Du sprichst mit deiner Einschätzung dem Individuum im übrigen ab das es eigene Entscheidungen treffen kann ganz unabhängig von der Meinung einiger Medien, und vergisst das z.B. "die Medien" 1986 längst nicht so präsent waren wie im Jahr 2023. Damals waren Printmedien noch wichtig, der Spiegel oder die Zeit erschienen einmal die Woche, Nachrichten gab es um 20:00Uhr und private Medien hatten kaum Gewicht.
Garnicht, ich stelle nur fest dass die von den Individuen getroffenen Entscheidungen vor allem von den vorliegenden Informationen abhängen.
Jemand der über einen längeren Zeitraum nur positive Informationen zu einem Thema erhält wird nach einem gewissen Zeitraum mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine bessere Meinung zu besagtem Thema haben als jemand der im selben Zeitraum nur negative Informationen erhält.
Daraus folgt, dass der Bereitsteller von Informationen ( und das sind im Regelfall eben Verfasser journalistischer Erzeugnisse ) irgendwo eine gewisse Verantwortung für das trägt was er oder sie in die Welt posaunt - aus genau diesem Grund bekommt Trump bezüglich der Kapitol Geschichte wohl auch noch einen ordentlichen Rüffel.
Um die Brücke zu unserem Thema zu schlagen: die Medien in Deutschland haben über einen
sehr langen Zeitraum tendenziös und einseitig über das Thema Kernkraft berichtet ( wie auch über das Thema Klimaschutz insgesamt, nebenbei bemerkt ) und speziell nach Fukushima hat man die Gefahren auf eine absolut unseriöse Weise aufgebauscht.
Und jetzt wo der Karren im eigenen Dreck stecken geblieben ist war es auf einmal nationaler Konsens, ohne jede Verbindung zu all der vorangegangenen Lobbyarbeit - ja ne, is klar.
Warum willst du eigentlich der Politik die Verantwortung für diese Entscheidungen absprechen? Die Gesetze werden von der Politik gemacht, und wenn diese der öffentlichen Meinung und den Medien folgen dann tragen sie trotzdem die Verantwortung für ihr handeln.
Weil die Politiker erstmal gewählt werden müssen, bevor sie Entscheidungen treffen können. Und Stimmen sammelt man am einfachsten, indem man dem Mainstream folgt - der meist durch die Berichterstattung der Medien wiedergegeben wird.
Du scheinst nicht zu erkennen was für ein enormer Einfluss da vorhanden ist.
as die Politik dazu übergegangen ist ihre Entscheidungen an der öffentlichen Meinung und an Umfragen zu orientieren ist doch eher ein Phänomen der neueren Geschichte und eigentlich nur ein Hinweis darauf das die Politik nicht mehr die eigene Verantwortung sieht.
Da bin ich mir auch nicht sicher. Recht hast du in jedem Fall damit, dass es ein neues Phänomen ist.
Ich glaube allerdings dass es weniger um das Übernehmen von Verantwortung geht sondern eher darum dass man einfach nicht weiß wie man handeln soll.
Im Gegensatz zu früher ist es mmn heute schwerer, die "Stimmung des Volkes" einzuschätzen. Kleine Gruppen können extrem viel Aufmerksamkeit erzeugen/sehr laut sein.
Außerdem sind die Debatten heute sehr viel ermüdender und schwieriger als früher. Wenn dein Gegner auf einer emotionalen Ebene argumentiert ist es schwer mit objektiven Argumenten Gehör zu finden.
Mit deiner Argumentation kann man im übrigen das handeln des Wirtschaftsminister aktuell nur respektieren, den dieser geht einen notwendigen Schritt OBWOHL öffentlichen Meinung und Medien nichts von seinen Gesetzesentwürfen in Sachen Klimawandel halten. Aber hier wünscht du dir dann sicher das der Politiker der doch überlegenen Meinung von Medien und Öffentlichkeit folgt?
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun