"Vereinbarte" Zahlungsmethode nicht möglich, höhere Belastung

ANZEIGE

jobonky

Erfahrenes Mitglied
19.02.2023
1.485
2.843
ZRH/STR
ANZEIGE
Hallo zusammen,

ich hätte mal eine Frage zur rechtlichen Bewertung einer Situation die sich so bei mir ereignet hat.
Ich war vor zwei Tagen in einem Restaurant in Wien gewesen. Dort war an der Tür ein Sticker mit American Express Logo (und den anderen üblichen) angebracht. Als ich zahlen wollte, wurde meine American Express Karte abgelehnt, man nehme dort keine Amex. Ich wunderte mich und verwies auf den Aufkleber an der Tür. Die Mitarbeiterin meinte nur, sie hätte damit nichts zu tun, sie arbeite dort nur. Ich zahlte dann eben meiner Mastercard Kreditkarte, welche jedoch in CHF geführt ist, da ich keine Lust auf irgendwelche Diskussionen, die sowieso zu nichts führen würden hatte. Nachdem ich meine Karte an das Gerät hielt kam die Auswahl auf, ob ich in CHF oder EUR belasten möchte. Ohne mich zu fragen, was ich möchte (natürlich Belastung in Lokalwährung) und bevor ich etwas sagen konnte wählte die Mitarbeiterin Belastung in CHF aus. Diese lag immerhin 6% über meinem Kreditkartenwechselkurs.

Nun bin ich kein Jurist und habe mir daher zwei fragen gestellt:

1. Besteht ein Anspruch auf Zahlung mit Amex? Ich frage mich insbesondere, was passiert wenn ich nur eine Amex dabei gehabt hätte.
Den Aufkleber an der Tür würde ich als Einigung auf eine Zahlungsmethode verstehen, wenn nichts gegenteiliges vor dem Bestellen mitgeteilt wird. Hätte ich in so einem Fall mit dem Hinterlassen meiner Kontaktdaten und Adresse, damit mir eine Rechnung zugeschickt werden kann meiner Pflicht genüge getan?

2. Ich habe beim Bestellen des Essens mich ja sozusagen mit dem Restaurant auf einen Preis geeinigt. Dieser Preis war in Euro angegeben, und ich hätte auch gerne in Euro bezahlt. Stattdessen wurde ohne meine Einverständnis und ohne irgendeine Notwendigkeit diesbezüglich ein höherer Preis in einer fremden Währung erhoben. Ist dies zulässig.
Was könnte man in diesem Fall direkt vor Ort das nächste mal tun, falls es unzulässig sein sollte?

Insbesondere die zweite Frage ist ja etwas, was sicher hin und wieder vorkommen könnte. Die erste ist, zumindest wenn man keine Lust auf Ärger hat, eher theoretisch, sofern man noch andere Karten dabei hat.

Ich freue mich auf eure Antworten.
 
  • Like
Reaktionen: Münsterländer

red_travels

Reisender
16.09.2016
27.644
18.410
NUE/FMO
www.red-travels.com
1. Besteht ein Anspruch auf Zahlung mit Amex? Ich frage mich insbesondere, was passiert wenn ich nur eine Amex dabei gehabt hätte.

sicher nicht, du hättest ja auch vorher nachfragen können, ob AmEx akzeptiert wird. Man hätte dich zu einem Geldautomaten begleiten können oder ein Pfand von dir einbehalten können, bis du deine offene Rechnung bezahlt hast.

2. Ich habe beim Bestellen des Essens mich ja sozusagen mit dem Restaurant auf einen Preis geeinigt. Dieser Preis war in Euro angegeben, und ich hätte auch gerne in Euro bezahlt. Stattdessen wurde ohne meine Einverständnis und ohne irgendeine Notwendigkeit diesbezüglich ein höherer Preis in einer fremden Währung erhoben. Ist dies zulässig.

da gibt's doch bestimmt einen elend langen Thread von einem gewissen 5,99 hier...

Edit hat jemand anderes gestartet :D


Was könnte man in diesem Fall direkt vor Ort das nächste mal tun, falls es unzulässig sein sollte?

lass dir das Gerät hinstellen und halt die Hand drüber...
 
