung und Reiseabbruchversicherung der Lufthansa Kreditkarte gibt es ja einige Produkte, wo man aktuell nicht durchblickt, und vor allem keine schriftliche Versicherung hat, was denn nun gerade zählt, welchen Schutz man genießt, und wie der konkrete Ablauf ist von der Sekunde an, in der man ein positives Ergebnis (egal ob Antigen oder PCR oder iGM) bekommt.
Das wäre aus meiner Sicht auch das einfachste für Lufthansa von den ganzen Themen, denn zunächst würde es nicht darum gehen, konkrete zusätzliche Deckung zu übernehmen. Stattdessen müsse Lufthansa einen Leitfaden auf 1-2 Seiten zusammenstellen, den jeder Kunde (oder zumindest Statuskunde) proaktiv erhält.
Da steht dann drauf, was alles in welchem Fall gezahlt wird.

Der nächste Schritt wäre, dass Lufthansa bei einem positiven Ergebnis nicht so einen Blödsinn erzählt wie bisher a la "die Versicherung übernimmt die Umbuchungskosten bis zu 50 Euro" oder wie auch immer der Quatsch aktuell formuliert ist in manchen Fällen. Stattdessen steht auf dem Zettel "Sie können bei vorliegen eines positiven Tests jeglichen Flug kostenfrei auf einen alternativen Flug in der gleichen Beförderungsklasse umbuchen. Ohne Einschränkung".

Mit diesen beiden Maßnahmen würde ich schon wieder eine Reihe von weiteren Reisen machen, sofern möglich. Aber in den USA stehen und dann merken, dass ich auf einmal 100.000 Euro für Krankenhaus und Quarantäne zahlen soll? No way.

Der nächste Schritt ist dann: Entweder übernimmt Lufthansa das Risiko für Kunden, die keine Kreditkarte besitzen (oder wenn die LH Karte den Schutz nicht abdeckt), oder es gibt eine triviale Internetseite, wo man seinen Flug oder Buchungscode eingibt, und einen Betrag angezeigt bekommt, für den man den Schutz kaufen kann. Kann von mir aus 100 Euro pro Flug kosten. Was nicht geht ist, dass ein Kunde sich unabhängig darum kümmern muss und dann mehrere Ansprechpartner hat, die sich dann gegenseitig rausreden (im Sinne von "Lufthansa sagt: Jetzt kostet die Umbuchung aber 4000 Euro weil die Buchungsklasse nicht mehr da ist oder Ticket ungültig oder so", Versicherung sagt: "Wir übernehmen nur 50 Euro", usw.).

Der nächste Shcritt ist: Für alle Flüge, wo ein Test verpflichtend ist, organisiert Lufthansa die Unterkunft für den Fall eines positiven Tests vor dem Rückflug. Kostenübernahme entweder durch Lufthansa, oder durch Versicherung, aber: Kosten sind dem Lufthansa-Kunden vor Abflug bekannt. Auch hier: Transparenz ist wichtig, auch wenn es den Kunden Geld kostet.

Damit würde man sicher schon extrem weit kommen.

Zu dem Impfthema: Hier tue ich mir persönlich sehr schwer.
Einerseits: Die 90jährige Oma ist sicher am vulnerabelsten. Andererseits: Sie muss weder reisen, noch arbeiten, und man könnte sie besser schützen.
Andererseits: Der 40jährige Unternehmer wird offenbar erst Ende des Jahres seine Impfung bekommen. Er kann sich schützen, aber andererseits muss er arbeiten, wenn er nicht pleite gehen will. Und das braucht das Land, damit irgendwo her auch Steuern und Arbeitsplätze kommen. Und vielleicht hat er auch ältere Mitarbeiter, die er nicht anstecken will.

Von daher: Ich traue mir nicht zu, eine eindeutige Meinung zu bilden. Es ist aber meiner Meinung nach nicht so schwarz-weiß, wie es in der Presse suggeriert wird. Da scheint es mir aktuell ja so dargestellt zu werden, dass die Alten die gefährdeten sind, und die jungen sind nicht gefährdet und wollen nur feiern, sind also selbst schuld. Für mich sieht die Realität da etwas anders aus, vor allem wenn man die wirtschaftlichen Folgen betrachtet. Von daher halte ich die Frage, ob man die Risikogruppen nicht besser schützen könnte, und gleichzeitig das wirtschaftliche Leben durch Impfungen zuerst (oder zumindest parallel) auch aufrecht erhalten sollte, für zumindest eine Frage, die man stellen darf...

