Zwei Wochen Taiwan - Städte der Westküste (>500 Fotos)

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Biohazard

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Flugplan (November 2023)
OS252 - LEJ-VIE (C)
BR66 - VIE-TPE (C)
AE1269 - TSA-KNH (Y)
B7-8918 - KNH-KHH (Y)​
CI61 - TPE-FRA (C)
LH156 - FRA-LEJ (C)

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Maps generated by the Great Circle Mapper (Great Circle Mapper) – copyright © Karl L. Swartz.



Die Vorbereitungen für den Abflug und damit Beginn des Urlaubs waren abgeschlossen. Der Check-In war erfolgt...
1. November 2023 - 9:00 Uhr
Ihre Check-in-Bestätigungen von KLM für Ihren Flug am 02 Nov
KL1810 - DRS-AMS
KL807 - AMS-TPE

... und das Bahnticket von Leipzig nach Dresden gebucht. Den Koffer hatte ich schon aus dem Keller geholt, von Staub befreit und neben den herausgesuchten Klamotten im Schlafzimmer abgestellt. Da ich bereits Urlaub hatte, plante ich das Packen des Koffers für den restlichen Tag ein.

Gegen späten Nachmittag nahm ich eine Tram in die Leipziger Innenstadt, um mich dort mit +1 zum Shoppen zu treffen. Wir waren gerade im ersten Geschäft angekommen, als ich pflichtbewusst die KLM App auf Neuigkeiten bzgl. der bevorstehenden Flüge prüfte.
1. November 2023 - 16:43 Uhr
Ihre Buchung erfordert Ihre Aufmerksamkeit
Leider wurde Ihr Flug KL1810 nach Amsterdam am 02 November annuliert.

*schluck* Wie jetzt? Wieso annulliert und warum wurde ich nicht per Mail oder App-Benachrichtigung informiert? Also kurz mit +1 Rücksprache gehalten und entschieden, das Shopping hier und jetzt abzubrechen und zurück nach Hause zu fahren. Dort angekommen setzte ich mich direkt an den (bereits im Rucksack verstauten) Laptop und versuchte herauszufinden, was los war und wie das Problem gelöst werden konnte. Die in der App erwähnte "Umbuchungsoption" war nutzlos da nicht funktional und die Anmeldung mit meinem Konto auf der KLM Website endete in einer Fehlermeldung. Grrr... Also nahm ich das Telefon in die Hand und rief das KLM Kundencenter an. Nach kurzer Wartezeit meldete sich eine Mitarbeiterin und machte sich, nach kurzer Rücksprache, direkt auf die Suche nach Alternativflügen. So richtig viel Auswahl fand sie nicht, Details weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall half es, dass ich anbot auch von Leipzig aus starten zu können. Mir wurde China Airlines über Frankfurt sowie EVA Air über Wien angeboten - da ich letztes Jahr gute Erfahrungen mit dem Soft- und Hardprodukt von EVA gemacht hatte, entschied ich mich dafür. Großer Nachteil der Verbindung: der frühe Abflug um 8:05 Uhr. Die Vorteile überwiegten jedoch, ich akzeptierte die Alternative und erhielt kurze Zeit später die bestätigte Buchung per Mail.
1. November 2023 - 17:31 Uhr
HAZARD/BIO MR 02NOV2023 LEJ VIE
FLUG OS 252 - AUSTRIAN AIRLINES DON 02 NOVEMBER 2023
FLUG BR 066 - EVA AIR DON 02 NOVEMBER 2023

So weit, so gut. Für den Abend waren wir noch bei Freunden eingeladen und da ja nun alles geklärt war, stand dem Besuch auch nichts mehr entgegen.
 

Biohazard

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29.10.2016
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Der Wecker riss mich um 5:30 Uhr aus dem Schlaf. Da die Nacht eh kurz genug war, verzichtete ich auf Frühstück und beließ es bei einem Kaffee und einer Katzenwäsche. Die letzten Utensilien wurden in den Koffer verfrachtet und um kurz vor 6 Uhr verabschiedete ich mich von +1, die leider keine Urlaubstage mehr hatte und mich deswegen nicht begleiten konnte, und verließ die Wohnung. Mit der S5X um 6:14 Uhr ging es zum LEJ und der Check-In war schnell und problemlos erledigt.

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2. November 2023 - 6:43 Uhr
Your baggage receipt 1234567890 for Leipzig/Halle – Taipei on 2 November 2023

Erst jetzt war ich mir sicher, dass die Flüge nach Taiwan trotz der kurzfristigen Umbuchung auch wirklich stattfinden würden.

Nach der Security suchte ich mir einen ruhigen Sitzplatz und harrte der Dinge. Das Boarding startete pünktlich um 7:45 Uhr.

OE-LWQ (E9) am Gate 24.

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Die C war nur zwei Reihen groß und neben mir saß nur ein weiterer Passagier vor dem Vorhang. Um 7:55 Uhr wurde alles für den Pushback vorbereitet, welcher nur drei Minuten später erfolgte. Der Flieger war mit nur ca. 30% Auslastung schwach belegt. Über die Startbahn 08L ging es in den Morgenhimmel.

Verpflegung an Bord: Ungesüßter oder zumindest wenig gesüßter Joghurt mit einer halben Erdbeere und etwas Crumble. War ganz in Ordnung. Dazu einen Darjeeling und das Wasser in der Flasche.

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Der Flug selbst: ereignislos. Überpünktliche Landung um 8:57 Uhr (STA 09:20) auf Runway 11. Mit dem Bus wechselte ich das Terminal und begab mich in die Vienna Lounge zum Frühstück.

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Im Ruhebereich der Lounge war nichts los, ich entschied mich dennoch dagegen und suchte mir einen Platz im hinteren Teil der Lounge mit Blick auf den Apron.

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Für die Dokumentation im VFT machte ich noch ein paar Bilder des Frühstücksangebots.

Frühstück mit Backwaren und Aufschnitt (Käse, Wurst)

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Röstis (und warme Tomaten, nicht fotografiert)

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Fertige Sandwiches

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Gegen 11 Uhr wurde dann warm aufgetischt. Nudelsalat mit Kürbis (rechts), Schwarzwurzelsalat (mittig), gemischter Salat (links)

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Pasta (Name nicht fotografiert)

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Mohnnudeln

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Weinauswahl

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Faschiertes Laibchen mit Kartoffelpüree und Kohlrabi-Erbsengemüsen

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Das Boarding war für 11:35 Uhr angekündigt. Zeitig verließ ich die Lounge und begab mich zum Gate D27. Vorher musste ich jedoch noch die EU verlassen und da beim Ausreiseschalter nichts los war, stiefelte ich schnurstracks dorthin. Der Beamte kontrollierte meinen Pass und winkte mich durch, nicht aber ohne mich vorher noch darüber zu informieren, dass ich beim nächsten Mal doch bitte die eGates benutzen soll. Da arbeitet wohl jemand am Abbau seines Arbeitsplatzes... Naja.
 

Biohazard

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29.10.2016
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Am Gate angekommen wurde noch die Bordkarte gewechselt. Warum, keine Ahnung, war aber letztes Jahr auch schon so.

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An Bord des fünf Jahre alten Dreamliner (B-17881) angekommen, wurde ich zum Sitzplatz 8G geführt, welcher für die nächsten 12 Stunden mein Domizil wurde.

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Die Empfangsschokolade mitsamt eines Gedichts. Schöne Geste.

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Ich saß kaum, da wurde mir auch schon das Menü samt Weinkarte in die Hand gedrückt.

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Beeindruckende Auswahl! Ich nannte meine Speisewünsche und erhielt als Austausch ein heißes Handtuch sowie Blubberbrause.

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Business Class Gäste erhalten einen zweiteiligen Pyjama sowie ein Amenity Kit mit dem üblichen Inhalt (Schlafmaske, Ohropax, Dental-Kit, Pflegeprodukte der Marke MALIN+GOETZ).

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Der Pushback kam um 11:57 Uhr, der Start erfolgte über Runway 16 nach Süden. Im IFE gab es eine große Auswahl und ich entschied mich für Avatar: The Way of Water, welchen ich nach nicht ganz 30 Minuten jedoch abbrach und zu Indiana Jones und das Rad des Schicksals wechselte.

Prelude: Salmon Wrap with Horseradish Creme & Fraiche Cream Cheese on Pumpernickel

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Dazu gab es Champus.

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Hors d'Oeuvre: Goose Liver Mousse Cake with Grilled Pineapple and Pineapple Chutney

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Soup: Chicken Consomme with Pancake Ribbon

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Salad: Garden Vegetable Salad

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Main Course: Roasted BBQ Pork Spare Ribs in Vienna Style served with Cocktail Sauce and Roasted Potatoes

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Dessert: Fruit

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Coffee: Espresso

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Puh, nach diesem Gelage war ich kugelrund, einzig der Film enttäuschte, aber ich wollte nicht noch einmal wechseln.

Ich bestellte mir noch einen Evergreen Special (Melon liqueur, Vodka, Sprite) und nutzte anschließend die Möglichkeit des Turndown service um mir das Bett vorbereiten zu lassen.

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Die Nacht war unruhig und ich schlief nicht sonderlich gut, auf ein paar Stunden Schlaf kam ich dennoch. Bis zum Frühstück döste ich so vor mich hin, hatte weder auf IFE noch den Tolino Lust und ließ einfach die Zeit verstreichen. Als das Kabinenlicht zum Frühstück anging, fuhr ich den Sitz in eine bequeme Stellung und bereite mich für das ausgewählte Frühstück vor.

Wake Up Drink: 100% Mixed Carrot and Fruit Juice

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Breakfast: Chinese Style Plain Congee (Stuffed Tofu in Hakka Style, Fried Egg with Bell Pepper, Traditional Side Dishes)

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Grandios, man hätte mich aus dem Flieger rollen können... :D Wir landeten ca. 20 Minuten vor STA auf Runway 23 und kurze Zeit später durften wir den B789 verlassen. Vor der Immigration musste man noch eine Kontrollstelle zur Eingrenzung der Afrikanischen Schweinpest durchqueren, vorab gab es eine Karte die auf die Kontrolle und zu deklarierende Lebensmittel hinweist.

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Die Strafen sind immens, für nicht deklarierte Lebensmittel können bis zu 1 Million TWD (~30.000 EUR) verhängt werden!
 

Biohazard

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29.10.2016
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Umrechnungswert für diesen Urlaub: 1 EUR = 33 TWD

Bei der Immigration war leider einiges los, es standen viele Amerikaner und Kanadier in der Schlange, aber nach 40 Minuten war es geschafft. Meinen Koffer konnte ich direkt einsammeln, er drehte bereits seine Runden auf dem Kofferkarussell... Als erstes suchte ich mir einen ATM, hob ein paar TWD ab und besorgte mir dann eine taiwanesische SIM Karte des Anbieters Chunghwa Telecom.

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Für 700 TWD gibt es 15 Tage 4G Datenflat sowie 100 TWD für Gespräche - guter Deal! Als nächstes kümmerte ich mich um die Fahrt ins Stadtzentrum. Wie in anderen fortschrittlichen Ländern, gibt es in Taiwan eine kontaktlose Prepaidkarte - EasyCard genannt - die man für ÖPNV als auch in diversen Shops (z.B. 7-eleven) als Bezahlkarte einsetzen kann. An die Karte zu kommen war jedoch gar nicht so einfach, da die Automaten keine 1.000 TWD Scheine akzeptierten - also blieb nur der Kauf der Karte an einem Ticketschalter. Zum Glück war nicht viel los und schon bald hielt ich "meine" EasyCard in den Händen. Einmalige Kosten: 100 TWD

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Ich lud direkt 400 TWD auf die Karte und stieg in die nächste Airport MRT. Dauer der Fahrt ca. 50 Minuten, Kosten für Oneway 160 TWD.

An der Taipei Main Station angekommen, suchte ich nach einem Ausgang - und fand erst einmal keinen. Trotz vieler Orientierungs- und Hinweisschilder, bezifferten Ausgängen und einem funktionierenden Google Maps, wollte es mir einfach nicht gelingen. Ich kam mir dämlich vor, vor allem weil einer meiner Mitreisenden mit schnellen Schritten an mir vorbeizog. Damals ging ich noch davon aus, dass er den Bahnhof bereits kannte und dementsprechend wusste, welchen Weg er nehmen müsse - eine Fehleinschätzung, wie sich noch zeigen sollte...

Irgendwann hatte ich keine Lust mehr, in diesem unterirdischen Labyrinth von links nach rechts und oben nach unten zu laufen bzw. mit Rolltreppen zu fahren und entschied den Ausgang Y5 zu nehmen. Also nahm ich den Koffer in die Hand und wuchtete diesen die Treppen hoch, Rolltreppen bzw. einen Fahrstuhl gab es nicht. Dann rollerte ich mit dem Koffer an der Hand die Straße entlang, überquerte mindestens zwei Ampeln und stand dann vor einer Kreuzung, wo es nicht weiterging... Hmmm... Also ging es via kombinierten Ein-/Ausgang Y19 wieder ins Labyrinth zurück, nur um einige Zeit später bei A1 wieder auf die Straße zu gelangen. Von da ging es dann aber endlich weiter und ich konnte den Weg in Richtung Hotel einschlagen. Wahrlich keine Glanzleistung von mir, ich schiebe es auf die Zeitumstellung in Verbindung mit der kurzen Nacht und der schwülwarmen Umgebungstemperatur...

An der Ampel traf ich übrigens meinen alten Sitznachbarn wieder - er wirkte planlos wie ich. Wir nickten uns nur kurz zu, starrten dann wieder auf unsere Smartphones und liefen bei grüner Ampel weiter vorwärts. Er bog dann nach links in eine Straße ein, ich tat dies eine Querstraße weiter ebenfalls, nur damit wir uns wieder über den Weg liefen. Verrückt, hatte ich so auch noch nie - denn eigentlich habe ich einen guten Orientierungssinn...

Naja, nach einiger Zeit, mittlerweile war es 9 Uhr, kam ich am Hotel Relax 2 an.

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Mein ehemaliger Sitznachbar ist ins Relax 3 auf der gegenüberliegenden Straßenseite verschwunden (das mit dem großen R). Mit dem Fahrstuhl ging es nach oben in die Lobby.

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An der Rezeption konnte ich zwar einchecken, ins Zimmer durfte / konnte ich jedoch erst ab 15 Uhr zur üblichen Check-In-Zeit. Immerhin konnte ich mich auf der Toilette in andere Sachen werfen und den großen Koffer sowie einiges aus dem Handgepäck im Hotel lassen und mich sogleich an die Erforschung der direkten Umgebung machen.

Nur wenige hundert Meter entfernt: das National Taiwan Museum

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Hinter dem Museumsgebäude liegt der 228 Peace Memorial Park mitsamt Pagoden.

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Das 228 Peace Monument.

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Und die Peace Bell.

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Ein schöner, ruhiger und grüner Park, in welchem ich einige Zeit verbrachte und mich etwas ausruhte.

Den Park verließ ich über den Südausgang, zu meiner rechten lag das Presidential Office Building, wo der taiwanesische Präsident seine Büroräume hat.

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Ein paar Meter weiter, zur anderen Seite, konnte man den Taipei 101 erahnen.

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Das Taipei East Gate oder auch JingFu Gate im Zentrum eines Kreisverkehrs.

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Von Schatten zu Schatten huschend bewegte ich mich vorwärts und kam nach wenigen Minuten am Liberty Square an, welcher vom Liberty Square Arch, der National Concert Hall

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der National Chiang Kai-shek Memorial Hall

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und dem National Theater

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umgeben ist. Auf dem letzten Foto sieht man noch den Arch mit den blauen Ziegeln.

Ein weiteres Foto der Konzerthalle samt des schön angelegten Gartens.

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Und damit der Garten auch schön bleibt, waren die Gärtnerinnen aktiv.

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Überblick über das Gelände mit der Memorial Hall im Rücken.

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Imposantes Gelände - es wirkt auf den Fotos kleiner als es in Wahrheit ist!

Im Inneren der Memorial Hall befindet sich eine Statue von Chiang Kai-shek, dem langjährigen Präsidenten Taiwans, bewacht von zwei Paradesoldaten.

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Ein Wachwechsel findet zwischen 9 und 17 Uhr stündlich statt und soll ein imposantes Schauspiel sein - ich verzichtete jedoch darauf und begab mich in den Unterbau der Halle, wo ein Museum mit einer Dauer- sowie wechselnden Ausstellungen existiert.

Ein Nachbau des Büros von "CKS" samt Wachsfigur.

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Nachdem ich mir das Museum und alles drumherum angeschaut hatte, ging ich zur Bushaltestelle Ren Ai Linsen Rd. Intersection und fuhr mit einem der vielen regelmäßig verkehrenden Busse zu meinem nächsten Ziel, dem Longshan Temple.

Vor dem Tempel liegt ein kleiner Park und umzu war viel los.

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Zunächst besorgte ich mir eine flüssige Erfrischung in Form von Pocari Sweat. Leckeres Zeug!

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Anschließend gab es eine kleine Stärkung in Form einer kalten, süßen Suppe mit Taro Bällchen und noch ein paar anderen Einlagen für 70 TWD.

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Die kalte Suppe tat gut und erfrischte. Nach diesem Snack ging es dann aber zum Tempel.

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Der Tempel ist relativ groß, bietet aber ansonsten nicht viel zu entdecken. Viele Taiwanesen haben halbmondförmige Holzklötzchen, die nach jetziger Recherche Jiaobei heißen, auf den Boden geworfen und das häufig wiederholt - je nachdem wie die Klötzchen auf dem Boden liegen bleiben, ergibt sich eine Antwort (z.B. ja oder nein, vier Antwortmöglichkeiten sind möglich).

Nach dem Tempel ging es mit der blauen Linie nach Ximen, wo die Rainbow Road für ein Foto eingeladen hat.

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Interessanter Fakt: Taiwan hat die gleichgeschlechtliche Ehe als erstes Land des asiatischen Kontinents im Jahr 2019 erlaubt.

Von dort lief ich zurück zum Hotel, da mich der Akku meines Smartphones langsam im Stich ließ und ich nicht ohne Navigation unterwegs sein wollte. In der Lobby lud ich den Akku wieder etwas auf und genehmigte mir noch einen Tee.

Da der kleine Snack nicht lange anhielt und mein Magen mittlerweile nach Nahrung schrie, prüfte ich meine vorher herausgesuchten Essens-Spots und entschied mich für das in direkter Nachbarschaft liegende Nudelrestaurant Liu Shandong Beef Noodles.

Wie bereits erwartet, musste ich mich in eine Schlange stellen.

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Es ging jedoch zügig vorwärts, ich stand nicht länger als 20 Minuten an. Blick ins Innere des Restaurants.

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Sobald man weit vorne steht, kommt eine Frau samt Menü an und erfragt den Speisewunsch. Dies hat ganz klar den Vorteil, dass man das bestellte Essen sehr zeitnah mit dem Hinsetzen erhält und dann nicht erst noch bestellen und warten muss.

Kofferparkplatz.

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Meine bestellte Braised Beef Noodle Soup (170 TWD). Sehr lecker, schmackhaft und vor allem heiß!

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Die Nudeln hatten Biss, die Brühe kräftig im Geschmack und das Rindfleisch durch den langen Schmorvorgang schön saftig und mit den Essstäbchen ohne Kraftaufwendung zerteilbar.

Die Uhrzeit kratzte mittlerweile an der 15 Uhr Marke und ich wollte unbedingt auf mein Zimmer. Beim Check-In musste nichts mehr gemacht werden, ich nannte meinen Namen und erhielt im Gegenzug meine Zimmerkarte sowie den deponierten Koffer.

Ein wirklich kleines, aber sauberes und ruhiges Zimmer im fünften Stockwerk.

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Das Bett war bequem, die Straße kaum zu hören, die Klima kühlte und arbeitete leise summend vor sich hin.

Ich machte mich frisch, packte noch einmal etwas um, gönnte mir ruhige 10 Minuten auf dem Bett und zog dann wieder los.

Um mein Ziel zu erreichen, musste ich zurück ins Labyrinth. Dafür wählte ich den Eingang Z4, eine Zahl, die ich mir gut merkte.

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Mit der roten Linie ging es in den Stadtnorden. An der Station Yuanshan stieg ich aus und lief die knapp 500m zum Taipei Confucius Temple.

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Im Gegensatz zum Tempel zuvor gab es hier mehr zu sehen und lesen. Am hinteren Teil des Tempels sprach mich dann ein älterer Taiwanese an und wollte wissen, was ich über Konfuzius weiß - meine genaue Antwort weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall nahm er meine spärliche Antwort als Grund, mir viel über Konfuzius und die hinter der Philosophie stehenden Denkweise zu erklären. Er führte mich im Rückwärtsgang durch den Tempel und wies auf viele Details hin, die ich vorher nicht gesehen hatte (die Bedeutungen der Schnitzereien, die Anordnung der Türen, etc.). Am Ende gab er mir seine Visitenkarte, verwies auf ein von ihm (mit)verfasstes Buch über den Tempel im Souvenirshop - ich bedankte mich höflich für die ungefragte Privatführung , stattete dem Shop noch einen kurzen Besuch ab und durchblätterte das beworbene Buch, entschied mich schlussendlich aber gegen den Erwerb.

Trotz des üppigen Mittagsmahls grummelte mein Magen mittlerweile wieder etwas und so passte es zeitlich gut, dass die Nachtmärkte zum Leben erwachten. Unterwegs stattete ich noch einem 7-eleven einen kurzen Besuch ab, entschied mich trotz der üppigen Bierauswahl gegen eine Hopfenkaltschalte.

9,0 kannte ich bis dato noch nicht und auch das 5,0 ist nicht mit dem in Deutschland erhältlichen "5,0 Original Pils" zu vergleichen, sondern ein "Craft Beer"

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Der Ningxia Night Market lag nicht direkt um die Ecke, aber Bewegung schadet ja nicht und ich wollte noch ein paar Reserven verbrauchen um später trotz 7h Zeitverschiebung gut einschlafen zu können.

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Es war Freitag, dementsprechend voll war es auf dem Nachtmarkt. Teilweise wurde man wie am Fließband an den Ständen vorbeigeschoben, in Ruhe Fotos machen oder die angebotenen Speisen und Gerichte näher betrachten? Nahezu unmöglich, außer man möchte als Wellenbrecher agieren und die Menschenmasse aufhalten.

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Am Ende des Markts angekommen drehte ich um und lief auf der anderen Seite noch einmal zurück. Unterwegs schnappte ich mir einen kleinen Snack.

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German pork feet an einem Schwarz-Rot-Gelben Stand.

