04.02.2019 HAM: Ver.di kündigt Warnstreik an

ANZEIGE

330

Erfahrenes Mitglied
06.01.2015
3.158
816
BER / COR
ANZEIGE
Da hier offensichtlich der eine oder andere keine Ahnung hat von dem was er postet:
in diesem Streik geht es um die Bodenverkehrsdienste = Passage („Check-In“) und Rampe (= alles rund um den Turn Around am Flieger... Kofferschlepper&co). Von den oben erzählten 19€ ist man dort leider weit entfernt, wir reden hier um 9-10€, mit Tarif bei etwa 11-12€ derzeit. Ein Supervisor kommt meist auch nicht auf die 19€.
In diesen Jobs geht es bei den meisten Mitarbeitern um das Existenzminimum, da in der Regel die Mitarbeiter nicht Vollzeit sondern supi-dubi flexibel sein „dürfen“ und meist 120-130h Verträge haben, selbstverständlich nicht planbar... solchen Leuten soll hier Gier und co vorgehalten werden? Einfach nur krank was in den Köpfen einger hier vorgeht! :sick:


Eine (re-)Verstaatlichung würde den meisten Mitarbeitern sicher gut gefallen um für harte Arbeit einen angemessenen Lohn zu erhalten.
 
  • Like
Reaktionen: kitchenbutcher

peedeejay

Erfahrenes Mitglied
10.07.2017
664
560
HAM/KMI
Ich glaube der Frust richtig sich auch eher gegen die „Planung“ von Ver.Di als gegen das Bodenpersonal selbst. Ich stimme zu, dass die Kollegen mies bezahlt sind und bei Wind und Wetter einen harten Job machen müssen, aber Warnstreik auf einem Montagmorgen mit Ankündigung am Sonntagabend? Die wissen genau, dass die meisten Passagiere keine Möglichkeit mehr haben proaktiv etwas zu tun.
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
764
Unter TABUM und in BNJ
Die wissen genau, dass die meisten Passagiere keine Möglichkeit mehr haben proaktiv etwas zu tun.

Nein, ich bin kein Gewerkschaftsfunktionär oder -sympathisant. Ich sitze sogar gerade in diesen Woxhen sehr oft auf der anderen Seite des Tisches. Aber (gerade) deswegen vergesse ich nicht, darüber nachzudenken, was ich in der Position des gegenüber sitzenden Verhandlungsführers denken würde und was er selbst für seine Aufgabe für seine „Schäfchen“ hält.

Und glaub mir, es ist definitiv nicht seine Aufgabe, den Schaden möglichst klein zu halten oder Menschen wie Dich nicht zu behelligen. Nur, weil manche Gewerkschaften es in den letzten Jahren als Strategie entwickelt haben „muss nicht viel praktische Auswirkungen haben - aber Hauptsache, wir schaffen es in die Nachrichten mit dem nicht sehr effektiven Streik“ zu denken, muss das nicht immer richtig sein. Es kommt halt auf den „Gegner“ an. Bei Flächentarifverträgen oder Dem Bund als Gegner ist eine lokale Aktion immer eher für die Aufmerksamkeit, bei einem lokalen, örtlich entscheidungsbefugten Gegner wird man idR härter zuschlagen. Und das ist hier passiert.

Die machen auch nur ihren Job.
 
  • Like
Reaktionen: peedeejay

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
8
HAM/LBC
Nach meiner politischen Meinung wäre es mit dem zu Recht in unserer Verfassung verankerten Streikrecht vereinbar, wenn der Gesetzgeber generell eine 72h Ankündigungsfrist verlangen würde. Zumindest mal für "Warn"-Streiks - also vor dem Scheitern der Verhandlungen. Danach meiner Meinung nach auch, aber das wäre möglicherweise ein Problem für das Verfassungsgericht.
 
  • Like
Reaktionen: tix

Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.488
16
Farewell City
Nach meiner politischen Meinung wäre es mit dem zu Recht in unserer Verfassung verankerten Streikrecht vereinbar, wenn der Gesetzgeber generell eine 72h Ankündigungsfrist verlangen würde. Zumindest mal für "Warn"-Streiks - also vor dem Scheitern der Verhandlungen. Danach meiner Meinung nach auch, aber das wäre möglicherweise ein Problem für das Verfassungsgericht.

Wie so oft, würde es schon helfen wenn alle Beteiligten (Arbeitgeber, Gewerkschaften und Arbeitsgerichtsgebung) die Arbeitsniederlegungsmaßnahmen mit dem hohen Stellenwert würdigen würden, der ihnen gebührt.

