Bis zum 05.07. nur noch höchste Buchungsklassen bei LH im Verkauf

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Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.575
9.982
BRU
Ich habe gestern die Schlange am Serviceschalter bei A13 gesehen. Die haben kapituliert….
Und ich habe gestern abend eine kurzfristige Streichung BRU-ZRH erlebt (vermute technical - der Flug wurde erst immer weiter nach hinten verschoben, dann gestrichen). Ansage in der Lounge irgendwann, der Flug nach ZRH sei gestrichen, sie können nichts machen, man solle LX anrufen. Hotel o.ä. auch Fehlanzeige (ok, habe ich nicht gebraucht). Mehr oder weniger ausgebuchter A321....

Als HON habe ich nach etwas Warten die LX-Hotline erreicht. Hat aber nichts daran geändert, dass heute nach FRA/MUC/ZRH/VIE alles, einfach alles hoffnungslos voll bis überbucht war. Nachdem ja kein Tag vergeht, wo nicht 1-2 Flüge nach FRA / MUC / VIE gestrichen werden, plus Ferienbeginn in Belgien. Gleiches für Anschlüsse ab FRA / MUC usw.

Dass ich am Ende heute noch ans Ziel kam und das sogar besser als erwartet, war eine Kombination aus Status (erreichbare Hotline, sehr bemühter Mitarbeiter, eine Lösung zu finden), Glück und Eigeninitiative (selber in Expertflyer gesehen, dass nachts noch ein Platz auf einer deutlich besseren Verbindung aufgetaucht war als via CDG mit mehreren Stunden Aufenthalt, was gestern die einzige Möglichkeit war).

Nur was macht hier noch der Normalkunde? Der keine Hotline erreicht? Automatisch gar nichts angeboten bekommt oder in 2 Tagen, weil zuvor keine verfügaren Flüge, auf die der Computer umbuchen kann? Klar, Hotel kann ich vielleicht noch selber auslegen, nur Flugbuchung? Wenn ich nicht mal Flüge bekomme? Und bei anderen Airlines schaut es doch nicht besser aus, egal ob LCC oder traditionelle Airlines.

Als HON, vielleicht noch mit Homebase in FRA (und FCT, wo man das Chaos erst gar nicht sieht und sich bei Problemen die PAs im FCT drum kümmern), funktioniert es auch derzeit noch irgendwo. Nur der "Normalkunde" dürfte das anders sehen....
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.731
4.911
Nochmal ein einfaches Beispiel. Aktuell kann ich mit LH für 1000 € nach London fliegen oder für 500 mit BA.
Wer macht den Umsatz?
Natürlich kann man die Lage wortreich begründen und sagen, dass die gesamte Industrie ein Problem hat.
Aus Sicht der LH shareholders jedoch vernichtet LH Revenue. Mit Ansage.
Und das ist die Verantwortung der Geschäftleitung.
Man will wegen einer Notlage Kunden abweisen. Und führt ebendiese Kunden dem Wettbewerb zu. Dass dies aufgrund unzureichender Kapazitäten geschieht ist die Ursache des Problems. Und die hat der Vorstand zu verantworten.
Kunden an den Wettbewerb zu verlieren ist immer die schlechteste Lösung.

Natürlich ist Kunden verlieren nicht das Ziel eines Unternehmens.
Deine Aussage klingt aber so, als ob nur LH das Problem hat und daher alleine verantwortlich ist und überall sonst alles tutti ist. Natürlich hat auch LH Entscheidungen getroffen, die zu der aktuellen Lage geführt haben.
Aber ähnliche Probleme gibt es in UK, in Amsterdam usw.
Heathrow stricht Flüge, Passagiere stauen sich und es geht durch die UK Presse.

Das System ist aktuell grundsätzlich überlastet. Punkt.
Ob man das mit einer weitsichtigeren Strategie hätte vermieden können, muss man diskutieren, ändert aber nix am Status Quo.

Mehr Passagiere gehen aktuell nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

fleckenmann

Erfahrenes Mitglied
01.05.2015
785
916
Rhein Main
Www.worldofaviation.org
Unfassbar, was aus der ehemaligen Vorzeige Airline geworden ist. Debakel beim Auszahlen der Rückforderungen, Staatskredit, schnell zurückgezahlt um wieder auf dicke Hose machen zu können, sämtliche Services in allen Bereichen zurückgefahren, hin und her bei Flottenzusammenstellung, und jetzt das. Soviel Sch…. ohne grundlegende Konsequenzen hat meines Wissens noch keine Airline bekommen in so kurzer Zeit.
 