Wie die richtige Antwort darauf ist? Keine Ahnung. Meine Meinung interessiert sowieso niemanden, weil aus meiner Sicht der Entscheidungsfindungsprozess ohnehin vollkommen intransparent ist und nicht alle Meinungen gehört werden. Umso interessanter aber daher für mich ein Einblick, wie andere Vielflieger so denken darüber!
 

FRAHND

Reguläres Mitglied
30.03.2020
77
1
Die 7-Tage-Inzidenz bei den über 60 Jährigen lag laut RKI gestern bei 138/100.000 muss also dringend gesenkt werden.

Tatsächlich ist das für mich ein Zeichen, dass auch grundsätzlich aktuell etwas riesig schief läuft (Auch wenn es off topic ist). Ich war jetzt seit über zwei Monaten zum ersten mal wieder im Supermarkt, vorher alles nur liefern lassen um Risiko zu minimieren. Und was war da los? Gefühlt waren es 80-90% Kunden im Rentenalter. Für mich konterkariert es ein wenig den Anspruch dieser Gruppe, besonders geschützt werden zu müssen, und die Impfung zuerst zu bekommen, wenn diese Gruppe sich nicht auch wenigstens im Rahmen des Möglichen selbst schützt (und in deutschen Großstädten ist es durchaus möglich, aktuell zu Hause zu bleiben).....

Das Argument, dass die Krankenhauskapazität dringend runter gehen muss, sehe ich vollkommen genau wie du. Ich denke aber, man könnte mit weiteren Maßnahmen (strikte Maskenregeln, Risikogruppen bleiben mehr zu Hause, Testen vor Besuch im Altersheim,...) da schon viel weiter sein, ganz ohne verfügbare Impfung....
 

spotterking

Erfahrenes Mitglied
14.07.2012
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FRA
Tatsächlich ist das für mich ein Zeichen, dass auch grundsätzlich aktuell etwas riesig schief läuft (Auch wenn es off topic ist). Ich war jetzt seit über zwei Monaten zum ersten mal wieder im Supermarkt, vorher alles nur liefern lassen um Risiko zu minimieren. Und was war da los? Gefühlt waren es 80-90% Kunden im Rentenalter. Für mich konterkariert es ein wenig den Anspruch dieser Gruppe, besonders geschützt werden zu müssen, und die Impfung zuerst zu bekommen, wenn diese Gruppe sich nicht auch wenigstens im Rahmen des Möglichen selbst schützt (und in deutschen Großstädten ist es durchaus möglich, aktuell zu Hause zu bleiben).....

Das Argument, dass die Krankenhauskapazität dringend runter gehen muss, sehe ich vollkommen genau wie du. Ich denke aber, man könnte mit weiteren Maßnahmen (strikte Maskenregeln, Risikogruppen bleiben mehr zu Hause, Testen vor Besuch im Altersheim,...) da schon viel weiter sein, ganz ohne verfügbare Impfung....

Im Supermarkt das sind die Fitten. Die kommen später. Die erste Kundschaft dürfte das Heim eher nimmer verlassen. War im Frühjahr genau so. Die die wir schützen sollten sind rumgetingelt als wenn nix waere. Jetzt wohl weiter so.
 

Luftikus

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Viele Leuten beziehen das alles nicht auf sich. Stattdessen suchen sie Tricks, um die Beschränkungen umgehen zu können. Deshalb bin ich mehr für generelle Lockdowns und im Prinzip für harte Maßnahmen für alle. Sonst kriegt man die vielen Doofen nicht. Dann geht das immer so weiter.
 
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rcs

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Vielleicht ist das Problem nicht, dass es 0,xy % false positive gibt, sondern eher, dass mit diesen nicht richtig umgegangen wird?
Wenn es anstatt des "einfachen Zettels" und der absoluten unklaren Situation bei einem positiven Ergebnis ein exakt definiertes, transparentes Vorgehen geben würde, sehe ich da kein Problem.
Grundsätzlich würde ich hier zustimmen - für all die jenigen, die bereit sind, sich testen zu lassen.

Es gibt nur leider (zu) viele Menschen, die keine Symptome und daher eben auch keinerlei Lust auf 14 Tage Quarantäne haben. Man darf nicht unterschätzen, dass eine nicht unerhebliche Zahl an Menschen jedes Risiko, sich einem Test unterziehen zu müssen, so weit wie möglich umgehen möchten.