Die Rechtssprechung / gesetzlichen Grundlagen sind eigentlich sehr gut - die Probleme in der Realität resultieren aus meiner Sicht daraus, dass der Gedanke des Streikrechts (wie unser gesamtes Recht) auf einem "streitbar - aber kooperativen Ansatz" beruht. Und dieser ist heute eben immer seltener zu finden.

Das Bundesarbeitsgericht hat in den letzten 10 Jahren deutliche Urteile zu Warnstreiks und anderen Maßnahmen gesprochen.

Im Übrigen haben fast alle europäischen Länder eine "Ankündigungspflicht" in ihr Streikrecht verankert - zwar in unterschiedlichen Ausprägungen (bspw. wird unterschieden nach der Branche / Inhaber der Unternehmen).

Von einer Ankündigungspflicht / frist halte ich nichts - vielmehr würde eine stärkere Mitbestimmung der Arbeitnehmer in Unternehmen (und zwar echte Mitbestimmung) deutlich mehr helfen.
 

Biohazard

Erfahrenes Mitglied
29.10.2016
6.471
5.488
LEJ
Und glaub mir, es ist definitiv nicht seine Aufgabe, den Schaden möglichst klein zu halten oder Menschen wie Dich nicht zu behelligen.

Aber ist das nicht genau die Definition eines Warnstreiks? Dieser Warnstreik gestern hat zu Dutzenden Flugausfällen geführt - von daher war es wohl eher ein regulärer Streik.
 

peedeejay

Erfahrenes Mitglied
10.07.2017
664
560
HAM/KMI
Und glaub mir, es ist definitiv nicht seine Aufgabe, den Schaden möglichst klein zu halten oder Menschen wie Dich nicht zu behelligen. Nur, weil manche Gewerkschaften es in den letzten Jahren als Strategie entwickelt haben „muss nicht viel praktische Auswirkungen haben - aber Hauptsache, wir schaffen es in die Nachrichten mit dem nicht sehr effektiven Streik“ zu denken, muss das nicht immer richtig sein. Es kommt halt auf den „Gegner“ an. Bei Flächentarifverträgen oder Dem Bund als Gegner ist eine lokale Aktion immer eher für die Aufmerksamkeit, bei einem lokalen, örtlich entscheidungsbefugten Gegner wird man idR härter zuschlagen. Und das ist hier passiert.

Die machen auch nur ihren Job.

Da bin ich absolut bei Dir. Natürlich muss der Streik weh tun. Andernfalls würde seine Wirkung verpuffen. Nur wäre es insgesamt für alle Seiten zielführender wenn der Schaden nur dem Gegenüber zustoßen würde und man die Passagiere aus der Gleichung nehmen würde. Das man das nie komplett verhindern kann ist klar, aber es liesse sich durch eine frühere Ankündigung deutlich reduzieren. Die Airlines/Airports haben dann trotzdem Schaden durch Umbuchungen etc.
 
  • Like
Reaktionen: jodost

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
764
Unter TABUM und in BNJ
Aber ist das nicht genau die Definition eines Warnstreiks? Dieser Warnstreik gestern hat zu Dutzenden Flugausfällen geführt - von daher war es wohl eher ein regulärer Streik.

Ein Warnstreik ist ein regulärer Streik - der eigentlich einzige Unterschied ist, dass er von vornherein befristet ist (und dass es rechtlich einfacher ist, einen Warnstreik zu machen als einen unbefristeten) Insofern ist die Annahme, dass ein Warnstreik nicht so harte Auswirkungen haben sollte, wie ein „regulärer“, unbefristeter Streik rechtlich eine falsche Annahme Deinerseits.
 

kingair9

Megaposter
18.03.2009
22.381
764
Unter TABUM und in BNJ
Die Airlines/Airports haben dann trotzdem Schaden durch Umbuchungen etc.

Auch hier imho falsche Denk-Ausgangslage Deinerseits.

Der Arbeitgeber des Bodenpersonals ist im Hamburger Fall der Airport und niemand anderes. Ein Streik darf sich daher nur gegen den Airport und nicht DIREKT gegen die Airlines richten. Dass diese INDIREKT betroffen sind, klar. Aber der Airport als Gegner im Arbeitskampf hat DIREKT erst einmal keine Kosten durch Umbuchungen etc sondern höchstens entgangene Einnahmen aufgrund von gestrichenen Flügen.
 
