C. Spohr: "Ticketpreise unter 10 Euro sind unverantwortlich"

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no_way_codeshares

Guest
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Grundsätzlich ist das Ausgangszitat von Herrn Spohr, auf dem dieser Thread fusst, in der Sache nicht falsch.
Falsch ist, dass er die Grenze bei 10 Euro zieht, um sein eigenes Unternehmen auszunehmen.
Ich möchte diese Grenze bar von aktueller Detailkenntnis nicht ziehen, aber ich würde, je nach Route und Klasse auch Tickets unter 29€, 39€, 59€ oder auch 99€ für kontraproduktiv im Sinne der Umwelt halten, aber immer für eine feeie Entscheidung des Anbieters.
Und das beinhaltet dann Spohr.
Falsch ist auch der Versuch, sich hier als Nestbeschmutzer werbend um Umweltkritiker (die fliegen eh nur, wo unvermeidbar) zu bemühen.

Ich bin ja schon ein etwas älteres Semester.

Seit meiner Geburt hat sich die Gesamtzahl der lebenden Menschen verdreifacht. Gleichzeitig hat sich für Alle auch die Lebensqualität verbessert.

Da reicht gemäß Franz Müntefering schon Volksschule Sauerland aus für die Erkenntnis, dass das zu einem höherem CO2 Ausstoß führt.

Da wird auch die Welt nicht untergehen deswegen, sondern es wird halt anders gelebt werden als heute; vielleicht auf Hausbooten oder irgendwas noch zu Erfindendes. Ich sehe da kein Problem. Außerdem kommt bald mal wieder ein großer Vulkanausbruch, welcher die Temperaturen wieder um 3 Grad reduzieren wird. Da werden noch alle froh sein, dass wir schon ein bisschen vorgeheizt haben, im Gegensatz zum letzten Ausbruch mit jahrelanger Hungersnot.

In der Analyse bin ich völlig bei Dir. Nur Deine Schlussfolgerung finde ich zynisch. Wir haben auch eine Verantwortung, den Generationen nach uns eine lebenswerte Umwelt zu erhalten (ok, wenn ich einige Beiträge unserer Jungspunde hier lese, vielleicht erst der übernächsten Generation) und ich glaube nicht, dass das Leben mit Sauerstoffmasken, Strahlenschutz, destilliertem Wasser und virtuellen Wildtieren im Internet dazugehört.

Und auch die Quantenmechanik ist letztlich bloß eine Theorie.
Klar, was waren schon Nobelpreisträger gegen DenSenator?

Ich akzeptiere durchaus, dass es eine fortschreitende Klimaveränderung gibt, das die Menschheit hierauf bereits Einfluss genommen hat und dass jede Entscheidung zum privaten Wirtschaften, Haushalten, Einkaufen, Berufspendeln, Bauen und jede geschäftliche Entscheidung zu Produkt, Produktion, Verpackung und Transport Einfluss hierauf hat. Ziel sollte es nicht sein einzelne Verkehrsträger zu diskriminieren, sondern dass jeder wo möglich zu einer Verringerung seines Footprint beiträgt.
Ziel sollte insbesondere sein, dass jeder über seinen Beitrag, über seinen Verkehrsträger und über sein Leben weiterhin frei entscheiden kann und wenn wir die Fehlentwicklungen weiterhin eskalieren lassen dann wird irgendwann eine Autorität für uns mit Verboten und Auflagen entscheiden. Genau das, was zu Recht hier als Pest skizziert wird, aber eine letzte Notbremse.

