Einverstanden.
1.) ist es schon mal ungut, überhaupt in eine solche Situation zu kommen
2.) gibt es keinen Hinweis darauf, dass die Instrumente ausgefallen sind
3.) Frage, nicht rhetorisch, sondern wirklich: Ist es bei einer Stall-Warnung nicht so, erst mal den Sidestick (resp. das Steuerhorn) nach vorne zu drücken, statt zu sich zu ziehen?
Tagsüber bei gutem Wetter ist das sicher alles einfacher. Es ist stockfinster, es kracht alle paar Sekunden von Blitzen, die ganze Kiste wird umhergeschleudert und quietscht, und auf einmal kapituliert der Autopilot, weil die Geschwindigkeitssensoren falsche Werte liefern, und drückt dir das Alternate Law aufs Auge.
Im Bericht steht, dass mehrfach Stall-Warnungen kamen; den Piloten war auch klar, dass Alternate Law herrscht, d.h. das Flugzeug verhindert instabile Flugzustände nicht mehr. Vielleicht kam das im Hirn der Piloten aber nicht an. Da gibts doch so psychologische Effekte, die die Wahrnehmung unter bestimmten Umständen (nicht nur Stress) äusserst selektiv werden lassen.
Der PF hatte vielleicht ein Brett vor dem Kopf, oder er war aus irgendwelchen Gründen überzeugt davon, dass die Stall-Warnung nicht stimmt, und die Nase vom Flugzeug nicht nach oben, sondern nach unten zeigt. Ein Grund dafür könnte der freie Fall sein, in dem sich das Flugzeug befand.
Abgesehen davon sind irgendwann auch alle Geschwindigkeitsmesser ausgefallen, und die Stall-Warnung erlosch. Möglicherweise, weil die Geschwindigkeitswerte futsch waren. Das Flugzeug könnte also in einem Stall gewesen sein, obwohl die Piloten dachten, die Situation sei wieder unter Kontrolle.