  • Like
Reaktionen: peedeejay

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
3.919
623
CGN
Der Arbeitgeber des Bodenpersonals ist im Hamburger Fall der Airport und niemand anderes. Ein Streik darf sich daher nur gegen den Airport und nicht DIREKT gegen die Airlines richten.

Und genau darum finde ich viele Streiks moralisch daneben: weil sie mit Absicht so organisiert sind, dass sie (nahezu direkt) auch 1000e Passagiere treffen und sich eben nicht nur gegen den Arbeitgeber richten.
 
  • Like
Reaktionen: tix und Wuff

chrini1

Erfahrenes Mitglied
26.03.2013
6.191
4.715
HAM
Einfach mal den NDR hören und den Blutdruck runterfahren...

"Am Nachmittag gab Flughafen-Sprecherin Katja Bromm bekannt, dass heute bis Betriebsschluss kein Flieger mehr landen wird. Die Abfertigung der Flüge könne mit den verbliebenen Beschäftigten nicht mehr gewährleistet werden, sagte sie."

https://www.ndr.de/nachrichten/hamb...Hamburger-Flughafen-lahm-,warnstreik1340.html

Aussage um 6:03 Uhr morgens.....

Du und dein NDR.... geile Logik..... ich würde mal checken, was so über den rein und raus gegangen ist.....
 

PAXfips

Erfahrenes Mitglied
15.12.2016
1.936
403
HAM
Ich seh das grosse Problem auch in der Kuerze (v.a. relativ zur Streiklaenge) in der Ankuendigungszeit.

Aus dem NDR Artikel:
Neben Hamburg verhandelt ver.di derzeit auch an den Flughäfen Düsseldorf, München, Bremen und Hannover über Haustarifverträge.

"Es bleibt spannend" oder so..
 

tix

Erfahrenes Mitglied
20.02.2011
3.402
1.702
Die machen auch nur ihren Job.

So kann man das natürlich sehen. Leider drängt sich mir immer mehr der Eindruck auf, daß der zentrale Teil des Jobs eines hauptberuflichen Gewerkschaftsmenschen darin besteht sicherzustellen, eben genau diesen Job möglichst lange unbehelligt ausführen zu können.

Außerdem führt das ganze unter Umständen dazu, daß ich meinen Job nicht mehr machen kann. Und wenn dann noch jemand "ein wenig Verständnis" verlangt, wird mir meistens ganz plötzlich sehr schlecht.

Ich bringe ziemlich exakt das gleiche Verständnis für derartige Überfallstreiks auf, wie die Damen und Herren Gewerkschafter für die für mich daraus resultierenden Probleme. Nämlich null. (n)

Wenn ich mir dann noch überlege, daß der letzte Streik exakt der gleichen Berufsgruppe keine zwei Jahre her ist :eek:, frage ich mich dann schon, was die Initiatoren der ganzen Aktion jetzt denn nun unter "Verhältnismäßigkeit" verstehen. Falls sie das Wort kennen. Und ob sie ihren Job denn gut machen.

Wer sich erinnern mag:

35003556ta.jpg

TXL D, am 13.03.2017. Nicht nach Betriebsschluß!


Das hier

Ich glaube der Frust richtig sich auch eher gegen die „Planung“ von Ver.Di als gegen das Bodenpersonal selbst.

würde ich grundsätzlich erstmal so unterschreiben. Solange besagtes Bodenpersonal nicht wie neulich die Security-Muckels mit Transparenten mit dem vor Zynismus triefenden Spruch "Einfach mal am Boden bleiben!" vor dem Terminal Party macht. :-(


[…]die Probleme in der Realität resultieren aus meiner Sicht daraus, dass der Gedanke des Streikrechts (wie unser gesamtes Recht) auf einem "streitbar - aber kooperativen Ansatz" beruht. Und dieser ist heute eben immer seltener zu finden.[…]

Das ist zweifellos richtig. Und dieser fehlende Willen zum kooperativen und konstruktiven Streiten auf der einen Seite führt dann halt zur gleichen Reaktion auf einigen oder allen anderen Seiten (wie ich, wie oben beschrieben, ja bei mir selbst feststelle), was dann wieder zur gleichen Reaktion… naja. Undsoweiter. Jetzt wäre noch zu klären (a) wer hat damit angefangen und (b) wie kann man damit wieder aufhören? :eyeb:
 

David_DE

Erfahrenes Mitglied
21.05.2013
1.759
616
Und genau darum finde ich viele Streiks moralisch daneben: weil sie mit Absicht so organisiert sind, dass sie (nahezu direkt) auch 1000e Passagiere treffen und sich eben nicht nur gegen den Arbeitgeber richten.

