Sinnvoll wäre es, wenn alle Antriebstechnologien gleich bzw. ähnlich besteuert werden. Kfz-Steuer für Diesel runter, Mineralölsteuer für Diesel rauf, Kfz-Steuer für BEV erheben.
Aktuell ist die komplette Abrechnung, ich würde sogar sagen die ganze Politik mehr als konfus und entsprechend an vielen Stellen sinnlos.
E-Autos werden steuerlich (Kfz-Steuer und Dienstwagenregelung) gefördert, weil sie der Umwelt weniger schaden als Verbrenner. Sehe ich ein. Aber wenn Hersteller bei den Abgaswerten schummeln müssen, müssen sie weder ernsthaft nachbessern, noch wie z.B. im US-Markt einen besseren Kat ausliefern, sondern es gibt nur ein Schulterzucken. Der Umweltnutzen bei der einen Maßnahme ist ein Witz gegenüber dem unnötigen Schaden der anderen Nicht-Konsequenz.
Wir haben eine farbige Umweltplakette. Die besten Farbe ist grün, und die Anzahl an Autos mit gelb oder gar rot, die nicht längst durchrostet sind, geht wohl gegen Null. Will eine Stadt ihre Atemluft verbessern, kann sie also Schilder aufstellen, dass nur Autos mit grüner Plakette rein dürfen - das sind E-Autos, Wasserstoff, Brennstoffzelle, "Luft wird besser als vorher"-Diesel uvam., aber auch 15 Jahre alte Verbrenner, bei denen jede Disco neidisch wäre um so eine Nebelmaschine.
Wir fördern Elektromobilität durch neue Kennzeichen und Verkehrsschilder. Im Ergebnis darf der holländische Tesla oder der E-Auto-Pionier legal fast nirgendwo im Stadtverkehr laden (weil er kein E-Kennzeichen hat), dafür dürfen die PlugIn-Hybriden ganz oft die Ladesäulen zuparken (weil die Beschilderung uneindeutig ist).
Wir fördern Elektromobilität entlang der Autobahn. Aber natürlich steht da der Autofahrer im Focus, der soll sich ja nicht über einen Automatenkaffee am Schnelllader-auf-einem-Parkplatz ärgern, darum wird streng darauf geachtet, dass das Tank&Rast-Monopol eher noch verbessert wird.
Wir fördern Elektromobilität bei Firmenwagen mit der "0,25%-/0,5%- statt 1%-Regelung". Aber wie durchdacht ist die wirklich? Der langweilig ausgestattete Pool-Polo ist davon kaum betroffen, den nutzt keiner privat. Wer wirklich viele lange Strecken fährt, kann E derzeit noch nicht nutzen. Bleiben die, für die das Auto reiner Gehaltsersatz ist: Da greift dann sehr schnell die 60k BLP-Grenze, was den PHEV unnötig attraktiv macht, das heimische Laden klingt für viele Lohnbuchhaltungen nach einem Bürokratiemonster, da wird dann auch schon mal empfohlen, lieber einmal mehr zu tanken...
Wir hauen Geld aus für den "Tankrabatt", für "E-Auto-Prämie", aber auch früher schon für Abwrackprämie uvam., um der Bevölkerung was gutes zu tun - aber komischerweise ändern sich die Benzinpreise, PKW-Kaufpreise uvam. exakt um diesen Prämie, ohne dass das jemandem in der Politik spanisch vorkommt...
Das macht natürlich auch die Vergleichbarkeit der Technologien schwierig. Wird Elektro wirklich so toll gefördert und setzt sich trotzdem nicht durch? Oder ist die ganze E-Auto-Förderung in Wahrheit ein Feigenblatt?