Streik in FRA 16./17.2 & mehr (verlängert)

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riga

Guest
So Leute, für alle die bloße Zahlen sehen wollen hier endlich mal was "zum Anfassen":


Die strittigen Punkte laut Fraport sind ja Verkehrzentrale und Vorfeldaufsicht. Der Schlichterspruch empfiehlt ein monatliches Gehalt in vier Jahren (nicht sofort), von:

- 3871 EUR brutto für einen normalen Mitarbeiter der Vorfeldaufsicht
- 4208 EUR brutto für einen normalen Mitarbeiter der Verkehrszentrale

Ist das maßlos?
Ist das unverschämt?

Es geht um einen Betrag nach vier Jahren brutto!

Hier der gesamte Schlichterspruch:
http://www.gdf.de/upload/pdf/Sonstiges/Schlichterempfehlung.pdf

Ach übrigens:

Ich war letztes Jahr im Tarifstreit mit der DFS selbst "betroffen" und glaube inzwischen nichts mehr was an Zahlen in den Medien genannt wird - auch nicht von seriösen Quellen wie der ARD oder so.
Damals war es so dass sogar der alleroberste Dienstherr, der Herr Verkehrsminister im TV sich gezeigt hat und allergrößte Lügen behauptet hat. Ich würde fast 100% mehr verdienen als ich wirklich verdiene und ich würde fast doppelt so viel Urlaub haben als ich eigentlich habe. Das zu der allerbesten Sendezeit in den großen Nachrichtensendungen und auf den Titelseiten der großen Tageszeitungen!
Glatte Lügen live und auf Band vom Herrn Minister - da ist man dann machtlos!

Ich finde es gut, wie Du Dich um Aufklärung bemühst.

Aber es tut mir leid, dazu mehrere Sachen zu sagen:

Grundsätzlich:
1. Ich traue Deinen Zahlen auch nicht.
2. Es fehlen Vergleichszahlen. Insbesondere Grundgehalt vorher - nachher, dann Zuschläge, Schichtzulagen, Urlaube.
3. Bis heute veröffentlicht die GdF keine konkreten Zahlen auf ihrer Website - verdächtig.

Zur Frage von Maßlosigkeit und Unverschämtheit:
1. Wenn eine Steigerung auch nur von 20 Prozent binnen vier Jahren dabei herauskäme, dann ist es maßlos, ja.
2. Die von Dir genannten Zahlen sind für solche Tätigkeiten im Vergleich zu anderen Branchen zu hoch.
3. Ich finde es nicht gut, wenn einzelne den Blick für die gesamte Gesellschaft verlieren. Auch hochbezahlte Menschen in speziellen Berufen sollten sich einmal folgende Zahlen vor Augen führen: In Deutschland wird mit einem Durchschnittseinkommen von rund 2800 Euro gerechnet.
 
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Herr Bierwurst

Erfahrenes Mitglied
27.03.2011
1.292
29
Also jetzt hört doch mal auf mit dieser Wer-darf-was-verdienen-Debatte. Gehälter sind nie ganz fair und erst recht nicht vergleichbar zwischen Branchen. Gerade im außertariflichen Bereich gibt es so manche Ungerechtigkeit, auch innerhalb eines Unternehmens, aber so ist es halt. Damit will ich aber nicht diese an Erpresung grenzende Aktion in Frankfurt rechtfertigen
 

janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Ich hoffe auch das Fraport hart bleibt. Ich bin aber auch der Meinung das das Streikrecht ein hohes Gut ist und von der Politik nicht verboten werden sollte.

Es geht ja nicht um das Streikrecht per se. Es geht darum, die Möglichkeiten für Kleinstgewerkschaften an Schlüsselstellen zu begrenzen, in dem z.B. 50% aller Beschäftigten dem Streik zustimmen muss. Damit werden diese Erpressungen zumindest erschwert.
 
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steroidpsycho

Erfahrenes Mitglied
03.12.2010
746
179
Aus welchem Grunde gehen die glühenden Verfechter der Vorfeldaufsicht eigentlich davon aus, daß es sich um eine hochqualifizierte Tätigkeit handeln würde??? Schließlich fahren diese Figuren den ganzen Tag mit dem Kraftfahrzeug durch die Gegend und weisen Flugzeuge ein.

