Einreiseeinschränkungen wegen Coronavirus

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freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
7.162
7.501
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Laut dem RKI lag die Delta-Variante schon in der KW 24 (endete am 20. Juni) bereits bei 37% in Deutschland. Vermutlich wird es in zwei Wochen zu über 90% Delta-Fälle in Deutschland geben. Das könnte die Diskussion um Virusvariantengebiete neu entfachen.

Wenn man den Bericht anklickt, kommen die meisten positiven Delta-Fälle aus dem Ausland übrigens aus Afghanistan, Italien und Russland. Portugal wird nicht genannt.
Konkret:
Von den in MW22-25 übermittelten B.1.617.2 Fällen haben 9% eine mögliche Exposition im Ausland angegeben. Der Anteil ist damit im Vergleich zur Vorwoche konstant geblieben. Die meistgenannten Länder waren wieder Afghanistan (n=44), die Russische Föderation (n=26) und Italien (n=22).
Und weil 9% (in Worten: Neun Prozent) der Infektionen mit einem in Deutschland weit verbreiteten Virus aus dem Ausland, genauer gesagt wohl von Bundeswehrangehörigen aus Afghanistan eingeschleppt wurden, darf Otto Normalbürger keinen Urlaub an der Algarve machen?
 

Peterchen14

Reguläres Mitglied
01.10.2020
56
59
Leider kommt die Diskussion nicht in der erhofften Form, sondern die Hardliner der deutschen Politik laufen sich bereits warm. N-TV meldet dazu grad:

"++ 17:47 Deutschland fordert scharfe Einreiseregeln in der gesamten EU +++
Im Kampf gegen die Ausbreitung der Delta-Variante setzt sich die Bundesregierung bei den Partnern in der Europäischen Union für scharfe Einreiseregeln nach deutschem Muster ein. "Die Gespräche auf europäischer Ebene über einheitlichere Regeln laufen", so Kanzleramtsminister Helge Braun gegenüber den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft sowie der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". "Die Bundesregierung setzt sich dabei für ein Beförderungsverbot ein", so Braun. "Aus Variantengebieten einreisen dürfte dann nur noch, wer einen außergewöhnlich wichtigen Grund dafür hat, Tourismus zählt nicht dazu."

Wenn sich dieser deutsche Vorstoß durchsetzt und entsprechende EU-weite Automatismen beschlossen werden, wonach bei einer Virusvariante stets europaweite Einreisesperren kommen, dann führt das dazu, dass bis zum Ende der Pandemie jedes mal EU-weit der freie Reiseverkehr zusammenbricht, sobald auch nur in ein oder zwei Ländern mal irgendeine neue Variante in Laboren entdeckt wird.

Da scheinen aber viele Leute der Impfung nicht zu trauen. Es ist da doch kein Wunder wenn man in den letzten Monaten vermehrt die Frage liest: "Warum soll ich mich, als gesunder Mensch ohne Vorerkrankungen, impfen lassen, wenn ich danach dennoch allen möglichen Regeln weiterhin unterliege?"
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
13.495
7.519
Der nächste Schritt wird sein, die Beschränkungen nicht zu erleichtern, und die Schuld auf die Leute zu schieben die sich nicht impfen lassen.
ich glaube nicht, dass es so kommuniziert werden wird, es wird eher heißen "weil die Impfquote noch so niedrig ist"/"weil noch nicht alle geimpft sind" (Kinder-Argument wird im Zweifelsfall ziehen)/"weil noch keine Herdenimmunität erreicht ist".
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Warum sollen sich die Leute impfen lassen wenn sich nichts ändert an irgendwelchen Vorschriften?
als vorbeugende Maßnahme zum Schutz der eigenen Gesundheit? Wer das für unwirksam oder entbehrlich hält, sollte es ehrlicherweise bleiben lassen (aber dann bitte auch später im Ernstfall auf eine Hospitalisierung im Coronafall konsequent verzichten).
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.936
6.578
als vorbeugende Maßnahme zum Schutz der eigenen Gesundheit? Wer das für unwirksam oder entbehrlich hält, sollte es ehrlicherweise bleiben lassen (aber dann bitte auch später im Ernstfall auf eine Hospitalisierung im Coronafall konsequent verzichten).

