Bestes Land zum Leben?

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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
16.651
14.925
IAH & HAM
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Wir können nicht alle unsere eigenen Chefs sein oder leitende Postionen in DAX-Konzernen begleiten, es muss auch noch ein paar Leute geben, die an der Basis den Laden am Laufen halten. Und auch die sollten die Chance haben, sich in München oder Frankfurt eine 50 qm-Wohnung wenigstens zur Miete leisten zu können.

100% Zustimmung. Und das erreichen wir nur, wenn die Gehälter am unteren Einkommensspektrum ausgaenglich sind, und wir zusätzlich die Belastung der unteren Einkommen reduzieren, und das dadurch ausgleichen dass die Reichsten in unserer Gesellschaft in die Pflicht genommen werden. Wie kann es zum Beispiel; sein, dass fast die Haelfte der Erben von Vermögen >100 Millionen Euro im lezten jähr NULL Erbschaftssteuer gezahlt haben. Es wird auf mehr als 4 Milliarden Euro Steuern pro Jahr verzichtet.....
 

eldiablo

Erfahrenes Mitglied
15.04.2019
4.416
2.959
Europa
Ein Aspekt, der bei all diesen Diskussionen um Gehälter etc. immer außer Acht gelassen wird, ist, dass der Anteil an Personen im erwerbsfähigen Alter immer weiter sinkt, somit immer mehr Rentner von immer weniger Arbeitnehmern finanziert werden müssen. Dies führt zu hohen Abgaben für Pflege- und Krankenversicherung, für die Rente etc. und demotiviert die jüngere Generation natürlich.

Darüber hinaus bewegen wir uns von einer Leistungsgesellschaft immer mehr weg zu einer Erbengesellschaft, wo es für ein Leben in Wohlstand mit Eigenheim, Auto und Urlauben nicht mehr darauf ankommt, welchen Beruf man erlernt hat, sondern, in welche Familie man geboren wurde. 60% aller Vermögenswerte in D sind nicht erarbeitet, sondern ererbt.

Dies sorgt natürlich in Verbindung mit einer hohen Abgabenquote nicht unbedingt dafür, dass sich die jüngere Generation voller Inbrunst in ihre Arbeit stürzt, weil es am Ende sowieso keinen Unterschied macht - ohne Erbe kein Eigenheim, keine teuren Urlaube und kein Budget für Kinder.

Hier im Forum herrscht ja oft die Meinung, dass man es nur mit genügend Fleiß und Anstrengung zu einem Leben in Wohlstand bringen kann und diese Ansicht galt vielleicht in den 80ern noch, heutzutage ist das größtenteils nicht mehr der Fall.

Während ich mit einem Gehalt in den Top 5% meiner Stadt mit Mühe und Not zwei kleine Eigentumswohnungen finanziert bekomme, lebt ein Freund von mir mit 2,5k netto im Monat in München in einem abbezahlten Eigenheim, fährt mehrere teure Autos (4er BMW, Porsche, Geländewagen) und hat im Zweifel immer noch seine Familie im Hintergrund, die ihm aushilft, falls die geerbten Eigentumswohnungen am Stadtrand von München den Lebensstil nicht mehr finanzieren können.

Ich gönne ihm das, verstehe aber jeden, der dann den gleichen Job macht und nicht mit Vermögen aus der Familie überschüttet wird, dass er sich nicht für seinen Chef aufopfert. Und bevor das Argument kommt "dann soll er doch seine eigene Fahrschule eröffnen": Wir können nicht alle unsere eigenen Chefs sein oder leitende Postionen in DAX-Konzernen begleiten, es muss auch noch ein paar Leute geben, die an der Basis den Laden am Laufen halten. Und auch die sollten die Chance haben, sich in München oder Frankfurt eine 50 qm-Wohnung wenigstens zur Miete leisten zu können.
aber das Problem liegt ja schon in der Basis
Letzten Monat war ein Bericht hier in der Lokalzeit BONN, dass hier im Rhein-Sieg-Kreis 35% Auszubilden fehlen und das Problem besteht nicht seit heute, sondern auch vor 10 Jahren
Als ich vor 15 oder 20 Jahren noch mein Restaurant hatte, hatte ich Probleme Helfer zu finden, der Dachdecker der hier in der Straße wohnt, muss öfters Aufträge ablehnen, weil der keine Mitarbeiter findet und genauso geht es in 100 andere Branchen
 

Luftikus

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08.01.2010
25.815
11.796
irdisch
Vermögen ist beweglich, so wie immobilien und so. Das ist leider alles ein Mythos.🤣

Gäbe es einen Willen, würd es auch gemacht werden. Gleiches gilt für Pkv und Beitragsbemessungsgrenze.

