Naja, das in Berlin ist genau gesehen alles ein Mix aus Lobbyarbeit und bekloppten Politikern, die einfach mal wieder seltsame Entscheidungen treffen...
Fangen wir mal an, es standen am Anfang zwei Flughäfen zur Auswahl, entweder man baut in Neuenhagen ( ich glaube, so hieß das Dorf ) einen komplett neuen Flughafen, ohne Nachtflugverbot jedoch mit Einschränkungen des Einflusses vom Land Berlin auf den Flughafen oder man baut eben Schönefeld weiter aus zum BBI einschließlich Nachtflugverbot und mehr Einfluss des Landes Berlin auf BBI. Wie konnte es nun also dazu kommen, dass man sich für BBI entscheidet, hat man doch Nachtflugverbot, was sich letztlich extrem negativ auf Interkontinentalflüge auswirkt, da Emirates, Qantas und wie sie alle heißen, Interesse bekundet haben den neuen Flughafen als HUB zu benutzen, jedoch bräuchten sie dazu eine Nachtflugerlaubnis. Weiterhin wollten natürlich die Berliner Politiker nicht ihren einfluss auf den neuen Flughafen verlieren, naja das kann man generell sehen wie man will. Außerdem hat Lufthansa extreme Lobbyarbeit geleistet, damit ja nicht Berlin eine Nachtflugerlaubnis kriegt, weil sonst würde sich die Auslastung von Frankfurt drastisch reduzieren, baut man da doch schon wieder eine neue Landebahn. Letztlich wär Frankfurt nur noch interessant für Geschäftsleute gewesen, die wirklich nach/aus Frankfurt hin/weg müssen, dh. die Auslastung hätte sich drastisch reduziert, denn für Touristen sind sowieso Berlin und München am interessantesten. Weiterhin droht Lufthansa den anderen Airlines damit, wenn sie sich in BBI ein HUB errichten, dass sie Slots an anderen deutschen Flughäfen gestrichen bekommen...
Kommen wir jetzt man zu der tollen Idee mit der Flugroutenplanung, bis vor nem Jahr?!? ( Weiß nicht wie lange, dass jetzt her ist ) hieß es aufeinmal es sind keine Parallelstarts in BBI möglich, da die Flugsicherung das nicht genehmigt. Hieß es doch eigentlich seit Ende der 90er Jahre, dass das Ganze kein Problem wäre und Parallelstarts ohne weiteres möglich sind. Was haben die Leute gemacht? Sich die Flugrouten angeschaut und ein Haus gebaut, wo eigentlich keine Flugzeuge lang fliegen sollten. Hinzu kommt, dass das Land Berlin Gelder dafür bereitgestellt hat für Wohnhäuser die im Start/Landebereich vom BBI sind, damit diese ihre Fenster mit Lärmschutzgläsern ausstatten können. Was ist nun passiert? Parallelstarts sind nun aufeinmal nicht mehr möglich und jeder fühlt sich verarscht und das kann ich irgendwie auch nachvollziehen! Jetzt regen sich natürlich die Leute darüber auf, verständlich haben sie sich doch bemüht nicht in der Flugschneise zu wohnen bzw. hinzuziehen. Außerdem fliegen die Flieger jetzt über Zehlendorf und Wannsee ein, wo sagen wir mal die reichsten Berliner Bürger wohnen, die sich natürlich auch irgendwie leicht verarscht fühlen, da die Grundstücke massiv an Wert verlieren werden. Nach meinen Informationen hat jetzt ein Unbekannter der Bürgerinitiative zugespielt, in denen steht, dass die Berliner Politiker schon Ende der 90er Jahre bescheid wussten, dass dort keine Parallelstarts möglich sind, das wurde jedoch mal wieder Alles unter den Teppich gekehrt. Die Richter, die vorher die ganzen Klagen bzgl der neuen Flugrouten abgewiesen haben, fühlen sich dadurch jetzt auch leicht verarscht und lassen erstmal alle Klagen diesbezüglich zu. Wenn die Klagen erfolg haben sollten, wir das Planfestellungsverfahren neu aufgerollt und jeder kann sich natürlich denken, wie lange sich das hinziehen könnte/würde. Wie es so aussieht hat man Milliarden in einen fertiggestellten Flughafen gepumpt, der dann noch erstmal weiterhin geschlossen bleibt.
Nicht zu vergessen ist, dass sich der neue BBI erst rentiert, wenn er 30% mehr Umsatz als Schiphol hat. Soll ich mal lachen? Wie soll das bitte bei Nachtflugverbot jemals geschehen?
Ich hoffe, ich konnte Euch damit ein paar zusätzliche Informationen geben bzw. einige Dinge aufklären!
PS: Über Grunewald herrscht generelles Überflugverbot, dies gibt es erst nach einer Sondergenehmigung, soweit ich das weiß?!?!? ( Kann mich natürlich auch irren )