InsideMUC

Kostenfaktor
06.11.2009
8.220
6.317
Fluchhafen
Business as usual…
Hey ThreyTable, schon in TEV beim abstauben? Carstäään wird gerade ein bisschen vom AR in den Hintern getreten :idea:

Flugchaos: Lufthansa-Aufsichtsrat hält außerordentliche Sitzung ab

Das Management der Airline-Gruppe steht unter Druck, weil Mitarbeiter fehlen. Auch intern mehrt sich Kritik. Nun befassen sich die Kontrolleure mit der Lage.[...]

So hätten die Gremienmitglieder die Reaktivierung des Riesenfliegers A380 zum kommenden Sommer aus den Medien erfahren. Auch über den Verlust des fünften Sterns, eine Qualitätsauszeichnung der Beratungsfirma Skytrax, sei vonseiten des Managements nicht informiert worden.[...]

#scheißegelaufen
#muahahahahahaha
 

FL410

Aktives Mitglied
01.08.2020
143
129
Das System ist aktuell grundsätzlich überlastet. Punkt.
Ob man das mit einer weitsichtigeren Strategie hätte vermieden können, muss man diskutieren, ändert aber nix am Status Quo.
Dass jegliche Abfertigungsprozesse durch die Personalsituation derzeit zu Unregelmäßigkeiten führen können - geschenkt. Was mich stört ist m.E. eine neue Qualität was den Anspannungsgrad der Ops-Planung bei LH angeht. Man weiß exakt, welche Flüge man im Verkauf hat und welcher Personalbedarf (ich meine hier konkret an Crews) daraus resultiert. Ich kann beinahe gar nicht glauben, dass nun ausschließlich eine höhere Krankenquote zu so einem akuten Mangel führt. Es wirkt so, als sei unter Kante geplant worden, und das schon seit Monaten. Gleichzeitig ist auch keine Ausschreibung in Sicht (für diesen Sommer ja sowieso größtenteils zu spät). Warum also die massenweisen Streichungen - sicher nicht vorsorglich, weil man No-Shows wegen einer unterbesetzten SiKo fürchtet. Diese Mängelplanung - was das Personal betrifft - finde ich in dieser Form für LH einzigartig, nur leider nicht im Guten. Daher ist eine pauschale Überlastung des Systems für mich hier als Begründung zu undifferenziert und gegenüber LH zu milde. Wer weiß ob es wirklich nur die Krankenquote ist, mag mich gerne korrigieren.
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.731
4.911
Dass jegliche Abfertigungsprozesse durch die Personalsituation derzeit zu Unregelmäßigkeiten führen können - geschenkt. Was mich stört ist m.E. eine neue Qualität was den Anspannungsgrad der Ops-Planung bei LH angeht. Man weiß exakt, welche Flüge man im Verkauf hat und welcher Personalbedarf (ich meine hier konkret an Crews) daraus resultiert. Ich kann beinahe gar nicht glauben, dass nun ausschließlich eine höhere Krankenquote zu so einem akuten Mangel führt. Es wirkt so, als sei unter Kante geplant worden, und das schon seit Monaten. Gleichzeitig ist auch keine Ausschreibung in Sicht (für diesen Sommer ja sowieso größtenteils zu spät). Warum also die massenweisen Streichungen - sicher nicht vorsorglich, weil man No-Shows wegen einer unterbesetzten SiKo fürchtet. Diese Mängelplanung - was das Personal betrifft - finde ich in dieser Form für LH einzigartig, nur leider nicht im Guten. Daher ist eine pauschale Überlastung des Systems für mich hier als Begründung zu undifferenziert und gegenüber LH zu milde. Wer weiß ob es wirklich nur die Krankenquote ist, mag mich gerne korrigieren.
Sind ja nicht nur die Crews der Flugzeuge, sondern auch Abfertigung am Boden - Lücken da führen zu längerer Standzeit und damit zu Problemen bei Flugzeugcrews. Und die Pläne haben da keinen Puffer.

was wir gerade erleben, geht weit über die Luftfahrt hinaus.