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Der "kleine Snack" entpuppte sich als sättigende Mahlzeit und so verließ ich den Markt wieder, nachdem ich wieder am Ausgangspunkt meines Besuchs angekommen war. Den Weg zurück zum Hotel lief ich.

Unterwegs machte ich noch ein paar Fotos von Taipeh bei Nacht.

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Den Abend im Hotelzimmer verbrachte ich mit dem Tolino und dem VFT. Gegen 22 Uhr knipste ich das Licht aus, stellte den Wecker auf 9 Uhr und legte mich schlafen. Die Nacht war gut, ich wurde nur einmal gegen 2 Uhr wach, konnte aber sofort wieder einschlafen.
 

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Am nächsten Morgen erstand ich ein schnelles Frühstück im FamilyMart gegenüber: ein Pork Floss Onigiri with Sichuan Pepper Sauce sowie eine Sojamilch.

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Das Frühstück verzehrte ich auf dem Weg zur Central Station, wo ich ein Ticket (49 TWD) nach Ruifang erstand und den Zug 170 um 10 Uhr nach Hualien nahm.

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Da der Zug voll war, musste ich die 50-minütige Fahrt leider stehen. Auf dem kleinen Bahnhof angekommen, entlud sich der Zug und es wurde schlagartig sehr voll auf dem Bahnsteig.

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In der Stadt selbst hatte ich nichts vor, sie diente ausschließlich als Transferstation zu meinem eigentlichen Ziel. Um dorthin zu gelangen, nahm ich den Bus 1062, welcher wenige hundert Meter entfernt vom Bahnhof hielt.

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Dank der EasyCard musste ich mir keine Gedanken oder Sorgen um ein falsch gelöstes Ticket machen: Einsteigen, Vorhalten, den Piep abwarten, die gewünschte Strecke zurücklegen und vor dem Aussteigen noch einmal vorhalten, den Piep abwarten, glücklich sein. Es. Kann. So. Einfach. Sein.

Auch der Bus war prall gefüllt, ein paar Sitze waren auch für Alte, Kranke oder Schwangere reserviert - vermutlich war dieser Herr einfach nur schwanger...

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Nach ~15 Minuten hatte der Bus dann auch Jiufen erreicht, eine kleine und ehemalige Goldgräberstadt in den Bergen, die sich 1989 durch den Film Die Stadt der Traurigkeit zu einem Touri-Hotspot entwickelte.

Blick von der Bushaltestelle ins Tal bzw. aufs Meer.

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Und zur anderen Seite.

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Wie man sieht: Menschenmassen. Rechts neben dem 7-eleven beginnt die Jiufen Old Street, die bei GMaps mit 4,2* bewertet wird (bei >90.000 Bewertungen). Das war natürlich auch der Grund, warum ich nach Jiufen gekommen war - nahezu alle Reiseblogs zu Taiwan / Taipeh erwähnen und empfehlen diesen Ausflug.

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Es war voll. Zu voll. Es war noch schlimmer als auf dem Nachtmarkt am Abend zuvor. Ein Ausscheren war nicht möglich, zumindest am Anfang der Gasse. Später entspannte sich die Situation dann glücklicherweise und ich konnte einen ersten Snack erstehen und Fotos machen.

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Auf etwa der Hälfte der Strecke gibt es noch einen kurzen Abschnitt der unter freiem Himmel liegt.

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Um aus dem Gewusel und zur Ruhe zu kommen, entschied ich mich für eine Pause in einem privat geführten Home&Stay, welches zugleich auch als Teehaus dient und mit einer tollen Aussicht aufbieten konnte.

Golden tawny daylily oolong tea (180 TWD) sowie eine Portion Edamame (60 TWD).

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Nach dieser kurzen Erholung ging es wieder rein ins Getümmel und ich nahm den einen oder anderen Snack zu mir, z.B. Tintenfischbällchen.

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Zurück am 7-eleven bog ich rechts ab und lief den Berg etwas hinauf. Nach zwei Kurven kam das nächste Ziel auch in den Sucher der Kamera: Mount Keelung

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Hinweisschilder und Treppen weisen den Weg.

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Während der Trail am Anfang noch von Bäumen umgeben und damit sehr dunkel ist, lichtet sich der Weg im späteren Teil.

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Taipei 101 am Horizont.

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Unterwegs gab es immer mal wieder Schmetterlinge oder auch wieselflinke Eidechsen zu entdecken.

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Mit jedem Schritt kommt der Peak näher.

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Ziel erreicht: 588m über N.N.

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Taipeh mit dem 250mm Objektiv.

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Oben wehte ein leichter Wind, angenehm nach dieser kurzen Anstrengung. Ich schnappte mir meinen Tolino und setzte mich in den Schatten um etwas auszuruhen und zu lesen. Leider ärgerten mich mehrere Bienen, wollten einfach nicht von mir ablassen, und so brach ich die Pause nach nur wenigen Minuten ab und machte mich auf den Weg zurück in die Stadt.

Unten angekommen steuerte ich als erstes den FamilyMart an und besorgte mir eine schnelle Mahlzeit sowie ein süßes Milchtee-Getränk.

Surf & Turf Rice Gratin with Double Cheese (89 TWD)

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Nach dieser Stärkung schlenderte ich noch etwas durch die vollen Gassen, nahm kurze Zeit später aber einen der regelmäßig nach Taipeh verkehrenden Busse; in diesem Fall war es die Nummer 965, die mich bis zur Central Station brachte. Glücklicherweise erhaschte ich den letzten Sitzplatz, ansonsten hätte ich nicht mitfahren dürfen (keine Stehpassagiere auf längeren Strecken).
 

Biohazard

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Zurück in Ximen.

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Ich ging kurz aufs Zimmer, ruhte mich etwas aus und machte mich frisch, bevor es mit der roten Linie zum Taipei 101 ging.

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Der Ticketkauf zog sich etwas und als ich um 17 Uhr an der Reihe war, konnte ich nur noch Tickets für 19/19:30 Uhr kaufen. Der Eintritt selbst ist relativ teuer, 600 TWD bzw. ~18 EUR.

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Um die Zeit etwas zu überbrücken, entschied ich mich für einen Tee bei TWG.

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Der Imperial Oolong war lecker, kam inkl. Service aber auch auf stolze 308 TWD - was den Eintrittspreis zum Taipei 101 wieder etwas relativierte...

Zeitig machte ich mich auf und stellte mich erneut in eine Schlange - dieses Mal die für den Fahrstuhl. Der Metallscanner war nicht bemannt und so ging es nach einiger Wartezeit und mit ordentlicher Geschwindigkeit (bis zu 1.010 Meter/Minute) hoch bis auf 381 Meter. Mittlerweile war es draußen dunkel, was das Fotografieren durch die spiegelnden Fenster erschwerte. Eine tolle Aussicht auf die Stadt inkl. Blick auf das 660t Gewicht gab es dennoch.

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Bei dem Gewicht, welches für Stabilität bei Erdbeben und starkem Wind sorgt, liefen verschiedene Videos auf mehreren Fernsehern. In einem der Videos wurde erklärt, welche Funktion die Kugel hat und in einem anderen wurde die Kugel bei einem Erdbeben gezeigt. Schautafeln verglichen Gebäude mit verbauten TMD ("tuned mass damper") und das Prinzip wurde physikalisch erklärt. Definitiv ein imposantes Bauwerk und unbedingt einen Besuch wert!

Ich verweilte noch einige Zeit auf den beiden Besucherebenen, bis mich mein Hunger nach unten zwang. Natürlich musste ich mich auch für die zweite Fahrt mit dem Fahrstuhl in eine Warteschlange einreihen, aber länger als 10 Minuten musste ich nicht warten.

Nachdem ich das Gebäude verlassen hatte, schaltete ich meine Navi ein und lief los. Nach einiger Zeit blickte ich zurück auf Taipei 101 und schoss ein etwas länger belichtetes Foto aus der freien Hand - daher auch die kleine Unschärfe.

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Nach ca. 1km angenehmen Fußmarsches stand ich vor einer Fried Chicken Master-Filiale. Über diese Fast Food Kette hatte ich bei YouTube einiges gesehen und nutzte die Gelegenheit beim Schopfe. Aufgrund der vorangeschrittenen Uhrzeit und der nahenden Geschäftsschließung um 21 Uhr, war in dem kleinen Imbiss nicht viel los und ich konnte meine Bestellung direkt aufgeben.

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Nach wenigen Minuten Wartezeit wurde meine kleine Bestellung an den Tisch gebracht: Fried Boneless Chicken Thigh (79 TWD) und eine kleine Portition Crispy French Fries (39 TWD).

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Mir wurde noch versucht ein Menü zu verkaufen, aber auf den dort enthaltenden und aufputschenden English Black Tea konnte ich gut verzichten... Das Hähnchen kam frisch aus der Fritteuse und war dementsprechend heiß - ich verbrannte mir beim Essen mehrmals den Gaumen und musste jeden Bissen im Mund abkühlen lassen. Ketchup gab es übrigens kostenlos und so viele Tütchen man haben wollte - was kosten die Ketchuptütchen mittlerweile bei uns? 50ct oder vielleicht schon einen Euro?

Während ich das heiße Hähnchen aß, suchte ich schon einmal per GMaps nach einer Möglichkeit zurück zum Hotel zu kommen. Die nahe Bushaltestation bot eine passende Linie und eine abendliche Fahrt durch die Stadt ist eigentlich nie verkehrt. Leider ließ mich der Bus im Stich und kam einfach nicht. Nach einiger Wartezeit entschloss ich mich den Weg zurück zum Taipei 101 zu gehen und von dort mit der roten MRT Linie zurück zur Main Station zu fahren. Im Hotel angekommen, duschte ich und legte mich müde ins Bett.

Die Nacht war, wie auch schon die davor, gut und erholsam. Es war Sonntag und ich wollte so richtig taiwanisch Frühstücken gehen - auf mehrere Stunden Schlange stehen hatte ich jedoch keine Lust und entschied mich daher gegen Fu Hang Soy Milk.

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Die Alternative hieß Yong He Soy Milk King. Um das Frühstücksrestaurant zu erreichen, nutzte ich wieder die rote MRT und fuhr bis zur Haltestelle Daan. Nach wenigen Minuten zu Fuß konnte ich den Laden schon aus der Ferne identifizieren - Hauptsächlich durch die vielen Wartenden.

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Es ging aber schnell vorwärts und als nur noch wenige Personen vor mir waren, wurde ich als Ausländer erkannt und man eilte schnell zu mir, um mir eine bebilderte Speisekarte in die Hand zu drücken. Auf einem kleinen Papierzettelchen konnte ich dann meine Wünsche ankreuzen.

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Es gab auch einen Blick in die offene Küche.

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Während ich da so stand und den Angestellten bei der Produktion der verschiedenen Speisen zugucke, kam ich ins Grübeln und war mir meiner Bestellung nicht ganz sicher. Hatte ich zu wenig bestellt? Ich konnte die Mengen nicht abschätzen und wollte nicht zu viel bestellen - also beließ ich es bei den Kreuzen und nahm wenige Zeit meine Bestellung entgegen. Um nicht noch mehr Zeit aufwenden zu müssen, entschied ich mich gegen einen Sitzplatz und wählte "to go".

In einem nahen Park setzte ich mich auf eine Parkbank und frühstückte.

