Das Ende der klassischen Jugendherberge? Hotelbetreiber sprechen von unlauterer Konkurrenz

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usarage

Erfahrenes Mitglied
12.03.2012
3.179
0
FRA
Es ist nicht sinnvoll Jugendherbergen über die Gemeinnützigkeit von Umsatz- und Gewinnsteuern zu befreien wenn sie dann oftmals teurer anbieten als private, gewinnorientierte Mitbewerber.

Die Vergleiche mit Schulen oder Schwimmbädern sind dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass die Diskussion darüber schwer fällt. Ich hätte bei Jugendherbergen weder einen signifikanten Beitrag zur Volksgesundheit erkannt, noch irgendeine Relevanz bei der Umsetzung der gesetzlichen Schulpflicht.
du weißt aber schon, was eine Anerkennung als Gemeinnütziger Verein/GmbH mit sich bringt? Da ist nix mit Gewinn erzielen (bzw. müssen diese Gewinne dem gemeinnützigen Zweck wieder zugeführt werden. Also wird eine Jugendherberge ihre Gewinne in eben diese Jugendherberge investieren).
Und ja, auch wenn du es nicht glauben magst, Jugendherbergen sorgen dafür, dass auch benachteiligte Schüler an einer Klassenfahrt teilnehmen können.
Der Staat unterstützt diese Schüler ansonsten eher nicht direkt finanziell, oftmals ist es ein Schulverein oder andere private Quellen, die die Kosten für diese Schüler übernehmen. Da sind die Rabatte und anderen Vergünstigungen, die die Jugendherbergen gewähren, essentiel notwendig.
Nicht jede Klasse besteht ausschließlich aus Kindern, deren Eltern 100.000+€ verdienen und auch mal nen Klassenausflug nach PMI oder so finanzieren können - manchmal geht es eben halt auch nur mit dem Bus auf's platte Land.
Es gibt etliche Familien, die ihren Kindern ansonsten keine Teilhabe finanzieren können und die selber kein Mal im Jahr in den Urlaub fahren.
 

bonkers

Erfahrenes Mitglied
19.03.2011
1.350
315
Es ist nicht sinnvoll Jugendherbergen über die Gemeinnützigkeit von Umsatz- und Gewinnsteuern zu befreien wenn sie dann oftmals teurer anbieten als private, gewinnorientierte Mitbewerber.

Wenn Jugendherbergen ihre Leistungen teurer anbieten, wird der Mitbewerber doch gewinnen... Wo liegt da das Problem? Möglicherweis weniger auf Seiten der Jugendherbergen als auf Seiten der Betreiber im Wettbewerb...
 
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alexanderxl

Erfahrenes Mitglied
24.07.2010
7.806
-3
Münsterland
Das grundlegende Problem ist dann da, wenn staatlich geförderte oder/und bezuschusste Projekte oder Organisationen, eben wegen ihrer Förderung Vorteile im Wettbewerb gegen normale Unternehmen haben, die nicht keine Förderung haben, sondern ganz normal Steuern und Abgaben zahlen müssen.
Das Staat kann und darf kein Geld dafür ausgeben, dass den ordentlichen Unternehmen Konkurrenz, und das ja unlauter, erwächst.

Ein Stadtratsmitglied in meiner Heimatstadt, kritisierte scharf das Angebot der Volkshochschule eines "Mal- und Anstreichkurses. Aus seiner Sicht hat er vollkommen Recht, die Malerbetriebe zahlen Steuern u.a. an die Stadt,die dann Geld an die Volkshochschule gibt und das dann ausgibt um den steuerzahlenden Malerbetrieben die Kunden abspenstig zu machen.

Der Staat inkl der weiteren allgemeinen Organisationen, wie Städte, können nicht einfach nach Lust und Laune Gelder verteilen. Es wird auch immer gesagt, die Kassen seien leer und man könne so schon kaum das Wesentliche finanzieren.

Es muss einen klaren Sinn und Vorteile für die Bevölkerung da sein, wenn der Statt eine Organisation unterhält und fördert. Und das ist bei Jugendherbergen schon deshalb sehr fraglich, wenn nicht gar bewiesen, weil Private Unternehmen viel mehr Betten für Schulklassen anbieten.
 
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Worldtraveler42

Erfahrenes Mitglied
15.02.2015
3.868
13
MRS
Weil das System der Jugendherberge heutzutage reine Steuerverschwendung ist.