Alle Abläufe in unserem weltumspannenden Wirtschaftssystem sind gnadenlos durchoptimiert. Logistik, Produktion, Umlaufzeiten im Transport und Verkehr, auch die Zyklen von so ziemlich allen Prozessen. Einfach jeder Bereich.
Ohne nennenswerten Puffer - eben Just-in-time.

Seit Corona ziehen nun Schockwellen in Form von großflächigen Störungen und Unterbrechungen durch dieses Netz.
Und die verursachten Unterbrechungen können nicht absorbiert werden, weil kaum Puffer und Reserven eingearbeitet sind.

Die Luftfahrt ist nur eines von vielen Beispielen.

Puffer und Reserven kosten Geld - die wurden in den letzten Jahrzehnten wegoptimiert, weil man damit die Rendite erhöhen kann.

Carsten
 

XT600

Erfahrenes Mitglied
16.03.2009
22.425
2.014
Sorry also welcher Logik folgt das denn? Manchmal frage ich mich echt welche Manager bei LH sitzen? Man verkauft nur noch teuere Tickets, damit ersten die Nachfrage sinkt (wir sie nicht tun!) und zweitens dann die EU261 Kompensationszahlungen nicht so ins Gewicht fallen? Geht's noch?

Ein Unternehmen, welches die Leistung nicht erbringen kann, sollte nach meinem Verständnis nach die Leistung gar nicht mehr verkaufen!!

Das ganze grenzt an Betrug und der ist strafbar!
 

FL410

Aktives Mitglied
01.08.2020
143
129
P
Sind ja nicht nur die Crews der Flugzeuge, sondern auch Abfertigung am Boden - Lücken da führen zu längerer Standzeit und damit zu Problemen bei Flugzeugcrews. Und die Pläne haben da keinen Puffer.

Auf die Crews will ich ja hinaus - es kommt nicht zu solch massenhaften, „proaktiven“ (= Tage und Wochen im Voraus) Streichungen, weil ein paar Cateringartikel fehlen, nicht alles an Gepäck verladen wird, zu wenig Check-in-Schalter besetzt sind oder Ramp Agents fehlen. Sicher, das führt zum Teil (aber nicht automatisch) zu Verspätungen, bei denen am Ende die Crew aus der Zeit fällt und/oder die Night Curfew gerissen wird und gestrichen werden muss. Das Muster der Streichungen weist m.E. auf eine akute Personalunterdeckung beim Fliegenden hin. FRA und MUC und die dort tätigen Abfertiger sind sicher am Anschlag, aber nicht so pauschal überfordert wie das in AMS der Fall war.
 
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thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
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Auf die Crews will ich ja hinaus - es kommt nicht zu solch massenhaften, „proaktiven“ (= Tage und Wochen im Voraus) Streichungen, weil ein paar Cateringartikel fehlen, nicht alles an Gepäck verladen wird, zu wenig Check-in-Schalter besetzt sind oder Ramp Agents fehlen. Sicher, das führt zum Teil (aber nicht automatisch) zu Verspätungen, bei denen am Ende die Crew aus der Zeit fällt und/oder die Night Curfew gerissen wird und gestrichen werden muss. Das Muster der Streichungen weist m.E. auf eine akute Personalunterdeckung beim Fliegenden hin. FRA und MUC und die dort tätigen Abfertiger sind sicher am Anschlag, aber nicht so pauschal überfordert wie das in AMS der Fall war.
Da liegst Du falsch.
 

thbe

Erfahrenes Mitglied
27.06.2013
9.444
9.876
Dass man vom Zeitraum zwischen Stornierungsdatum und geplanten Flugdatum darauf schließen kann, wo der Engpass liegt. Wenn man weiss, dass in einem Monat die Sikos, die Abfertigung und die Flugsicherung genauso wenig funktionieren wie aktuell, dann kann man deshalb auch jetzt stornieren.