Gleiches gilt für die Rentenkasse. Eine ganz einfache Lösung. Jeder Bürger zahlt vom Einkommen einen festen % Satz in einen Topf. Dieser wird im darauffolgenden Jahr an alle gleich ausgeschüttet. Wem es nicht reicht, der möge privat extra sparen. Niemand muss im Alter Pfand sammeln.Das nennt man Solidargemeinschaft. Aber da der Deutsche seinem Nachbarn nicht den Dreck unter den Nägeln gönnt, wirds nix...

Gleiches gilt für die 87000 Krankenkassen. Warum reicht nicht eine, meinetwegen mit versch Tarifen? Das ist doch ein Zirkus...

Du sitzt leider diesem "Das bringt nichts" Märchen auf.
Ich sitze überhaupt nichts auf. Die Rente von Bismarck war mal ein Guthaben, in das man eingezahlt hat. Bis zur Inflation und "Rentenmark", seitdem leben wir von der Hand in den Mund.
Korrekt ist, Verwaltungskosten bieten auch ein riesiges Sparpotenzial, insbesondere Pensionskosten ufern brutal aus.
 

Toter-Greifvogel

Erfahrenes Mitglied
25.04.2024
2.329
2.658
aber das Problem liegt ja schon in der Basis
Letzten Monat war ein Bericht hier in der Lokalzeit BONN, dass hier im Rhein-Sieg-Kreis 35% Auszubilden fehlen und das Problem besteht nicht seit heute, sondern auch vor 10 Jahren
Als ich vor 15 oder 20 Jahren noch mein Restaurant hatte, hatte ich Probleme Helfer zu finden, der Dachdecker der hier in der Straße wohnt, muss öfters Aufträge ablehnen, weil der keine Mitarbeiter findet und genauso geht es in 100 andere Branchen
Die Arbeitswelt verändert sich. Die wenigsten Azubis lassen sich heutzutage noch wie die Leibeigenen behandeln. Willkommen in der Realität.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ich sitze überhaupt nichts auf. Die Rente von Bismarck war mal ein Guthaben, in das man eingezahlt hat. Bis zur Inflation und "Rentenmark", seitdem leben wir von der Hand in den Mund.
Korrekt ist, Verwaltungskosten bieten auch ein riesiges Sparpotenzial, insbesondere Pensionskosten ufern brutal aus.
Du hast das Solidarprinzip nicht verstanden.

Schon mal was von Beitragsbemessungsgrenze gehört?
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Ich sitze überhaupt nichts auf. Die Rente von Bismarck war mal ein Guthaben, in das man eingezahlt hat. Bis zur Inflation und "Rentenmark", seitdem leben wir von der Hand in den Mund.
Korrekt ist, Verwaltungskosten bieten auch ein riesiges Sparpotenzial, insbesondere Pensionskosten ufern brutal aus.
Du hast mein Posting nicht verstanden. Kann man nix machen
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.865
4.727
Fixed that for you ;)
Klugscheissermodus an; „Eine Stadt gilt in Deutschland als Großstadt, wenn sie mindestens 100.000 Einwohner hat. Diese Definition wurde bereits 1887 auf der Internationalen Statistikkonferenz festgelegt und wird noch heute in der Statistik verwendet, beispielsweise vom Statistischen Bundesamt (Destatis) und der Statista.“. Klugscheissermodus aus.
 
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LINDRS

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03.04.2013
1.739
1.931
DRS
100% Zustimmung. Und das erreichen wir nur, wenn die Gehälter am unteren Einkommensspektrum ausgaenglich sind, und wir zusätzlich die Belastung der unteren Einkommen reduzieren, und das dadurch ausgleichen dass die Reichsten in unserer Gesellschaft in die Pflicht genommen werden. Wie kann es zum Beispiel; sein, dass fast die Haelfte der Erben von Vermögen >100 Millionen Euro im lezten jähr NULL Erbschaftssteuer gezahlt haben. Es wird auf mehr als 4 Milliarden Euro Steuern pro Jahr verzichtet.....
Es freut mich, solche Ansichten aus der wohlhabenderen Bubble des VFT zu lesen, normalerweise kommt direkt erstmal die Ablehnung und die Angst, dass einem etwas weggenommen werden soll ;)

Dann haben wir ja die Lösungen:

  • Steuern auf Einkommen runter, hohe Freibeträge
  • Steuern auf große Vermögen (von mir aus ab 100 Millionen EUR) einführen
  • Erbschaftssteuerausnahmen deutlich einschränken (ab 300 vererbter Wohneinheiten bezahlt man so gut wie gar keine Steuern, oder auch die Schenkung von Elfriede Springer an Döpfner, eine Milliarde (!) so gut wie steuerfrei)
  • Durchlässigkeit des Bildungssystems erhöhen
  • hohe Freibeträge auf Kapitalerträge, von mir aus die ersten 500k auf Aktien steuerfrei, danach progressiv steigend -> erhöht auch die Motivation, selbst fürs Alter vorzusorgen
  • Renten kürzen, alternativ alle versicherungsfremden Leistungen wie Mütterrente etc. abschaffen
  • Bauen vereinfachen, damit junge Familien, Berufsanfänger etc. die Chance auf bezahlbaren Wohnraum haben
Wer packt mit an? ;)
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
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Ein Aspekt, der bei all diesen Diskussionen um Gehälter etc. immer außer Acht gelassen wird, ist, dass der Anteil an Personen im erwerbsfähigen Alter immer weiter sinkt, somit immer mehr Rentner von immer weniger Arbeitnehmern finanziert werden müssen. Dies führt zu hohen Abgaben für Pflege- und Krankenversicherung, für die Rente etc. und demotiviert die jüngere Generation natürlich.
Das ist so. Die Generation, die heute die Frechheit hat, Rente zu beanspruchen ist aber auch die Generation, die der jüngeren Generation eine subventionierte Ausbildung steuerfinanziert hat, die noch Grundwehrdienst geleistet hat, die mit Rentenbeiträgen die Ostrenten finanziert hat und einen großen Teil der Kosten der deutschen Wiedervereinigung getragen hat. Ich war weder als Zahler noch bin ich als Empfänger betroffen, drum sehe ich das sehr nüchtern.. Ich kann mich aber gut an Diskussionen über Generationengerechtigkeit auch in den Siebzigerjahren und Achtzigerjahren erinnern. All das ist nicht neu.
 
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LINDRS

Erfahrenes Mitglied
03.04.2013
1.739
1.931
DRS
Das ist so. Die Generation, die heute die Frechheit hat, Rente zu beanspruchen ist aber auch die Generation, die der jüngeren Generation eine subventionierte Ausbildung steuerfinanziert hat, die noch Grundwehrdienst geleistet hat, die mit Rentenbeiträgen die Ostrenten finanziert hat und einen großen Teil der Kosten der deutschen Wiedervereinigung getragen hat. Ich war weder als Zahler noch bin ich als Empfänger betroffen, drum sehe ich das sehr nüchtern.. Ich kann mich aber gut an Diskussionen über Generationengerechtigkeit auch in den Siebzigerjahren und Achtzigerjahren erinnern. All das ist nicht neu.
Neu ist aber, dass diese Generation mit zu wenigen Kindern den Generationenvertrag einseitig aufgekündigt hat, aber nach wie vor den gleichen Ertrag daraus erwartet. Das geht schon rein rechnerisch nicht auf, wenn die Geburtenrate deutlich unter 2 Kindern/Frau liegt. Zugegebenermaßen aber ein Problem, das aktuell alle westlichen Gesellschaften mehr oder weniger trifft.
 

Toter-Greifvogel

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25.04.2024
2.329
2.658
Neu ist aber, dass diese Generation mit zu wenigen Kindern den Generationenvertrag einseitig aufgekündigt hat, aber nach wie vor den gleichen Ertrag daraus erwartet. Das geht schon rein rechnerisch nicht auf, wenn die Geburtenrate deutlich unter 2 Kindern/Frau liegt. Zugegebenermaßen aber ein Problem, das aktuell alle westlichen Gesellschaften mehr oder weniger trifft.
Das geht auf, wenn alle einzahlen
 

Airsicknessbag

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11.01.2010
22.054
16.384
Nur das die Einkommen aus Kapitalerträgen geringer besteuert werden, als die aus Erwerbstätigkeit?

Das soll der Verwaltungsvereinfachung dienen. Denn sonst kommt ja wieder jemand und beschwert sich über zu hohe Verwaltungskosten.

Verwaltungskosten bieten auch ein riesiges Sparpotenzial

Ah, da ist er ja schon ;)

Deutscheste Einzelfallgerechtigkeit bis zum Fußboden und einfache Regelungen ohne viel Verwaltungsaufwand bilden halt einen gewissen Zielkonflikt.

insbesondere Pensionskosten ufern brutal aus.

Aber warum denn? Zum einen, weil die Aufgaben mehr und komplexer werden und (viel) mehr Personal erfordern. Und zum anderen, weil der klamme Staat liebe Beamten einstellt, die jetzt billig sind und im Alter teuer, als Angestellte, bei denen es umgekehrt ist. Denn so wird das Problem nach hinten verschoben auf eine Zeit, in der man selber nicht mehr im Amt ist (und auch nicht mehr wiedergewählt werden will).
 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
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Es freut mich, solche Ansichten aus der wohlhabenderen Bubble des VFT zu lesen, normalerweise kommt direkt erstmal die Ablehnung und die Angst, dass einem etwas weggenommen werden soll ;)

Dann haben wir ja die Lösungen:

  • Steuern auf Einkommen runter, hohe Freibeträge
  • Steuern auf große Vermögen (von mir aus ab 100 Millionen EUR) einführen
  • Erbschaftssteuerausnahmen deutlich einschränken (ab 300 vererbter Wohneinheiten bezahlt man so gut wie gar keine Steuern, oder auch die Schenkung von Elfriede Springer an Döpfner, eine Milliarde (!) so gut wie steuerfrei)
  • Durchlässigkeit des Bildungssystems erhöhen
  • hohe Freibeträge auf Kapitalerträge, von mir aus die ersten 500k auf Aktien steuerfrei, danach progressiv steigend -> erhöht auch die Motivation, selbst fürs Alter vorzusorgen
  • Renten kürzen, alternativ alle versicherungsfremden Leistungen wie Mütterrente etc. abschaffen
  • Bauen vereinfachen, damit junge Familien, Berufsanfänger etc. die Chance auf bezahlbaren Wohnraum haben
Wer packt mit an? ;)
Lass mich addieren und korrigieren

- Für jedes Kind einen vollen Grundfreibetrag, ist nicht mehr als gerecht.
- Steuerliche Abzugsfähigkeiz von Haushaltshilfe und Kinderbetreuung, um mehr Arbeitsplätze im Haushalt zu schaffen und mehr qualifizierte Leuten die Kombi von Kindern und Beruf zu ermöglichen. Damit senkst du die Arbeitslosigkeit an zwei Enden.
- Steuern für passives Einkommen anheben
- AfA für Bauen erhöhen um bezahlbare Mietwohnungen zu schaffen.

Warum willst du Erträge aus passivem Einkommen so weit steuerfrei stellen? 500k per annum aus Aktienvermögen setzt ein Vermögen zwischen 5 und 10 Millionen voraus. Also eine Subvention für das obere 1 Prozent.
 
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Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
6.865
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Das soll der Verwaltungsvereinfachung dienen. Denn sonst kommt ja wieder jemand und beschwert sich über zu hohe Verwaltungskosten.
Nicht ganz. Der geringere pauschale Steuersatz soll in der Theorie dem Gedanken Rechnung tragen, dass nur nach Leistungsfähigkeit besteuert wird. Zinsen, Dividenden und Kurssteigerungen reflektieren aber auch Inflation und damit keine Leistungsfähigkeit. Insofern könntest du gar nicht besteuern, oder müsstest sehr hohe Freibeträge einsetzen.
 