Wir können über die Abschaffung aller Subventionen von Jugendherbergen diskutieren, wenn erst einmal alle großen Verschwender bekämpft worden sind. Mit dem Geld dass BER täglich kostet, könnte man problemlos Jugendherbergen, Jugendprogramme, etc. für eine ganze Weile finanzieren. Ähnlich ergeht es mit anderen Projekten die sich in die Jahre ziehen und enorme Kosten verursachen.
 

DerSimon

Erfahrenes Mitglied
01.03.2015
7.354
8
Ein Stadtratsmitglied in meiner Heimatstadt, kritisierte scharf das Angebot der Volkshochschule eines "Mal- und Anstreichkurses. Aus seiner Sicht hat er vollkommen Recht, die Malerbetriebe zahlen Steuern u.a. an die Stadt,die dann Geld an die Volkshochschule gibt und das dann ausgibt um den steuerzahlenden Malerbetrieben die Kunden abspenstig zu machen..

Und die fiesen Hochschulen erst, erlauben sich mit Studiengängen wie Elektrotechnik und Medizin den ansässigen Betrieben die Kunden weg zu nehmen.
 

bonkers

Erfahrenes Mitglied
19.03.2011
1.350
315
Das grundlegende Problem ist dann da, wenn staatlich geförderte oder/und bezuschusste Projekte oder Organisationen, eben wegen ihrer Förderung Vorteile im Wettbewerb gegen normale Unternehmen haben, die nicht keine Förderung haben, sondern ganz normal Steuern und Abgaben zahlen müssen.
Das Staat kann und darf kein Geld dafür ausgeben, dass den ordentlichen Unternehmen Konkurrenz, und das ja unlauter, erwächst.

Ein Stadtratsmitglied in meiner Heimatstadt, kritisierte scharf das Angebot der Volkshochschule eines "Mal- und Anstreichkurses. Aus seiner Sicht hat er vollkommen Recht, die Malerbetriebe zahlen Steuern u.a. an die Stadt,die dann Geld an die Volkshochschule gibt und das dann ausgibt um den steuerzahlenden Malerbetrieben die Kunden abspenstig zu machen.

Der Staat inkl der weiteren allgemeinen Organisationen, wie Städte, können nicht einfach nach Lust und Laune Gelder verteilen. Es wird auch immer gesagt, die Kassen seien leer und man könne so schon kaum das Wesentliche finanzieren.

Es muss einen klaren Sinn und Vorteile für die Bevölkerung da sein, wenn der Statt eine Organisation unterhält und fördert. Und das ist bei Jugendherbergen schon deshalb sehr fraglich, wenn nicht gar bewiesen, weil Private Unternehmen viel mehr Betten für Schulklassen anbieten.

Subventionen abschaffenist ok, lass uns bei den Bauern anfangen.

Lieber Zuschüsse für gute Jugendherbergen, als später Familien bezuschussen damit ihre Kinder an der Klassenfahrt teilnehmen können und der Zuschuss wandert dann an die private Betreiber. Ein gutes Beispiel dieser marktwirtschaftlichen Auswüchse könnte man in den letzten Jahren zur Kenntnis nehmen, über die Kosten und Zustände von Flüchtlingsinterkünfte privater Begreiber.

Zudem gebietet die Fürsorgepflicht gerade bei Kindern und Jugendliche, dass diese in sicheren Unterkünfte untergebracht werden und ja ich weiß wie es bei der Gebäude- und Lebensmittelsicherheit in der Privatwirtschaft läuft.
 

alexanderxl

Erfahrenes Mitglied
24.07.2010
7.806
-3
Münsterland
Es ist dumm und schliesslich Unfug, wenn man immer auf etwas anderes verweist was noch Geld kostet. Selbst wenn es keine Verschwendung mehr geben würde, gäbe, es genug Leute, die die Bundeswehr als reine Verschwendung ansehen.

Wenn die Jugendherbergen tatsächlich einen Beitrag dazu leisten, dass materiell schlechter gestellte Schüler dann an Klassenfahrten teilnehmen könnten, wäre das ja ein förderwürdiger Sinn, aber ist das so?
Meines Wissens kosten die Jugendherbergen gleich viel für arme und reiche Schüler und sie sind auch nicht unbedingt billiger, sonst hätten private Anbieter nicht so viel Zulauf.
Das wichtigste Argument ist nach vor, dass Jugendherbergen eben als Konkurrenz zu etablierten und voll Steuern zahlenden Hotels auftreten, wenn Messen sind und die Preise hoch sind. Ohne Not können dann die Jugendherbergen allein schon wegen der nicht zu zahlende Umsatzsteuer billiger anbieten. Das schädigt ortsansässige Hotels.

Jugendherbergen für Schul- bzw. Klassenfahrten, oder Gruppenreise etc, sind schön und sinnvoll. Aber auch da ist auch nicht sicher ob steuerlich bevorzugte Jugendherbergen das besser und günstiger können, als andere.

So ist es zutiefst ungerecht und verhindert den ehrlichen Wettbewerb. Ich bin sehr sicher, dass spätestens die EU dafür sorgen wird, dass es so nicht bleibt, notfalls so hohe Bussgelder verhängen wird, dass die Vorteile für viele Jahre weg wären.

Hier könnten wir gut als Beispiel die früheren Fernmeldeämter anführen. Nur und einzig darüber gab es einen Telefonanschluss, der verhältnismässig teuer war. Die Anschlussgebühren kosteten viel und die Minutenpreise waren auch viel höher. Dann musste man das Telefongerät nur da nieten, später verkauften sie Telefone ab 600, wo es überall welche ab 20 gab.
Also dieser Monopolbetrieb war soviel teurer als spätere private Anbieter die noch Gewinn machen, obwohl er keine Werbung machen musste, und 100% der Nachfrage bei sich bündeln konnte.
 

DerSimon

Erfahrenes Mitglied
01.03.2015
7.354
8
Ich bin sehr sicher, dass spätestens die EU dafür sorgen wird, dass es so nicht bleibt, notfalls so hohe Bussgelder verhängen wird, dass die Vorteile für viele Jahre weg wären.
Verstehe nicht über was hier diskutiert wird, die EU hat die Rechtmäßigkeit der Beihilfen durch Ausnahme von entsprechenden Steuern doch längst für zulässig erachtet?
 

FREDatNET

Erfahrenes Mitglied
11.07.2010
8.302
7
VIE
Wir können über die Abschaffung aller Subventionen von Jugendherbergen diskutieren, wenn erst einmal alle großen Verschwender bekämpft worden sind. Mit dem Geld dass BER täglich kostet, könnte man problemlos Jugendherbergen, Jugendprogramme, etc. für eine ganze Weile finanzieren. Ähnlich ergeht es mit anderen Projekten die sich in die Jahre ziehen und enorme Kosten verursachen.

Was ist das für ein Argument? Lassen wir ab jetzt auch alle Ladendiebe laufen so lange es Mörder gibt?

Dein Ansatz ist ein trigger für viele Missstände
 
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jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
3.919
623
CGN
Das wichtigste Argument ist nach vor, dass Jugendherbergen eben als Konkurrenz zu etablierten und voll Steuern zahlenden Hotels auftreten, wenn Messen sind und die Preise hoch sind. Ohne Not können dann die Jugendherbergen allein schon wegen der nicht zu zahlende Umsatzsteuer billiger anbieten. Das schädigt ortsansässige Hotels.

Gerade bei Messen = Geschäftskunden = es zählt der Netto-Preis ist mir nicht klar, wie die Jugendherberge billiger anbieten kann?!
 

alexanderxl

Erfahrenes Mitglied
24.07.2010
7.806
-3
Münsterland
Die Jugendherberge hat schon bei der Immobilie hohe Zuschüsse oder Hilfen bekommen, so fällt bei den Jugendherbergen die Miete, als Raumkosten gar nicht an. Das schlimme ist nun wirklich die Umsatzsteuer obwohl es für den Gewerblichen unwichtig ist. Die Jugendherberge bietet doch nur deshalb in der Zeit zu Messen das Zimmer für Geschäftsleute an, weil sie viel Geld verdienen will; Sie darf auch viel Geld verdienen aber dann nicht steuerfrei, während die privaten Betriebe die nie Zuschüsse erhalten haben, mehr zahlen müssen in Prozent der Zimmerpreise als die Jugendherbergen. Das allermindeste wäre, dass die Jugendherbergen für die Vermietung an Geschäftsleute Umsatzsteuer zahlen müssen. Doch es bleibt auch dann, das Unrecht, dass die Jugendherbergen die Räume ,quasi kostenlos haben, während die Hotels, die schon Steuern zahlen, zusätzlich hohe Mietkosten haben.