Gibt's schon (bis auf die "Freimenge"). Nennt sich Mineraloelsteuer. Letztlich geht es bei einer wie auch immer verpackten CO2-Abgabe nur darum, weitere Einnahmen zu generieren. Und anschliessend, je nach politischer Ausrichtung, umzuverteilen.
Was spricht dagegen? Der Staat braucht grundsätzlich eine Alimentierung durch die Bürger zur Wahrnehmung seiner Aufgaben. Derzeit zahlst Du Schaumweinsteuer für die Marine, eine übertriebene Grunderwerbssteuer und Grundabgaben (während man dann mangelnden Wohnraum beklagt und Investoren wieder mit Mietpreisbremsen verschreckt), eine Kraftfahrzeugsteuer für ein stehendes Fahrzeug, Umsatzsteuer auf Arbeitsplatzerhaltung, Lohnsteuer auf menschliche Arbeit (zum Vorteil der Automatisierung), Erbschafts- und Schenkungs- und Spekulationssteuer (weeshalb immer mehr Vermögen ins Ausland verschoben werden) und diejenigen, die eine Verbrauchssteuer ablehnen, begrüssen gleichzeitig Mautabgaben an private (?) Verkehrswegeanbieter.
Besteuere den Umweltverbrauch als Lenkungsabgabe, senke entsprechend andere Abgaben. Natürlich geht das nicht auf einmal. Man kann dem Familienvater mit dem billigen Häuschen im erweiterten Berufspendel-Einzugsgebiet nicht sagen können "morgen zahlst Du nur etwas weniger für Dein Häuschen, aber ein Vermögen für Dein Berufspendeln und die verwässernden Freibeträge fallen weg. Aber man kann ankündigen, wo man in 10-15 Jahren hin will. Wer findig und fleissig ist, wird daraus Vorteile nutzen und Geschäftsideen entwickeln.
Ich stehe da auch im Clinch mit meinem eigenen, politischen Umfeld, wo der Proteststurm gegen entsprechende Umsetzung durch Macron offenbar allen Mut gekostet hat. Macron hat Frankreich-spezifische Probleme und womöglich auch unsoziale Fehler in seiner Planung gemacht, aber die Grundüberlegung ist richtig.


.., das kapiert offenbar keiner dieser "Politiker", ... Allein deshalb sollte ein Schulabschluss, Berufsausbildung und ein Minimum an beruflicher Tätigkeit Grundvorraussetzung sein, um bei einer Wahl antreten zu dürfen.
Dann wären nur die Parlamente ganz schön leer...
Bevor nun irgendein kompetenzloser Politiker wirtschaftenden und erfolgreichen Unternehmen vorschreibt, ... hat dieser Politiker sämtliche Social-Media-Accounts seiner Person und seines Büros abzuschalten,
DerSenator wird im Gegensatz zu drei anderen Personen, einer Politikwissenschaftlerin, einem Philosophen und einem Callcenter-Agenten, nicht in jede Talkshow anbiedernd eingeladen um seinen Senf dazugeben zu dürfen
Wenn ein staatspolitisch unbedeutender Niemand twittert, ...
Eine vom wahren Leben ziemlich entrückte Politikkaste ...
Al Gore und Brad fliegen ja gerne zu Klimagipfeln.
Und Claudia Roth auf die Fidschis oder ihre Kollegin nach LAX zum Eisessen.
...Und dann im 7er vom Flughafen in die Wohnung und ins Bundestagsbüro.

Wenn Ihr jetzt Euren eigenen Frust und Komplexe ausreichend bewältigt habt: in der Deutschen Politik (5 von 6 Bundestagsfraktionen) ist die Notwendigkeit zur Umkehr unumstritten. In der Umsetzung schwankt man zwischen Staatsdirigismus und Hoffen auf die Versprechungen der Lobbies.
Es ist die Kunst der Politik, rechtzeitig Änderungen auf den Weg zu bringen und dennoch den Konsens mit den langsamsten Lichtern in der Gesellschaft zu halten. Was langsame Lichter sind, wurde in diesem Thred eindrucksvoll vor Augen geführt. Von der Leugnung des Klimawandels über die Leugnung des Einflusses des Menschen hierauf bis zum egoistisch-platten "Bitte schnalle Deinen Gürtel enger, nur nicht meinen".
Und solange es solche (hier mitunter eher hysterisch auftretende) Realitätsverweigerer gibt, wird die Politik (ebenso Spiegel der Gesellschaft wie dieses Forum) nicht voran kommen und genau das spielt den Verbotsaposteln in die Hand. Politik ist konsensgeprägt und die schwächsten Lichter (wie hier) entscheiden über den Fortschritt.
Übrigens war es die gescholtene Politik, die die von unserer unerfahrenen Forumsjugend hier hochgehaltenen Billigfugtarife ermöglicht hat.
Aber mir scheint, auch die meisten Unternehmensvorstände in Deutschland, inklusive VW (trotz mangelndem Durchgriff der Justiz), sind in Ihrem Verständnis dieser Situation auch schon deutlich weiter als mancher besonders wichtige Angestellte hier im Forum mit Kenntnissen jenseits von Nobelpreisträgern.