  • Like
Reaktionen: KvR

slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
2.500
2.213
sicher nicht, du hättest ja auch vorher nachfragen können, ob AmEx akzeptiert wird. Man hätte dich zu einem Geldautomaten begleiten können oder ein Pfand von dir einbehalten können, bis du deine offene Rechnung bezahlt hast.
das seh ich anders... wer mit dem Sticker wirbt -> muss auch dafür Sorge tragen, dass amex akzeptiert wird.

letztendlich halte ich es so: ist die beworbene KK-Zahlung "nicht verfügbar" (trotz Sticker) -> gibts einfach 0 Trinkgeld


bzgl dem 2. Fall: war dir bewusst, dass du in CHF bezahlst? hätte das vor Ort direkt reklamiert und auf den Zettel/Rechnung geschrieben: "local currency not offered" und dann im Nachhinein ein chargeback iniziert.
 

YankeeZulu1

Erfahrenes Mitglied
09.07.2020
582
395
auch mit Afkleber an der Tür kann eine bestimmte Karte aus technischen Gründen mal kurzfristig "nicht möglich sein". Ich halte das mit dem Türaufkleber für eine Art Reklame (an die sich der Wirt sicher grds halten muss), und analog eines Kaufvertrags als eine "Aufforderung zur Angebotsabgabe". Wenn im konkreten Fall die Amex abgelehnt wurde, dann hätte man auch sagen können "ich habe keine andere Karte, und Bargeld auch nicht genügend bei mir": Reaktion wäre abzuwarten gewesen.
Wg der CH-Währung - das ist ein Fall von "selbst schuld", man kann (und muss) darauf schauen, was die/der Gegenüber eingibt.
Ich vermute, daß hierzu eher noch keine Rechtsprechung voeliegt, und man sollte das als "Erfahrung für künftige Situationen" ablegen.
 
  • Like
Reaktionen: red_travels

slutz

Erfahrenes Mitglied
06.10.2016
2.500
2.213
Nein, es war mir nicht bewusst, bzw. wurde mir erst bewusst nachdem der Vorgang abgeschlossen war.

also die Bedienung hat was in ihr kartenlesegerät eingetippt und du hast (ohne den betrag zu überprüfen) deine KK rangehalten?
klar, eine gewisse Teilschuld kann man dir schon unterstellen, jedoch sollte es definitiv nicht so ablaufen seitens des Restaurants...

vor Ort wäre das definitiver einfach zu klären gewesen als jetzt im nachhinein..

ich verweise hier mal auf den DCC Thread und den Lokale Währung Thread
 
  • Like
Reaktionen: jobonky

Travel4Fun

Erfahrenes Mitglied
15.04.2020
1.728
2.331
Ich ärgere mich zwar auch, wenn die angegebene Zahlungsart nicht funktioniert aber mir ist meine Lebenszeit zu Schade, um mich über die paar €, die bei einem Essen eine "ungünstigere" Karte an Mehrkosten verursacht, zu ärgern, in irgendwelchen Foren zu posten oder Schadenersatzansprüche geltend zu machen...
 
Zuletzt bearbeitet:

wizzard

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
9.445
3.559
auch mit Afkleber an der Tür kann eine bestimmte Karte aus technischen Gründen mal kurzfristig "nicht möglich sein". Ich halte das mit dem Türaufkleber für eine Art Reklame (an die sich der Wirt sicher grds halten muss), und analog eines Kaufvertrags als eine "Aufforderung zur Angebotsabgabe". Wenn im konkreten Fall die Amex abgelehnt wurde, dann hätte man auch sagen können "ich habe keine andere Karte, und Bargeld auch nicht genügend bei mir": Reaktion wäre abzuwarten gewesen.

Nein, Reklame ist das nicht, sondern die klare Aussage: "Bei uns können Sie mit Amex bezahlen". Trotzdem, da gebe ich dir recht, kann es immer einmal zu technischen Schwierigkeiten kommen, weswegen dann das gesetzliche Zahlungsmittel "Barzahlung" zur Anwendung kommt, d.h. das Recht, in jedem Fall mit Amex bezahlen zu können, leitet sich hieraus nicht ab, sondern nur, dass grundsätzlich Amex akzeptiert wird.

Ich hätte mir trotzdem den Spaß erlaubt zu sagen, dass ich außer der Amex nichts weiter dabei habe (denn hier geht es nicht um technische Schwierigkeiten, sondern um einen (bewusst und dreist angebrachten?) falschen Türaufkleber). Wäre sicher interessant geworden.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Für mich grundsätzlich schon. Für 1,50 € mache ich kein Fass auf. Für 150 € schon eher - Zahlen nur symbolisch.

