DER Technikthread für unsere Fragen zu techn. Fragen rund ums Flugzeug!

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MikeGolf

Erfahrenes Mitglied
15.02.2016
267
70
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Noch eine Frage zumThema Flugzeugschlepp. Bisher dachte ich, dass die Dinger ausschließlich dazu dienen, das Flugzeug rückwärts in eine abfahrbereite Position zu bringen (Pushback) und der Flieger dann mit eigener Kraft zur Startbahn rollt. Nun habe ich in CDG Schlepper gesehen, die große B777 über den Taxiway zogen und zwar sowohl von als auch zur Vorfeldposition. Was hat es damit auf sich? Soll hier teures Kerosin eingespart werden?
 

txs

Erfahrenes Mitglied
17.12.2015
403
322
Noch eine Frage zumThema Flugzeugschlepp. Bisher dachte ich, dass die Dinger ausschließlich dazu dienen, das Flugzeug rückwärts in eine abfahrbereite Position zu bringen (Pushback) und der Flieger dann mit eigener Kraft zur Startbahn rollt. Nun habe ich in CDG Schlepper gesehen, die große B777 über den Taxiway zogen und zwar sowohl von als auch zur Vorfeldposition. Was hat es damit auf sich? Soll hier teures Kerosin eingespart werden?
Wohl eher niemand im Cockpit.
 

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.251
Geht vor allem auch darum die Triebwerke zu schonen.

Blödsinn. Aber #1977 ist korrekt, zumindest halb.
Es spart den ausgebildeten (teuren) Piloten bei der Aktion. Sich ziehen/schieben lassen geht mit einem Vorfeldtypen mit Rollberechtigungsschein o.ä.
 

Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.313
341
Piloten müssen am Flughafen Dienst haben und verfügbar sein
Piloten müssen zum Flugzeug
Piloten müssen Flugzeug starten
Piloten rollen einmal quer über's Feld
Piloten müssen Flugzeug ausschalten
Piloten müssen vom Flugzeug abgeholt werden
Piloten langweilen sich bis zum nächsten Schlepp

Macht schon Sinn, das einem Schlepper zu überlassen :)
 
B

Boeing736

Guest
Blödsinn. Aber #1977 ist korrekt, zumindest halb.
Es spart den ausgebildeten (teuren) Piloten bei der Aktion. Sich ziehen/schieben lassen geht mit einem Vorfeldtypen mit Rollberechtigungsschein o.ä.
LOL, glaubst du echt Triebwerke lassen sich mal eben so verschleissfrei starten? Zumal ja ein Standardfall mit Gate-Remote-Gate dann 2 Engine Start ups bedeuten würde.

Aber auch sonst gibt es keinen Grund warum man nicht schleppen sollte. Ein Schlepper ist ja eh notwenig um vom Gate weg zu kommen.

Dazu unnötiger Lärm.

Interessant dabei ist eher wie unterschiedlich die Airlines das Procedure handhaben. Während einige einen Techniker an Bord vorschreiben ist dieser bei anderen (speziell seit dem Schlepperbrand bei LH) verboten.
 
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Tupolew

Erfahrenes Mitglied
27.09.2012
1.313
341
LOL, glaubst du echt Triebwerke lassen sich mal eben so verschleissfrei starten?
Das hat niemand behauptet, es ist nur nicht der primäre Grund warum man Flugzeuge lieber von A nach B schleppt als zwei Piloten dafür einzusetzen.

Mal davon abgesehen käme der Fall vermutlich nicht so häufig vor, als dass er im Flugzeugleben wahnsinnig groß ins Gewicht fallen würde.
 
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Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.251
LOL, glaubst du echt Triebwerke lassen sich mal eben so verschleissfrei starten? Zumal ja ein Standardfall mit Gate-Remote-Gate dann 2 Engine Start ups bedeuten würde.

LOL, habe ich das irgendwo geschrieben? Nö.

Aber wie weiter unten richtig steht: Diese Mehrbelastung (auch an Lärm oder CO2) würde im Flugzeugleben keine signifikante Rolle spielen. Und du kannst Turbinen nicht mit Verbrennungsmotoren vergleichen, die bei vielen Kaltstarts tatsächlich schneller verschleißen.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.259
1.154
Zürich
Turbinenwartung hängt soviel ich weiss in vielen Fällen zu einem Grossteil von der Anzahl Zyklen ab. Es ist also naheliegend, die Triebwerke nicht unnötig hochzufahren. Bei Helikoptern wird deswegen sogar oft mit laufenden Rotoren getankt.
Abgesehen davon, ist der Verbrauch um ein paar 100m zu Rollen bei einer 777 auch nicht unerheblich. Ich denke es ist schon nur deswegen deutlich günstiger mit dem Schlepper.
 

marcus67

Erfahrenes Mitglied
17.01.2015
2.665
2.476
Turbinenwartung hängt soviel ich weiss in vielen Fällen zu einem Grossteil von der Anzahl Zyklen ab. Es ist also naheliegend, die Triebwerke nicht unnötig hochzufahren. Bei Helikoptern wird deswegen sogar oft mit laufenden Rotoren getankt.
Abgesehen davon, ist der Verbrauch um ein paar 100m zu Rollen bei einer 777 auch nicht unerheblich. Ich denke es ist schon nur deswegen deutlich günstiger mit dem Schlepper.

