Na ja, Geheimdienste habe eigentlich die Aufgabe, geheim zu sein. Wenn sie alles in die Zeitung setzen, braucht man sie nicht. Und für einen Politiker in dieser Situation kann eben auch schon mal die große Sache -- Anschluss an den Westen -- wichtiger sein. Und ohne Finanzierung hätte er das wohl nicht gestemmt bekommen. Ja, manchmal heiligt der Zweck die Mittel und die Jeder-weiß-alles-Gesellschaft ist nicht unbedingt erstrebenswert, weil dann eben auch Leute Informationen bekommen, denen man sie nicht geben will.
Eine typischer Beitrag von Menschen, die sich selbst als glühende Demokraten bezeichnen würden, aber Unbedarften gerne erklären, warum die Demokratie hier und da "für den guten Zweck" ausgehebelt gehört.
Nach derzeitigem Erkenntnisstand hat sich der spätere SPD-Bundeskanzler, Willy Brandt, als Berliner Abgeordnete und Volksvertreter immerhin bestechen lassen.
Unstrittig ist die unrechtmäßige Geldannahme als Abgeordneter, zu klären bliebe die Verwendung des Geldes, darüber wird sich ausgeschwiegen. Es wäre jetzt an der SPD selbst, zur Sachaufklärung beizutragen, von Herrn Gabriel beispielsweise. Die es aber nicht geben wird, weil Willy Brandt als Büste in der Wilhelm-Straße das Herz dieser Partei verkörpert.
Gleichwohl muß die Frage erlaubt sein, ob ein Flughafen trotzdem weiter den Namen eines bestechlichen Parlamentariers tragen soll.
Hätten wir da in Berlin nicht parteiübergreifend andere Menschen zu ehren, beispielsweise Richard von Weizsäcker, einer, der sich als Berliner Bürgermeister wie kein Zweiter vor und nach ihm mit allen gesellschaftlichen Gruppen in dieser Stadt verständigt und verabredet hat, der mit den Punks am Zoo redete und mit den Skinheads in Rudow, und wir Berliner alle traurig und stolz zugleich waren, als er Bundespräsident wurde?