10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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7.348
Die Landwirtschaft bleibt ja auch noch 3 Jahre bei Glyphosat...

Manchmal hat man halt keine echten Alternativen. Obwohl man das Risiko sieht, es aber für verantwortbar hält. Und schließlich ist es ja zugelassen, so schlimm wird es schon nicht sein.
 

Travel4Fun

Erfahrenes Mitglied
15.04.2020
1.470
1.700
War doch im Grunde von Anfang an klar, dass nur wenige Airlines wirklich wechseln, außer sie hatten das eh schon überlegt oder eine heterogene Flotte. Ist ja eben nicht so einfach wie im PKW-Fuhrpark-Managment von Mercedes auf BMW zu wechslen oder umgekehrt.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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7.307
irdisch
So leicht wie jetzt ist wechseln sonst jedenfalls nicht. Es gibt haufenweise gebrauchte Flugzeuge, Leasingverträge am Markt und Lieferpositionen. Und Piloten für alles. Wenn man unbedingt wollte, könnte man. Jedenfalls leichter als je zuvor.
 

MANAL

Erfahrenes Mitglied
29.05.2010
14.089
8.190
Dahoam
Man wird wohl auch kaum mehr so günstig Neuflugzeuge bekommen wie die MAX bei Boeing. Gerade wenn Boeing eine ET dazu "überzeugt" nicht zu wechseln hätte das sicher auch eine gewissen Signalwirkung und PR die Boeing sich gut bezahlt. Und nachdem Airlines gerade knappe Kassen haben findet man da sicher auch Gehör.
 

alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
3.998
114
MUC
War doch im Grunde von Anfang an klar, dass nur wenige Airlines wirklich wechseln, außer sie hatten das eh schon überlegt oder eine heterogene Flotte.

Nun, laut Jon Ostrower überlegt Southwest (bislang mit einer 737-Only-Flotte) offenbar ernsthaft, dreihundert neue A220 statt B737 MAX 7 zu kaufen. Kann natürlich Verhandlungstaktik sein, aber wenn's Spitz auf Knopf laufen sollte, sähe es demnach nicht gut aus für die MAX: https://theaircurrent.com/scoops/so...with-boeing-ge-as-it-seeks-300-737s-or-a220s/
 

wideroe

Erfahrenes Mitglied
13.01.2011
2.281
733
Naja, man verhandelt ja noch nicht mal mit Airbus, sondern droht es nur zu tun, wenn Boeing nicht kuscht. Was will man auch sonst in einem Duopol nach 50 Jahren Einkaufen beim Exklusivlieferanten tun?
 

spocky83

Erfahrenes Mitglied
21.12.2014
3.631
970
MUC, BSL
Manchmal steigt er in Flugzeuge aus den sechziger Jahren ein und manchmal nicht. Fliegen mit Nachbrenner, Überschall, in extremer Höhe, Starten und Landen mit Extremtempo, das macht ihm alles nichts. Ein frisch geprüftes und wieder freigegebenes Flugzeug ist aber zu gefährlich?

Wenns halt funktioniert...

Natürlich hinkt der Vergleich zwischen einem Flugzeug, dass gerade 20 mal gebaut wurde und einem, dass trotz jahrelangem Groundings bereits 400 mal ausgeliefert wurde, aber dennoch ist der Punkt nicht weniger valide: trotz aller Extreme gingen beinahe 25 Jahre Regelbetrieb ins Land, bis es durch eine beinahe groteske Verkettung unglücklicher Zufälle zu einer Tragödie kam. Innerhalb dieses Zeitraumes kam es ansonsten lediglich zu zwei Fällen, in denen zu Problemen mit der Struktur des Flugzeugs kam - glücklicherweise ohne weitere Folgen. Beide Fälle gingen auf nicht bzw. mangelhaft durchgeführte Wartung zurück. Nur zur Perspektive: Boeing zerlegt es die Frontscheibe der 787 gefühlt zwei mal pro Woche...

