24.03.2015: Germanwings Maschine (A320) auf dem Weg von BCN nach DUS abgestürzt

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Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
3.688
-60
FRA/SXF/MUC
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Ist diese Thema wirklich so tabubehaftet?

Ja, das scheint so zu sein- und erstaunt mich ehrlich gesagt auch ein bißchen,
aber ich respektiere das unterschiedliche Pietäts-Empfinden verschiedener Menschen.


Ich sehe das ganz pragmatisch,
sollte ich irgendwann woanders in dieser Welt sterben, werde ich zwangsläufig als Fracht zurückgebracht, ist im Vorgang nur logisch.
Sollte ich wegen eines Unfalls (bei unserem Job nicht ganz unwahrscheinlich) nicht unversehrt zurückkommen, sondern meine sterblichen Überreste wegen der Umstände leider in Einzelstücken oder nur noch wenige, dann würde ich nicht verstehen, daß ein Sarg benutzt wird, sonder fände eine Urne viel logischer.


Ich verstehe auch nicht, daß um den Umstand "Cargo oder andere Maschine" eine Diskussion hier entsteht, aber da ist meine pragmatische Wahrnehmung wohl eine andere.

Das Thema Urne oder nicht ist oft ein religiöses und dann natürlich sehr wichtig,
in einem Fall wie diesem aber (so habe ich es verstanden) war die Bergungssituation ja eine ganz andere
(ich versuche, hier wiederum pietätvoll zu formulieren, ich denke, jeder weiß, was ich meine).

Trotz dieser anderen Wahrnehmung sehe ich natürlich auch, daß mit schon schwersttraumatisierten und trauernden Angehörigen so schonend wie unter diesen Umständen nur möglich umgegangen werden sollte.

Wie ihre Angehörigen zurückgebracht werden, ist für viele wohl nicht entscheidend,
daß es erst so spät passiert und die erneuten, oft merkwürdigen Medienberichte, das ist sicher sehr belastend.
 
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Saul Goodman

Erfahrenes Mitglied
30.01.2015
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Ich saß gestern 6h im Auto und hab mal wieder Radio gehört (mache ich sonst kaum). In jeder Nachrichtensendung und auch dazwischen wurde über den Überführungsflug berichtet. Fand ich schon ein bisschen zu viel, aber gut. Was mir dabei aufgefallen ist:

  1. Es war die Rede davon, dass das erst der erste Flug ist und noch weitere kommen. Sind ja "nur" 44 von 72. Warum nicht alle? Oder liegt das an Punkt 2?
  2. Wieso gibt es bei so einer Situation "Übersetzungsfehler" bei den Papieren? Kann ich irgendwie nicht verstehen. Außerdem, Frankreich ist EU/Schengen, Deutschland auch?
  3. Warum wird betont, dass es eine "Sondermaschine" ist? Sensationspresse?

Danke.


Laut BILD und einem offenen Brief - es lässt tief blicken, wenn in solch einer Situation "offene Briefe" an die LH geschrieben werden - der Angehörigen, sind die fehlerhaften Übersetzungen von der LH zu verantworten. Zunächst mal, so auch die französischen Staatsanwälte, ist von der Richtigkeit der französischen Sterbeurkunden auszugehen. An diesen wurden auch keine Fehler festgestellt.


Germanwings-Absturz: Angehörige wütend über verschobene Beerdigung - News Ausland - Bild.de

Aber die hier einsitzenden Experten werden uns das bestimmt aus LH-Sicht erklären können.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
25.780
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irdisch
Mal ganz pragmatisch gesprochen, losgelöst von diesem Unglück: "Human remains" sind heute eine völlig übliche "Luftfracht". Das gibt es IATA-Regeln und alles zu. Bei Militärs gibt es dann oft noch auch eine Geleitwache, die das Verladen auf dem Vorfeld überwacht. Sieht man auf großen Flughäfen sehr oft. Auch das Thema Sterben gehört nun mal zum Leben.
 

Saul Goodman

Erfahrenes Mitglied
30.01.2015
480
0
Ja, das scheint so zu sein- und erstaunt mich ehrlich gesagt auch ein bißchen,


Ich sehe das ganz pragmatisch,
sollte ich irgendwann woanders in dieser Welt sterben, werde ich zwangsläufig als Fracht zurückgebracht, ist im Vorgang nur logisch.
Sollte ich wegen eines Unfalls (bei unserem Job nicht ganz unwahrscheinlich) nicht unversehrt zurückkommen, sondern meine sterblichen Überreste wegen der Umstände leider in Einzelstücken oder nur noch wenige, dann würde ich nicht verstehen, daß ein Sarg benutzt wird, sonder fände eine Urne viel logischer.