Gibt es denn einen günstigeren Preis für Schulklassen ? Müssen arme Kinder weniger bezahlen? Soweit ich weiss, macht man da keinen Unterschied. Auch da nimmt man von alle das gleiche, und private Hostels sind teilweise billiger und besser obwohl die keine Subventionen und Steuervorteile haben.

Somit ist das reine Steuerverschwendung!
 
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jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
3.919
623
CGN
Das allermindeste wäre, dass die Jugendherbergen für die Vermietung an Geschäftsleute Umsatzsteuer zahlen müssen.

Und das ändert dann genau was?

Edit: Das wäre am Ende für die Jugendherberge sogar noch besser. Dann kostet das Zimmer halt nicht 100 Euro ust-frei, sondern 100 Euro zzgl. Umsatzsteuer. Dem Geschäftskunden ist das idR egal, 100 Euro sind 100 Euro, die 7% Umsatzsteuer bekommt er eh wieder.

Aber die Jugendherberge ist für dieses Teil ihres Geschäfts umsatzsteuerpflichtig, also m.E. automatisch auch zum Vorsteuerabzug berechtigt. Heißt: für alles, was für diese Übernachtung an kosten anfällt (zB anteilig Lebensmittel-Einkauf) gibt's Vorsteuer wieder.
 
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Bergmann

Guest
Jugendherbergen sind eine gute Sache, eine sehr gute sogar: Sie gibt es auch in den entlegenen Teilen des Landes. Das ist gut, wenn ein Gruppe Jugendlicher zum Beispiel eine mehrtägige Radtour macht. Man findet erreichbar eine preiswerte Schlafmöglichkeit in einem Schlafsaal und dann Kontakt zu anderen Jugendlichen in der Küche beim Kochen. Geduscht wird in der Gemeinschaftsdusche. Warum sollte man so etwas abschaffen. Ich bin froh, dass es die alt ehrwürdigen Jugendherbergen noch gibt.

Und wer eine ganz schöne Jugendherberge sehen will: Die gibt es in Nürnberg, oben auf der Burg. Auch Jugendliche haben mal das Recht, etwas exklusiver (was in Nürnberg den Standort betrifft) zu bezahlbaren Kosten zu übernachten. Und Spass zu haben.
 
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usarage

Erfahrenes Mitglied
12.03.2012
3.179
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FRA
...
Wenn die Jugendherbergen tatsächlich einen Beitrag dazu leisten, dass materiell schlechter gestellte Schüler dann an Klassenfahrten teilnehmen könnten, wäre das ja ein förderwürdiger Sinn, aber ist das so?
Meines Wissens kosten die Jugendherbergen gleich viel für arme und reiche Schüler und sie sind auch nicht unbedingt billiger, sonst hätten private Anbieter nicht so viel Zulauf.
Das wichtigste Argument ist nach vor, dass Jugendherbergen eben als Konkurrenz zu etablierten und voll Steuern zahlenden Hotels auftreten, wenn Messen sind und die Preise hoch sind. Ohne Not können dann die Jugendherbergen allein schon wegen der nicht zu zahlende Umsatzsteuer billiger anbieten. Das schädigt ortsansässige Hotels.

Jugendherbergen für Schul- bzw. Klassenfahrten, oder Gruppenreise etc, sind schön und sinnvoll. Aber auch da ist auch nicht sicher ob steuerlich bevorzugte Jugendherbergen das besser und günstiger können, als andere.

So ist es zutiefst ungerecht und verhindert den ehrlichen Wettbewerb. Ich bin sehr sicher, dass spätestens die EU dafür sorgen wird, dass es so nicht bleibt, notfalls so hohe Bussgelder verhängen wird, dass die Vorteile für viele Jahre weg wären.