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Die kalte Sojamilch war lecker schaumig aufgeschlagen und erfrischte bei den warmen Temperaturen. Die Youtiao waren noch heiß, fettig und lecker. Aus mehreren Videos wusste ich, dass die Sticks in die Sojamilch getunkt und dann gegessen werden. Nach wenigen Bissen waren die oil sticks, wie der Snack übersetzt heißt, aufgegessen und ich sehnte mich nach mehr. Allerdings hatte ich keine Lust auf ein erneutes Anstellen und so beließ ich es bei der aktuellen Situation. Der kleine Park bot außer einem Spielplatz und mehreren Parkbänken nicht viel, weswegen ich direkt nach dem Frühstück aufsprung und weiterzog.
 

Biohazard

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Unterwegs entdeckte ich einen typisch deutschen Postkasten.

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Und Spongebob war auch in der Nachbarschaft... :D

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Obwohl oder gerade weil Sonntag war, waren viele Schüler in Schuluniform im Park und saßen in Gruppen im Schatten.

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Ich selbst suchte mir ebenfalls einen Schattenplatz, zog die Schuhe aus und las in meinem Buch.

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Es verging einige Zeit, bis ich auf der harten Bank nicht mehr richtig sitzen konnte und zum Mittagessen aufbrach. Im Park selbst war viel los - Familien picknickten, andere machten Sport oder schlenderten in kleinen Grüppchen durch den grünen und schattigen Park. Zum Fuhong Beef Noodles Restaurant ging es mit der Metro. Ich bekam einen einzelnen Sitzplatz an einem der vollen Tische zugewiesen und konnte meine Bestellung direkt aufgeben.

Beef Noodle Soup in Medium für 110 TWD.

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Die Nudeln haben mir nicht so gut geschmeckt wie bei Liu Shandong, dafür waren die Brühe und das Fleisch geschmackvoller und kräftiger im Geschmack. Im Gastraum war es sehr warm und stickig, die Ventilatoren haben die schwüle Luft nur verteilt und nicht wirklich gekühlt. Neben mir am Tisch saßen zwei Taiwaner, die sich unterschiedliche Zutaten in die Suppe mixten, was ich ihnen nachtat und so meine Suppe individualisierte. Als die beiden ihre Suppen aufgegessen hatten, wurde mir noch ein Jasmin Honey Tea angeboten - da konnte ich natürlich nicht Nein sagen.

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Später fand ich heraus, dass die kleinen Päckchen im vorderen Teil des Geschäfts kostenfrei für alle Gäste angeboten wurden.

Da meine Rechnung bereits bezahlt war konnte ich einfach aufstehen und den Backofen verlassen. Und als ich so auf der anderen Straßenseite stand und mir noch einmal die Reihe an Häusern und Restaurants anschaute, stellte ich fest, dass ich ziemlich sicher im falschen Restaurant war. Ich war vermutlich im Jian Hao Beef Noodle, welches mit nur 3,2 Sternen und 60 Bewertungen sehr schlecht bewertet ist (das Fuhong hat im Vergleich 4,2 Sterne bei >17.000 Bewertungen). Bei meiner weiteren Recherche stellte sich dann aber heraus, dass beide Restaurants zur gleichen Familie gehören und scheinbar auch aus den gleichen Töpfen bedient werden. Aber so ganz sicher, wo ich jetzt wirklich war, bin ich mir immer noch nicht... :D Aber egal, es hat geschmeckt!!

Ich programmierte das Navi auf das nächste Ziel und ging los. Unterwegs kam ich an einem taiwanischen Manneken Pis vorbei.

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Die große Kreuzung an der Taipei Main Station mitsamt des 101 im Hintergrund.

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Fast wäre ich an meinem Ziel vorbeigelaufen, so wirklich groß ist es nämlich nicht: The Flash Point of the February 28 Incident

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Am 28. Februar 1947 - mittlerweile ein staatlicher Feiertag - brach in Taiwan ein Aufstand aus, in dessen Folge zwischen 10.000 und 30.000 Zivilisten ums Leben kamen. Vorausgegangen war ein Streit zwischen Beamten und einer Schwarzmarkt-Zigarettenhändlerin, welcher eine öffentliche Unruhe auslöste.

Mehr als das Schild gab es hier nicht zu besichtigen und so setzte ich meinen Weg fort.

Random Straßenszene

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Mehr zum 228-Massaker gab es im Taiwan New Cultural Movement Memorial Museum zu sehen und lesen. Der Eintritt war kostenfrei, einen Audioguide konnte man sich ebenfalls kostenlos herunterladen (für das private Smartphone).

Das Treppenhaus des ehemaligen Polizeigebäudes.

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Das Erdgeschoss. Lustig fand ich, dass die Pissoirs direkt vom Flur aus eingesehen werden konnte und nur durch zwei halbe Vorhänge abgeschirmt waren...

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Der ehemalige Zellentrakt.

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Durch das Loch konnten die Häftlinge die Toilettenspülung betätigen, die außerhalb der Zelle lag.

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Der Arbeitsplatz des Aufsehers.

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Im Raum neben an: eine sehr boshafte Foltermethode.

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Blick vom Museumseingang in den Flur.

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Insgesamt ein schönes und kurzweiliges Museum, welches einiges zur Geschichte ("Light and Shadow of the Golden Era") von Taiwan erzählt. Im Obergeschoss war noch eine Sonderausstellung ("The Public Order and Police Act Incident: Lion-Hunting and Lion-Roaring"), welches die Verhaftung und den späteren Prozess um die Angehörigen der League for the Establishment of a Taiwanese Parliament im Jahr 1923 ff. darstellt.

Nach dieser kleinen taiwanesischen Geschichtsstunde ging es für eine kurze Pause ins Hotel zurück. Für die Rückfahrt entschied ich mich für den Bus - und wurde erneut enttäuscht, denn es kam einfach kein Bus. Also ging ich zur nächsten Metro und fuhr ein paar Haltestellen.

In der Metro schoss ich noch ein Foto von Miet-Regenschirmen.

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Zurück am Hotel, löste ich die beim Check-In erhaltenen Voucher in dem italienischen Restaurant Tutto Fresco im Erdgeschoss ein und las nebenbei in meinem Buch.

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Biohazard

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Sehr cool, besonders gespannt bin ich auf das Inselhopping. :cool:
Soooo viel Inselhopping darfst du aber nicht erwarten - bitte aber nicht aufhören weiterzulesen :D
Da lese ich gerne mit...steht noch auf der Bucketlist.
Taiwan stand auch ewig auf meiner Bucketlist - aufgrund des andauernden Säbelrasselns und der militärischen Provokationen des Nachbarn, habe ich den Besuch dann priorisiert und vorgezogen. Ich hoffe das beste das Land und die Bewohner! 🤞
 

Biohazard

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Das Buckskin Hefeweizen war süffig und lecker, ich hatte allerdings nur zwei Voucher und der Abend war noch nicht angebrochen - von daher beließ ich es bei diesen zwei. ;) Anschließend stattete ich dem Zimmer noch einen kurzen Besuch ab, checkte nebenbei für den morgen anstehenden Flug ein und fuhr dann mit der Metro zum Abendessen.

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An der Songshan Station angekommen machte ich als erstes ein Foto vom Songshan Ciyou Temple.

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Und wer schon einmal in Taipeh war, kennt dann vermutlich auch einen der größten und bekanntesten Nachtmärkte der Stadt: Raohe Street Night Market

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Direkt hinter dem Eingang war mein erstes Objekt der Begierde, die Bib Gourmand gekrönten Fuzhou Black Pepper Buns für 50 oder 60 TWD. Natürlich musste ich mich in eine Schlange stellen, aber es ging sehr schnell vorwärts.

Bei der Zubereitung.

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Anbissbild.

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Sehr heiß aber auch sehr lecker. Zur Zubereitung: Der Teig wird kreisförmig und sehr dünn ausgerollt, dann kommt ein Löffel gewürztes Schweinegehacktes in die Mitte, dazu noch frische Frühlingszwiebeln und dann wird alles verschlossen und zu einem Ball geformt. Zum Kochen wird dieser "Klumpen" in einen Ofen an die Seite geklebt und später mit einem Haken wieder herausgefischt.

Das war schon einmal ein guter Start. Ich stromerte weiter über den Markt und entschied mich für einen frittierten Tintenfisch.

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Und später noch für ein Okonomiyaki mit Mais.

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Preislich lagen der Tintenfisch und der japanische "Pfannkuchen" zwischen 80 und 100 TWD; geschmacklich war beides okay. Nichts weswegen ich den Nachtmarkt noch einmal besuchen würde, für die Pepper Buns hingegen schon. :) Insgesamt war mir der Markt aber zu voll und aufgrund des gewählten Aufbaus (zwei Spuren, wobei jede Spur links und rechts von Ständen eingegrenzt wurde) schlecht zu begehen.

Nachdem ich den Markt einmal abgeschritten und meinen Hunger gestillt hatte, ging es wieder zurück ins Hotel, wo ich meinen Koffer vorpackte, im Buch las und anschließend ins Reich der Träume entschwand.

Der Wecker riss mich aus den Träumen, denn ich hatte erneut sehr gut und tief geschlafen. Schnell packte ich die letzten Sachen in den Koffer, vergewisserte mich dass ich nichts im Zimmer vergessen hatte und verließ eben dieses anschließend. Der Check-Out verlief schnell und unkompliziert.

An der Bushaltestelle um die Ecke wartete ich auf den Bus, der mich zum Taipei Songshan Airport (TSA) bringen sollte.

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Der Bus der Linie 605 kam bereits mit einigen Minuten Verspätung an und sammelte ob des dichten Berufsverkehrs weitere Verspätungen an. Da ich aber genügend Puffer eingeplant hatte, machte ich mir keine Sorgen oder Stress. Als der Bus dann jedoch rechts abbog, obwohl er laut GMaps weiter gerade aus fahren sollte, kamen mir jedoch Zweifel den richtigen Bus genommen zu haben. An der ersten Haltestelle hinter der Kreuzung stieg ich aus, ging zurück zur Kreuzung und fuhr die letzten zwei oder drei Stationen bis zum Flughafen mit einer anderen Linie. Ob Bus 605 noch einmal abgebogen und damit wieder auf dem Weg zum TSA gewesen wäre, keine Ahnung.

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Den Check-In bei Mandarin Airlines, einem Sprössling von China Airlines, brachte ich schnell hinter mich.

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Das Gepäck konnte ich jedoch nicht beim CI abgeben, sondern musste rüber zu einem separaten Gepäckschalter. Dort wurde mein Koffer gewogen und 3kg Übergewicht festgestellt (10kg Freigepäck auf Domestic Strecken sind inkludiert). Für das Mehrgewicht musste ich zahlen; mein Boardingticket wurde einbehalten, man drückte mir einen Zettel in die Hand und schickte mich zurück zum Check-In.

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Dort bezahlte ich 54 TWD (~1,60 EUR!!) und bekam dieses bescheinigt.

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Mit dieser Bescheinigung ging es dann wieder zurück zum Gepäckschalter, wo sich zwischenzeitlich eine größere Schlange (~20 Personen) gebildet hatte. Also stellte ich mich an, bis mich einer der Mitarbeiter in der Schlange sah, hinter seinem Tresen hervorkam und mir gegen Vorzeigen meiner Bezahlbescheinigung das Ticket wieder aushändigte.

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Der Vorgang hatte etwas vom Passierschein A38 - der eine oder andere mag sich ggf. noch an die Szene in dem Klassiker von 1975 erinnern.

Da ich bislang noch kein Frühstück hatte, stattete ich dem 7-eleven des Flughafens einen kurzen Besuch ab.