LINDRS

Erfahrenes Mitglied
03.04.2013
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1.931
DRS
Das geht auf, wenn alle einzahlen
Nicht zwingend, proportional höhere Einkommen in der Einzahlungsphase führen auch zu höheren Ansprüchen bei der Auszahlung, dann hat man das gleiche Problem wie vorher - nur mit mehr Teilnehmern.

Warum willst du Erträge aus passivem Einkommen so weit steuerfrei stellen? 500k per annum aus Aktienvermögen setzt ein Vermögen zwischen 5 und 10 Millionen voraus. Also eine Subvention für das obere 1 Prozent.
Das habe ich falsch formuliert, es sollte ein "Grundstock" definiert werden, bis zu dem man keine Steuern bezahlt, beispielsweise 500k Depotvermögen, erst darüber werden Kapitalertragssteuern auf Gewinne erhoben, darunter nicht (die 500k waren jetzt aus der Hüfte geschossen).
 

Toter-Greifvogel

Erfahrenes Mitglied
25.04.2024
2.329
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Nicht zwingend, proportional höhere Einkommen in der Einzahlungsphase führen auch zu höheren Ansprüchen bei der Auszahlung, dann hat man das gleiche Problem wie vorher - nur mit mehr Teilnehmern.


Das habe ich falsch formuliert, es sollte ein "Grundstock" definiert werden, bis zu dem man keine Steuern bezahlt, beispielsweise 500k Depotvermögen, erst darüber werden Kapitalertragssteuern auf Gewinne erhoben, darunter nicht (die 500k waren jetzt aus der Hüfte geschossen).
Les nochmal meinen Beitrag zu Rente. Danke
 
Zuletzt bearbeitet:

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
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Neu ist aber, dass diese Generation mit zu wenigen Kindern den Generationenvertrag einseitig aufgekündigt hat, aber nach wie vor den gleichen Ertrag daraus erwartet. Das geht schon rein rechnerisch nicht auf, wenn die Geburtenrate deutlich unter 2 Kindern/Frau liegt. Zugegebenermaßen aber ein Problem, das aktuell alle westlichen Gesellschaften mehr oder weniger trifft.
Es hat keiner einen Generationenvetrag gekündigt, die notwendigen Voraussetzungen werden nicht mehr geschaffen. Das ist leider ein sehr hausgemachtes Problem. Wir alle wollen, dass Männer und die immer noch biologisch die Kinder bekommenden Frauen in den Beruf gehen. Dafür sind Millionen Frauen gut ausgebildet.

Wo aber keiner daran gedacht hat, ist das Thema der Kinderbetreuung, denn Kinder sind für den Generationensvertrag ja unabdingbar Recht auf einen Kindergartenplatz? Reine Theorie und nutzt auch nichts, wenn es ein Angebot von 8 bis 14 Uhr gibt. Sinnlos in hoch qualifizierten Berufen.

Also private Kinderbetreuung. Für eine Kinderfrau bei mindestens acht Stunden am Tag zahlst du 3000 Euro, zzgl. Lohnnebenkosten 4000 Euro. Die zahlst du systemwidrig aus dem versteuerten Einkommen, denn der von dir zitierte Generationenvertrag wird steuerlich als Privatsache angesehen. Meine Frau verdiente knapp 9000 Euro brutto, da kamen netto bei Steuerklasse 1 ungefähr 5200 Euro raus. Platt gerechnet blieben nach Abzug der Kosten der Kinderbetreuung rund 1000 Euro aus einem Vollzeitjob übrig. Siehst du den Fehler im System?
 

Flying Lawyer

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09.03.2009
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4.727
Es gab den Pillenknick, da wurde kein fiktiver "Generationenvertrag" gekündigt.
Als ich 1970 in der Schule war gab es den Spruch „Hallo, wir sind der Pillenknick, seit ihr die Lehrerschwemme?“. Denn es gab trotz Pille massig Kinder aber keine der avisierten überflüssigen Lehrer. Die Pille kam 1960 auf den Markt. 1964 war nach meiner Erinnerung der geburtenstärkste Jahrgang der Nachkriegszeit.
 
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LINDRS

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03.04.2013
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Siehst du den Fehler im System?
Du hast den Fehler richtig beschrieben, aber was ist die Ableitung daraus? Aktuell wird auf Kosten der jungen Generation die Rente weiter mit Steuermitteln aufgepäppelt, aber das wird auf Dauer nicht funktionieren. Entweder, man erhöht die Beiträge der Einzahler massiv (mit all den Folgen) oder kürzt bei den Rentnern.