Die gleiche Unlogik dann bitte auch beim Rauchen, Alkoholkonsum, zu schnellen Autofahren etc. anwenden.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
13.495
7.519
Warum sollen sich die Leute impfen lassen wenn sich nichts ändert an irgendwelchen Vorschriften?
als vorbeugende Maßnahme zum Schutz der eigenen Gesundheit? Wer das für unwirksam oder entbehrlich hält, sollte es ehrlicherweise bleiben lassen (aber dann bitte auch später im Ernstfall auf eine Hospitalisierung im Coronafall konsequent verzichten).
Sklavenmaske? Geht´s noch? Die Maske ist doch nun wirklich die geringste Einschränkung. Mein Gefühl von Freiheit wird dadurch jedenfalls nicht nennenswert eingeschränkt. Und so lange diese minimale Einschränkung dazu beiträgt, dass Restaurants und Shops auch im Herbst und Winter offen bleiben können: gerne!
der Begriff "Sklavenmaske" ist zweifellos unangebracht und unsachlich.
Ich muss allerdings zugeben, dass mir beim Thema Maskenpflicht unweigerlich folgendes Bild aus dem Geschichtsbuch in den Kopf kommt (rein optisch; inhaltlich ist es natürlich ein anderes Thema):


Grundsätzlich wird mein Gefühl der Freiheit durch Vorschriften umso mehr eingeschränkt, für je untauglicher und unangemessener ich diese halte. Für den Fall, dass sich alle, die möchten, vollständig haben impfen lassen können (was aktuell in DE noch nicht der Fall ist, in ca. 2,5 Monaten aber schon), kann man durchaus über das Thema Angemessenheit diskutieren (und tut es hoffentlich auch). Masken als Voraussetzung für das Offenhalten von Läden zu stilisieren, ist m.E. keine sachliche Argumentationsgrundlage.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Die gleiche Unlogik dann bitte auch beim Rauchen, Alkoholkonsum, zu schnellen Autofahren etc. anwenden.
gerne.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
13.495
7.519
Doch, das glaube und erwarte ich, insbesondere so kurz vor der Bundestagswahl und bei anhaltender, positiver Entwicklung.
meine Erwartungshaltung ist es auch, aber ich glaub's erst, wenn ich's sehe. Freue mich, wenn ich falsch liegen sollte.
Lackmustest: Ob man wohl ohne Maske seine Stimme zur Bundestagswahl abgeben darf (nicht per Briefwahl natürlich)?
 

Petz

Erfahrenes Mitglied
08.11.2009
6.002
6.990
Kommt immer wieder gut an. Deutschland muss den anderen Ländern erklären, wie der Hase läuft.
Meinte mein Kollege auch, nachdem er letztes WE in DE (Berlin) war. "Die hysterischen Deutschen bekommen nix gebacken, aber sie glauben sie müssen den anderen vorschreiben wie sie zu leben haben."
 
Zuletzt bearbeitet:

_AndyAndy_

Erfahrenes Mitglied
07.07.2010
6.035
648
.de
Neue Regeln ab morgen in Belgien - kein Test bei Einreise aus grünen und orangenen ECDC-Gebieten:
Beitrag automatisch zusammengeführt:

"Die Gespräche auf europäischer Ebene über einheitlichere Regeln laufen", so Kanzleramtsminister Helge Braun gegenüber den Zeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft sowie der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten". "Die Bundesregierung setzt sich dabei für ein Beförderungsverbot ein", so Braun. "Aus Variantengebieten einreisen dürfte dann nur noch, wer einen außergewöhnlich wichtigen Grund dafür hat, Tourismus zählt nicht dazu."