Wenn es nur lapidar heißt "ist zwar unrealistisch, dass der PCR bei Ankunft negativ ist, aber wenn er positiv ist, dann ist es eine Katastrophe, da sollten sie eine gute Versicherung haben" (z.B. bei der Singapur-Lufthansa-Telko), dann wird es viele Kunden abhalten.
Das sind aber letztlich die Entscheidungen der Behörden, wann und wo hier welche Tests gefordert werden. Und ich denke auch, dass jeder international reisender Fluggast eine entsprechende Reiseversicherung haben sollte. Wenn wir jetzt konkret auf Singapur zu sprechen kommen - das ist aktuell ja eine Travel Bubble für Geschäftsreisen, hier ist der Arbeitgeber in der Pflicht für einen adäquaten Versicherungsschutz für seine Mitarbeiter zu sorgen.

Und dann die noch "krassere" Arbeitshypothese: Wenn Lufthansa sich dafür einsetzen würde auf politischer Ebene, dass nicht nur die 90jährigen im Altersheim zuerst geimpft werden (die man ja vielleicht auch anders schützen kann?), sondern auch die Leute, die die Wirtschaft am Leben halten, dann würde man einen internationalen Flugverkehr und das Wirtschaftsleben in Deutschland vielleicht auch besser zum Laufen bekommen?
Das hilft Dir ja auch nur dann, wenn die Behörden in allen möglichen Ländern bereit sind, auf Basis von Impfungen dann die Reiserestriktionen zu lockern.

Was für mich klar ist: Als erstes muss Lufthansa, und zwar mega ultra schnell, das Chaos und die Unklarheit zum Versicherungsschutz auflösen.
Lufthansa ist eine Airline, keine Versicherung. Das ist letztlich Aufgabe des Reisenden. Die einzig legitime Forderung wäre, dass Lufthansa analog der Emirates (Aktion für EK-Buchungen jetzt im Dezember) für alle Passagiere eine Reiseversicherung abschließt.

Von "bring me home Garantie"...
Die gab es nur innerhalb Europas, und auch nur für Buchungen bis 30.09.2020.

...oder es gibt eine triviale Internetseite, wo man seinen Flug oder Buchungscode eingibt, und einen Betrag angezeigt bekommt, für den man den Schutz kaufen kann.
Es gibt zahlreiche Reiseversicherungen. An anderer Stelle habe ich hier bereits erwähnt, dass wir bei uns im Reisebüro derzeit die Hanse Merkur empfehlen, da dort in der Reiserücktrittskostenversicherung sowie der Reisekrankenversicherung auch Deckung besteht, wenn für das Zielland eine Reisewarnung besteht. Covid-Zusatz sollte man natürlich auch dort abschließen, damit z.B. abgedeckt wird, wenn einem wegen einem positiven Corona-Test das Boarding verweigert wird. Gibt es übrigens auch bequem als Jahresversicherung.

Wo Du Recht hast ist, dass die Kreditkartenversicherungen vielfach undurchsichtig sind - und z.B. auch eine Amex Platinum Versicherung wegen einer Reisewarnung nicht greifen würde...
 
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irdisch
DIESER Test ist ein LH-Test, kein behördlicher. Und ein freiwilliger dazu, zu dem man allerdings die Leute testweise drängt. Deswegen müsste LH selbst hier eine Absicherung bei positivem Test-Ergebnis vorsehen. Erst sowas veranstalten und dann sagen, auf eigenes Risiko und vielleicht dürfen Sie gar nicht mitfliegen, geht so nicht. Klar das ist teuer, will man nicht, aber das gehört dazu, als Airline vorher über sowas nachzudenken. Sonst ist es reiner Aktionismus. Hinterher rausreden ist unfair.
 

ngronau

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Wann merkt LH eigentlich, dass sie ernsthaft an ihren mit IT zusammenhängenden Prozessen arbeiten müssen? Hier helfen weder Post-Its noch Conjoint-Analysen.

Mein Eindruck ist, dass noch niemand dort das Problem erkannt hat. Diese nicht funktionierend und nicht durchdachten Testprozesse sind ja nur die Spitze des Eisbergs.
 

Luftikus

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Alles mit IT ist irrsinnig teuer. Oft gehen Änderungen gar nicht. Die müssten das am Markt kaufen nicht immer selbst neu erfinden wollen.
 

Seemann

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Alles mit IT ist irrsinnig teuer. Oft gehen Änderungen gar nicht. Die müssten das am Markt kaufen nicht immer selbst neu erfinden wollen.

Aber ohne passende IT wird alles noch viel teurer!