Ich möchte weiterhin mit Bleizusatz begrenzt Oldtimer fahren können, ich möchte nach wie vor urbanes Leben finanzieren und gleichzeitig möglichst unbelasteten Wein geniessen können und ich möchte nach wie vor hinfliegen können, wo ich will.
Das wird nicht funktionieren können, wenn die Politik sich wider besseren Wissens nicht durchsetzen kann gegen Menschen, die im vorigen Jahrhundert stehen geblieben sind, wie mancher Teilnehmer hier, bloss um für 19,90€ an den Ballermann fliegen zu können.

Das eigentliche Problem ist: national funktioniert eine solche Umverlagerung von Abgaben ausgerechnet in der Luftfahrt nicht, weil dies Unternehmen aus dem Ausland unfaire Vorteile öffnet. Aber gerade in der Luftfahrt bräuchte man Vereinbarungen auf UN- oder zumindest EU-Ebene und gerade die Riesenzwerge, die sich hier äussern, tragen EU- und weltweit dazu bei, dass beide Institutionen geschwächt werden und solche Vereinbarungen unmöglich sind.

Am Ende züchtet jeder DerSenator oder Luftikus hier sich und uns seinen eigenen Kevin, Nahles oder Veggie-Day heran.

In CGN hat man es ja auch geschafft, eine ICE-Schleife über den Flughafen zu bauen, sodass der ICE von Frankfurt nach Köln öfters mal über CGN fährt. Sehr traurig, dass MUC mit so einer schlechten Verbindung abgespeist wird...
Nicht wirklich: die Anbindung als Satellit von FRA (Kölner Traum) 1x per Stunde funktioniert leidlich, die Anbindung ex Köln Hbs in 20min ist gerade akzeptabel, aber das ganze Ruhrgebiet, Aachen, der Raum westlich von Bonn und Koblenz sind per Bahn extrem benachteiligt nach CGN. Das liegt an mangelnden Schienen, Oberleitungen und Brücken, aber am Ende an der Illusion, die Umwandlung der Bahn vom Staatsbetrieb zum Betrieb in Staatsmehrheit mit gleichzeitiger Beibehaltung von gleichzeitig Fahrbetrieb und Schienennetzvermietung seien ein Fortschritt unter Berücksichtigung der Bedenken der damaligen Bahn-Hinterwäldler.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mr. Hard

Spaßbremse
23.02.2010
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Ich habe nichts zum Preis gesagt, sondern lediglich eine Frage zur pauschalisierten Behauptung gestellt, dass Fliegen in besonderem Maße umweltschädlich sei. Umweltschutz und Klimaschutz sind zwei unterschiedliche Dinge, die teils im Widerspruch stehen. Fliegen ist klimaschädlicher als viele andere Fortbewegungsmittel, aber nicht umweltschädlicher. Jegliche Reise ist klima- und umweltschädlicher als eine Reise zu unterlassen.

Ich mag pauschale, stark verallgemeinernde und inhaltlich reduzierte Behauptungen nicht, wie die Aussage, dass Fliegen immer umweltschädlich sei. Wäre die ursprüngliche Aussage die, die Du jetzt hier konstruierst, nämlich das günstige Preise zur mehr Flügen führen, die anderenfalls unterlassen würden, hätte ich nichts gesagt. Ebensowenig hätte ich widersprochen, wenn es um Klimaschutz ginge. Jedoch bezogen auf den Umweltschutz gilt das nicht nur für das Flugzeug, sondern auch für billige Busreisen und Supersparpreise bei der Bahn.



Ich habe auch nichts anderes gesagt... Natürlich ist Fliegen klimaschädlicher.

Guter Punkt.
Aber bleiben wir bei der These günstige Preise generieren zusätzliche Flüge.
Wo wird der zusätzliche Fluglärm, An- und Abfahrtsverkehr, Parkflächenverbrauch etc. subsumiert? Im Umweltschutz?
 

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
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Auch sollte man den Punkt der Demokratisierung des Reisens nicht ganz vergessen.

Die Belastungen für die Umwelt durch den Flugverkehr werden stets sozialisiert. Da erscheint es mir nur fair, wenn auch alle von den Möglichkeiten der Luftfahrt profitieren.

Heißt nicht zwingend, dass Flugreisen per se für jeden immer möglich sein müssen. Wohl aber, dass man ruhig mal infrage stellen darf, ob höhere Preise ernsthaft ein Argument für Klimaschutz sein sollten.
 
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Reaktionen: Gulliver

Volume

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01.06.2018
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Sittenwidrig erst recht nicht. Hohle Phrasen.
Beschwer dich bei denen, die die "Hohlen Phrasen" in Gesetze und Verordnungen geschrieben haben. Für mich ist das vor allem Rechtslage.

