Nicht ganz ernstgemeinte Frage: Wieviele VFTler hast du schon vertreten?
Keine.
Ich bin zwar Volljurist und auch in New York als Anwalt zugelassen, aber schon seit fast 20 Jahren nicht mehr als Anwalt tätig. Dass ich hier Verständnis für die subjektive Position eines Mitforisten zeige, basiert nicht auf irgendeinem beruflichen Interesse, sondern darauf, dass ich die Fähigkeit zur Empathie noch nicht ganz verloren habe. Klar wäre es leichter, mich in den Chor der üblichen "selber schuld" - Foristen einzureihen (SOG, rotanes, MisterG, tcswede, etc.).
Mir geht's auch gar nicht um die juristischen Feinheiten des Falles, sondern darum, dass ich nachvollziehen kann, wie ärgerlich es ist, wenn man auf die Art und Weise stehen gelassen wird (zudem mit Kleinkind), obwohl es (nach Schilderung des Thread-Erstellers, keiner von uns war ja dabei, also nehme ich erst mal an, dass es genau so war wie berichtet) mit etwas Wohlwollen bestimmt noch möglich gewesen wäre, den Passagier mitzunehmen.
Zum Glück habe ich es meist persönlich so erlebt, dass in solchen Grenzfällen, wenn sie denn mal vorkamen, das Personal lieber kulant und hilfsbereit reagiert hat als sich über den Passagier zu erheben und - wie einige der Foristen hier - eine "Du hättest halt..."/"Selber schuld..." - Tirade zu starten.
Muss man immer der Airline die Schuld geben und jegliche Eigenverantwortung abstreiten? Nö.
Muss man immer dem Passagier die Schuld geben und das Ganze auch noch mit ein bisschen besserwisserischer Häme garnieren? Ganz sicher auch nicht.