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Anschließend ging es zur Security, die sehr entspannt und effektiv arbeitete. Gefüllte Wasserflaschen waren kein Problem, Gürtel durfte in der Hose bleiben, nur Elektronik wurde separat geprüft. An den Gates gab es jede Menge Sitzmöglichkeiten, dazu noch saubere Toiletten, kostenloses Trinkwasser (hot, warm, cold) sowie Getränkeautomaten, die das 0,5 Wasser für 20 TWD feilboten. Da können / sollten / müssen sich deutsche bzw. europäische Flughafen eine Scheibe abschneiden!!

Das Boarding der B738 (B-18651) erfolgte per Finger, vorab gab es noch einen Abgleich des Tickets mit einem Ausweisdokument. An meinem Sitzplatz angekommen studierte ich erst einmal die Anleitung zum IFE, entschied mich aber aufgrund der kurzen Flugzeug und des mitgebrachten (digitalen) Buches gegen die Nutzung.

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Das Boarding der vollen 737 dauerte nur 20 Minuten. Pünktlich auf die Minute kam der Pushback und nach kurzer Rollzeit ging es via Runway 10 gen Osten in die Luft.

Blick nach Norden.

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Nachdem die Anschnallzeichen erloschen, begann der Service.

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Die 50 Minuten vergingen wortwörtlich wie im Flug. Anfangs gab es noch Land unter uns, später dann nur noch Wasser. Wir kamen trotz des pünktlichen Pushbacks mit 10 Minuten Verspätung am Kinmen Airport an. Das Deboarding erfolgte erneut per Finger und verlief ebenso effizient wie das vorangegangene Boarding. Auf meinen Koffer musste ich leider etwas warten, weswegen ich den nur einmal stündlich verkehrenden Expressbus BL1 um 3 Minuten verpasste. Dafür kam zeitnah die Linie 3 vorgefahren, die mich in 20 Minuten zum Stadtzentrum von Jincheng fuhr.

Von dort hatte ich es nur wenige hundert Meter bis zu meiner Unterkunft.

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Die Unterkunft Xinqin B&B - City Area hatte ich über Agoda gebucht und wird von privater Hand geführt. Anfangs war ich mir unsicher ob ich richtig war, aber die Adresse stimmte und auch die Fotos passten. Also schrieb ich meinem Host per Agoda und erhielt nach wenigen Sekunden eine Antwort in Form einer vierstelligen PIN, womit ich mir Zugang in den Innenhof verschaffen konnte.

Kaum war ich eingetreten, standen weitere Gäste sowie eine Reinigungskraft vor mir und erklärten mir in brüchigem Englisch, wie das hier so läuft und funktioniert. Da die kleine Gruppe aus vier Personen gerade dabei war abzureisen, hatte ich freie Zimmerwahl. Die Zimmer waren jedoch noch nicht gereinigt, aber ich konnte meinen schweren Koffer deponieren und mit dem Sightseeing starten.
 

Nitus

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Am Gate angekommen wurde noch die Bordkarte gewechselt. Warum, keine Ahnung, war aber letztes Jahr auch schon so.

Das war auch in CDG vor ziemlich genau 10 Jahren so. Meine in DUS am LH-Check-in erhaltene Bordkarte für CDG-TPE wurde beim Boarding in CDG auch durch eine bereitliegende neue Bordkarte mit gleichem Sitzplatz getauscht. Hatte mich auch verwundert, tat aber nicht weh.

An der Rezeption konnte ich zwar einchecken, ins Zimmer durfte / konnte ich jedoch erst ab 15 Uhr zur üblichen Check-In-Zeit.

Und auch das war (nicht nur) vor 10 Jahren genauso, was mich ziemlich genervt hatte. Übermüdet in TPE gelandet hätte ich mich schon gefreut, wenn man sein Hotelzimmer ein paar Stunden früher hätte beziehen können, aber da scheint man in Taiwan sehr strikt zu sein.

Du weckst mit Deinem Bericht und den Fotos ganz viele Erinnerungen an meine drei bisherigen Aufenthalte auf / in Taiwan, die mir nicht nur aufgrund der unglaublichen Gastfreundschaft und des super leckeren Essens sehr gut in Erinnerung geblieben sind. Ein wenig Sehnsucht keimt gerade auf.

Ich bin sehr gespannt, wie es in Deinem Bericht weitergeht. Danke Dir dafür!
 

Biohazard

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29.10.2016
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Als erstes steuerte ich ein vorab herausgesuchtes Restaurant an. Das 98快炒 hatte ich bei Recherchen gefunden (ich glaube irgendein Blog hat darüber geschrieben) und die GMaps Bewertungen passten (aktuell 4,5 bei >800 Bewertungen).

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Mir wurde ein Tisch zugeteilt und die Speisekarte vorgelegt.

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Öhm... Zum Glück hatte ich eine Translator-App (Naver Papago) auf dem Smartphone und konnte damit Live und in Farbe übersetzen. Die Kommunikation gestaltete sich dennoch als schwierig, da ich wissen wollte, ob es zu dem Gericht auch Reis o.ä. gab. Also nutzte ich die App, formulierte meine Frage ("Gibt es Reis zu dem Gericht?") und zeigte dies dem älteren Mann. Er antwortete auf Mandarin, was ich nur mit Schulterzucken beantwortete... Dann formulierte ich meine Frage um ("Reis? Nudeln?") und versuchte es erneut. Aber auch beim zweiten Versuch kam nur eine Antwort auf Mandarin und damit beließ ich es dann auch. Mir wurde Wasser gereicht und kurze Zeit später kam dann auch das scharf gewürzte und mit Knoblauch abgeschmeckte Schweinefleisch. Etwas eintönig, aber naja. Kurz nachdem ich begonnen hatte zu essen, stand der ältere Mann wieder neben mir und stellte einen zweiten Teller auf den Tisch; Nudeln mit Shrimps und Schwein, lecker pfeffrig gewürzt.

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Während ich am Essen war, kamen mir Zweifel ob der Bestellung bzw. Kommunikation. Hatte ich meine Frage falsch gestellt bzw. arbeitete die App nicht richtig? Entsprach mein Wunsch, eine separate Portion Reis zu bekommen vielleicht nicht den lokalen Gepflogenheiten? Oder würde ich gleich noch ein weiteres Gericht (Reis mit irgendwas) erhalten?

Die zwei Portionen forderten irgendwann ihren Tribut und ich musste leider halbvolle Teller zurücklassen. Ich beglich die Rechnung (280 TWD), von einem Nachbartisch, an welchem auch der ältere Herr saß, wurde mir noch ein Wasserglas Schnaps angeboten, welchen ich aufgrund der Uhrzeit dankend ablehnte.

Mein nächstes Ziel lag ca. 10 Fußminuten entfernt. Aufgrund der hohen Temperaturen huschte ich von Schatten zu Schatten und versuchte die Sonne zu meiden so gut es nur ging.

Das Xiong Shi Bao (Lion Fortress) mit Blick auf die Kinmen Bridge, die die Greater Kinmen Island mit Lieyu Island verbindet. Im Hintergrund sieht man noch die Wolkenkratzer von Xiamen auf Festlandchina.

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Falls sich jetzt wer wundert, hier ein paar Infos zun Landkreis Island: Die Inselgruppe Kinmen liegt ca. 2km vor der Küste der festlandchinesischen Provinz Fujian und war aufgrund der Lage lange Zeit Sperrgebiet. Das Kriegsrecht wurde erst im November 1992, und damit fünf Jahre später als auf der Insel Taiwan, aufgehoben. Mittlerweile ist die Insel wieder touristisch zugänglich und wird täglich mit drei dutzend Flügen von 5 unterschiedlichen Flughäfen angeflogen.

Das Lion Fortress bot nahezu nichts und ist mittlerweile ein Treffpunkt für alte Leute (Kinmen County Elderly Rights Promotion Association). Es gibt keine Schautafeln, nur zwei alte Flugabwehrkanonen und zwei ehemalige Bunker, die aber auch nicht betreten werden konnten. Insgesamt kein lohnenswertes Ziel. Nach nur wenigen Minuten vor Ort entschied ich weiterzuziehen.

Im angrenzenden Kinmen Seaside Recreation Park entdeckte ich einen Punker-Vogel.

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Ich setzte mich auf eine Bank im Schatten, las etwas im Buch, träumte aber auch vor mich hin - das Suppenkoma war mittlerweile angekommen. Nach dieser kleinen Mittagspause ging ich zurück in die Stadt.

Ein Boss-Huhn als Firmenlogo. 🐔

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Inzwischen war es 15 Uhr durch und damit der Zugang auf mein Zimmer freigegeben. Zurück an der Unterkunft beäugte ich zuerst einmal das Zimmer.

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Etwas dunkel und einfach eingerichtet, aber picobello sauber.

Der Innenhof.

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Rechts befinden sich zwei weitere Zimmer, links ist ein Aufenthaltsraum samt Kühlschrank. Ich machte mich nur kurz frisch, brachte den Koffer ins Zimmer und lief dann zum Busbahnhof. Im oberen Stockwerk befindet sich der Jincheng Civil Defense Tunnel, welchen ich mir angucken wollte.

Die Treppe nach oben.

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Der Eintritt ist kostenfrei und neben der Geschichte der Tunnel, wird auch etwas zu den zivilen Verteidigungskräften erzählt, die neben dem Militär für die Verteidigung der Insel verantwortlich waren.

Die spätere Führung führte uns durch den blauen und grünen Tunnel.

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Eine Übersicht der weiteren Tunnel.

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Die Combat Villages mit einem zumindest für mich fragwürdigen Gruß...

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Eindeutig als Tourist zu erkennen, zog ich schnell die Aufmerksamkeit der zwei Angestellten auf mich. Mit Zeichensprache und Übersetzer-App konnte ich jedoch relativ schnell mein Anliegen (eine Besichtigung der Tunnel) erkenntlich machen. Bevor es jedoch losging, folgte noch ein Video. Mittlerweile waren weitere Besucher hinzugekommen, freie Sitzplätze gab es jedoch genug. Da das Video ausschließlich auf Mandarin war, verstand ich natürlich überhaupt nichts. Von meinem Sitznachbarn wurde ich in perfektem Englisch gefragt, ob ich irgendwas verstehen würde, was ich verneinte - und von da an hatte ich einen persönlichen Übersetzer. Später kam heraus, dass er in Los Angeles wohnt und zum Familienbesuch auf Kinmen ist. An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an den netten Unbekannten!

Nachdem das Video vorbei war, kam eine der beiden Angestellten zu uns rüber und los ging der ca. 15-minütige Marsch durch die Tunnel.

Unterwegs gab es immer wieder Wege nach oben, teilweise in wichtige Gebäude wie z.B. der Bank.

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Einzelne Abteilungen der Untergrundanlage waren gesperrt.

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Zwischendurch wurde immer wieder etwas zur Historie und der Nutzung der Tunnel erklärt, was mir anschließend ins Englische übersetzt wurde.

Nach etwas über einem Kilometer kamen wir wieder an der frischen Luft an.

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Die Tür schloss sich hinter uns, für den Weg zurück in die Stadt ist jeder selbst verantwortlich. Mein Übersetzer erkundigte sich noch wie ich auf der Insel unterwegs sei (zu Fuß und mit ÖPNV natürlich), was ihn ziemlich erstaunte. Er selbst hatte sich in einen Touri-Bus eingekauft, die den ganzen Tag über bestimmte Routen abfahren und man nach eigenem Gusto zu- bzw. absteigen kann (Hop-on/Hop-off). Wir unterhielten uns noch kurz, dann trennten sich unsere Wege und ich lief zurück ins Stadtzentrum.