Der Schritt ist logisch. Weil die meisten Nachbarländer so etwas wie "Virusvariantengebiet" nicht kennen (und einige nicht einmal "Hochinzidenzgebiet"), ergeben sich Schlupflöcher, die Berlin natürlich gern stopfen will.
 

freddie.frobisher

Erfahrenes Mitglied
23.04.2016
7.162
7.501
Ich bin mal gespannt, wie es mit Portugal weiter geht bzw. ob Spanien folgen wird. Die Definition eines Virusvariantengebiets lautet gemäß RKI:
Maßgeblich für die Einstufung eines Staates im Ausland als besonderes Risikogebiet aufgrund des Auftretens einer Virusvariante (Virusvariantengebiet) ist die Verbreitung einer Virusvariante (Mutation), welche nicht zugleich im Inland verbreitet auftritt und von welcher anzunehmen ist, dass von dieser ein besonderes Risiko ausgeht (z.B. hinsichtlich einer vermuteten oder nachgewiesenen leichteren Übertragbarkeit oder anderen Eigenschaften, die die Infektionsausbreitung beschleunigen, die Krankheitsschwere verstärken, oder gegen welche die Wirkung einer durch Impfung oder durchgemachten Infektion erreichten Immunität abgeschwächt ist).
Nachdem das RKI der Delta-Variante eine Verbreitung von 36,7% attestiert, und gleichzeitig spekuliert dass diese aktuell schon über 50% der Infektionen ausmachen könnte, wäre es unlogisch die Delta-Staaten noch weiter als Virusvariantengebiet zu führen. Ja, ich weiß, mit Logik hat dies alles schon lange nix mehr zu tun. Aber das RKI müsste sich damit selbst widersprechen, bisher kam der Wahnsinn hauptsächlich aus dem Kanzleramt.
 

Monstertour

Erfahrenes Mitglied
08.01.2016
1.244
656
LEJ
Ich bin mal gespannt, wie es mit Portugal weiter geht bzw. ob Spanien folgen wird. Die Definition eines Virusvariantengebiets lautet gemäß RKI:

Nachdem das RKI der Delta-Variante eine Verbreitung von 36,7% attestiert, und gleichzeitig spekuliert dass diese aktuell schon über 50% der Infektionen ausmachen könnte, wäre es unlogisch die Delta-Staaten noch weiter als Virusvariantengebiet zu führen. Ja, ich weiß, mit Logik hat dies alles schon lange nix mehr zu tun. Aber das RKI müsste sich damit selbst widersprechen, bisher kam der Wahnsinn hauptsächlich aus dem Kanzleramt.
Das Variantengebiet war schon unlogisch als wir nur 10% Delta-Fälle in Deutschland hatten.
 

Chillán

Aktives Mitglied
20.06.2021
237
193
Ich bin mal gespannt, wie es mit Portugal weiter geht bzw. ob Spanien folgen wird. Die Definition eines Virusvariantengebiets lautet gemäß RKI:

Nachdem das RKI der Delta-Variante eine Verbreitung von 36,7% attestiert, und gleichzeitig spekuliert dass diese aktuell schon über 50% der Infektionen ausmachen könnte, wäre es unlogisch die Delta-Staaten noch weiter als Virusvariantengebiet zu führen. Ja, ich weiß, mit Logik hat dies alles schon lange nix mehr zu tun. Aber das RKI müsste sich damit selbst widersprechen, bisher kam der Wahnsinn hauptsächlich aus dem Kanzleramt.
Wie schon öfters gepostet, besteht der Unterschied in der Verbreitung des Virus. In Portugal ist die Inzidenz ziemlich hoch, in Spanien auch. Deutschland hingegen hat viele Landkreise mit einer Inzidenz von 0,0. In diese wird man durch Reiserrückkehrer keine Infektionen einschleppen wollen. Bis sich Gerichte mit der Frage beschäftigen, vergeht seine Zeit.

Auf jeden Fall ist davon auszugehen, dass Länder mit einer steigenden Inzidenz zu Virusvariantengebieten werden. Hier glaubt doch niemand ernsthaft, dass Großbritannien zu einem Hochinzidenzgebiet abgestuft wird, nur weil es jetzt in Deutschland 400 Delta-Fälle pro Tag gibt. Das trifft auch auf Portugal zu.

Am ehesten könnte eine Neuregelung der Einreiseregelungen kommen.

Aber im Prinzip hat sich die Bundesregierung klar ausgedrückt, was man im Bezug auf Reisen erwarten sollte.
 
