10. März 2019: Ethiopian 737 MAX crash

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longhaulgiant

Erfahrenes Mitglied
22.02.2015
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Soso, die USA wittert einen Angriff auf das US System, weil die EASA die Schlamperei und den Betrug nicht weiter mitmachen will und das Vertrauen zurecht verspielt wurde? Interessant...

https://www.aero.de/news-38699/Selbstbewusste-EASA-irritiert-US-Politiker.html

ich nenne es konsequent und richtig so zu handeln. Selbst schuld, wenn das profitgeile Kartenhaus auf Kosten von Sicherheit und Menschenleben nun krachend zusammengefallen ist. Nun auch noch mit dem Finger auf die anderen zu zeigen ist der Gipfel der Frivolität.

Das kann man wohl laut sagen. Bei folgendem Absatz ziehts mir die Schuhe aus:

Jüngste Äußerungen von Ky fassen die Republikaner als gezielte Provokation und "grundlosen Angriff auf das (EU-USA-Flugsicherheitsabkommen, Red.) BASA, Sicherheits- und Zulassungsmechanismen der FAA und die US-Luftfahrtindustrie im Allgemeinen" auf.

BITTE?!? Grundlos?!?!?! Die haben doch wirklich nicht mehr alle Latten am Zaun! Es könnte kaum einen valideren Grund geben als das was die FAA bei der MAX abgeliefert hat. Das jetzt als Protektionismus hinzudrehen ist ja wohl der Gipfel der Unverfrorenheit. Man kann nur hoffen, dass die Biden Administration nicht auf so einen Schwachsinn reinfällt. Beide Personen die das behaupten sind Republikaner, einer aus Louisiana, der andere aus Missouri. Beide (hoffentlich) unbedeutend genug, dass keiner ihnen Beachtung schenkt.
 
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Batman

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18.11.2017
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Naja, die neuesten Entdeckungen bei der 787 sollten dem letzten Republikaner langsam mal die Argumente nehmen. Der Pfusch bei Boeing wird ja immer offensichtlicher.
 

Travel4Fun

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15.04.2020
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Also Teile der Republikaner scheinen mir nicht gerade sehr empfänglich für rationale Argumente. Ich weiß also nicht so genau, woher da eure Hoffnungen kommen ...
 

Batman

Erfahrenes Mitglied
18.11.2017
6.294
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Hamburg
Naja, erfolgreich bei der Wahl waren sie ja auch nicht. Ich wollte damit sagen, dass wie auch hier zu lande, politisches Gepolter nichts ungewöhnliches ist, aber Boeing sich gerade selber aus dem Stand knockt.
 

Volume

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01.06.2018
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Naja, erfolgreich bei der Wahl waren sie ja auch nicht.
Naja, so manche Partei bei uns wäre glücklich über 49% Zustimmung... Selbst die CSU schafft das in Bayern nicht mehr.

Aber je größer die Probleme im eigenen Land, desto wichtiger mit dem Finger auf andere zu zeigen. Ziemlich durchschaubar.
 
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ek046

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29.05.2013
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Hier bestätigt sich mal wieder, warum man der FAA als EASA wirklich nicht mehr trauen kann und auch bei den Zulassungen lieber selbst prüft...

Jetzt werden wieder erst nachträglich die Betroffenen 777 gegroundet.


Die FAA räumte am Dienstag an, nach dem Vorfall in Japan eine Verschärfung ihrer bestehenden Inspektionsauflagen für das PW4000 in Betracht gezogen aber nicht umgesetzt zu haben.“


Quelle: https://www.aero.de/news-38792/FAA-ordnet-Ueberpruefung-aelterer-Boeing-777-an.html
 
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Brainpool

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15.03.2014
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Die FAA Jungs stehen irgendwie in der Ecke, schämen sich und sagen nur noch "Ja, ich werde das nie mehr so lax handhaben!
(Zumindestens vor meinem geistigen Auge... Dabei fließen dann noch Tränen... Wie im Kindergarten wenn man erwischt wird das Förmchen des andere geklaut zu haben)
 

ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
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Auch abseits der MAX weiterhin: Mängel Mängel Mängel Mängel Mängel...