Es gibt keine absolute Sicherheit, passieren kann immer irgendwas. Genau deswegen kann und sollte man auch kein Flugzeug bauen, dass einen ganz grundlegenden Designfehler hat. Das war bei Concorde nicht so, bei der MAX aber schon.
 

Luftikus

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08.01.2010
21.779
7.307
irdisch
Die Concorde war ein technisches Wunderwerk. Ein Mitflug war aber viel riskanter, als in einer blöden 737. Mach 2, extreme Höhe, total ausgereizte Aerodynamik im Langsamflug. Wenn man "Risikovermeider" ist und einen die modifizierte MAX schreckt, ist es nicht konsequent, die offenkundigen Concorde-Risiken einfach ausgeblendet zu haben. Man stelle sich nur mal einen Scheibenplatzer beim Concorde-Kabinenfenster auf Reiseflughöhe vor...
 
Zuletzt bearbeitet:

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.823
2.077
FRA
Nur zur Perspektive: Boeing zerlegt es die Frontscheibe der 787 gefühlt zwei mal pro Woche...

Zur Perspektive: Die 787 sammelt jeden Monat deutlich mehr Flugstunden, als die Concorde in ihrer gesamten Dienstzeit gesammelt hat. Zumindest war es vor Corona so. Ist also kein Wunder, dass bei fast 1000 Flugzeugen im Einsatz deutlich mehr passiert, als bei 4-5 Concordes, die täglich im Einsatz waren.
 

Kamel

Erfahrenes Mitglied
31.01.2019
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Südbaden
Leute, der Vergleich ist doch Schwachsinn.
Die Concorde war ihrerseits State of the Art und unglaublich gut getestet - aber eben auch ein Kind ihrer Zeit. Und nicht vergessen: Dieses Flugzeug wurde nur von der absoluten Pilotenelite geflogen und penibel gewartet (zumindest bei BA...).
Der erste 737 Max Absturz hatte doch auch einen fehlerhaften AOA Sensor. Mit so etwas hätte es die Concorde gar nicht bis auf die Taxiways geschafft.

Wir sind mittlerweile im Jahr 2021, die Concorde seit bald zwei Jahrzehnten Geschichte. Risiken die in den 90er Jahren ok erschienen, sind es heute nicht mehr - und das ist der Knackpunkt.
Die Max hatte übrigens eine Unfallstatistik, wie sie auch in den 70/80er Jahren völlig indiskutabel gewesen wäre.

Würde ich mich in eine Max sehen? Hängt von der Umgebung ab, schrieb ich oben bereits.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Der erste 737 Max Absturz hatte doch auch einen fehlerhaften AOA Sensor. Mit so etwas hätte es die Concorde gar nicht bis auf die Taxiways geschafft.
Sensoren in "737 Qualität" hätten es bei der Concorde nicht mal bis auf die Zeichnung geschafft...
Die 737 ist das absolute "Brot und Butter" Produkt, bei dem jede Komponente vom billigsten Anbieter kommt, damit sie für jede Airline bezahlbar ist.
Mit Cockpitfenstern sieht es aktuell nicht bessr aus, den Kostendruck sieht man deutlich an den Zahlen... Seit einigen Jahren wird an allen Ecken und Enden noch der letzte Cent gespart.
Bisher offenbar nicht auf Kosten der Sicherheitsstatistik, aber wie nah man am Limit ist, merkt man immer erst hinterher. Wie auch bei der Concorde.