[unsinnige Analogie]

Du scheinst von Jugendherbergen und Klassenfahrten genauso viel Ahnung zu haben wie ich von interdimensionalen Zeitreisen - meine Mutter und Tante haben als Lehrerinnen an verschiedenen Schulen sowie als aktive Mitglieder zweier Schulvereine diese Themen sehr genau mitbekommen. Ich kann dir sagen, dass es für viele Schulen/Schüler ohne die Jugendherbergen unmöglich wäre, Klassenfahrten anzubieten/daran teilzunehmen. Sicher, es gibt auch günstige private Anbieter (toll, wenn die mit so wenig Geld auch noch Gewinn erwirtschaften können) aber im Großen und Ganzen braucht es eben eine staatliche Förderung.
Und mal ehrlich, welcher Messegast bucht sich in einem 6-12 Bettezimmer mit Gemeinschaftsdusche ein?
Die paar luxuriöseren Zimmer, die Jugendherbergen an externe Gäste vermieten, fallen in der Summe sicher nicht ins Gewicht, zumal wie bereits geschrieben diese Gewinne sofort wieder in die gemeinnützigen Zwecke fließen - somit subventioniert der privat Reisende dann halt direkt die Schüler, statt erst über den Umweg von Steuern dann die staatlichen Subventionen an Jugendherbergen zu finanzieren.
 
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Städtereisender

Reguläres Mitglied
23.01.2017
50
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Ein Stadtratsmitglied in meiner Heimatstadt, kritisierte scharf das Angebot der Volkshochschule eines "Mal- und Anstreichkurses. Aus seiner Sicht hat er vollkommen Recht, die Malerbetriebe zahlen Steuern u.a. an die Stadt,die dann Geld an die Volkshochschule gibt und das dann ausgibt um den steuerzahlenden Malerbetrieben die Kunden abspenstig zu machen.

Du trollst doch, oder der Stadtrat, da bin ich mir nicht sicher. Aber das sind doch nicht mehr Äpfel und Birnen die du hier vergleichst sondern Äpfel und Drachenfrüchte.
Als ob jemand der in der VHS einen Mal und Streichkurs belegt ohne diesen ein Maler gerufen hätte, das ist doch dämlich. Am besten auch Theaterkurse streichen, sollen die Leute doch in ein Theater gehen oder Musikschulen, sollen die Leute doch ein Konzert besuchen oder Sprachkurse, sollen die Leute doch für richtigen Sprachunterricht zahlen usw.
:doh:
 

alexanderxl

Erfahrenes Mitglied
24.07.2010
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Münsterland
Das entscheidende Argument ist meiner Ansicht nach, dass fairer Wettbewerb herrschen muss und nicht Betriebe, die Leute beschäftigen , Steuern zahlen, etc, mit Hilfe von Vorteilen der Jugendherbergen, benachteiligt werden.
Jugendherbergen mögen schön sein, aber das darf kein Grund sein, da Steuergelder zu vergeuden! Wenn nun Jugendherbergen nicht günstiger sind, als Betriebe ohne Zuschüsse und die normale Steuern zahlen, dann gibt es noch weniger eine Begründung, hier in diese Sache staatliche Gelder zu investieren.
 

jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
3.919
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CGN
Das entscheidende Argument ist meiner Ansicht nach, dass fairer Wettbewerb herrschen muss und nicht Betriebe, die Leute beschäftigen , Steuern zahlen, etc, mit Hilfe von Vorteilen der Jugendherbergen, benachteiligt werden.

Und die Jugendherbergsbranche beschäftigt keine Leute und zahlt keine Steuern? (Und Beamte zahlen ja bekanntlich auch gar keine Steuern, richtig?). Vielleicht würde ein bisschen Fachwissen in der Diskussion nicht schaden.

Für meinen Geschmack positioniert sich die Jugendherberge in Konkurrenz zu Hostels und nicht zu Hotels. Hostels haben aber oftmals nicht die Bettenkapazitäten, die es braucht, ganze Schulklassen unterzubringen. Alleine, weil die Schulklasse sonst keine Ausflüge machen kann (wo soll sie hingehen? Sich auf drei Hostels verteilen, oder in irgend ein riesiges Kettenhotel?) finde ich es sinnvoll, dass es diese Institution gibt (und sie auch gefördert wird).