Bitte gib doch dazu entsprechende Gesetzesstellen an.
Sorry, habe da was verwechselt. Wucher und Sittenwiedrige Geschäfte sind im "Bürgerlichen Gesetzbuch" (BGB) geregelt, Dumping ist das "Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen" (GWB), wurde alles vor ein paar Jahren mal umorganisiert und europäisch harmonisiert, seitdem ist es aus dem "Gesetz über den unlauteren Wettbewerb" (UWG) raus, das regelt heute im wesentlichen ulautere Werbung.
GWB § 20 Verbotenes Verhalten von Unternehmen mit relativer oder überlegener Marktmacht
(3) Unternehmen mit gegenüber kleinen und mittleren Wettbewerbern überlegener Marktmacht dürfen ihre
Marktmacht nicht dazu ausnutzen, solche Wettbewerber unmittelbar oder mittelbar unbillig zu behindern. Eine
unbillige Behinderung im Sinne des Satzes 1 liegt insbesondere vor, wenn ein Unternehmen

1. Lebensmittel im Sinne des § 2 Absatz 2 des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches unter
Einstandspreis oder
2. andere Waren oder gewerbliche Leistungen nicht nur gelegentlich unter Einstandspreis oder
3. von kleinen oder mittleren Unternehmen, mit denen es auf dem nachgelagerten Markt beim Vertrieb von
Waren oder gewerblichen Leistungen im Wettbewerb steht, für deren Lieferung einen höheren Preis fordert,
als es selbst auf diesem Markt
anbietet, es sei denn, dies ist jeweils sachlich gerechtfertigt.

UWG
138 Abs. 1 BGB: Ein Rechtsgeschäft, das gegen die guten Sitten verstößt, ist nichtig.
138 Abs. 2 BGB: Nichtig ist insbesondere ein Rechtsgeschäft, durch das jemand unter Ausbeutung der Zwangslage, der Unerfahrenheit, des Mangels an Urteilsvermögen oder der erheblichen Willensschwäche eines anderen sich oder einem Dritten für eine Leistung Vermögensvorteile versprechen oder gewähren lässt, die in einem auffälligen Missverhältnis zu der Leistung stehen.
Es dürfte ziemlich unstrittig sein, dass Airlines systematisch Buchungsklassen anbieten, deren Preise unterhalb der tatsächlichen, variablen Kosten (= Einstandspreis) liegen. Dabei ist die Kontigentierung dieser billigen Plätze rein willkürlich, und nicht sachlich begründet.
Es dürfte auch ziemlich unstrittig sein, dass ein €1600 Economy Flug in einem auffälligen Misverhältnis zu der tatsächlichen Leistung stehen (In manch anderen Urteilen und Sachlagen werden schon 10% Abweichung als "erheblich" angesehen, 500% dürften daher schon "auffällig" mehr sein...), und nur von den Passagieren gekauft werden die keine Ahnung haben (=Mangel an Urteilsvermögen) oder die unbedingt zu diesem Termin und zu diesem Ziel fliegen müssen (=Zwangslage).

Wir erleben derzeit Auswüchse der "Marktwirtschaft" die noch vor Jahrzehnten undenkbar waren, die heute aber schon als Standard gelehrt werden. Und Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden gucken zu, von daher sind sie inzwischen tatsächlich zum Standard geworden.
Wenn dann plötzlich neue Marktteilnehmer auftauchen, die die Spielchen nicht mitspielen und die Monopole aufbrechen, ist das Geschrei groß. Dann sind plötzlich die Geschäftspraktiken die man selbst seit Jahren anwendet unverantwortlich und gefährlich für die gesellschaftliche Akzeptanz des Luftvekehrs...

Ryanair & Co. haben die extreme Spreizung der Ticketpreise und extreme Billigangebote nicht erfunden! Aber sie haben sie insgesamt nach unten verschoben, und das tut den Etablierten weh.