1 Monat Nacharbeit pro 787 und dann ist immer noch nicht gewährleistet, dass die Struktur danach den Flugbelastungen dauerhaft standhält...

Der Artikel liest sich wie ein Horror-Märchenbuch...

“Längst nicht jeder ist von dieser Reparatur überzeugt. "Eine dauerhafte Lösung, die von den Luftfahrtbehörden und allen Beteiligten akzeptiert wird, zeichnet sich noch nicht ab", argwöhnte John Plueger, Vorstandschef des Leasinggiganten ALC, in dieser Woche öffentlich Flickschusterei.“

https://www.aero.de/news-38833/Boeing-787-in-der-Produktionshoelle.html
 
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longhaulgiant

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22.02.2015
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Quasi täglich kommen da neue Berichte über Pfusch. So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist. Die Sachen die man jetzt auf dem Radar hat werden immerhin angegangen. Was ist aber mit den Dingen von denen noch keiner weiß? Die besorgen mich viel eher...
 

ABSturz

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17.05.2018
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Dank MAX in Rente
Quasi täglich kommen da neue Berichte über Pfusch. So langsam beschleicht mich das Gefühl, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist. Die Sachen die man jetzt auf dem Radar hat werden immerhin angegangen. Was ist aber mit den Dingen von denen noch keiner weiß? Die besorgen mich viel eher...

Wie kommt man zu einem Starfighter? Großen Acker kaufen und warten.....
OK, das war früher. Die Zeiten sind längst rum.

Wie kommt man zu einer Boeing? Großen Acker kaufen und warten.....
 

concordeuser

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01.11.2011
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Die Concorde war ein technisches Wunderwerk. Ein Mitflug war aber viel riskanter, als in einer blöden 737. Mach 2, extreme Höhe, total ausgereizte Aerodynamik im Langsamflug. Wenn man "Risikovermeider" ist und einen die modifizierte MAX schreckt, ist es nicht konsequent, die offenkundigen Concorde-Risiken einfach ausgeblendet zu haben. Man stelle sich nur mal einen Scheibenplatzer beim Concorde-Kabinenfenster auf Reiseflughöhe vor...

Es ist ja geradezu gaga, was alles herangezogen, wird um die Vorgänge um die 737 Max downzusizen.

In meinem nächsten Berufsleben möchte ich Boeing influencer werden :)
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
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irdisch
Du hast es nicht kapiert. Ich sehe die 737 nicht weniger kritisch, sondern die Concorde kritischer als Du. Wesentlich riskantere Technik und Reisebedingungen. Wenn Du das Eine zurecht kritisierst, müsstest Du nach der gleichen Logik auch das andere und seine Risiken wahrnehmen. Ich plädiere nur für Logik und nicht für Emotionalität. Die Concorde war bei jeder Landung am Stall. Der Flügel war nicht zum langsamen Fliegen gemacht. Mit vielen Dingen ist man technisch ans Limit gegangen. Das war ein Düsenjäger für 100 Passagiere ohne Schleudersitze und kein "Reisebus" wie eine 737 oder A320. Trotzdem extrem beeindruckend.
 
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Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Ich sehe die 737 nicht weniger kritisch, sondern die Concorde kritischer als Du. Wesentlich riskantere Technik und Reisebedingungen. Mit vielen Dingen ist man technisch ans Limit gegangen.
Beide Flugzeuge sind aus den 60ern und bei beiden ist man an die damals technisch machbaren Limits gegangen. Die Concorde war halt "State of the Art" der damaligen Militärtechnik, die 737 "State of the Art" der damaligen Zivilluftfahrt. Die paarweise verbauten Triebwerke der Concorde waren nicht mehr oder weniger riskant als die 737 Triebwerke unter den Flügeln bei denen ein Versagen mit Trümmern immer andere kritische Bauteile beschädigen kann. Das analoge Fly-by-Wire der Concorde war nicht riskanter als die Flugsteuerung der 737 mit relativ schwachen Aktuatoren und Tabs in Kombination.
Die 727 war technisch noch anspruchsvoller, und nicht umsonst sind in den ersten Jahren mehrere Unfälle passiert, weil Piloten sich an einige der Eigenarten erst gewöhnen mussten.
Zur damaligen Zeit waren praktisch alle zivilen Jets an der Grenze und haben wenig Fehler verziehen.