Die Einäscherung ist zwar die billigere Variante, aber neben religiösen Gründen, sollten auch versicherungsrechtliche und rechtliche Aspekte bedacht werden.

Bergung und Rücktransport von Leichen kosten gerne mal einige Zehntausend Euro und die üblichen Reiseunfallversicherungen sind da wohl nur knapp ausreichend. Daher meine Anfrage nach den hiesigen Experten - die es aber anscheinend nicht gibt.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.132
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FRA
Mir stellt sich bei dem Bericht / Brief die Frage, wieso LH für die Übersetzung der Sterbeurkunden verantwortlich / zuständig sein sollte...
 
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meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
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Wieso gibt es bei so einer Situation "Übersetzungsfehler" bei den Papieren? Kann ich irgendwie nicht verstehen. Außerdem, Frankreich ist EU/Schengen, Deutschland auch?

Kann man nicht seriös beantworten, solange nur das Schlagwort "Übersetzungsfehler" bekannt ist.

Es werden in diesem Kontext offenbar auch gelegentlich vermengt, dass Sterbeurkunde (standesamtliche Beurkundung des Todes) und Totenschein (ärztliche Beurkundung des Todes) zwei verschiedene Dokumente sind.

Für standesamtliche Urkunden bedarf es an sich bei Verwendung innerhalb bestimmter Länder keiner Übersetzung, wenn sie auf einem einheitlichen mehrsprachigen Vordruck ausgestellt sind:

Internationaler Urkundenverkehr – Wikipedia
Deutsche Sektion der Internationalen Kommission für das Zivilstandswesen - Übereinkommen -Nr. 16: Übereinkommen über die Ausstellung mehrsprachiger Auszüge aus Personenstandsbüchern
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.132
237
FRA
Alles gut und schön; aber immer noch meine Frage: was hat LH/Germanwings damit zu tun?

Ichhabe mal angehängt, was ich zu Dokumenten in den IATA Vorschriften gefunden habe
 

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Saul Goodman

Erfahrenes Mitglied
30.01.2015
480
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Alles gut und schön; aber immer noch meine Frage: was hat LH/Germanwings damit zu tun?


Die Sterbeurkunden wurden von der französischen zuständigen Gemeinde ausgestellt. Ob sich die Gemeinde der mehrsprachigen Vordrucke bedient hat, wissen wir nicht. Anscheinend hat aber "jemand" in Deutschland, eventuell die LH, eine Übersetzung gefordert, da die Sterbeurkunde in nichtdeutscher Sprache abgefasst war. Nun hat die LH, vertreten durch den Herrn Spohr, vollmundig versprochen die Leichenteile zurückzubringen. Es werden ja auch bestimmt nicht alle Überreste nach Deutschland geschafft. Wahrscheinlich werden die Spanier nach Spanien, die Franzosen nach Frankreich, die Neuseeländer nach Neuseeland etc. verbracht. Ich vermute mal, dass es für den Transport von Leichen und/oder Leichenteilen bestimmte Vorschriften gibt, die ich nicht kenne. Daher ja auch meine Frage, ob es hier Experten zu diesem Thema gibt?
 

brummi

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21.12.2010
3.132
237
FRA
2. Sonderflug zur Überführung der Opfer:

"MD11 der Lufthansa landet am 15. Juni 2015 um 21 Uhr in Barcelona – Übergabe der Särge an die Angehörigen für den 16. Juni vorgesehen"
 

hippo72

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11.03.2009
12.617
6.231
Paralleluniversum
Ich habe leider keinen eigenen Thread dazu gefunden:
Es gibt doch für manche Fluggesellschaften seit diesem Ereignis hier die Regel, dass immer 2 Personen im Cockpit sein müssen.
British Airways hat eine solche Regel nicht, oder?
 
A

Anonym38428

Guest
Ich habe leider keinen eigenen Thread dazu gefunden:
Es gibt doch für manche Fluggesellschaften seit diesem Ereignis hier die Regel, dass immer 2 Personen im Cockpit sein müssen.
British Airways hat eine solche Regel nicht, oder?