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Monstertour

Erfahrenes Mitglied
08.01.2016
1.244
656
LEJ
Wie schon öfters gepostet, besteht der Unterschied in der Verbreitung des Virus. In Portugal ist die Inzidenz ziemlich hoch, in Spanien auch. Deutschland hingegen hat viele Landkreise mit einer Inzidenz von 0,0. In diese wird man durch Reiserrückkehrer keine Infektionen einschleppen wollen. Bis sich Gerichte mit der Frage beschäftigen, vergeht seine Zeit.

Auf jeden Fall ist davon auszugehen, dass Länder mit einer steigenden Inzidenz zu Virusvariantengebieten werden. Hier glaubt doch niemand ernsthaft, dass Großbritannien zu einem Hochinzidenzgebiet abgestuft wird, nur weil es jetzt in Deutschland 400 Delta-Fälle pro Tag gibt. Das trifft auch auf Portugal zu.

Am ehesten könnte eine Neuregelung der Einreiseregelungen kommen.

Aber im Prinzip hat sich die Bundesregierung klar ausgedrückt, was man im Bezug auf Reisen erwarten sollte.
Nein, kein Variantengebiet, wenn der Variante auch bei uns vorkommt. Das heißt man hätte Portugal zum Hochrisikogebiet erklären können, nur Variantengebiet scheidet für Delta aus.
Wenn es mich persönlich träfe, so würde ich dagegen klagen.
 
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aaronzrh

Erfahrenes Mitglied
30.04.2021
499
767
Neue Regeln ab morgen in Belgien - kein Test bei Einreise aus grünen und orangenen ECDC-Gebieten:
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Der Schritt ist logisch. Weil die meisten Nachbarländer so etwas wie "Virusvariantengebiet" nicht kennen (und einige nicht einmal "Hochinzidenzgebiet"), ergeben sich Schlupflöcher, die Berlin natürlich gern stopfen will.
Und warum muss Berlin sich immer überall einmischen ?!
 
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Chillán

Aktives Mitglied
20.06.2021
237
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Nein, kein Variantengebiet, wenn der Variante auch bei uns vorkommt. Das heißt man hätte Portugal zum Hochrisikogebiet erklären können, nur Variantengebiet scheidet für Delta aus.
Wenn es mich persönlich träfe, so würde ich dagegen klagen.

Die RKI-Definition ist nicht ganz eindeutig, eine Klärung würde seine Zeit benötigen:

welche nicht zugleich im Inland verbreitet auftritt und von welcher anzunehmen ist, dass von dieser ein besonderes Risiko ausgeht

a) Delta tritt in vielen Landkreisen nicht auf
b) aufgrund der höheren Infektiosität geht ein besonderes Risiko aus

Jetzt zu hoffen, dass es doch anders wird, ist falscher Optimismus. Die Bundesregierung hat zu der Thematik eine klare Meinung. Bis jeder Bürger eine Möglichkeit zur vollständigen Impfung hatte, werden auch in der EU Länder zu Virusvariantengebieten erklärt.
 

madger

Erfahrenes Mitglied
26.04.2014
1.504
1.605
Bonn
Nein, kein Variantengebiet, wenn der Variante auch bei uns vorkommt. Das heißt man hätte Portugal zum Hochrisikogebiet erklären können, nur Variantengebiet scheidet für Delta aus.
Wenn es mich persönlich träfe, so würde ich dagegen klagen.
Ich denke, dass die Bundesregierung um dieses Dilemma weiß. Ebenso gibt es auch auf europäischer Ebene Stimmen, die das deutsche Vorgehen hinterfragen. Da sich delta auch bei uns durchgesetzt hat, müsste meines Erachtens wieder auf die klassische Risiko/Hochinzidenz-Logik umgestellt werden. Die Bestrebungen für einheitliche europäische Regelungen würden sich dann auf neue Virusvarianten beziehen.

Für Deutschland ist es auch schwierig weiter aus den vereinbarten europäischen Regelungen auszuscheren. Daher ist die Bundesregierung auch aktuell nicht direkt auf die Forderungen einzelner Länder eingegangen. Gerade wird eher die Unsicherheit genutzt, um die Leute zum Daheimbleiben zu bewegen.
Halb Europa zum Virusvariantengebieten zu erklären ist europapolitisch schwierig oder die Quarantäne-Anforderungen drastisch zu verschärfen (insb. für Geimpfte) ist auf Basis des Grundrechtseingriffs auch nicht so einfach.

