Du liegst daneben.
Außerdem verlange ich keine "Perfektion", sondern einen vernünftigen Umgang mit seinen Kunden. Dass dieser nicht notwendig sei wird nun damit argumentiert, dass LH kein Geschäftspartner sei, sondern ein Anbieter von "standardisierten Dienstleistungen". Wenn ich mir dann noch ansehe, wieviele für dieses Argument, das an der Sache ja vollkommen vorbeigeht, Danke sagen, könnte ich meinen, dass Selbsgeiselung gerade in Mode ist. Noch ein paar Peitschenhiebe gefällig? Bei der Konkurrenz sind die auch nicht angenehmer, also ist alles in bester Ordnung.
HTB.
Da bin ich mir nicht sicher. Leistungsferner Bereich, dazu zählen nicht nur Beamte und öffentlicher Dienst, sondern auch z. B. Rechtsanwälte, Ärzte und die Mehrheit der Mitarbeiter in Großunternehmen. Eben alle diejenigen, bei denen viel Regulierung stattfindet und letztlich nicht die eigentliche Arbeitsleistung Grundlage ihrer Karriere ist, sondern lediglich einen Nebenaspekt darstellt.
Inhaltlich ist es ganz einfach. Du hast mit der Lufthansa einen Vertrag geschlossen und dabei entweder ein Detail übersehen oder hast das Details zwar gekannt, bist jedoch davon ausgegangen, dass es für Dich nicht relevant sein würde. Dann hat sich Welt weiter gedreht, nun ärgert Dich das Detail, Du hättest am liebsten, dass es dieses gar nicht erst hätte geben sollen und Du schwingst die moralische Keule.
Das ist verständlich. Niemand macht gerne Fehler. Die Verantwortung, die natürlich nur bei Dir liegt, möchtest Du gerne jemand anderes zuschieben. Das kommt häufiger vor - im leistungsfernen Bereich deutlich bevorzugt.
Doch tatsächlich bist Du damit derjenige, der sich seiner Verantwortung als fairer Geschäftspartner entzieht. Denn weder der Doofheitsschutz für Verbraucher, noch der Versuch der autokratischen Erhöhung, man sei als Kunde ja König und hätte damit auch im Unrecht Recht, gehört in eine gesunde Geschäftsbeziehung.
Ist doch schon schön, dass die Möglichkeit eines Upgrades besteht, also die Kosten für das - offensichtlich nicht flexible - Eco-Ticket nicht vergebens waren. Gibt genügend Bereiche - auch leistungsnahe - in denen das nicht so ist. Generell gilt im Fliegen, dass sich mit Voraussicht, Entshceidungsstärke und Disziplin Geld sparen lässt.
Deine Reaktion, das Upgrade nicht in Anspruch zu nehmen, ist natürlich vollkommen legitim. Man muss als Kunde nicht im Recht sein und darf dennoch Konsequenzen ziehen und den Dienstleister oder Produzenten abstrafen. Das mache ich auch manchmal so. Nur bemühe ich dann nicht die Moral als Rechtfertigung.
Solltest Du tatsächlich in einem leistungsnahen Bereich tätig sein und Deine Kunde entsprechend Deiner Erwartungshaltung behandeln, dann lasse mir gerne Deine Kontaktdaten zukommen. Dann lasse ich nach Vertragsabschluss gerne meiner Phantasie freien Lauf, was Du jenseits des vertraglichen mir gegenüber noch so alles zu leisten oder zu liefern hast. Da wäre ja noch besser als drei Wünsche einer guten Fee frei zu haben.