Ich meine auch diese hätten das - wie so ziemlich alle Europäer - umgesetzt. Ausnahmen oder "Abweichungen" bestätigen die Regeln ;)
 
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F

feb

Guest
OK, danke. Dann verbuche ich mehrere Erlebnisse unter "Abweichungen" ;)

Bitte informiere uns konkret, davon lebt doch das Forum: Hast du in letzter Zeit beobachten können, dass ein BA-Pilot alleine im Cockpit verblieb, während der andere unterwegs war? Würde mich echt überraschen... und wieder einmal bei meinem Buchungsverhalten beeinflussen, ich bin da sehr sehr sehr empfindlich.
 

hippo72

Erfahrenes Mitglied
11.03.2009
12.617
6.231
Paralleluniversum
Bitte informiere uns konkret, davon lebt doch das Forum: Hast du in letzter Zeit beobachten können, dass ein BA-Pilot alleine im Cockpit verblieb, während der andere unterwegs war? Würde mich echt überraschen... und wieder einmal bei meinem Buchungsverhalten beeinflussen, ich bin da sehr sehr sehr empfindlich.

Ja, 2x bei 6 BA-Flügen in den letzten 3 Wochen auf europäischen Kurzstrecken.
Flugbegleiter sind in der Kabine unterwegs, Cockpit-Türe geht auf und wieder zu, vorderer Vorhang wird zugezogen, eine Türe ist zu hören. Kurz drauf geht wieder eine Türe zu und die Cockpit-Türe wird geöffnet und wieder geschlossen (am Lichteinfall und Geräusch zu erkennen). Vorhang bleibt zu. Flugbegleiter kommen mit dem Servicewagen von hintern wieder nach vorne. Alles ganz normal.
 
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rorschi

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
10.175
3.544
ZRH / MUC
Ja, 2x bei 6 BA-Flügen in den letzten 3 Wochen auf europäischen Kurzstrecken.
Flugbegleiter sind in der Kabine unterwegs, Cockpit-Türe geht auf und wieder zu, vorderer Vorhang wird zugezogen, eine Türe ist zu hören. Kurz drauf geht wieder eine Türe zu und die Cockpit-Türe wird geöffnet und wieder geschlossen (am Lichteinfall und Geräusch zu erkennen). Vorhang bleibt zu. Flugbegleiter kommen mit dem Servicewagen von hintern wieder nach vorne. Alles ganz normal.

Du hast aber nicht gesehen, ob 3 Piloten im Cockpit waren?
 

asdf32333

HH Gold Junkie
22.08.2014
2.864
316
HAJ
Bitte informiere uns konkret, davon lebt doch das Forum: Hast du in letzter Zeit beobachten können, dass ein BA-Pilot alleine im Cockpit verblieb, während der andere unterwegs war? Würde mich echt überraschen... und wieder einmal bei meinem Buchungsverhalten beeinflussen, ich bin da sehr sehr sehr empfindlich.
Da kann ich Dir mal ein positives Beispiel bringen. SN op BE hat das konsequent VOR 4U9525 durchgeführt.

Link: http://www.vielfliegertreff.de/airl...bcn-nach-dus-abgestuerzt-176.html#post1623366
 
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TachoKilo

Erfahrenes Mitglied
21.02.2013
2.142
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Berlin (West) - TXL
Bitte informiere uns konkret, davon lebt doch das Forum: Hast du in letzter Zeit beobachten können, dass ein BA-Pilot alleine im Cockpit verblieb, während der andere unterwegs war? Würde mich echt überraschen... und wieder einmal bei meinem Buchungsverhalten beeinflussen, ich bin da sehr sehr sehr empfindlich.
Sehr irrational. Zeigt mal wieder wie abergläubisch Menschen sind. Schon vor 4U9525 saßen bei 10.000en von Flügen Piloten und Co-Piloten alleine im Cockpit und haben das Flugzeug nicht zum Absturz gebracht. Erstaunlich, oder? Wie haben diese Piloten nur diesem Druck alleine im Cockpit zu sitzen standgehalten? Es ist ja nun auch etwas naiv zu glauben, dass eine 2-Mann-Regel Herrn Lubitz in jedem Fall davon hätte abhalten können eine Maschine zum Absturz zu bringen. Zudem sollte die 2-Mann-Regel zwar die Sicherheit erhöhen, wurde aber nicht für den Fall eines Selbstmord-Piloten erdacht.