Inwieweit Spohr damit Recht hat, dass "Flugtickets für weniger als 10 Euro langfristig die gesellschaftliche Akzeptanz des Luftverkehrs gefährden", ist eine interessante Diskussion.
Wäre fliegen teuer und nur den Eliten vorbehalten, dürfte die Akzeptanz nicht viel besser sein. Es gäbe dann allerdings auch deutlich weniger Flüge, und somit weniger Einfluss auf die Umwelt. Eine sehr philosophische Diskussion darüber, ob man politische Absichten unbedingt über den Preis durchsetzen sollte, und damit indirekt ob der Markt wirklich alles regeln kann, und vor allem ob er es gerecht und damit im Sinne unserer Gesetze und Werte regelt.
Zu sagen, Luftverkehr ist so schädlich, den sollten wir auf die reichsten 10% der Bevölkerung beschränken kann wohl nicht der gesellschaftliche Konsens sein... Zu sagen, jeder hat das Recht für €10 zur Wochenendsauftour auf den Ballermann zu fliegen wohl auch nicht.
 

DerSenator

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08.01.2017
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MUC/INN
Angebot < Nachfrage = höhere Preise
Angebot > Nachfrage = niedrigere Preise

Ganz simple Form von Marktwirtschaft und keine kruden Missverständnisse irgendwelcher Paragrafen. Der Anbieter kann einen Preis anbieten und auch ein 1600€ Eco Flug ist bei entsprechender Buchungslage (s.o.) kein auffälliges Missverhältnis der tatsächlichen Leistung. Du hast von Recht offenbar genauso wenig Ahnung wie von Betriebswirtschaft.
 

Gulliver

Erfahrenes Mitglied
10.11.2009
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Fuenfmal pro Tag. Da finde ich die 500 Millionen Euro, die dort verbuddelt wurden, jetzt eher so mittelgut investiert.
Wahrscheinlich entspricht dies der Frequenz der Flüge, die es früher zwischen CGN und FRA gegeben hat. Dennoch denke ich dass es sinnvoll wäre, eine etwas höhere Frequenz anzubieten.

...
Interessant. Wird das Obst und Gemüse denn aus holländischen Treibhäusern nach Spanien transportiert oder aus spanischen Treibhäusern nach Holland? :eyeb:

Laut Artikel werden jetzt Kisten leer von Holland nach Spanien transportiert um dort befüllt zu werden. Wenn in Holland die Saison beginnt, soll die Gegenrichtung aber auch für den Warentransport verwendet werden.
 

MANAL

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29.05.2010
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Dahoam
Ein 10 EUR Ticket finde ich prinzipiell kein Problem wenn die Airline für die Umweltbelastung entsprechend zahlen müsste. Das wäre ja eine CO2-Abgabe. ist die höher als 10 EUR und die Airline subventioniert dem Passagier dieses günstige Werbeticket, entrichtet aber die Umweltabgabe für den Passagier an den Staat können die gerne weiterhin Tickets verschenken. Gibt ja auch so Tickets bei denen die Airline jetzt schon draufzahlt. Ein günstiges (Werbe-) Ticket kann also auch mit noch so hohe Umweltabgaben funktionieren.


Ich akzeptiere durchaus, dass es eine fortschreitende Klimaveränderung gibt, das die Menschheit hierauf bereits Einfluss genommen hat und dass jede Entscheidung zum privaten Wirtschaften, Haushalten, Einkaufen, Berufspendeln, Bauen und jede geschäftliche Entscheidung zu Produkt, Produktion, Verpackung und Transport Einfluss hierauf hat. Ziel sollte es nicht sein einzelne Verkehrsträger zu diskriminieren, sondern dass jeder wo möglich zu einer Verringerung seines Footprint beiträgt.
Ziel sollte insbesondere sein, dass jeder über seinen Beitrag, über seinen Verkehrsträger und über sein Leben weiterhin frei entscheiden kann und wenn wir die Fehlentwicklungen weiterhin eskalieren lassen dann wird irgendwann eine Autorität für uns mit Verboten und Auflagen entscheiden. Genau das, was zu Recht hier als Pest skizziert wird, aber eine letzte Notbremse.


Das ist aus meiner Sicht der wichtigste Punkt bzgl. Umweltschutz. Es ist einfach für jemand der nicht fliegt zu sagen dass man Fliegen verbieten muss. Ein Vegetarier fordert natürlich Fleischverbot weil ihm das nichts ausmacht usw. Richtig ist, dass Umweltbelastungen nicht kostenfrei sind. Über sinnvolle und realistische Zusatzabgaben kann die Politik sowas sehr gut in die richtige Richtung lenken. Dabei darf sie aber nicht wie meistens nur die Wünsche der verschiedenen Lobbygruppierungen folgen, sondern muss das machen was wissenschaftlich begründet sinnvoll ist.

