Nach der Skizze auf PPrune sehe ich das der Motor direkt an der Verstellspindel sitzt. Das Trimrad im Cockpit wird demnach über Seile verbunden sein. Wenn jetzt ein neuer kraftvoller Motor verwendet wird, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit das die Seile reißen? Bzw, dass das Handrad seine Kurbel verliert, weil die Betätigungskräfte einfach zu groß werden?
Wieviele Umdrehungen sind überhaupt von Nöten um die Trimmung wieder von Vollausschlag zur Mittellage zurückzudrehen?
Lauter gute Fragen!

"Nächste Fragen bitte ..."
Bei der NG war da wohl eine (Rutsch- ?) Kupplung zwischen Motor und Spindel.
Ja, die 737MAX ist schon insgesamt eine "geile" Konstruktion, fassen wir mal zusammen:
- Die Aerodynamik ist so (giftig), dass in der Nähe des Stalls (Überziehen, Strömungsabriss) bei hohem AoA (Anstellwinkel), also Nase hoch, das Flugzeug den Eintritt in den Stall durch zusätzlichen Auftrieb an den Triebwerken begünstigt wird, was nicht zertifizierungsfähig ist. Weil die Regularien das Gegenteil fordern, nämlich das der Eintritt in den Bereich des Überziehens durch höhere Steuerkräfte erschwert wird. Es ist zudem unklar, ob dann bei dem Modell die Möglichkeit eines "Deep Stalls" besteht, den man bisher nur T-Leitwerken zugetraut hat, bei dem einen zweiten stabilen Flugzustand gibt, aus dem man nicht mehr rauskommt, der nur leider keine relevanten Auftriebskräfte mehr hat. Unabhängig davon gilt es ein Überziehen unbedingt zu vermeiden, da auch z.B. durch die Gegend fliegende Teile in der Kabine Verletzungen verursachen können.
- Um das zu kompensieren und die Zulassung zu erhalten, bastelt man eine Software"lösung" ohne jede Redundanz und ohne wirkliche Plausibilitätsprüfung der Messwerte rein, die von genau einem (!) AoA-Sensor glaubt, den Anstellwinkel zu beziehen und dann Befehle gibt, die Flugzeugnase zu senken, indem die Stabelizer (also die großen Flächen am Höhenleitwerk vorne) gesenkt werden. Und das, obwohl es zumindest am inaktiven Flugcomputer einen zweiten Sensor gäbe (eigentlich bräuchte man drei für eine Mehrheitsentscheidung plus Plausibilitätsscheck z.B. via Navigation/INS und z.B. vier Flugcomputer wie bei Airbus für sicherheitsrelevante Systeme der Flugsteuerung).
- Wenn der eine (!) Sensor Schrott liefert, wird alle paar Sekunden ein "Nase runter" Trimmbefehl vom Flugcomputer gegeben, egal was der Pilot wieder per Schalter am Steuerhorn nach oben trimmt, wobei der Umfang des Eingriffs höher ist als dokumentiert. Debei dreht ein Motor auf der Spindel, welche hinten im Heck schraubenähnlich über einen Hebel die Stabelizer-Flächen verstellt, diese ganz viele Umdrehungen weiter.
- Das kann der Pilot nur dadurch unterbinden, wenn er dem Motor komplett den Strom abstellt, was über einen TRIM PRI CUTOUT Schalter an der Mittelkonsole gehen sollte (wenn sie den nicht auch nur noch auf einen Computerport statt wie bei der NG auf ein Relais in der Stromzufuhr gelegt haben, Verschaltung bei der MAX ist unklar) oder im Notfall über die Sicherung des Motors.
- Danach kann der Pilot dann über einen Seilzug vom Cockpot aus mit ganz vielen Umdrehungen die Spindel mühsam wieder in kürzester Zeit zurückdrehen, wenn bis dahin das Luftfahrzeug nicht in den Boden gerammt wurde. Sollte hingegen der Motor blockieren, die Kupplung, so noch vorhanden, versagen, das Seil reißen oder die Anbindung an das Rad im Cockpit brechen, dann wird das Luftfahrzeug ebenfalls in den Boden gerammt.
Mir fehlen einfach komplett die Worte, wie man nur sowas konstruieren kann, wenn es um Hunderte von Menschenleben geht