Er hat doch bereits gesagt, dass er kein Fass aufmachen wird.
 
Zuletzt bearbeitet:

jobonky

Erfahrenes Mitglied
19.02.2023
1.485
2.843
ZRH/STR
Was hat denn das Essen gekostet?


Nur damit wir wissen über welchen Betrag wir hier eigentlich diskutieren?
Durchschnittlicher Preis in Wien für 2 Personen. Ist aber auch unerheblich, um die paar Euro gehts mir nicht, sondern um die rechtliche Bewertung, sowie die theoretischen Möglichkeiten + Ideen wie künftig mit sowas umgegangen werden kann.
 

janetm

Erfahrenes Mitglied
11.02.2012
4.080
1.388
DUS, HAJ, PAD
Ich würde bei Google eine entsprechende Bewertung hinterlassen, beide Fakten erwähnen und danach das Thema abhaken. So besteht zumindest eine kleine Hoffnung, das es nicht komplett ignoriert wird.
 
  • Like
Reaktionen: jobonky

jobonky

Erfahrenes Mitglied
19.02.2023
1.485
2.843
ZRH/STR
Ich würde bei Google eine entsprechende Bewertung hinterlassen, beide Fakten erwähnen und danach das Thema abhaken. So besteht zumindest eine kleine Hoffnung, das es nicht komplett ignoriert wird.
Würde ich normalerweise auch tun. Bei über 1000 Bewertungen, mit durchschnittlich fast 5 Sternen erreicht man da aber nichts. Die schlechten werden vom Restaurant auch nicht beantwortet.
Das Essen war auch sehr gut, das muss man schon sagen.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Sorry die Karte wird in CHF geführt und die Mitarbeiterin hat CHF ausgewählt - da liegt der Fehler nicht bei der MA perse, denn die meisten Kunden möchten in so einem Fall in der Währung zahlen die ihrer Karte zugeordnet ist, um eben hohe DCC Gebühren zu umgehen

Wo ist das Problem?
 

jobonky

Erfahrenes Mitglied
19.02.2023
1.485
2.843
ZRH/STR
Sorry die Karte wird in CHF geführt und die Mitarbeiterin hat CHF ausgewählt - da liegt der Fehler nicht bei der MA perse, denn die meisten Kunden möchten in so einem Fall in der Währung zahlen die ihrer Karte zugeordnet ist, um eben hohe DCC Gebühren zu umgehen

Wo ist das Problem?
Ich glaube eher die meisten Kunden möchten in lokaler Währung bezahlen, was abgesehen von ein paar Ländern deutlich günstiger ist.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
Ich glaube eher die meisten Kunden möchten in lokaler Währung bezahlen, was abgesehen von ein paar Ländern deutlich günstiger ist.
Wie kommst du darauf? Wenn du in lokaler Währung zahlst schlägt der DCC Kurs zu, gibt hier seitenlang Gemeckere genau über diesen Umstand. Warum sollte DCC deutlich günstiger sein? Kläre mich auf.

Die zusätzliche DCC-Gebühr kann nur dann anfallen, wenn Ihr in einem Land bezahlt, das den Euro nicht als Landeswährung hat. Sofern auf Eurem Beleg oder auf dem Kartenterminal die Währung Euro auftaucht, Ihr aber nicht in einem Euro-Land seid, sollten bei Euch die die Alarmglocken läuten.


Ersetzte Euro in deinem Fall durch CHF.
 

LH88

Erfahrenes Mitglied
08.09.2014
15.394
8.902
der Wechselkurs des Terminals ist meistens deutlich schlechter als bei den meisten Kreditkarten...
Genau darum geht es ja er hat eine Karte in CHF, diese wird in CHF belastet - also der Kredikartenkurs und nicht der Terminalkurs. Hätte die Bedienung Euro ausgewählt dann hätte er den Terminalkurs bezahlt.

Dran denken hier war Euro die Fremdwährung.
 

jobonky

Erfahrenes Mitglied
19.02.2023
1.485
2.843
ZRH/STR
Genau darum geht es ja er hat eine Karte in CHF, diese wird in CHF belastet - also der Kredikartenkurs und nicht der Terminalkurs. Hätte die Bedienung Euro ausgewählt dann hätte er den Terminalkurs bezahlt.

Dran denken hier war Euro die Fremdwährung.
Eben, die Fremd- und Lokalwährung. Euro war der ganz normale Preis. CHF war der Terminalkurs.