Welche Geschäftsmann oder welcher Ü30 Privatkunde (der nicht gerade alleine auf Rucksacktour ist) bucht sich denn wirklich in eine Jugendherberge? Auch das in dem ursprünglichen Beitrag genannte Beispiel - "Flachbildschirm und eigenes Bad" ho ho ho, na dann ist es ja quasi ein Hotelzimmer. Hast Du Dir die Fotos mal angeguckt? Ich freue mich, dass die JH auch Zimmer für Familien anbietet mit einem Hotel-ähnlichen Komfort, und dass es für Low-Budget-Organisationen auch günstigere Tagungsmöglichkeiten gibt. Aber ich würde doch nicht ernsthaft in Erwägung ziehen, das als Hotel-Ersatz für ne Dienstreise oder gar ne Kundentagung darin abzuhalten.
 

usarage

Erfahrenes Mitglied
12.03.2012
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0
FRA
Viele Jungendherbergen beschäftigen (unter anderem) benachteiligte Mitmenschen. Menschen mit Behinderung, Menschen mit sonstigen Einschränkungen, Menschen, die auf dem "normalen" Weg nicht unbedingt einen Job finden würden. Das finde ich gut und dafür gebe ich auch gerne Steuergeld aus. Das ist mir lieber, als die sonsovielte Agrarsubvention oder der nächste Kauf von bereits als untauglich bekannten Waffen für die BW.
 
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B

Bergmann

Guest
Jugendherbergen mögen schön sein, aber das darf kein Grund sein, da Steuergelder zu vergeuden!

Wo werden da denn Steuergelder vergeudet? Sagt das der kritische Bund der Steuerzahler auch? Und warum nimmt sich deinem Thema keine Partei an?

Denn wenn Jugendherbergen für Steuerverschwendungen verantwortlich sein würden, dann wäre das doch bestimmt ein öffentlichkeitswirksames Thema. Ist es aber nicht.

Nun gut: Auch ältere Menschen dürfen in einer Jugendherberge übernachten, das stimmt. Sie brauchen dafür aber in den meisten Fällen einen Jugendherbergsausweis. Diese Regelung hat eine Tradition. Sie wurde vor Jahrzehnten eingeführt, um auch älteren Jugendherbergsmitgliedern, die inzwischen die Jugendjahre verlassen haben, weiterhin die Übernachtungsmöglichkeit zu bieten. Noch Fragen?
 

alex42

Erfahrenes Mitglied
02.04.2012
3.997
114
MUC
Das entscheidende Argument ist meiner Ansicht nach, dass fairer Wettbewerb herrschen muss

Warum? Der Staat greift im Bereich Kultur, Soziales, Bildung, Sport, Freizeit ständig in den Wettbewerb ein, um allen Menschen einen Zugang zu diesen Bereichen zu ermöglichen - und das ist auch sehr gut so. Was kommt als nächstes? Die Forderung, der Staat solle keine Breitensportvereine mehr unterstützen, weil das ja total unfair sei gegenüber den Betreibern von Fitnessstudios?
 

usarage

Erfahrenes Mitglied
12.03.2012
3.179
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FRA
Der Staat fördert Kulturveranstaltungen mit riesigen Beträgen - keiner von uns kann ernsthaft erwarten, dass die günstigen Preise für Theater-, Musik- und andere Veranstaltungen die kompletten Kosten tragen. Und ja, ich finde das gut so. Zum einen können dann auch Leute an diesen Dingen teilhaben, die sich ein Ticket für mehrere hundert Euro niemals leisten könnten, zum anderen zahle ich doch Steuern, damit wir/ich davon was habe! Wie beschissen wäre es, wenn wir alle Steuern zahlen müssten, dieses Geld aber nie zu unserem Nutzen ausgegeben werden dürfte? (Und na klar gibt es immer auch geförderte Veranstaltungen, die ich nicht mal besuchen würde, wenn man mich dafür bezahlen würde, aber so ist das nun mal in einer Solidargemeinschaft.)
 

bluesaturn

Erfahrenes Mitglied
27.05.2014
3.738
351
In Deutschland sind die Preise fuer eine Jugendherberge-Uebernachtung aber teilweise auch so teuer wie Hotels (in anderen Staedten, aber vielleicht relativ gesehen, guenstiger zu den Hotels im Ort).
Aber meistens ist eine (deutsche) Jugendherberge sauber und ich mag die Einfachheit. Sie sind nicht so anonym wie Hotels. In einigen hat man Zugang zu einer Kueche.
Ich denke auch, dass die Hotelfraktion nur ihre Monopolstellung weiterhin behalten will.
Soweit ich weiss, kann doch jeder in einer Jugendherberge uebernachten, solange er Mitglied ist (und den Uebernachtungspreis bezahlen kann).
Wo ist das Problem?