Die Forderung nach einem Veggy-Day oder ein Fleischverbot ist völliger Schwachsinn. Trotzdem sollte jedem bewusst sein, dass hoher Fleischkonsom schädlich für die Umwelt ist (da die Produktion von Fleisch einfach enorme Ressourcen vernichtet). Hier kann jeder bei sich anfangen und den Fleischkonsom nicht stoppen, sondern reduzieren. Statt jeden Tag Fleisch mit billiger Qualität lieber nur jedem zweiten Tag oder noch seltener qualitativ hochwertiges aber teureres Biofleisch. Schon tut man nicht nur der Umwelt was gutes, man unterstützt damit auch nicht die umwelt- und tierfeindliche Massentierhaltung und hat Essen das deutlich besser schmeckt. Wenn jemand ganz mit dem Fleischessen aufhört sicher noch besser, aber dazu schmecken Fleischgerichte einfach zu gut... Im Alltag kann auch jeder was tun. Statt sich immer das neueste Smartphone zu kaufen lieber mal erst kaufen wenn es wirklich nicht mehr geht. Je länger ein Produkt genutzt wird, desto geringer ist der Ressourcenverbrauch. Wenn einem das neueste Smartphone wichtig ist, dann kann man ja überlegen wo man woanders Ressourcen und Energie spart. Hat man eine Steckdose mit Schalter über die man die ganze Elektronik aus dem Standby nehmen kann? Muss man beim Autofahren immer mit Vollgas fahren, auch wenn es über die Tankkarte der Firma läuft? Muss man den 1km zum Bäcker zum Brezenholen mit dem Auto fahren?

Ein Verbot ist nicht zielführend weil es nur an einzelnen Punkten radikal eingreift. Am ehesten kann der Staat durch Zusatzkosten für Energie- und Ressourcenverbrauch lenkend einschreiten. Hierbei muss man allerdings wirklich aufpassen damit nicht manche komplett unter die Räder kommt. Wer wenig verdient und sich schon die Wohnung in der Stadt nicht leisten kann, dem kann man den eh schon langen Weg zur Arbeit durch zusätzliche Fahrtkosten noch ärmer machen. Eine notwendige Grundversorgung zum (Über-)Leben darf nicht teurer werden, sonst stehen auch bei uns die gelben Westen auf der Straße und rechte und populistische Parteien werden immer mächtiger.




Nicht wirklich: die Anbindung als Satellit von FRA (Kölner Traum) 1x per Stunde funktioniert leidlich, die Anbindung ex Köln Hbs in 20min ist gerade akzeptabel, aber das ganze Ruhrgebiet, Aachen, der Raum westlich von Bonn und Koblenz sind per Bahn extrem benachteiligt nach CGN. Das liegt an mangelnden Schienen, Oberleitungen und Brücken, aber am Ende an der Illusion, die Umwandlung der Bahn vom Staatsbetrieb zum Betrieb in Staatsmehrheit mit gleichzeitiger Beibehaltung von gleichzeitig Fahrbetrieb und Schienennetzvermietung seien ein Fortschritt unter Berücksichtigung der Bedenken der damaligen Bahn-Hinterwäldler.

Bzgl. Eisenbahn und ÖPNV muss ein sinnvolles Gesamtkonzept OHNE mächtige Landes- und Provinzfürsten die ihren ICE-Bahnhof wollen, "wir-sind-gegen-alles-Wutbürger" und Lobbies über Parteigrenzen und Wahlperioden erfolgen. Die Schweiz hat das gut gezeigt wie durch eine Volksabstimmung das Fundament für die Finanzierung und Umsetzung eines hervorragenden Eisenbahnnetzes in den Weg geleitet wurde.
 

DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
6.641
4.372
MUC/INN
Ein 10 EUR Ticket finde ich prinzipiell kein Problem wenn die Airline für die Umweltbelastung entsprechend zahlen müsste. Das wäre ja eine CO2-Abgabe. ist die höher als 10 EUR und die Airline subventioniert dem Passagier dieses günstige Werbeticket, entrichtet aber die Umweltabgabe für den Passagier an den Staat können die gerne weiterhin Tickets verschenken. Gibt ja auch so Tickets bei denen die Airline jetzt schon draufzahlt. Ein günstiges (Werbe-) Ticket kann also auch mit noch so hohe Umweltabgaben funktionieren.