Unterwegs machte ich noch ein paar Fotos.

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Im Hotelzimmer ruhte ich mich kurz aus, bevor ich zum letzten Sightseeing des Tages aufbrach. Das Troops Headquarters-Museum lag nur einen Steinwurf entfernt. Auch hier wieder: kostenfreier Eintritt.

Das Museum besteht aus mehreren Gebäuden, die teilweise auch unterkellert sind. Jeder Raum zeigt und erklärt einen Bereich des damaligen Lebens der Soldaten, der eingesetzten Waffen, Gesetze und dazugehöriger Strafen.

Das Hauptgebäude bei Nacht.

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Mir hat das Museum gut gefallen. Es gab einiges zu lesen, die Ausstellung war modern und nicht überladen. Einige Schilder waren jedoch ausschließlich auf Mandarin, aber das ist häufiger vorgekommen und kein Alleinstellungsmerkmal dieses Museums.

Nach diesem kulturellen Ausflug durchstreifte ich noch die nähere Nachbarschaft. Hie und da wurden kleine Marktbuden aufgebaut und Waren feilgeboten.

Die Kinmen Mofan Street, gesäumt von Läden, kleinen Cafes und Restaurants.

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Aufgrund des üppigen Mittagessens, ließ ich das Abendessen ausfallen und begnügte mich mit einem Feierabendbier im Hotelzimmer. Das Bett war bretthart, aber es war super ruhig und ich schlief sehr gut.

Am nächsten Tag holte ich mir ein schnelles Frühstück aus dem nahen 7-eleven, aß dieses im Aufenthaltsraum meiner Unterkunft und nahm anschließend die Buslinie 6 zu dem Zhaishan Tunnel im Süden der Insel.

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Die Fahrt dauerte ca. 20 Minuten, als einziger stieg ich bei den Tunneln aus und wurde von alten Panzern in Empfang genommen.

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Der Eingang auf das Gelände.

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Übersichtskarte.

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Die Tunnel wurden zwischen 1961 und 1966 in den Granit gehauen und dienten als Versteck für Marineboote, die einen etwaigen Angriff Chinas abwehren sollten.

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1986 wurde die Anlage stillgelegt und 1998 für die touristische Nutzung wiedereröffnet. Die Wasserwege sind zusammen knapp 360m lang. Einmal jährlich findet in den Tunneln das Kinmen Tunnel Music Festival statt, was aufgrund der Akustik bestimmt faszinierend ist.
 

Biohazard

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29.10.2016
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Und auch das war (nicht nur) vor 10 Jahren genauso, was mich ziemlich genervt hatte. Übermüdet in TPE gelandet hätte ich mich schon gefreut, wenn man sein Hotelzimmer ein paar Stunden früher hätte beziehen können, aber da scheint man in Taiwan sehr strikt zu sein.
Ja, das hat mich wirklich geärgert. Aber ist natürlich verständlich, denn die Zimmer müssen ja auch gereinigt werden und wenn der letzte Gast erst um 12 Uhr aus dem Zimmer fällt, kann man den nächsten Gast nicht um 12:05 Uhr aufs Zimmer schicken - auch wenn der Gast einen >12h Nachtflug hinter sich hat. :cry:
Ich bin sehr gespannt, wie es in Deinem Bericht weitergeht. Danke Dir dafür!
Lieben Dank! ☺️
 

Nitus

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Ja, das hat mich wirklich geärgert. Aber ist natürlich verständlich, denn die Zimmer müssen ja auch gereinigt werden und wenn der letzte Gast erst um 12 Uhr aus dem Zimmer fällt, kann man den nächsten Gast nicht um 12:05 Uhr aufs Zimmer schicken - auch wenn der Gast einen >12h Nachtflug hinter sich hat. :cry:

Die wenigsten Hotels dürften komplett ausgebucht sein und nicht immer checken alle Gäste um 12 Uhr aus und braucht das Housekeeping drei Stunden, um alle Zimmer um Punkt 15 Uhr bereitzustellen. Ich hatte schon den Eindruck, dass man hier eher eine Regel forcierte, als die tatsächlichen Verfügbarkeiten freier gereinigter Zimmer zu prüfen.

Die Steigerung war da jedoch ein Hotel einer günstigen japanischen Kette im südkoreanischen Busan, wo man sogar erwartet hatte, dass alle Gäste das Haus zwischen 11 und 15 Uhr verlassen, damit die Zimmerreinigung ungestört erfolgen kann. Dass ich zwischendurch auf das Zimmer wollte, um Einkäufe abzustellen, war nicht vorgesehen und sorgte für Irritationen.

Ostasien kann schon speziell sein, wenngleich ich es liebe.

Kinmen stand schon länger auf meiner Bucket List, ist da etwas in Vergessenheit geraten, und wird gerade wieder höher priorisiert.
 
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Reaktionen: Biohazard

Biohazard

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29.10.2016
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Draußen wurden noch ein paar ehemalige Marineboote ausgestellt.

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Es gibt auch einen oberirdischen Weg ans Meer; dieser endet da, wo die Tunnelöffnungen in den Fels gehauen sind.

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Nach knapp 2 Stunden hatte ich mich sattgesehen und nahm die 6 zurück in die Stadt.

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Im 7-eleven kaufte ich mir einen schnellen Snack zum Mittag und entdeckte dabei auch einen deutschen Schnaps aus Berlin.

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Nach der kleinen Stärkung (Ramen, nicht der Wurzelpeter ;)) ging es mit der 9 in den Norden der Insel. Ich wollte mir das Guningtou Battle Museum angucken, stand aber leider vor verschlossener Tür. :(

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Die Übersetzung der App förderte nur "renovation work" und "Stop! Stop! Stop!" zu Tage, sowie die Infos, dass "Visits are expected in September" und "Restored at 113" was aufgrund meines Besuchs im November seltsam erschien.

Wenn ich schon nicht ins Museum konnte, wollte ich mir aber zumindest das Gelände angucken.

Der Haupteingang ins Musuem.

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Im angrenzenden Park war das Monument of Demining zu besichtigen.

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Im hinteren Teil des Parks gab es die Möglichkeit zum Strand zu gehen.

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Im Park selbst waren noch vereinzelnd alte Verteidigungsanlage zu besichtigen.

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Zum nächsten Ziel waren es ca. 20 Minuten zu Fuß. Unterwegs kam ich an diesem Fähnchen vorbei, Zweck unbekannt.

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Die Beishan Broadcasting Wall, ein bis in die späten 1970er Jahre genutzter Propandabau, der die Moral der festlandchinesischen Soldaten durch permanente Beschallung schwächen sollte.

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Insgesamt waren 48 Lautsprecher in dem dreistöckigen Gebäude verbaut, heute werden in geringerer Lautstärke Lieder der taiwanesischen Sängerin Teresa Teng sowie einige historische Reden abgespielt.

Wer mag, kann auch eine persönliche Nachricht gen Festlandchina sprechen.

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Zurück an der Bushaltestelle am Museum wartete ich auf den Bus. Erwähnte ich schon, dass ich den Tolino aufgrund der kompakten Bauweise und des geringeren Gewichts im Vergleich zu deinem gedruckten Buch sehr schätze?

Der Bus war dieses Mal ein 15-Sitzer mit mir als alleinigen Gast.

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Am Busbahnhof erwischte ich diesen Stromdieb. :D

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Auf dem Weg zurück in meine Unterkunft kam ich an einer Spielhalle vorbei und sah ein mir bereits aus Japan bekanntes Spiel: Maimai

Kurze Erklärung: Es handelt sich dabei um ein musikalisches Rhythmusspiel. Im Takt der (wählbaren) Musik erscheinen Zeichen auf dem runden Display in der Mitte, die entweder mit den am Außenrand angebrachten Drückern oder durch Wischbewegungen über das Display bestätigt werden müssen. Könner tragen für das Wischen Handschuhe, damit die Hand besser über das Display gleitet. Und insbesondere bei schnelleren Titeln kommt durch das Bestätigen der Drücker eine gewisse Lautstärke auf, vor allem wenn mehrere Spieler parallel den gleichen Song spielen (quasi im Versus-Modus).

Und da ich gerade nichts anderes zu tun hatte, und keine Zuschauer vor Ort waren, versuchte ich mein Glück und spielte einige Runden. Natürlich auf der geringsten Schwierigkeitsstufe und mit einigen Fehlern, aber ganz schlecht stellte ich mich nicht an. ;)

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Wer einmal wissen möchte, wie anstrengend so ein Spiel mit höherem Schwierigkeitsgrad sein kann:


Zurück auf dem Zimmer machte ich mich kurz frisch und ging anschließend los, um meinen Kaffeedurst zu besänftigen.

No Spicy, No Fun!!

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Im SuiYi cafe bestellte ich mir einen Coffee special (55 TWD) und setzte mich auf die Terrasse.

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Neben mir saßen dort zwei Männer, die am Dauerquarzen waren. Unangenehm als Nichtraucher, aber zumindest an der frischen Luft. Richtig Unangenehm wurde es, als eine taiwanische Karen dazukam. Plötzlich wurde es laut und andere Gäste mussten ihre Roller umparken, damit ein bestimmter Parkplatz frei wurde. Die Männer am Nebentisch wurden leiser. Die Karen hatte jetzt ihren Auftritt, kommandierte und scheuchte gefühlt alle Anwesenden in einem Befehlston durch die Gegend, dass ich mir plötzlich wie am falschen Ort vorkam. Ich trank meinen Kaffee mit schnellen Zügen leer und verließ die Terrasse zügig.

Um den Sonnenuntergang genießen zu können, ging ich zum Juguang Tower, einem 1952 gebauten Gebäude um die im Kampf gefallenen Soldaten der Schlacht um Guningtou zu gedenken.

Ein Bus der Uni Air, die Schwesterfluggesellschaft von EVA Air und, anhand des Logos sicherlich direkt zu erkennen, einem Abkömmling der Evergreen Reederei.

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Der Eintritt in das zweistöckige Gebäude ist kostenfrei. Von oben hat man einen schönen Blick auf den Sonnenuntergang.

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Das Gebäude von unten fotografiert.

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Auf dem Weg zurück in die Stadt und zum Abendessen, schlenderte ich noch etwas durch die Stadt und bog hie und da in kleinere Straßen ab - einfach um noch ein bisschen mehr von Jincheng zu sehen.
 

Biohazard

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Ich hatte schon den Eindruck, dass man hier eher eine Regel forcierte
Möglich. Insbesondere Asiaten sind ja teilweise für ihre strikte Regeleinhaltung bekannt. Zum Glück konnte ich in jedem Hotel meine Koffer abstellen und auch die Toilette benutzen. Das hilft schon einmal viel um nach einer Anreise etwas runterzukommen (mir jedenfalls).

Kinmen stand schon länger auf meiner Bucket List, ist da etwas in Vergessenheit geraten, und wird gerade wieder höher priorisiert.
Wenn man es etwas ruhiger angehen lassen will, definitiv. Mit einem gemieteten Auto (oder Roller) wird es vermutlich auch etwas einfacher und man ist spontaner unterwegs, da die Busse zwar regelmäßig verkehren, aber doch ziemliche Zeitfresser sind.
 
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Biohazard

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Riesige Ingwerknollen.

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Eine Messerschmiede, die das Material dafür aus ehemaligen Granatgeschossen gewinnt.

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Schweine als Sitzbank.