Auf meine Frage zum freien Nebenplatz

Zu dem Thema passend: Warum tut sich LH so schwer, einen "freien Nebenplatz" anzubieten. Ich weiß, dass es über ein RB oder das Callcenter geht. Warum nicht einfach (und so beworben) auch online?
Ich wäre sicher nicht der einzige Fluggast der (auf einen A320 Flug) gerne einen 50% Aufschlag auf dem Fluggrundpreis bezahlen würde (vorausgesetzt es steht im Kleingedruckten nicht etwas von "Sitzplatzkategorie"). Ganz nebenbei würde das auch zusätzliche Erlöse für LH bedeuten.

hatte Frau Mann dies geantwortet:

Der einzige Grund ist, dass wir das nicht kurzfristig in unseren Online Buchungsprozess integriert bekommen. Wir würden das liebend gerne ändern, denn der Anruf ist ja nicht nur für unsere Kunden lästig sondern kostet uns auch Geld.

RCS hat etwas die Hintergründe erklärt:


Das Problem ist, dass ein zusätzlicher Sitzplatz in den Reservierungssystemen der Netzwerk-Carrier über ein zusätzliches Namenselement gesteuert werden - also wie wenn Du wirklich eine weitere Person mitbuchst. Dies wird dann aber mit einem speziellen Passenger Type Code versehen (vergleichbar z.B. wie ein Baby ohne Sitzplatzanspruch), damit klar ist, dass ein Fluggast zwei Plätze hat.
Da jede Airline andere Regeln in der Umsetzung hat (die meisten Airlines verlangen 1 Ticket, manche aber auch 2 Tickets; manche Airlines chargen die Base Fare doppelt und die Steuern einfach, manche Airlines neben der Base Fare auch die YQ/QR bei den Steuern doppelt...) gibt es hier systemseitig seitens der GDS-Betreiber keine Routine zum Auto-Pricing, d.h. für jedes Ticket mit Extra Seat muss eine manuelle Preisberechnung erfolgen.

So weit ich verstanden habe, ist auch das Hintergrund warum die kostenpflichtigen Sitzplatzreservierungen über die einzelnen Metalle hinweg nicht funktionieren, nicht einmal innerhalb der LH Gruppe
Frau Mann wirft dann noch die kommende Frage zu den Impfausweisen/PCR Nachweisen auf.

Es nutzt doch nichts, wenn LH hier eine eigene Digitallösung baut, das muss schon in einem grösseren Kontext funktionieren. Da diese aber noch nicht zur Verfügung steht, müssen es momentan für die MVP Phase eben noch ganz pragmatisch die PostIts tun.

Wann merkt LH eigentlich, dass sie ernsthaft an ihren mit IT zusammenhängenden Prozessen arbeiten müssen?

Das selbe Phänomen ist überall vorhanden.
Jeder hat mal ein wenig mit IT angefangen, das wurde mehr und mehr und viele Dinge wurden hingebastelt, damit intern verschieden Programme zusammen stolpern. Vernetzung über die Firmengrenzen hinweg, wozu?
Geht ja auch so, braucht man nicht und ist nur teuer.....
Beispiel: CATIA und NX (CAD-Programme) hatten die Welt unter sich aufgeteilt und die Modelle waren nicht (ohne einen erheblichen Aufwand und Verluste) transferierbar.
Als der Leidensdruck zu groß wurde, wurde JT, als neutrales 3D-Datenformat geboren, inzwischen ist es ISO-Norm.
Dahin zu kommen ist ein langer, zäher und aufwändiger Leidensweg.
Alle, nein nicht alle, reden von Digitalisierung und Industrie 4.0
Das steht der Luftfahrt offensichtlich noch bevor. Wenn LH aktuell vermeldet, dass die Reservierung von Sitzplätzen auf Codeshare-Flügen zwischen Lufthansa und SWISS jetzt möglich sein wird, ist das ein Armutszeugniss.
Solange LH und Co sowie zumindest die Star Alliance es nicht schaffen, sich zeitgemäß zu vernetzen (und nicht nur post-it über den Zaum werfen) werden die Kunden sich ärgern.
Die Allianz, die funktionierende Schnittstellen und damit die Basis für eine (funktionierende) Vernetzung als erstes schafft, hat einen erheblichen Marktvorteil (und stellt eine Referenz, an der sich viele anschließen werden).
Aber doch jetzt nicht, gerade in der Krise! Digitalisierung und Industrie 4.0 ist nicht aufzuhalten, auch nicht von LH.
Und wer zu spät kommt, den bestraft der Markt.
Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen überholen die Langsamen. (v. Kuenheim)