Daher bleibt eigentlich nur besser kontrollieren und einschüchtern als Strategien übrig - leider. Einen Paradigmenwechsel hin zu einer endemischen Betrachtung von Corona ist aktuell politisch noch nicht möglich (frühestens nach der Bundestagswahl).
 
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toom

Erfahrenes Mitglied
12.07.2013
2.215
1.286
Und warum muss Berlin sich immer überall einmischen ?!
Am deutschen Wesen mag die Welt genesen

Ebenso gibt es auch auf europäischer Ebene Stimmen, die das deutsche Vorgehen hinterfragen.
Vielleicht sollten sich die deutschen Staatsvorderen mal fragen, ob in dieser Zeit diese Überheblichkeit angebracht ist. Alleine bei Merkels Aussage bzgl. Einreiseverboten aus UK hätte ich das Kotzen bekommen können. Ich weiß nicht, wer Deutschland zum primus inter pares gemacht hat.
 
Zuletzt bearbeitet:

madger

Erfahrenes Mitglied
26.04.2014
1.504
1.605
Bonn
Am deutschen Wesen mag die Welt genesen


Vielleicht sollten sich die deutschen Staatsvorderen mal fragen, ob in dieser Zeit diese Überheblichkeit angebracht ist. Alleine bei Merkels Aussage bzgl. Einreiseverboten aus UK hätte ich das Kotzen bekommen können. Ich weiß nicht, wer Deutschland zum primus inter pares gemacht hat.
Mich gruselt es auch im Moment sehr. Ich sehe gerade zwei Faktoren, die zu einer schhwierigen Situation führen:
1) Wir haben niedrige Inzidenzen, also haben wir Recht.
2) ich sehe gerade deutliche Rückschritte gegenüber der Situation im April/Mai in der Bereitschaft mental aus der Pandemie zu kommen.

Anstelle sich zu europäischen Vereinbarungen zu bekennen und diese konsequent umzusetzen, ergehen sich Landespolitiker wieder im Wettstreit darüber, wer die härtesten Regeln fordert (ob sie dann umgesetzt werden, steht auf einem anderen Blatt). Die Bundestagswahl steht an und da möchte jeder der Härteste sein...
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
13.495
7.519
Gerade wird eher die Unsicherheit genutzt, um die Leute zum Daheimbleiben zu bewegen.
ist der Hintergedanke, dadurch ein generelle Verminderung der Kontakte und damit auch der Infektionen zu erreichen?
Falls das die Überlegung ist, müssten auch andere Aktivitäten (wie z.B. Fußballspiele mit Zuschauern), wo Beteiligte viele Kontakte zu unterschiedlichen für sie neuen Personengruppen haben, verhindert werden.

Halb Europa zum Virusvariantengebieten zu erklären ist europapolitisch schwierig oder die Quarantäne-Anforderungen drastisch zu verschärfen (insb. für Geimpfte) ist auf Basis des Grundrechtseingriffs auch nicht so einfach.

wenn die Virusvariante in DE dominant geworden ist, müsste das Thema Virusvariantengebiet für diese Variante sich erledigt haben, oder?
Das dürfte bei Delta wohl in zwei oder drei Wochen der Fall sein.
Daher bleibt eigentlich nur besser kontrollieren und einschüchtern als Strategien übrig - leider. Einen Paradigmenwechsel hin zu einer endemischen Betrachtung von Corona ist aktuell politisch noch nicht möglich (frühestens nach der Bundestagswahl).

warum ist das politisch nicht möglich, und was würde es bedeuten?
 

skyblue99

Erfahrenes Mitglied
24.08.2019
4.936
6.578
wenn die Virusvariante in DE dominant geworden ist, müsste das Thema Virusvariantengebiet für diese Variante sich erledigt haben, oder?
Das dürfte bei Delta wohl in zwei oder drei Wochen der Fall sein.