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Da mir das Essen am Vortag im Restaurant 98 so gut schmeckte, entschied ich mich für einen erneuten Besuch. Ich bekam einen Tisch zugewiesen und die Speisekarte vorgelegt - mit meiner Markierung (mittig, die 1 mit dem schwachen Kulistrich) vom Vortag. :D

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Wieder nutzte ich die Übersetzer-App und markierte aufgrund eines leeren Magens direkt drei Gerichte. Angekreuzt hatte ich laut App: Mapo Tofu, Ribs sowie eine Portion Reis. Nach kurzer Wartezeit wurden meine Gerichte geliefert.

Mapo-Tofu samt Reis

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Die "Ribs".

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Öhm... Irgendwie nicht das, was ich mir vorstellte. Ich war mir nicht sicher ob ich das falsche angekreuzt bzw. die App falsch übersetzt hatte oder ob man mir das falsche Gericht brachte. Da sich die Kommunikation eh schwierig gestaltete, sagte bzw. hinterfragte ich aber nichts. Und im Endeffekt waren beide Gerichte sehr lecker, auch wenn ich bis heute nicht weiß was das zweite Gericht war oder was mit den Eiern gemacht wurde - für Century Eggs sieht das Eigelb nicht dunkel genug aus. Der Mapo-Tofu war feurig im Geschmack und zusammen mit dem Reis eine tolle Kombi. Die Eier haben wie Spiegelei geschmeckt und das Gemüse hatte einen festen Biss.

Noch zwei Beispiele, bei denen die Übersetzer-App ausgestiegen ist bzw. lustige Namen generiert hat: "The palace is in danger" oder "Children's big temperature" :D

Ich aß beide Teller nahezu leer und leerte auch das Bier gänzlich. Die Rechnung kam auf 373 TWD.

Am nächsten Tag kaufte ich mir in einer am Vortag entdeckten Bäckerei zwei ölige Brötchen für zusammen 50 TWD. Da ich auch gerne einen Kaffee zum Frühstück haben wollte, stand ich mit meinem Smartphone in der Hand an einer Häuserecke und suchte nach einem Koffeindealer. Aus Hilfsbereitschaft sprach mich ein jüngerer Taiwaner mit einer Angel in der Hand an und fragte ob ich Hilfe bräuchte und was ich suchen würde. Ich erzählte ihm von meiner Suche, aber auch, dass ich jetzt einfach zum 7-eleven gehen würde - denn der Kaffee dort schmeckt sogar ziemlich gut. Da der 711 eh auf seinem Weg lag, begleitete er mich ein bisschen und fragte noch woher ich komme, was ich mir auf Kinmen alles angeschaut habe, was ich mir noch angucken sollte und wie meine weiteren Pläne aussähen. Aufgrund des guten Englisch meines Gesprächspartner, fragte ich ihn natürlich auch woher er kommen würde - wie auch schon mein Übersetzer am Vortag wohnt er jetzt in Kalifornien (San Diego) und ist zum Familienbesuch auf der Insel. Am 711 wünschten wir uns gegenseitig noch einen schönen Tag, ich rief noch ein schnelles Petri Heil hinterher, und dann kaufte ich mir meinen Kaffee. Zurück in der Unterkunft traf ich zum ersten Mal auf meine Gastgeberin, mit der ich bislang nur über die Agoda-App kommuniziert hatte. Ich musste noch mein Zimmer bezahlen, was ich direkt tat. Anschließend machte ich mich über mein Frühstück her.

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Gegen 10:30 Uhr verließ ich die Unterkunft und nahm die Linie 1, die mich zum Flughafen brachte.

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Ich erledigte als erstes den Check-In und sprach den Mitarbeiter auf eine von der Airline an mich adressierte E-Mail an, die auf eine Fare Anpassung hinwies. Wie man dem Boarding Pass entnehmen kann, wurde diese handschriftlich vorgenommen und der Betrag (104 TWD) auf meine Kreditkarte gebucht. Nicht viel, aber Kleinvieh macht auch Mist. ;)

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Im Souvenirshop erstand ich eine Flasche Kinmen-Kaoliang-Schnaps als Mitbringsel. Dieser klare Hochprozentige wird aus fermentierter Sorghumhirse gebrannt und ist ein beliebtes Souvenir, weswegen er in nahezu jedem Geschäft angeboten wird. Da die Gepäckabgabe noch nicht geöffnet war verbrachte ich die Zeit mit Lesen, denn viel anderes konnte man an dem kleinen Flughafen nicht machen.

Auf den Toiletten gab es Vorrichtung für das sichere Abstellen von Koffern. Cool!

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Nachdem ich meinen Koffer abgegeben hatte, und dieses Mal keinen Aufpreis für Mehrgewicht zahlen musste, ging es durch die Security und dann zum Gate.

Die ATR 72-600 (B-17012).

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Der Einstieg fand von hinten statt, zu meinem Sitzplatz 2A musste ich also einmal durch das Flugzeug. Sehr großzügiger Abstand zwischen den Reihen.

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Start über die 06 und ab in die Luft, später dann ein kleiner Service in Form eines Getränks.

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Der 45 Minuten Hüpfer war schnell geschafft. Am Kaohsiung International Airport (KHH) angekommen ging es schnell voran. Das Kofferband lief bereits, als ich mit als letzter im Terminal ankam. Mit der U-Bahn (Kaohsiung Mass Rapid Transit (KMRT)) der roten Linie ging es über die Haltestelle Kaisyuan Station, wo ich auf die Light Rail Line (LRT) wechselte, bis quasi direkt vor das Hotel an der Station Dayi Pier-2.
 

Biohazard

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City Suites Kaohsiung Pier 2 von außen.

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Der Check-In erfolgte über einen Automaten, eine Angestellte half mir bei der Bedienung. Nachdem mein Pass gescannt wurde, musste ich nur noch die Kreditkarte durchziehen und aus einer Öffnung kamen zwei Zimmerkarten heraus. Mit diesen konnte ich mein Zimmer im dritten Stockwerk beziehen.

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Obwohl das Zimmer nach vorne zur vierspurigen aber wenig befahrenen Straße zeigte, war im Inneren nichts von den Autos zu hören. Ich machte mich kurz frisch und zog direkt wieder los.

Schweißen ohne Sichtschutz. :(

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Kaohsiung im Süden der Insel ist die zweitgrößte Stadt (~2,8 Mio. Einwohner) und teilweise sehr weitläufig.

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Der Hamasen Railway Cultural Park, ca. 1km vom Hotel entfernt. Ein sehr schöner Ort zum Entspannen!

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Da die Sonne mittlerweile dabei war unterzugehen, entschied ich mich kurzfristig zu einer kleinen "Wanderung" in die Berge, um den Sonnenuntergang von dort zu sehen. Durch kleine Gassen und über viele Treppenstufen ging es zum Shoushan Lookout, besonders spektakulär war der Sonnenuntergang aufgrund der vielen Wolken jedoch nicht. Um nicht den gleichen Weg wieder zurücknehmen zu müssen, ging ich die Straße einfach weiter entlang und ließ mich etwas treiben.

Nach einiger Zeit kam ich am Seiteneingang/-ausgang der Sun-Yat-sen-Nationaluniversität vorbei.

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Dort herrschte reges Treiben, nahezu im Sekundentakt kamen Grüppchen aus Rollern aus dem Tor gefahren - richtige Feierabendstimmung. Die bergabführende Straße war stark frequentiert, wobei 80% der Fahrzeuge in die Stadt fuhren und nur 20% zurück in Richtung der Uni.

Ca. 10 Minuten später stand ich dann vor dem Xiziwan Tunnel.

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Der für Motorfahrzeuge gesperrte 260m lange Tunnel verbindet die Universität mit dem Stadtteil Hamasen und wurde zwischen 1927 und 1933 von den Japanern gebaut. Das Innere des Tunnels wies zu meinem Besuch mit einer künstlerischen Lichtinstallation auf die 17 Sustainable Development Goals der UN hin.


Auf der anderen Seite war nicht viel zu sehen, was u.a. auch daran lag, dass es mittlerweile dunkel war. Ich entdeckte noch ein paar wildlebende Affen, aufgrund der schwierigen Lichtsituation konnte ich aber keine Fotos von ihnen machen. Also ging ich erneut durch den Tunnel und stand nach kurzer Zeit wieder am Ausgangspunkt des oberen Fotos.

Als nächstes steuerte ich den Gushan Fish Market an, musste jedoch feststellen, dass dieser nicht besonders spannend war.

In der Zhang Men Brewery bestellte ich mir ein Medium Cream Ale für stolze 220 TWD + 10% Service und entspannte etwas an der Wasserpromenade - die, an diesem frühen Abend, sehr gut besucht war.

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Es war Zeit für das Abendessen. Unterwegs knipste ich noch ein Foto von zwei LRT.

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Entrance Gate to Port of Kaohsiung

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Das Duck Zhen Restaurant ist seit 2022 mit dem Bib Gourmands ausgezeichnet, dementsprechend lang kann die Wartezeit sein.

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Ich hatte Glück und musste mich nur für ca. 15 Minute in die Warteschlange stellen. Während es zügig voranging, konnte ich noch einen Blick in die Küche werfen.

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Ich bestellte eine Portion Duck Rice sowie mit viel Knoblauch abgeschmeckter Morning Glory für insgesamt 90 TWD.

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Lecker! Der Reis sog sich mit den vom Fleisch abgegebenen Säften und Fetten voll und hatte daher einen sehr intensiven Geschmack. Aufgrund des guten Geschmacks hätte ich noch eine weitere Portion verdrücken können, wollte mich aber nicht erneut in die Schlange anstellen. Danach ging es zurück ins Hotel.

Die Nacht war super und das Bett das bislang bequemste der Reise. Leider war die Abdunklung nicht gut und durch einen Schlitz schien mir die Morgensonne direkt ins Gesicht. Zum inkludierten Frühstück ging es in ein anderes Hotel nur 200m entfernt die Straße runter.

Das Buffet bot eine üppige Speisenauswahl.

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Nachdem ich mich einmal durch das Buffet gekostet hatte, ging ich zurück in "mein" Hotel und bat die Rezeption um ein Zimmerwechsel. Um mir unnötige Diskussionen und Erklärungen zu ersparen hatte ich ein Foto gemacht, welches die Sonnenstrahlen auf meinem Kopfkissen zeigten - was zum erwünschten Ergebnis führte. Zurück im Zimmer verstaute ich die wenigen ausgepackten Dinge im Koffer und deponierte diesen dann beim Empfang - mein neues Zimmer konnte ich gegen Nachmittag in Beschlag nehmen. Ich verließ das Hotel um mir die Stadt anzugucken.

Eine kleine Ein-Säulen-Tankstelle.

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Stadtfoto.

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Frage: Unterwegs sind mir immer wieder junge Frauen aufgefallen, die mit fragwürdigen T-Shirts ("I Love My Camel Toe" oder "Nice Tits!") herumliefen. Ist das gewollt provokant oder fehlt da einfach das Verständnis der englischen Sprache? Oder sind das Frauen aus dem horizontalen Gewerbe?

Mein erstes Ziel des Tages war das Kaohsiung Museum of History. Der Eintritt ist wieder mal kostenfrei und es gibt einiges über die Stadt sowie das Land zu lernen.

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Der heutige Hafen sah vor 160 Jahren noch anders aus.

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Die weißen Flächen sind aufgeschüttet.

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Auch in Kaohsiung gab es "228"-Proteste, die mit Waffengewalt beendet wurden.