Die Zahlen der Max bis zum Grounding sind statistisch nach jedem Maßstab unakzeptabel. Und nach den öffentlichen Statements zu urteilen, hat Boeing das bis heute nicht verstanden. Die Max ist kein sicheres Flugzeug das jetzt noch sicher gemacht wurde. Nicht nach den objektiven Zahlen, danach ist sie ein unakzeptabel unsicheres Flugzeug das jetzt minimal verschlimmbessert wurde.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Die Concorde war sehr lange schon nicht mehr State of the Art. Ich sage nur mal Reifen.
Und die Anstellwinkelgeber der 737 gibt es auch sonst in vielen Flugzeugen.:D
 
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Volume

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01.06.2018
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Die Concorde war sehr lange schon nicht mehr State of the Art. Ich sage nur mal Reifen.
Naja, wenn wir stattdessen mal die Flugsteuerung des 60er Jahre Geschosses mit dem Mäxchen der 2010er Jahre vergleichen... Wer von den beiden hatte nochmal FBW?
Für die Reifen kann die Concorde ja nichts. Und im Gegesatz zur 737 sind bei ihr auch keine Fahrwerke abgebrochen weil sie so verschleißempfindlich sind (torque links, shimmy damper...) Ach so, da hat die Concorde sicherheitshalber gleich zwei von pro Fahrwerk, damit sowas gleich gar nicht passieren kann.
 

Luftikus

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08.01.2010
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irdisch
Das war analoges FBW, auch schon lange nicht mehr zeitgemäß. Und die Reifen waren direkt an dem Absturz beteiligt und wurden danach geändert.
 

Kamel

Erfahrenes Mitglied
31.01.2019
650
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Südbaden
Ich verstehe den Vergleich zwar immer noch nicht - aber Reifen sind per se nunmal wesentlich leichter nachzurüsten, als Sensoren - von grundsätzlichen Problemen der Konstruktion mal abgesehen.
Davon abgesehen wäre mal zu überprüfen, was aus einer 737 wird, die mit deutlichem Übergewicht, Wartungsfehler, Reifenplatzer und weiter gehendem Pilotenfehler geflogen wird. Da ist einfach ganz viel zusammen gekommen, was bei jedem anderen Flugzeug vermutlich auch sehr eng geworden wäre.

Aber wir schweifen ab. Einen Ferrari F40 vergleicht man auch nicht mit einem Renault Espace, bloß weil mit beiden Menschen fahren können. Wobei...blödes Beispiel, der erste Espace war weit bahnbrechender als es eine 737 jemals war. Sagen wir also VW Sharan:rolleyes:
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
3.227
720
Soso, die USA wittert einen Angriff auf das US System, weil die EASA die Schlamperei und den Betrug nicht weiter mitmachen will und das Vertrauen zurecht verspielt wurde? Interessant...

https://www.aero.de/news-38699/Selbstbewusste-EASA-irritiert-US-Politiker.html

ich nenne es konsequent und richtig so zu handeln. Selbst schuld, wenn das profitgeile Kartenhaus auf Kosten von Sicherheit und Menschenleben nun krachend zusammengefallen ist. Nun auch noch mit dem Finger auf die anderen zu zeigen ist der Gipfel der Frivolität.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
9.916
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Aber wir schweifen ab. Einen Ferrari F40 vergleicht man auch nicht mit einem Renault Espace, bloß weil mit beiden Menschen fahren können. Wobei...blödes Beispiel, der erste Espace war weit bahnbrechender als es eine 737 jemals war. Sagen wir also VW Sharan:rolleyes:
Wir haben die beiden letzten Plätze in der Sicherheitsstatistik miteinander verglichen. OK, eins total innovativ und viele Rekorde brechend aus den 60ern, eins total veraltert aus den 2010ern, aber von der Sicherheit vergleichbar.
Auch in den Punkten "kleines Bauteil, große Wirkung" und "aus vorherigen Zwischenfällen nichts gelernt" vergleichbar.

Die Rhetorik moderner Manager und Politiker ist zunehmend unerträglich. Die einen erklären die Max zu einem sicheren Flugzeug, andere erklären es zur "bewährten Praxis" sich auf die FAA zu verlassen. Über 350 Personen haben sich auf die FAA und das sichere Flugzeug verlassen, und können das heute mangels Vitalfunktion nicht mehr zur bewährten Praxis erklären... Wieviel Arroganz und Menschenverachtung können Menschen haben?
Oder wie Erin Brokowich es ausdrücken würde: Did they teach you how to apologize at lawyer school? 'Cause you suck at it.
 
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