Nachdem die britische Variante sich hier durchgesetzt hat, hat es noch Monate gedauert, bis darauf begründete Reisebeschränkungen gefallen sind.

warum ist das politisch nicht möglich, und was würde es bedeuten?

Weil wir die Bundesraute noch nicht los sind. Bevor die verschwindet, wird sich am Leitmotiv der Regierung nichts ändern. Ich hoffe auf Laschet, der eigentlich immer nur dann Lockdown gefordert hat, wenn er es zur Sicherung seiner Beliebtheitswerte unbedingt musste.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Wenn es mich persönlich träfe, so würde ich dagegen klagen.

Viel Erfolg bei der deutschen Gerichtsbarkeit. ;)

a) Delta tritt in vielen Landkreisen nicht auf

Jetzt fangen wir auf einmal an, auf Landkreisebene zu denken? Aufs Ausland bezogen werden doch immer ganze Länder über einen Kamm geschoren.
 

jumbolina

Erfahrenes Mitglied
04.07.2018
5.661
2.887
MUC/STR
Frage zu Schweden:
wie ich die Seite: https://www.government.se/articles/2020/04/questions-and-answers-about-the-entry-ban-to-sweden/ verstehe,
sollte ein Transit am Flughafen Stockholm möglich sein, egal aus welchem Land/Kategorie grün-rot) man einreist?
Ist das richtig?
Wie war es denn bisher? Konnte man während Corona Stockholm Airport zum Transit leicht nutzen?
Würde gerne die Frage auf Strassburg oder Paris ausdehnen:
waren, als die Grenzen gesperrt waren, Transits in Frankreich möglich?

Ist schon der richtige Thread hier ??
 
Zuletzt bearbeitet:

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
13.495
7.519
Anstelle sich zu europäischen Vereinbarungen zu bekennen und diese konsequent umzusetzen, ergehen sich Landespolitiker wieder im Wettstreit darüber, wer die härtesten Regeln fordert (ob sie dann umgesetzt werden, steht auf einem anderen Blatt). Die Bundestagswahl steht an und da möchte jeder der Härteste sein...

ich finde es beunruhigend, dass in vielen Äußerungen in der Presse darauf verwiesen wird, man müsse das Impftempo steigern. Dabei wird verkannt, dass das Impftempo (Anzahl der Erstimpfungen) vielerorts bereits durch die Impfwilligkeit, also die Nachfrage begrenzt ist. Das ist noch nicht überall der Fall und regional sehr unterschiedlich, aber zunehmend. In diesem Moment bekäme ich z.B. im Berlin im Impfzentrum einen Termin für den 05.07. mit Biontech, wenn ich möchte (in Brandenburg seit drei Wochen bereits praktisch überall für den Folgetag). In einem Monat wird es definitiv überall in Deutschland und auch in anderen EU-Ländern der Fall sein (aktuell verkauft bereits z.B. Rumänien Impfstoff an Dänemark, weil es nicht mehr ausreichend lokale Impfwillige gibt).
Viele Kommentatoren und wohl auch Politiker ziehen ihre Vorstellung aus der Erfahrung des letzten Sommers und aus diesem Frühjahr. Das Thema Impfverfügbarkeit und der fundamentale Unterschied, den diese ausmacht, kommen eher selten als Argument in den Betrachtungen und Beurteilungen vor. Auch dass in UK oder Portugal trotz Detla-Welle bislang keine entsprechende Sterblichkeitserhöhung zu beobachten ist, wird nicht wirklich thematisiert.
Als Beispiel kann wer möchte sich gerne mal https://www.zeit.de/hamburg/2021-06...lta-variante-heinrich-pette-institut-pandemie durchlesen und sich selbst ein Urteil bilden, inwieweit es sich dabei um eine fundierte Analyse handelt, wie der Titel in Anspruch nimmt.
Mir macht Sorge, dass unterschwellig in vielen Köpfen das Konzept der Herdenimmunität als Ziel (und Erfolgsmesser/-voraussetzung) rumspukt, und durch Impfung zumindest wird diese nicht erreichbar sein, d.h. man bekommt das Virus, egal welche Variante, durch Impfen nicht weg. Für manche mag das dann der Grund (oder je nach Perspektive Anlass) sein, auch die Maßnahmen trotz vollständiger Impfung aller, die möchten, beizubehalten.
 