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Nach dem interessanten Museumsbesuch ging es nur wenige hundert Meter weiter in das nächste Museum: Kaohsiung Museum of Labor

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Aufgrund der ausschließlich in Mandarin geschriebenen Informationen konnte ich nicht so viel Wissen abgreifen, aber manchmal sagen Bilder ja mehr als Worte.

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Für die Fahrt in den Norden, wo das dritte Museum des heutigen Tages lag, nahm ich den Bus. Leider war auf die Busse nicht wirklich Verlass, häufig kamen diese zu spät oder erschienen gar nicht.
 

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Light Tower in einem Park.

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Gegenüber lag das Kaohsiung Hakka Cultural Museum, welches die Geschichte der Hakka, eine der acht han-chinesischen Volksgruppen, umfasst.

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Das Museum ist klein, umfasst drei oder vier Räume und stellt hauptsächlich Werkzeuge, Musikinstrumente sowie Kleidung der Hakka aus. Auch hier wieder: Erklärungen nur auf Mandarin.

In einem 711 erstand ich einen kleinen Mittagssnack und nahm dann einen Bus von der Haltestelle Houyi Station und fuhr bis zur Zuoying Station.

Nach einem kurzen Spaziergang erreichte ich den Zuoying Lotus Pond sowie die Dragon and Tiger Pagodas, leider eingerüstet und nicht betretbar.

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Die Spring and Autumn Pavilions waren hingegen zu besichtigen.

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Für wenig Geld (10 TWD) konnte man Fisch- und Schildkrötenfutter aus einem Automaten ziehen.

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Die Fische aus der Familie der Karpfenartigen ließen das Wasser kochen.

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Als plötzlich und unerwartet ein Fischreiher unter der Brücke hervorkam, zogen sich die Fische zurück und machten damit Platz für die Schildkröten.

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Eine weitere Drachenstatue.

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Ich verließ noch einige Zeit verstreichen, besichtigte hie und da weitere Pagoden, bis ich mich für die Umkehr entschied.

Ebenso unerwartet wie der Fischreiher, tauchte auf einmal ein Tandem mit einem japanischen Pärchen auf der Straße auf. Sie winkten, ich rief ihnen ein schnelles Konnichiwa! hinterher und schaffte gerade noch so ein Foto zu machen.

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Auf dem Weg zur KMRT wurde ich Zeuge dieser Bewässerungsaktion.

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Das Fengyi Gate der alten Stadtmauer.

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Der dazugehörige aber mittlerweile trockengelegte Mauergraben.

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Eine Stahlbetonrutsche - geht nicht so schnell kaputt wie eine aus Plastik, ist aber sicherlich auch weniger angenehm zu rutschen... ;)

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Mit einem Mix aus KMRT und LRT ging es nach diesem Ausflug zurück ins Hotel, wo bereits das neue Zimmer auf mich wartete.

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Dieses lag sogar im obersten Stockwerk und war dementsprechend noch ruhiger. Bis auf die hinter dem Bett angebrachten Lichtschalter war ich mit dem neuen Zimmer sehr zufrieden. Nach einer kurzen Ruhepause ging es wieder nach draußen.

Die LRT in Anfahrt auf die Haltestelle. Im Hintergrund ist die Skyline des Stadtteils Cianjhen zu sehen.

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Zu Fuß ging es zum Takao Railway Museum.

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Kostenfreier Eintritt, es gibt insgesamt 3 oder 4 Räume zu besichtigen.

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Ein alter handgeschriebener Fahr- oder Streckenplan. Wo sind die Eisenbahner des Forums?

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Draußen gab es noch weitere Lokomotiven zu entdecken.

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Nach dem gestrigen enttäuschenden Sonnenuntergang wollte ich einen neuen Versuch starten. Dazu nahm ich einen Bus, der passenderweise direkt vor dem Museum hielt, und fuhr zum westlichen Ende der Stadt.

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Blick nach Süden, oben drauf thront das Kaohsiung Lighthouse.

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Sonnenuntergang über dem Meer.

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Nachdem dieses "Spektakel" vorbei war, drehte ich mich um und lief die Zick-Zack-Treppen hoch, um mir The British Consulate at Takow anzuschauen.

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Der Eintrittspreis des einstigen britischen Konsulats betrug 99 TWD. Es gibt ein bisschen was zur britischen Vergangenheit zu lesen und für teuer Geld kann man auch an einer Afternoon Tea Ceremony teilnehmen.

Side note: Nach Gibraltar und Malta der dritte britische Briefkasten außerhalb des UK für mich in diesem Jahr.

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Der kleine Park im hinteren Teil des Geländes. Aufgrund der exponierten Lage wehte ein leichter aber angenehmer Wind.

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Ich nutzte eine der vielen Bänke für eine kurze Pause, genoss die Aussicht auf das im Abendlicht liegende Kaohsiung und las ein paar Seiten in meinem Buch. Nach einiger Zeit verließ ich den Ort und nahm einen Bus zurück ins Stadtzentrum.

An der Haltestelle Dazhi Rd. (Guang Rong Elementary School) stieg ich aus und lief die letzten 500m zu Fuß.

Zufällige Straßenszene.

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Das kleine Hotpot-Restaurant 君媽佰元小火鍋 鍋燒意麵 wird von einem Ehepaar geführt. Er steht draußen am Herd, sie bedient in der ehemaligen Wohnküche die Gäste.

Die Übersetzer-App musste wieder ran.

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Nach wenigen Minuten stand ein dampfender Hotpot samt diverser Zutaten vor mir.

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Bei den Nudeln hatte mich meine App leider falsch beraten, da hätte ich gerne andere gehabt. Mit allem anderen war ich aber sehr zufrieden und zudem war es mit 210 TWD wirklich sehr günstig - anschließend ging es ins Hotel und die Abendroutine lief an.
 

Biohazard

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Den nächsten Tag startete ich mit dem Frühstücksbuffet im Hotel nebenan. Danach schnallte ich mir die Kamera um und besichtigte den Pier-2, welcher jetzt als Künstlerquartier dient.

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Als ich nach einiger Zeit am Gushan Ferry Pier Station ankam, war ich bereits durchgeschwitzt. Die Sonne brannte unablässig von oben herab - da half es auch nichts, dass ich unterwegs jeden Schatten mitnahm, den ich erspähte.

Das Fährticket (30 TWD) kann, wie übrigens alle andere ÖPNV auch, ganz komfortabel via EasyCard bezahlt werden.

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Die Fähre war voll, ich konnte mich aber zumindest an die Reling stellen und so etwas von der Außenwelt mitbekommen und Fotos machen.

Das ehemalige britische Konsulat.

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Die neue Yushan-Klasse der taiwanischen Marine.

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Unter uns ein volles Deck.

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Die Fahrtdauer betrug keine 10 Minuten. Im gegenüber dem Fähranlieger liegenden 711 habe ich mir noch zwei kalte Getränke gekauft, bevor ich die Qi Jin Old Street schnellen Schrittes hinter mir ließ und am Cijin Beach ankam.

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Am nördlichen Ende des Strands ging es zu dem Cijin Tunnel of Stars, dahinter führte ein gut ausgebauter Weg am Meer zurück in den Hafen.

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Am bzw. im Hafen wurde fleißig geangelt.

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Dieser Mann hatte, neben seinen drei Angelruten, eine kleine Vorrichtung für die Montage seines Smartphones auf Augenhöhe dabei. Richtiger boss move. ;)

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Trotz der Hitze entschied ich mich für den Aufstieg zum Leuchtturm. Die Stufen und eine kleine Bergstraße waren aber schnell geschafft und so stand ich bereits kurze Zeit später oben am Leuchtturm und hatte einen tollen Überblick über die Hafeneinfahrt und die Universität.

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Das Cihou Fort am anderen Ende des Plateaus.

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Während es am bzw. im Leuchtturm noch ein paar Schautafeln und Bilder vergangener Zeit gab, war im Cihou Fort nichts weiter zu lesen. Man soll von dort übrigens einen tollen Blick auf den Sonnenuntergang haben...

Zurück auf Meereshöhe ging ich zurück in die Stadt und genehmigte mir den einen oder anderen Snack. Auf mehr hatte ich noch keine Lust, ganz ohne Energiezufuhr ging es jedoch auch nicht. Mit der Fähre ging es wieder zurück auf die andere Seite der Bucht und weiter mit der LRT in den Norden der Stadt.

Im Neiweipi Cultural Park musste ich mich vor dem qigong in Acht nehmen. ;)

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Ich hatte eigentlich gehofft, dass ich mir die Zeit in dem Park mit Lesen auf einer Parkbank vertreiben könnte - mangels Bänken war das jedoch nicht möglich. Ins angrenzende Kaohsiung Museum of Fine Arts hatte ich keine Lust, (moderne) Kunst ist einfach nicht so meins...

Mangels Alternativen vor Ort begab ich mich wieder zur Haltestelle und fuhr mit verschiedenen Linien bis zur Shoyoen, einer 1939 gebauten Villa, die dem japanischen Buddhisten Ōtani Kōzui gehörte.

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Das Gebäude zählt zu den historic building of Kaohsiung, vereint japanische sowie westliche Baustile und bedeutet übersetzt Happy Excursion Garden. Das Innere ist spärlich eingerichtet, Hinweistafeln erklären etwas zur Nutzung der verschiedenen Räume.

Aus dem zweiten Obergeschoss entdeckte ich ein gegenüberliegendes Cafe und entschied, dass der Koffeinlevel wieder aufgefüllt werden konnte.

Im HoYun cafe bestellte ich mir einen großen Milchkaffee (90 TWD).

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Da ich nichts weiter geplant hatte und die Atmosphäre des kleinen Cafes sehr genoss, bestellte ich mir noch einen Sparkling cranberry für 90 TWD. Nachdem der innere Akku wieder etwas aufgeladen war, ging es zu Fuß zum Dome of Light in der Formosa Boulevard Station.

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Dort war einiges los. Livemusik, Tänzer und Touristen. Ich beobachtete die Szenerie einige Zeit, dann zwang mich der aufkommende Hunger aber zum Weiterziehen. Passenderweise lag der Liouhe Night Market direkt vor der Tür und so stattete ich diesem noch einen Besuch ab.

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Interessanterweise wurde ich aber nicht fündig. Ich ging den Markt einmal hoch und wieder runter, fand aber einfach nichts und verließ den Markt dann erfolglos.

Auf der anderen Straßenseite: laut Werbung Taiwans größtes Gym.

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Auf größere Fahrerei hatte ich keine Lust, also setzte ich mir das Hotel als Ziel und suchte unterwegs nach Möglichkeiten meinen Hunger zu befriedigen. In einem MOS Burger, einer japanischen Fast Food Kette, gab ich meine Bestellung auf, nahm Platz und wartete.

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Man sollte wissen, dass MOS Burger nichts vor Vorrat produziert, alle Bestellungen werden "frisch" zubereitet (sofern man das so ausdrücken mag). Daher kann es vielleicht einen Tick länger dauern als bei der amerikanischen Konkurrenz.

Beef Burger with Roasted Beef als Menü und eine 6er Chicken Nuggets (245 TWD).

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Kein Geschmackserlebnis, aber schon ganz in Ordnung. Auf dem Weg ins Hotel kam ich noch an diesem 100 TWD-Izakaya vorbei.

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Die GMaps Bewertungen fallen mit aktuell 2,8* und ~3.600 Bewertungen aber seeehr schlecht aus...