Zyklen sind durchaus ein Thema.

Hot refueling beim Hubschrauber macht man vor allem, wenn die Zeit knapp ist. Ist aber allgemein nicht sonderlich beliebt, da relativ gefährlich.
 
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chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.259
1.154
Zürich
Zyklen sind durchaus ein Thema.

Hot refueling beim Hubschrauber macht man vor allem, wenn die Zeit knapp ist. Ist aber allgemein nicht sonderlich beliebt, da relativ gefährlich.
War bei uns im Militär beim Superpuma und Cougar Standard während einer Mission. Wenn man sich an die Regeln hält aus meiner Sicht unproblematisch. Hatte als Heliwart der den Schlauch bedient hat dabei nie ein schlechtes Gefühl.
 

marcus67

Erfahrenes Mitglied
17.01.2015
2.665
2.476
War bei uns im Militär beim Superpuma und Cougar Standard während einer Mission.

Klar - da geht es aber genau um die Zeit. Anzahl Zyklen interessiert doch beim Militär gerade bei Missionen überhaupt nicht. - Sonst eigentlich auch nicht so, man gibt ja nicht sein eigenes Geld aus ;)
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
9.886
7.313
Immer ein guter Einstieg in einen Post...

Piloten müssen am Flughafen Dienst haben und verfügbar sein
Piloten müssen zum Flugzeug
Piloten müssen Flugzeug starten
Piloten rollen einmal quer über's Feld
Piloten müssen Flugzeug ausschalten
Piloten müssen vom Flugzeug abgeholt werden
Piloten langweilen sich bis zum nächsten Schlepp
Alternativ kann auch ein Mechaniker rollen, die allermeisten haben diese Berechtigung. (Auch wenn es nicht jeder kann...)

Und dann muss man natürlich Schleppen mit Stange und "Towbarless Towing" unterscheiden, letzteres darf mit leerem Cockpit gemacht werden.

Zyklen sind durchaus ein Thema.
Exakt. Je nach dem wie du dein Flugzeug nutzt (sagen wir mal, einen A330 ans Mittelmeer) sind die Zyklen viel wichtiger als die Stunden.
Heute bei modernen FADEC Triebwerken ist das nicht mehr so kritisch, aber zu Zeiten der hydromechanischen fuel control units wurden die höchsten Temperaturen im Triebwerk beim Starten erreicht, und waren der limitierende Faktor bei der Lebensdauer der Turbine.
 

Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.251
Und eine 777 hat was für Triebwerke? Achso? War gar nicht relevant für den TO? Na dann…

Die Anzahl der Zyklen mag wichtig für die Zelle sein (Luftdruckänderungen), aber eben nicht relevant, ob eine 777 geschoben wird oder selbst rollt. Insofern ist mein Einstieg in den Post nicht ganz verkehrt gewesen.
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
9.886
7.313
Wie gesagt, jeder Triebwerksstart bedeutet Spitzentemperaturen, lokal heisser als bei einem flex-takeoff. Zyklen beim Triebwerk werden erfasst und sind relevant.
Im Einzelfall kann es egal sein (wenn das Triebwerk ohnehin bald zur Überholung ansteht etc.), generell ist es klar ein Faktor.
 

chrigu81

Erfahrenes Mitglied
16.02.2016
1.259
1.154
Zürich
Und eine 777 hat was für Triebwerke? Achso? War gar nicht relevant für den TO? Na dann…

Die Anzahl der Zyklen mag wichtig für die Zelle sein (Luftdruckänderungen), aber eben nicht relevant, ob eine 777 geschoben wird oder selbst rollt. Insofern ist mein Einstieg in den Post nicht ganz verkehrt gewesen.
Du hast nicht begriffen was ein Zyklus ist. Ein Zyklus beim Triebwerk ist von Einschalten bis wieder ausschalten. Volume hat ja erklärt weshalb das so ist.
 

Luftikus

Megaposter
08.01.2010
21.699
7.219
irdisch
In Frankfurt werden häufig Flugzeuge zwischen Norden und Vorfeldern im Süden geschleppt. Natürlich ist ein kleiner Dieselmotor im Schlepper billiger, als extra die teuren Triebwerke und alle Systeme anzulassen und durch Piloten in deren teurer Dienstzeit bedienen zu lassen. Leiser und sauberer ist es auch. Der "Zyklus" ist dagegen kein Drama. Das geht eher um Startleistung.
 