Der Arbeitgeber braucht den Arbeitnehmer nicht zum Selbstzweck. Wenn es keine Kundschaft gibt, braucht der AG den AN nicht. Wenn der AG keine AN zur Verfügung hat, kann er die Bedürfnisse der Kundschaft nicht befriedigen.
Also ist es unvermeidbar, dass ein Streik die Kundschaft trifft.
 

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
8
HAM/LBC
Der Arbeitgeber braucht den Arbeitnehmer nicht zum Selbstzweck. Wenn es keine Kundschaft gibt, braucht der AG den AN nicht. Wenn der AG keine AN zur Verfügung hat, kann er die Bedürfnisse der Kundschaft nicht befriedigen.
Also ist es unvermeidbar, dass ein Streik die Kundschaft trifft.
1. Der AN sollte nicht vergessen, dass der Kunde auch SEIN Kunde ist, der ihn letztlich bezahlt und nicht nur der Kunde des bösen AG
2. Man kann das "die Kundschaft treffen" auch maßvoll gestalten; z.B. durch (im konkreten Fall) 72h Frist zur Vorankündigung anstatt 12h
3. Es gibt naturgemäß in unserer arbeitsteiligen Gesellschaft einige Berufe mit einem hohen Potential der Erpressung; andere Berufe haben das nicht. Sollen die jetzt deswegen weniger verdienen? Beispiel Sicherheitspersonal versus Anlagenbuchhalter.
 
  • Like
Reaktionen: PAXfips

David_DE

Erfahrenes Mitglied
21.05.2013
1.759
616
1. Der AN sollte nicht vergessen, dass der Kunde auch SEIN Kunde ist, der ihn letztlich bezahlt und nicht nur der Kunde des bösen AG
2. Man kann das "die Kundschaft treffen" auch maßvoll gestalten; z.B. durch (im konkreten Fall) 72h Frist zur Vorankündigung anstatt 12h


  1. Mancher der AN hat nicht wirklich viel davon, dass er einen Kunden hat. Ich möchte nicht in der einen oder anderen Haut stecken. Man arbeitet, geht nach Hause und isst möglichst billigen Müll, weil man nicht sonderlich viel Geld zur Verfügung hat. Viel anstellen kann man in seiner Freizeit auch nicht, ist ja alles teuer. Also ab vor den Fernseher. Tolles Leben! Dabei bitte nicht vergessen: Nicht jeder ist faul, der solch einen Job macht. Es hat einfach nicht jeder Glück, Erbmaterial bekommen zu haben, dass einen zum Ingenieur befähigt. Wenn die Auswirkung auf die Kunden derart groß ist, dann ist die Arbeit offensichtlich wertvoll. Wertvoll verrät es eigentlich schon, es darf etwas kosten. Ich zahle gerne 5 oder von mir aus 10 Euro mehr pro Flug, wenn das bei den AN ankommt, bei denen es wirklich etwas bewirken kann.
  2. Maßvoll ist ein schwieriges Wort - es beinhaltet je nach Verwendung schon ziemlich viel Wertung.
 
  • Like
Reaktionen: motorbeath

peedeejay

Erfahrenes Mitglied
10.07.2017
664
560
HAM/KMI
Auch hier imho falsche Denk-Ausgangslage Deinerseits.

Der Arbeitgeber des Bodenpersonals ist im Hamburger Fall der Airport und niemand anderes. Ein Streik darf sich daher nur gegen den Airport und nicht DIREKT gegen die Airlines richten. Dass diese INDIREKT betroffen sind, klar. Aber der Airport als Gegner im Arbeitskampf hat DIREKT erst einmal keine Kosten durch Umbuchungen etc sondern höchstens entgangene Einnahmen aufgrund von gestrichenen Flügen.

Ich bin immer noch bei Dir, denn Du beschreibst ja genau das Grundproblem. Es ist quasi unmöglich in diesem Bereich einen Streik durchzuführen wo nur der direkte Gegner im Arbeitskampf Schaden nimmt (der Flughafen), sondern immer auch noch mindestens die Airlines mit hineingezogen werden, die zwar auch ein Teil des Problems, aber in diesem Fall nicht der direkte Gegner sind.