Eine besondere körperliche Belastung (wie zum Beispiel die eines Gießereifacharbeiters) vermag ich nicht zu erkennen, eine Krankenpflegerin in einem Hospiz hat mich hoher Sicherheit auch höhere psychische Belastungen auszuhalten. Intelektuell ist diese Arbiet auch eher am unteren Rande des Berufspektrums anzusiedeln, was zum einen damit übereinstimmt, daß halbwegs gebildete Menschen nach kurzfristiger Einweisung durch die Fraport AG offnebar in der Lage sind, diesen Beruf ohne Berufserfahrung sofort mit ca. 80 % Leistungsfähigkeit der ausgebildeten Berufsgruppe zu erfüllen. Deutlicher wird es noch, wen man die Ausbildungszeit berücksichtigt, da hochqualifizierte Berufe (z.B. Anlagenmechaniker) eine Ausbildungszeit von 3,5 Jahren haben, die se Berufsgruppen mit einer Ausbildungszeit von zwei jahren jedoch am unteren Ende der Anforderungsskala herumkrauchen (vergleichbar z.B. mit Bauhelfern).

Die Fraport AG sollte m.E. mit der Auslagerung dieser Tätigkeiten an mehrere kleine, noch zu gründende Firmen beginnen, deren Mitarbeiterzahl jeweils unter der notwendigen für die Anwendung des Kündigungschutzgesetzes liegt. Die streikenden Schmarotzer könnten dann mittelfristig freigesetzt werden und hätten die Möglichkeit, am Markt ihre Arbeitskraft anzubieten. Der Lohn wird dann durch die Nachfrage geregelt.
 
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janfliegt

Erfahrenes Mitglied
28.07.2011
6.129
5
FHH (Feld hinterm Haus)
Aus welchem Grunde gehen die glühenden Verfechter der Vorfeldaufsicht eigentlich davon aus, daß es sich um eine hochqualifizierte Tätigkeit handeln würde??? Schließlich fahren diese Figuren den ganzen Tag mit dem Kraftfahrzeug durch die Gegend und weisen Flugzeuge ein.

Eine besondere körperliche Belastung (wie zum Beispiel die eines Gießereifacharbeiters) vermag ich nicht zu erkennen, eine Krankenpflegerin in einem Hospiz hat mich hoher Sicherheit auch höhere psychische Belastungen auszuhalten. Intelektuell ist diese Arbiet auch eher am unteren Rande des Berufspektrums anzusiedeln, was zum einen damit übereinstimmt, daß halbwegs gebildete Menschen nach kurzfristiger Einweisung durch die Fraport AG offnebar in der Lage sind, diesen Beruf ohne Berufserfahrung sofort mit ca. 80 % Leistungsfähigkeit der ausgebildeten Berufsgruppe zu erfüllen. Deutlicher wird es noch, wen man die Ausbildungszeit berücksichtigt, da hochqualifizierte Berufe (z.B. Anlagenmechaniker) eine Ausbildungszeit von 3,5 Jahren haben, die se Berufsgruppen mit einer Ausbildungszeit von zwei jahren jedoch am unteren Ende der Anforderungsskala herumkrauchen (vergleichbar z.B. mit Bauhelfern).

Die Fraport AG sollte m.E. mit der Auslagerung dieser Tätigkeiten an mehrere kleine, noch zu gründende Firmen beginnen, deren Mitarbeiterzahl jeweils unter der notwendigen für die Anwendung des Kündigungschutzgesetzes liegt. Die streikenden Schmarotzer könnten dann mittelfristig freigesetzt werden und hätten die Möglichkeit, am Markt ihre Arbeitskraft anzubieten. Der Lohn wird dann durch die Nachfrage geregelt.

Die jetzt in diesem Bereich tätigen Mitarbeiter haben wohl früher dort gearbeitet. Aber es ist wohl wirklich so, dass man hier keine hochspezialisierten Experten braucht. Die sitzen lediglich an einer neuralgischen Stelle und werden von gewissenlosen Gewerkschaftlern vertreten.
 

zerstreut

Erfahrenes Mitglied
11.10.2010
332
0
Den Unfug glaubst du doch nicht mal selbst, oder? :confused: :sick:

Management gehört übers Knie gelegt, weil die unverschämten Forderungen einer Minderheit nicht erfüllt werden... :eek:

Ich bin froh, dass das Management hier Stärke zeigt und versucht durch flexible Lösungen notfalls mit Kräften die sich das zutrauen Schaden von unbeteiligten Dritten so weit wie möglich abzuwenden. Im Idealfall findet man genügend Hilfskräfte für die Tätigkeiten und dann soll diese Minderheitensparte doch streiken bis sie grün und blau sind.