Aber warum soll die Airline für ein Marketingticket zahlen? Es gibt doch ein 10 EUR Ticket genausowenig wie "kostenlosen ÖPNV". Irgendwer zahlt letztlich die Rechnung. Das 10€ Ticket ist nur aufgrund der Mischkalkulation möglich, d.h. das Ticket kostet im Endeffekt genauso viel wie ein "normales" oder durchschnittliches Ticket auf der entsprechenden Strecke, nur wird es aufgrund der Mischkalkulation und den unterschiedlichen Preisen der unterschiedlichen Buchungsklassen durch andere Paxe querfinanziert.

Wenn das Ticket 10€ kostet, kostet das durchschnittliche Ticket 100€ und das Flexticket 190€. Der Flex-Pax finanziert also den Marketingpax in der Billigklasse, im Endeffekt zahlen aber alle den Durchschnittspreis von 100€.

Ansonsten müsste die Airline, die eine Umweltabgabe für ein 10€ Ticket zahlen muss, für ein Ticket zum Durchschnittspreis dann keine Abgabe zahlen und für ein Ticket zum Überdurchschnittspreis eine Umweltrückzahlung erhalten. Alles andere wäre inkonsequent.
 

TXL3000

Erfahrenes Mitglied
18.06.2016
1.675
1.055
TXL
Auch sollte man den Punkt der Demokratisierung des Reisens nicht ganz vergessen.

Ein Industrieargument, das mE so falsch wie peinlich ist.

Es ist doch irrig, anzunehmen, dass höhere Ticketpreise vor allem solche Treffen, die sonst nicht reisen. Nicht die sozial Benachteiligten fliegen ständig durch die Gegend, sondern die Mittelschicht: die Studentin, die mal eben in Barcelona mit Freunden feiern will. Das Ehepaar mit dem Ferienhaus auf Malle. Und ja, auch die Familie, die in Griechenland Urlaub machen will. Aber ob all denen der Verzicht von ein paar Drinks am Pool zugunsten etwas höherer Ticketpreise wirklich den Urlaub vermiesen würde? Ob deren Leben vermasselt wäre, wenn sie mal auf einen Flug verzichteten?

Nein, Fliegen ist kein Menschenrecht, schon gar nicht, wenn es zu Lasten anderer geht, inklusive der Mitarbeiter der LCC, Anwohnern der aus dem Boden gestampften Provinzflughäfen, Natur, Umwelt und Co.
 

DerSenator

Erfahrenes Mitglied
08.01.2017
6.641
4.372
MUC/INN
Nein, Fliegen ist kein Menschenrecht, schon gar nicht, wenn es zu Lasten anderer geht, inklusive der Mitarbeiter der LCC, Anwohnern der aus dem Boden gestampften Provinzflughäfen, Natur, Umwelt und Co.

Da gebe ich Dir Recht, mit Ausnahme der LCC-Mitarbeiter. Ohne LCC gäbe es diese Mitarbeiter gar nicht, die hätten keinen Job (zumindest die Piloten), weil der Bedarf gar nicht da ist. Und niemand wird gezwungen dort zu arbeiten. Gerade diese Provinzloch-Airports in Spanien finde ich wirklich krass. Gerade gestern gesehen, dass in Murcia schon wieder ein neuer Flughafen gebaut und im Jänner eröffnet worden ist. Wozu frage ich mich da, wenn ein paar Km nördlich ALC steht. Von den Provinzairports mitten im Land nicht zu reden.. Wahnsinn.

Auch sowas wie Kassel oder Memmingen. Schön für den Wirtschaftsstandort aber mMn völlig unnötig. Dritte Bahn nach MUC und fertig.

Edit: ein sehr lustiges Video zur 3. Bahn, aber im Kern die Wahrheit.
https://www.youtube.com/watch?v=58v-obniOoc
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
22.098
7.654
irdisch
Wo soll denn diese Moral enden? Ist Auto fahren erlaubt? Fleisch essen? Vielleicht kommste mal wieder runter? Wer glaubst Du zu sein, anderen Vorschriften zu machen?
Fliegen erlaubt auch weltweiten Handel und verteilt Reichtum in Gegenden, die sonst zu abseits liegen, um daran teilzuhaben.
 

umsteiger

Erfahrenes Mitglied
22.01.2012
3.454
45
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Berlin
www.kanzlei-woicke.de
Ein Industrieargument, das mE so falsch wie peinlich ist.