Die "Reisebedingungen" sind in der Tat extrem interessant, und vor allem für die Flugsicherung eine Herausforderung, denn bei der Concorde ist im Überschallflug Flughöhe und Geschwindigkeit starr verknüpft, du kannst das Flugzeug nicht anweisen zu steigen ohne es auch zu beschleunigen und umgekehrt. Das ist besonders, aber nicht riskant.

Die Concorde war bei jeder Landung am Stall. Der Flügel war nicht zum langsamen Fliegen gemacht.
Die Concorde war bei jeder Landung im Stall, das ist eine Charakteristik des Deltaflügels, im Langsamflug hast du keine anliegende Strömung auf der Oberseite mehr, dafür ist die abgelöste kontrolliert in gigantischen Wirbeln gebunden. Das Überziehverhalten ist so sogar harmloser, solange du nur den gewaltigen Widerstand mit starken Triebwerken ausgleichen kannst. Von daher auch nicht wirklich riskanter, nur anders. Mehr wie Drachen steigen lassen. Und natürlich in dieser Flugphase extrem unwirtschaftlich. Wie beim Space Shuttle demostriert kann man selbst solche Flugzeuge ohne Motor noch landen, nur der 3° ILS Gleitpfad ist natürlich Utopie...
Vergleichbare Flugzeuge wie z.B. die Vulcan ist nie durch eine schlechte Unfallstatistik aufgefallen.

Das war ein Düsenjäger für 100 Passagiere ohne Schleudersitze und kein "Reisebus" wie eine 737 oder A320.
Weder noch. Düsenjäger sind damals für einen Atomkrieg mit einer Nutzungsdauer im Stundenbereich ausgelegt gewesen, die Unfallraten die man damals beim Militär für akzeptabel gehalten hat sind heute absolut undenkbar. Lieber tot als rot hat man damals wirklich ernsthaft so gemeint! Die Concorde ist mit einem um Größenordnungen anderen Sicherheitsanspruch entwickelt worden. Auch wenn Boeing heute für sich reklamiert, die 747 wäre das erste Flugzeug gewesen das systematisch für Sicherheit entwickelt wurde, tatsächlich wurde schon bei der Concorde etwas was mit unserer heutigen SSA/FMEA vergleichbares angestellt, das man vor allem den Briten zu verdanken hatten, die bei der VC-10 das erste mal mit soetwas angefangen, und es bei der Concorde dann perfektioniert haben. Zur gleichen Zeit hat das im amerikanischen Flugzeugbau noch niemand gemacht. Auch bei der Entwicklung der 737 nicht, wie Boeing absolut korrekt sagt, haben sie es erst mit der 747 eingeführt...

Man stelle sich nur mal einen Scheibenplatzer beim Concorde-Kabinenfenster auf Reiseflughöhe vor...
Deshalb sind die Fenster ja auch kleiner, damit ist das Risiko wieder das selbe. Die Belastung des Materials ist so viel kleiner, ein Fehler viel unwahrscheinlicher, und das maximal erwartbare Loch auch viel kleiner. Ausserdem darf man bei der Concorde zum Notabstieg die Schubumkehr benutzen, und ist dann ähnlich schnell auf atembarer Höhe wie ein konventionelles Flugzeug. Die Risiken der Concorde sind damals schon sorgfältig gemanaged worden. Vor allem ist man damals Null Risiko eingegangen um Kosten zu sparen... Heute ist das der Grund kalkulierbare Risiken einzugehen.

Nach heutigen Maßstäben würde man weder eine Concorde noch eine 707 mehr zulassen. Dafür hätte man damals ganz sicher keinen A350 oder Dreamliner zugelassen...