Solange mir niemand mit Zahlen belegen kann, dass diese angeblich so ausgebeuteten Herrschaften deutlich unter 42.000€ p.a. verdienen halte ich diese Forderungen für total überhöht.

Mal geschaut was Assistenzärzte und Pflegepersonal verdienen und was die für Arbeitszeiten und für Verantwortungen haben?

jaha, nach der wende waren die chefärzte innerhalb von stunden aus dem osten weg. während in vielen stationen man nicht wußte wie man die patienten versorgen sollte. im westen gabs mehr cash, mein froind...die kranken konnten leider nicht mitlaufen...
jaha... im westen verdient man mehr weil ja auch die labenshaltungskosten höher sind...
das führt dazu, dass wir heute in nordostdeutschland eine politische npd akzeptanz von nahe 70% haben. hast du darauf lust??? da gibts an vielen orten inzwischen auf die schnauze wenn man das falsche sagt...
man muss schon nachdenken welche konsequenzen eine handlung hat.
wenn die jungs streiken weil die jungs im management die eigene schlichtung abgesagt haben, dann ist das ein soziales zeichen an alle, dass man nicht alles mit sich machen lässt.

für mich zeigt das management keine stärke - das kommt vielleicht in den medien so rüber weil sie besser reden können - für mich ist das absolutes versagen und um deutlich zu sein: nicht mal aus doofheit sondern aus vorsätzlicher böswilligkeit (haha, den zeigen wirs jetzt mal richtig) mit dieser einstellung löst man keine konflikte!
 

zerstreut

Erfahrenes Mitglied
11.10.2010
332
0
Ich finde das schon sehr viel. Ein Wissenschaftler als Postdoktorand in Deutschland (sprich mit Doktortitel, damit min. 5 Jahre Studium + 3 Jahre Promotion) fuer Forschung und Lehre, wird nach TVL13 eingestellt. Damit hat man bei Stufe 2 nach 1 Jahr sowas wie 3500 brutto oder so. Erst nach Gesamt 6 Jahren kommt man auf einen hoeheren Brutto Lohn als in der Vorfeldaufsicht.
Uh es wurde endlich mal deutlich angehoben!
Gehaltsrechner Öffentlicher Dienst

gibt viel zu viele davon, die braucht keiner, die kosten nur mein steuergeld und die schaffen ja auch nix. wäre besser gewesen die hätten was vernünftiges gelernt.... :D
 
R

riga

Guest
Ich möchte mal einen anderen Aspekt einwerfen:
Hat sich schon mal jemand näher Gedanken gemacht, dass u.a. Ehemalige den Streik ihrer Ex-Kollegen unterlaufen?
Natürlich zieht Geld immer. Aber: Ich würde meinen Ex-Kollegen nicht in den Rücken fallen - es sei denn, ich fände ihre Forderungen maßlos und überzogen...
 

mum2009

Erfahrenes Mitglied
22.07.2009
1.893
3
gibt viel zu viele davon, die braucht keiner, die kosten nur mein steuergeld und die schaffen ja auch nix. wäre besser gewesen die hätten was vernünftiges gelernt.... :D

Ahso,
im rohstoffreichen Deutschland ist Bildung also nicht so wichtig. Sollen doch alle wieder Textilien färben oder wie?
Vielleicht geht es nur mir so, aber ich finde Deutschland braucht kluge Köpfe.
 

zerstreut

Erfahrenes Mitglied
11.10.2010
332
0
das ist normal. die meisten vertreten die position derer, die sie bezahlen. und wechselt der der bezahlt, wechselt die postion...
zum thema erpresung: ein unglaubliches geheuchel!!!
1. ich kann mich erinnern wie lh und fraport di gesamte bevölkerung des rhein main erpresste zum thema stratbahn gegen arbeitsplätze.
2. ich kann mich erinnern wie ackermann merkel und damit das gesamte deutsche volk erpresste

erpressung ist ein alltägliches politisches mittel um seine forderungen durchzusetzen. wer kinder hat... die versuchen das schon mit ihren ersten artikullierten worten...

so schluß jetzt, muss wieder arbeiten...
 