So wie jetzt ist das System nicht finanzierbar.
 

xcirrusx

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16.10.2012
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1.950
KUL (bye bye HAM)
Klugscheissermodus an; „Eine Stadt gilt in Deutschland als Großstadt, wenn sie mindestens 100.000 Einwohner hat. Diese Definition wurde bereits 1887 auf der Internationalen Statistikkonferenz festgelegt und wird noch heute in der Statistik verwendet, beispielsweise vom Statistischen Bundesamt (Destatis) und der Statista.“. Klugscheissermodus aus.
Auch nur weil der Rest des Threads eh gleich wieder ein Gehaue wird und wir etwas Auflockerung gebrauchen koennen:

Im Jahre 1887 galt der Kinderspielplatz neben der Dorfkirche, aber hinter dem Pfarrhaus, auch schon als Freizeitpark und seitdem haben wir zwei Weltkriege hinter uns gebracht. Daher wuerde ich immer noch behaupten, bei der Frage "Nennen sie eine Grossstadt in Deutschland" beim Jauch Bottrop, keine valide Antwort sein wird.

Als zeitweiser Muelheimer, waren die Regionalnachbarn meinerseits durchaus geschaetzt, schon wegen Brabus, der Tatsache das ihr nicht Gelsenkirchen seid und Karl-Heinz Schwakowiak:

 

Flying Lawyer

Erfahrenes Mitglied
09.03.2009
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4.727
Du hast den Fehler richtig beschrieben, aber was ist die Ableitung daraus? Aktuell wird auf Kosten der jungen Generation die Rente weiter mit Steuermitteln aufgepäppelt, aber das wird auf Dauer nicht funktionieren. Entweder, man erhöht die Beiträge der Einzahler massiv (mit all den Folgen) oder kürzt bei den Rentnern.

So wie jetzt ist das System nicht finanzierbar.
Mach aus der Familie ein „Unternehmen“, was dazu führt, dass unternehmensbezogene Ausgaben den steuerlichen Gewinn aus anderen Tätgkeiten mindern. Dann motivierst du, dass beide Partner arbeiten und in die Sozialkassen einzahlen und schaffst es gleichzeitig, dass in der Familie mehr steuer- und sozialabgabenpflichtige Jobs geschaffen werden und noch mehr Leute einzahlen. Mit anderen Worten: Du verbreiterst die Beitragszahlerbasis, senkst die Quote der Schwarzarbeitenden im Haushalt und erhöhst die Lebensqualität für alle. Minijobs gehören in heutiger Form abgeschafft, denn die Folge aus AN-Sicht des „Brutto für Netto“ senkt die Motivation, richtig zu arbeiten.

Und dass die Rente aus Steuermitteln aufgeppäppelt wird, ist völlig richtig: es sind ja auch genug beitragszahlerfremde Leistungen da drin. Angefangen von der Kriegsversehrtenrente über die Mütterrenten, die beitragsfreien, aber rentenerhöhenden Jahre in der Ausbildung, Ostrenten, Renten für Spätaussiedler usw. Hat alles nichts mit Beiträgen zu tun und hat es in jeder Generation gegeben. Bei den von Dir so angefangenen Boomern wahrscheinlich umso mehr, denn die haben den Großteil der Last der Ostrenten altersbedingt getragen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Luftikus

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08.01.2010
25.815
11.796
irdisch
Die Gewinne werden ja auch mit einem Risiko von Verlust erkauft. Ich persönlich finde deshalb nicht, dass man die noch derartig abkassieren sollte.
 
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03.04.2013
1.739
1.931
DRS
Und welche normale Familie kann sich eine Haushaltshilfe leisten @Flying Lawyer ? Der Bruttogehaltsmedian von Vollzeitbeschäftigten liegt aktuell in D bei 52.000 EUR jährlich.

Realistisch betrachtet bleiben davon als Paar ca. 5.000 EUR netto übrig, davon zieht man noch die Miete ab (1.500 EUR in einer durchschnittlichen Großstadt, in den teuren Lagen eher mehr), bisschen Auto, Leben etc. und was bleibt da noch übrig?
 
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