Nur wird halt auch immer noch unnötigerweise eine weitere Partei mit hineingezogen die in der Nahrungskette noch weiter entfernt sind: Die Passagiere (und ja, die sind mit der "Geiz ist Geil"-Mentalität natürlich auch ein Teil des Problems). Und bei eben diesen ist es sehr wohl möglich den Schaden abzuwenden oder zumindest stark zu reduzieren, eben indem man nicht tut was mal wieder gemacht wurde: Streikankündigung viel zu spät.
 
  • Like
Reaktionen: kingair9 und Wuff

Wuff

Erfahrenes Mitglied
01.04.2012
3.145
8
HAM/LBC
Ich bin immer noch bei Dir, denn Du beschreibst ja genau das Grundproblem. Es ist quasi unmöglich in diesem Bereich einen Streik durchzuführen wo nur der direkte Gegner im Arbeitskampf Schaden nimmt (der Flughafen), sondern immer auch noch mindestens die Airlines mit hineingezogen werden, die zwar auch ein Teil des Problems, aber in diesem Fall nicht der direkte Gegner sind.

Nur wird halt auch immer noch unnötigerweise eine weitere Partei mit hineingezogen die in der Nahrungskette noch weiter entfernt sind: Die Passagiere (und ja, die sind mit der "Geiz ist Geil"-Mentalität natürlich auch ein Teil des Problems). Und bei eben diesen ist es sehr wohl möglich den Schaden abzuwenden oder zumindest stark zu reduzieren, eben indem man nicht tut was mal wieder gemacht wurde: Streikankündigung viel zu spät.

…. man könnte in den allermeisten derartigen Arbeitsbereichen auch frühzeitig "Dienst nach Vorschrift" ankündigen. Dann müsste entsprechend der AG zusätzliches Aushilfspersonal einstellen. Und es trifft dann den "richtigen" (finanziell) und nicht die Kunden.
 
  • Like
Reaktionen: peedeejay

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.604
505
Mal eine Frage zu den Arbeitsverhältnissen der streikenden.

Sind das direkte Angestellte des Flughafens?
Oder hat der die Ramp Tätigkeiten an Vertragsfirmen ausgelagert?


Flyglobal
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
3.919
623
CGN
  1. Mancher der AN hat nicht wirklich viel davon, dass er einen Kunden hat. Ich möchte nicht in der einen oder anderen Haut stecken. Man arbeitet, geht nach Hause und isst möglichst billigen Müll, weil man nicht sonderlich viel Geld zur Verfügung hat. Viel anstellen kann man in seiner Freizeit auch nicht, ist ja alles teuer. Also ab vor den Fernseher. Tolles Leben! Dabei bitte nicht vergessen: Nicht jeder ist faul, der solch einen Job macht. Es hat einfach nicht jeder Glück, Erbmaterial bekommen zu haben, dass einen zum Ingenieur befähigt. Wenn die Auswirkung auf die Kunden derart groß ist, dann ist die Arbeit offensichtlich wertvoll. Wertvoll verrät es eigentlich schon, es darf etwas kosten. Ich zahle gerne 5 oder von mir aus 10 Euro mehr pro Flug, wenn das bei den AN ankommt, bei denen es wirklich etwas bewirken kann.
  2. Maßvoll ist ein schwieriges Wort - es beinhaltet je nach Verwendung schon ziemlich viel Wertung.

  1. Mancher der AN hat nicht wirklich viel davon, dass er einen Kunden hat. Ich möchte nicht in der einen oder anderen Haut stecken. Man arbeitet, geht nach Hause und isst möglichst billigen Müll, weil man nicht sonderlich viel Geld zur Verfügung hat. Viel anstellen kann man in seiner Freizeit auch nicht, ist ja alles teuer. Also ab vor den Fernseher. Tolles Leben!


  1. Es geht nicht um Verständnis für die Lohnforderungen der AN. Das habe ich.

    Aber ich habe kein Verständnis für die Art und Weise, wie diese Forderung untermauert wird.

    Ich hätte auch kein Verständnis, wenn jemand mein Auto im Parkhaus zerkratzt (nur weil das Parkhaus-Personal zu wenig Geld verdient). Oder wenn jemand mir in den Garten sch***, als Strafe, dass meine Gärtnerei ihre Mitarbeiter zu schlecht bezahlt.

    Warum soll ich also Verständnis haben, wenn Urlaubs- oder Dienstreisen ohne Vorwarnung gestört und damit Geld der Passagiere verbrannt wird, die dafür direkt nichts können?