zerstreut

Erfahrenes Mitglied
11.10.2010
332
0
bildung? durfte sie sehr geniessen und bin dafür sehr dankbar. vor allem denen die für eine freie bildung früher gekämpft haben...
kluge köpfe, ja die brauchen wir...
das muss man erstmal definieren. vielleicht so? durch ihre intelligenz sachzusammenhänge in einen neuen kontext stellen, probleme lösen auf humanistischer basis, bewusst handeln (irreversibel), global...

das ist allerdings innerhalb dieses bildungssystems nicht machbar...
wir brauchen auch keine tausende von juristen, bwler... die hinterher nicht wissen was sie machen sollen, während es kaum nachwuchs im handwerk gibt, die oft genug die grundlage schaffen, das wir nicht mehr textilien färben müssen.
wir brauchen auch keine medienpeople die heute in ihrer ausbildung nicht einmal mehr die grundlagen von respekt, recherche und kontextgebundener aufarbeitung lernen und dann propaganda geschmier für einzelinteressen erzeugen...
dit könnte ich dir hier jetzt seitenweise fortschreiben, ändert aber nix... wenn man keine klugen köpfe in entscheidenden positionen hat, kann nix rauskommen. war nicht nur in der DDR so...

ach dit argument"rohstoffreich-arm" ist eine frühkap. sichtweise, allein bezogen auf industrialisierung. die zeiten sind lange vorbei... ick sach ja...nachdenken (wenigstens das) wobei vordenken schöner wär!

anyway, hab hier jetzt genug beigertagen, muss arbeiten...
 
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Oli20

Rechthaberischer Vollpfosten
23.08.2010
1.535
1
LCY/FRA
Jetzt wird es interessant:

Die Kranich-Airline selbst sieht sich als "Hauptbetroffener des Streiks". Für die Fluggesellschaft ist der Frankfurter Flughafen das mit Abstand wichtigste Drehkreuz. Dem Flughafenbetreiber Fraport stärkte Lauer den Rücken: Sollte der Arbeitskampf andauern, erwägt die Lufthansa laut Lauer auch juristische Maßnahmen gegen die Gewerkschaft. "Das schließen wir nicht aus." Erwogen würden dann auch Schadenersatzansprüche wegen Unverhältnismäßigkeit.
 

Oli20

Rechthaberischer Vollpfosten
23.08.2010
1.535
1
LCY/FRA

mum2009

Erfahrenes Mitglied
22.07.2009
1.893
3
ach dit argument"rohstoffreich-arm" ist eine frühkap. sichtweise, allein bezogen auf industrialisierung. die zeiten sind lange vorbei... ick sach ja...nachdenken (wenigstens das) wobei vordenken schöner wär!

anyway, hab hier jetzt genug beigertagen, muss arbeiten...


Danke für die Aufklärung, aber vielleicht sollte man drüber nachdenken wie das Argument gemeint war.

Gut zu wissen dass es wenigstens einen gibt, der weiß was der Arbeitsmarkt braucht und was nicht.
Glaube meine Erleuchtung setzt grad ein.

Auch das Bildungssystem, das ich nicht in allen Belangen verfechte, hat es immerhin geschafft dass Deutschland aktuell gut da steht.
 

economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Wäre gut wenn das mal durchgezogen wird. Würde vielleicht den nächsten Splitterverein etwas vorsichtiger agieren lassen bei seinen erpresserischen Methoden.

Ich stimme zu, dass die Spartengewerkschaften hier mit ihren Forderungen neben der Spur sind. Diese Gewerkschaften nutzen aber nur einen Punkt gnadenlos aus, die fast 100 % Gewerkschaftsmitgliedschaft der Mitarbeiter dort. Das die großen Gewerkschaften diese Forderungen nicht stellen liegt m.E. nicht daran das sie solidarischer sind, sondern das ihnen einfach das Druckmittel fehlt. Dies ist im übrigen genau der Grund warum Spartengewerkschaften entstanden sind. Die Bereiche mit einem hohen Grad an gewerkschaftlicher Organisation wollten ihre Macht in bare Münze verwandeln.
Und ob jetzt die Vorfeldschieber, die Piloten, die Zugfahrer oder die Ärzte, alle wollen mehr Geld und diese Spartenstreiks werden mehr als weniger werden.

Wenn ein Schwarm seine Macht erkennt wird er zum Gefahr für den Rest.