Die 737 Max ist jetzt ein wilder Mix aus damals und heute, und das ist keine gesunde Mischung. Vermutlich gibt es bei Boeing keinen einzigen Mitarbeiter mehr, der damals bei der 737 Entwicklung dabei war und noch weiss, warum bestimmte Details absichtlich exakt so sind wie sie sind, und auch nicht verändert werden sollten. Und schon gar nicht mit Computern, Sensoren und Algorithmen verknüpft um ihre Schwächen zu korrigieren.

China sagt "nada" zur Wiederzulassung der 737 MAX
Was garantiert gar nichts damit zu tun hat, die Verkaufschancen der eigenen COMAC Produkte zu födern ;)
Vermutlich wird die FAA auch noch ein paar Jahre "nada" zur C919 sagen, obwohl sie in China längst zugelassen sein wird.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.779
7.307
irdisch
Die 737 war damals schon eine Ableitung. Modular genutzte Rumpfteile der 707 bzw. 727. Kein Mondprogramm.
Die Concorde ist eine völlig andere Hausnummer, auch beim Risiko. Manche Leute haben das im Champagnernebel nur nicht wahrgenommen.
 

cockpitvisit

Erfahrenes Mitglied
04.12.2009
4.823
2.077
FRA
Jeder 737 MAX Flug wird derzeit von der FAA per Satellit in Echtzeit überwacht und nachbereitet. Vertrauen klingt anders...

Ich schätze, man will einfach wissen, wie oft Situationen entstehen, in denen MCAS eingreifen muss. Das hat ja direkte Auswirkungen auf die Berechnung der Zuverlässigkeit. Anscheinend gab's solche Statistiken nicht.

Sind "Runaway trims" (egal aus welchem Grund) überhaupt meldepflichtig, wenn der Flug gut endet?
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Sind "Runaway trims" (egal aus welchem Grund) überhaupt meldepflichtig, wenn der Flug gut endet?
Eigentlich sagt man Trim Runaways...
Ich würde sie unter Punkt 2.1.7 gemäß Annex ! der EU 2015/2018 einordnen:
Abnormal functioning of flight controls
Damit wäre es für mich ein meldepflichtiges Ereignis. Das hat aber Interpretationsspielraum.

Ich schätze, man will einfach wissen, wie oft Situationen entstehen, in denen MCAS eingreifen muss. Das hat ja direkte Auswirkungen auf die Berechnung der Zuverlässigkeit. Anscheinend gab's solche Statistiken nicht.
Solche Situationen sollten unter Punkt 1.4.4
Activation of any flight envelope protection, including stall warning, stick shaker, stick pusher and automatic protections.
fallen, und damit bisher systematisch gemeldet worden sein... MCAS ist ja praktisch das direkte Äquivalent zum Stick Pusher.

Der Punkt ist aber leider meistens "wenn der Flug gut endet", dann wird nämlich lieber nichts gemeldet...

Das alles kriegen die über ADS-B raus?
Mit einem guten Algorithmus... Ansonsten werden sie wohl auch alle ACARS Daten abgreifen.
 
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ek046

Erfahrenes Mitglied
29.05.2013
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Also wenn die EASA es selbst festgestellt hat und prüft, alles OK, passt, soll auch so sein, bin ich voll dabei. Auch der 321XLR soll sicher sein.

Aber Boeing sollte doch seine Ressourcen derzeit lieber mal vor der eigenen Haustür einsetzen und die Boeing Ingenieure sollten sich mit der MAX, 777X und 787 auseinandersetzen, da gibt es mehr als genug zu tun, dass eigentlich gar keine Zeit für andere Hersteller da sein sollte.

Die Intension dahinter ist meiner Meinung nach jedenfalls alles, aber nicht der Tank und die Sicherheitsbedenken...

Ich musste jedenfalls schmunzeln :)

"Der Zusatztank der A321XLR schmiegt sich platzsparend an die Rumpfkontur - und birgt nach Einschätzung von Boeing-Experten damit "viele potenzielle Risiken"."


Quelle: https://www.aero.de/news-38886/Boeing-warnt-vor-Sicherheitsrisiken-der-A321XLR.html