Die LHG hat sicher auch Personalengpässe, gerade auch verschärft durch Krankmeldungen. Ebenfalls sicher werden deshalb auch Flüge storniert. Das ist aber nur ein Engpass von mehreren anderen und nicht der gravierendste. Der personelle Engpass dürfte auch eher zu kurzfristigen Stornos führen.
 

berlinerjunge

Erfahrenes Mitglied
07.05.2010
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good old THF
Die aktuellen Bilder vor den LH Counter kenne ich nur zu gut: 2017 sah es im Terminal C von TXL genau so aus. Riesige Menschenmengen vor ein paar Schaltern die mit AirBerlin beschriftet waren. 6 Monate später war das Thema durch. Ich hoffe, dass sich die Geschichte bei LH nicht wiederholt...
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
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Die aktuellen Bilder vor den LH Counter kenne ich nur zu gut: 2017 sah es im Terminal C von TXL genau so aus. Riesige Menschenmengen vor ein paar Schaltern die mit AirBerlin beschriftet waren. 6 Monate später war das Thema durch. Ich hoffe, dass sich die Geschichte bei LH nicht wiederholt...

Warum sollte es?

Was haben Schlangen vor Schaltern mit der wirtschaftlichen Lage eine Unternehmens zu tun. Wenn es an dem Tag, an Air Berlin Konkurs anmeldete, die Sonne schien, muss ich mir dann an jedem sonnigen Tag Sorgen bzgl. meiner kommenden Flugbuchungen machen?
 

TAPulator

Erfahrenes Mitglied
25.12.2011
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PIX, BER, ZRH
Die aktuellen Bilder vor den LH Counter kenne ich nur zu gut: 2017 sah es im Terminal C von TXL genau so aus. Riesige Menschenmengen vor ein paar Schaltern die mit AirBerlin beschriftet waren. 6 Monate später war das Thema durch. Ich hoffe, dass sich die Geschichte bei LH nicht wiederholt...

Wieso sollte sich die Geschichte nicht wiederholen? Persönlich halte ich LH durchaus für verzichtbar.
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.731
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blau = LH; gelb = FR.
FR hat "nur" 40% an Wert seit dem Höchststand in den letzten 5 Jahren verloren, LH dagegen fast 80%.
Der Sinkflug wurde schon lange vor der Viren-Zeit eingeleitet
Ob LH langfristig überlebt - ja, dass ist eine berechtigte Frage. Eben weil der Luftverkehrsmarkt sehr volatil und ständigen Änderungen des Umfeldes unterliegt. Time will tell.
Im Europaverkehr hat Ryanair aktuell wohl eine bessere Strategie in Sachen absoluten Passagierzahlen und den damit beackerten Markt.

Es gibt aber noch die Langstrecke. Aber auch die wird Änderungen unterliegen.

Aktuell verdient LH Geld.

Diese angesprochenen Themen betreffen den mittel- und langfristigen Zeithorizont. Ob sich die LH dem Markt erfolgreich anpassen wird oder nicht - wird sich zeigen. Das ist alles andere als ausgemacht. Weder in die eine noch in die andere Richtung.

Du hast allerdings 6 Monate in den Raum geworfen - das sehe ich absolut nicht. Und daher halte ich den Air Berlin Vergleich mit Sommer 2017 für unpassend.
 
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TAPulator

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25.12.2011
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PIX, BER, ZRH
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TAPulator

Erfahrenes Mitglied
25.12.2011
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PIX, BER, ZRH
Ich habe geschrieben, ob LH mittel- und langfristig überlebt ist nicht ausgemacht. Bitte erläutere, was das mit schönreden zu tun hat?

Ich meinte eben den Passus mit "dass LH gerade Geld verdient" mit Schönreden. Ich glaube nicht, dass man ohne das Kerngeschäft Fliegen als Airline wirklich die dicke Kohle machen kann. Und am Fliegen scheitert es ja wohl gerade, oder etwa nicht?
 

CarstenS

Erfahrenes Mitglied
08.09.2012
3.731
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Ich meinte eben den Passus mit "dass LH gerade Geld verdient" mit Schönreden. Ich glaube nicht, dass man ohne das Kerngeschäft Fliegen als Airline wirklich die dicke Kohle machen kann. Und am Fliegen scheitert es ja wohl gerade, oder etwa nicht?

Mit Geld verdienen beziehe ich mich den Jahresgewinn. Wenn mich nicht alles täuscht, ist die Prognose für 2022 ein Gewinn?

Und völlig klar, dass aktuelle Geschehen ist nicht nachhaltig.

Aber es betrifft ganz Europa und auch die USA und Kanada.

Kaum eine Airline kriegt dieser Tage einen geregelten Flugbetrieb hin.

Mir will nicht ganz in den Kopf, warum man sich hier am Thema LH verbeißt, wenn zu Grunde liegende Thema weit über LH oder Fluggesellschaften hinaus geht.