Für mich ist es ganz klar ein no go wenn ein privater Investor eine aus Steuergeldern finanzierte Put-Option haben möchte.
Das muß man zwingend im zeitlichen Kontext sehen.
Nach 9/11, Irak-Krieg und einem Dax auf 2100 Punkten befand sich das private Investment Anfang 2003 an einem rezessiven Tiefpunkt, und es wäre Aufgabe der öffentlichen Hand, deren ewige Quelle zwar schwankt, aber quasi niemals versiegt, gerade dann gewesen, die Initiative zu ergreifen, um BER zu bauen, auch und gerade mit dieser Ausstiegsklausel, die den Steuerzahler allemal noch um Lichtjahre billiger gekommen wäre, als das jetzige Debakel.
Ausschlaggebend für das in früheren Jahren nicht an den Tag gelegte Risikobewusstsein der Investoren waren zwei Faktoren: Spätestens nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in den USA hatte sich die Luftfahrtbranche insgesamt als krisenanfällig erwiesen. Damit aber waren auch die in den ursprünglichen Planungen enthaltenen langfristigen Zuwachsraten für den Berliner Luftverkehr in Frage gestellt. Diese Tendenz hat sich mit der aktuellen Krise des Luftverkehrs infolge des Irak-Kriegs und der Sars-Krankheit in Asien noch verschärft. Zudem steht den Bieterfirmen auf Grund der Börsenkrise, aber auch wegen hausgemachter Probleme deutlich weniger Eigenkapital zur Verfügung als zu Beginn des Vergabeverfahrens.
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Und genau an diesem Punkt offenbart sich der Unterschied zwischem Weltklasse und Bezirksliga.
Wowereit hat eben nicht wie ein mutiger, aber besonnener Unternehmer gehandelt, allenfalls eine externe, sorgfältige Risiko/Nutzen-Analyse angestrebt, sondern schnoddrig und aus seiner Sozialisation heraus sich spontan dagegen entschieden.
Wie er ebenso das absolut ernsthafte Angebot eines amerikanischen Patrioten und Berlin-Freundes, Ronald Lauder, in einer Stadt mit den meisten Hartz4-Empfängern Deutschlands, Tempelhof auf eigene Kosten zu erhalten, als unseriös abtat.
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Die gleiche Arroganz, der gleiche Egoismus, die gleiche Selbstüberschätzung kennt man von ex-Bundeskanzler Schröder - schwierige soziale Verhältnisse, abwesende Väter, Armut und einhergehende Hänseleien/Stigmatisierungen - beide erlagen subtil und unbewußt dem Drang nach Rehabilitation für ihre unverschuldete Vita, um politisches Handeln zu begründen. Beiden entgang und entgeht jedoch, daß sie nicht wegen ihrer persönlichen Schicksale, sondern wegen konkreter Zielvorstellungen ihrer Partei und Versprechen an die Bürger gewählt worden sind.
Die willentlich erstrebte Praxis und Quersumme von Entscheidungen zeigt jedoch eindeutige Überforderung; Wowereit wusste selbstverständlich schon frühzeitig von tendenziösen Entwicklungen in Sachen BER. An diesem Punkt spätestens sollte man der Selbstreflexion das Wort reden, denn den Steuerzahler wissentlich ins Debakel zu manövrieren, ist eben unredlich, wenn man Berliner Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender der federführenden Baugesellschaft ist.
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Es hat schon Gründe, warum der TIP Wowereit zum
Peinlichste Berliner 2012: Klaus Wowereit ist die Nummer 1 | Berlin gewählt hat...