Es ist doch irrig, anzunehmen, dass höhere Ticketpreise vor allem solche Treffen, die sonst nicht reisen. Nicht die sozial Benachteiligten fliegen ständig durch die Gegend, sondern die Mittelschicht: die Studentin, die mal eben in Barcelona mit Freunden feiern will. Das Ehepaar mit dem Ferienhaus auf Malle. Und ja, auch die Familie, die in Griechenland Urlaub machen will. Aber ob all denen der Verzicht von ein paar Drinks am Pool zugunsten etwas höherer Ticketpreise wirklich den Urlaub vermiesen würde? Ob deren Leben vermasselt wäre, wenn sie mal auf einen Flug verzichteten?

Nein, Fliegen ist kein Menschenrecht, schon gar nicht, wenn es zu Lasten anderer geht, inklusive der Mitarbeiter der LCC, Anwohnern der aus dem Boden gestampften Provinzflughäfen, Natur, Umwelt und Co.


Na ja, um sozial Benachteiligte ging es mir zwar gar nicht, aber gut. Und dass das Fliegen kein Menschenrecht ist, schrieb ich ja selbst.

Mir gefällt nur der Vorschlag nicht, gesellschaftliche Fehlentwicklungen über die Preisschine regulieren zu wollen. Als ob jede Geschäftsreise notwendig wäre oder ein Busieness-Trip per se "wertvoller" als der Kurzausflug eines Studenten.
 
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no_way_codeshares

Guest
Mir gefällt nur der Vorschlag nicht, gesellschaftliche Fehlentwicklungen über die Preisschine regulieren zu wollen.

Es gibt nur drei Instrumente:
- Grenzwerte: hier muss immer wieder, aber für die Hersteller planbar auf das technisch und gesellschaftlich machbare reagiert werden.
- Verbote oder Beschränkungen: also genau das, was wir alle nicht wollen.
- Preislenkung durch Abgaben/Steuern: natürlich könnte man so etwas zweckgebunden machen (Bäume pflanzen, Investition in die Infrastruktur), aber damit nähme man den Gesetzgeber aus der Verantwortung, entsprechende Mehreinnahmen hier dem Steuerzahler an anderer Stelle zu erlassen.
 

TXL3000

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18.06.2016
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C. Spohr: &quot;Ticketpreise unter 10 Euro sind unverantwortlich&quot;

Mir gefällt nur der Vorschlag nicht, gesellschaftliche Fehlentwicklungen über die Preisschine regulieren zu wollen. Als ob jede Geschäftsreise notwendig wäre oder ein Busieness-Trip per se "wertvoller" als der Kurzausflug eines Studenten.

Zustimmung. Aber ich sehe nicht, wo da eine Fehlentwicklung (die hier ja auch von vielen verneint wird) über die Preisschiene reguliert würde, wenn ich von einem Carrier - wie von jedem anderen auch - erwarte, dass er sich an das lokale Arbeitsrecht hält, seine Mitarbeiter anständig bezahlt, und zwar nicht mittels Leiharbeitsverträgen (ohne Grundgehalt) ohne Überstundenausgleich und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und und und, gepaart mit der bekannten Schikane im Falle von Krankheit, Urlaub, Schwangerschaft etc. Es hat auch nix mit Regulierung über den Preis zu tun, wenn man den Brüdern nicht auch noch Steuerzahlergeld hinterher werfen will, damit sie irgendwo um 5 Uhr früh starten und 23:30 Uhr landen, weil man sich erhofft, dass das die deutsche Provinz aufpeppt. Nebenbei: wenn das fliegende Personal keine ausreichenden Sprachkenntnisse hat (weil man es aus fernab holt) und Nebenjob nachgeht (siehe die ARTE Reportage aus einem Nebenthread), ist das ein Sicherheitsrisiko (ebenso wie das Wir-tanken-nur-soweit-wie-nötig-und-wenn-wir-Gegenwind-haben-landen-wir-anderswo).
 

Luftikus

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08.01.2010
22.098
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irdisch
Das sind Nahverkehrs-Behörden ohne Konkurrenz, die ihre hohen Kosten einfach an den Nutzer weiterreichen. Airlines stehen im Wettbewerb und haben unterschiedliche Geschäftsmodelle. Die echten, großen Niedrigpreisairlines sind trotz niedriger Preise profitabel weil sie so effizient sind.
 

Luftikus

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08.01.2010
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Da mag für andere Airlines auch gelten. Ich schließe es bei Lowcost-Airlines als Zusatzeinnahme nicht aus, aber im Kern sind sie aus sich heraus profitabel.