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flyer09

Erfahrenes Mitglied
04.11.2009
12.165
2.419
Es geht auch (noch) schneller. Habe mich am Montag im RLP-Impfportal angemeldet, bis vor kurzem lag die Wartezeit darüber noch bei 4-5 Wochen, bis mal der Termin zugewiesen war. Ich habe extra so lange abgewartet, weil ich kommende Woche nach Italien fliege (schon länger geplant/gebucht) und ich erst danach den Ersttermin wahrnehmen wollte, da ich bis dahin kaum Zeit habe, das Impfzentrum anzufahren...

Hier im Ort haben die Ärzte, die impfen, weiterhin lange Wartezeiten, da "unser" Impfzentrum eher blöd liegt und die Leute keine Lust haben über Landstraßen 25min in das Impfzentrum zu fahren. Wir haben daher auch entschieden meine Tante in Prio-Gruppe 2 mit erheblichen Gehproblemen über ihren Hausarzt per "Hausbesuch" impfen zu lassen. Auf die Warteliste kam sie Ende April, die Erstimpfung erfolgte erst vor 1,5 Wochen...

Zu meinem Termin im Impfzentrum: Natürlich - wie sollte es anders sein - wurde schon gestern, also nach rund 48h (!), mir ein Termin mit Moderna am 13.07.2021 zugewiesen, genau zu meiner Abwesenheit in Italien. Also gleich gegen 16 Uhr eine Terminverschiebung über das Portal beantragt, zu meiner Verwunderung kam dann schon am Abend um 21:00 Uhr (!) - also nur 5 Stunden später - die Benachrichtung für einen neuen Termin. :oops: Ich bin da ja fast von allen Wolken gefallen, als ich den neuen Termin gesehen habe: Morgen (Freitag, 02.07.) um 13:45 mit BionTech :oops: :rolleyes:

Passt mir zwar persönlich wirklich nicht so richtig, aber was soll's, muss ich halt morgen spontan zum Impfzentrum.

Entweder muss die Impfbereitschaft schon deutlich zurückgegangen sein, es muss allerhand Absagen im Impfzentrum geben oder es wird bereits viel zu viel Impfstoff an das Impfzentrum geliefert.
 
Zuletzt bearbeitet:

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.559
9.896
BRU
Neue Regeln ab morgen in Belgien - kein Test bei Einreise aus grünen und orangenen ECDC-Gebieten:

Bei Einreise aus grünen und orangen ECDC-Gebieten hast Du doch auch vorher schon keinen Test gebraucht. Neu ist, dass auch bei roten Ländern die Quarantäne wegfällt, sofern Du ein "EU-Zertifikat" hast, also vollständig geimpft bist, genesen oder einen negativen Test vorweisen kannst. Sowie dass mittlerweile wirklich ein Großteil Europas grün oder orange ist, bis vor ein paar Wochen war da ja fast alles rot (teils, da Rückgang der Fälle, teils aber auch wegen etwas geänderter Kriterien des ECDC).

Natürlich auch hier mit Ausnahmen für "Virusvariantengebiete", wie u.a. das UK und eine ganze Reihe an Drittstaaten, wo nach wie vor die doppelten Tests und 10 Tage Quarantäne gelten. Portugal ist allerdings (noch) nicht auf der belgischen Virusvarianten-Liste.

Und was die "Virusvarianten"-Liste betrifft: Sicher wäre es sinnvoll, hier innerhalb der EU koordiniert vorzugehen. Es bringt nichts, wenn die Leute sonst halt nach AMS oder CDG (oder wo auch immer sie gerade dürfen) fliegen und dann innerhalb der EU frei weiterreisen.

Aber bitte nur bei wirklich neuen, gefährlichen Varianten, gegen die die Impfung nicht schützt o.ä.. Und nicht bei einer Variante wie Delta, die eh schon überall in Europa verbreitet ist, in den nächsten Wochen dominieren wird (mit und ohne Reisende) und gegen die die Impfung allen Erkenntnissen nach schützt.
 
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