Geardown

Erfahrenes Mitglied
23.09.2012
378
109
In Frankfurt werden häufig Flugzeuge zwischen Norden und Vorfeldern im Süden geschleppt. Natürlich ist ein kleiner Dieselmotor im Schlepper billiger, als extra die teuren Triebwerke und alle Systeme anzulassen und durch Piloten in deren teurer Dienstzeit bedienen zu lassen. Leiser und sauberer ist es auch. Der "Zyklus" ist dagegen kein Drama. Das geht eher um Startleistung.
Absolutes Standardverfahren in Frankfurt. Hintergrund ist, dass LFZ mit langen Bodenzeiten von den Terminalpositionen abgezogen werden, damit diese für andere Flüge genutzt werden können. Hierzu bestehen Absprachen zwischen der Fraport und den Fluggesellschaften. Aktuell ist z.B. die Ethopian ET706/707 ein typischer Kandidat mit +/- 16h Bodenzeit.
Bewegungen in und aus den Werften passieren ebenfalls immer mit Flugzeugscheppern. Die Schleppbewegungen werden ohne Crew (Piloten) durchgeführt, wobei der Schlepperfahrer (bei entsprechender Qualifikation) direkt mit der Vorfeldkontrolle bzw. der DFS Turm kommuniziert. Mitunter kann man auch einen Follow Me vor dem Flugzeugschlepper im Rollfeld beobachten. Dann hat der Schlepperfahrer nicht die Qualifikation sich selbstständig im Rollfeld zu bewegen. Die Kommunikation erfolgt dann zwischen dem Followme und Ground (DFS) bzw. Apron.

Im Übrigen macht dieses Verfahren auch auch aus kapazitiven Gründen Sinn LFZ nicht aus eigener Kraft umzupositionieren. Bis ein "regulärer" Pushbackprozess abgeschlossen ist (Triebwerkstart, Schlepper abkoppeln, Walk-Out stöpselt sich vom LFZ ab, etc.) ist ein geschlepptes LFZ schon lange auf dem Weg zur Zielposition. Ergo: Die Positionsbereiche, gerade in Frankfurt mit den vielen "Sackgassen", sind schneller frei.
 
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Strolf

Erfahrenes Mitglied
27.03.2020
2.829
2.251
In Frankfurt werden häufig Flugzeuge zwischen Norden und Vorfeldern im Süden geschleppt. Natürlich ist ein kleiner Dieselmotor im Schlepper billiger, als extra die teuren Triebwerke und alle Systeme anzulassen und durch Piloten in deren teurer Dienstzeit bedienen zu lassen. Leiser und sauberer ist es auch. Der "Zyklus" ist dagegen kein Drama. Das geht eher um Startleistung.

Absolutes Standardverfahren in Frankfurt. Hintergrund ist, dass LFZ mit langen Bodenzeiten von den Terminalpositionen abgezogen werden, damit diese für andere Flüge genutzt werden können. Hierzu bestehen Absprachen zwischen der Fraport und den Fluggesellschaften. Aktuell ist z.B. die Ethopian ET706/707 ein typischer Kandidat mit +/- 16h Bodenzeit.
Bewegungen in und aus den Werften passieren ebenfalls immer mit Flugzeugscheppern. Die Schleppbewegungen werden ohne Crew (Piloten) durchgeführt, wobei der Schlepperfahrer (bei entsprechender Qualifikation) direkt mit der Vorfeldkontrolle bzw. der DFS Turm kommuniziert. Mitunter kann man auch einen Follow Me vor dem Flugzeugschlepper im Rollfeld beobachten. Dann hat der Schlepperfahrer nicht die Qualifikation sich selbstständig im Rollfeld zu bewegen. Die Kommunikation erfolgt dann zwischen dem Followme und Ground (DFS) bzw. Apron.

Im Übrigen macht dieses Verfahren auch auch aus kapazitiven Gründen Sinn LFZ nicht aus eigener Kraft umzupositionieren. Bis ein "regulärer" Pushbackprozess abgeschlossen ist (Triebwerkstart, Schlepper abkoppeln, Walk-Out stöpselt sich vom LFZ ab, etc.) ist ein geschlepptes LFZ schon lange auf dem Weg zur Zielposition. Ergo: Die Positionsbereiche, gerade in Frankfurt mit den vielen "Sackgassen", sind schneller frei.

Jo.
Nur manche hier glauben eben, dass der Zyklus der Triebwerke in irgendeiner Form für die Entscheidung Schleppen oder Rollen relevant wäre. Sind sicher Top-Flugzeug/-Apronfachleute :yes:
 

Volume

Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
9.886
7.313
Jo.
Nur manche hier glauben eben, dass der Zyklus der Triebwerke in irgendeiner Form für die Entscheidung Schleppen oder Rollen relevant wäre. Sind sicher Top-Flugzeug/-Apronfachleute :yes:
Nein, sind normale Triebweks Fachleute.
Die jetzt aber einfach den Apron-Fachhleuten ihren Glauben lassen...
Ja, ihr habt Recht, der Zyklus von Triebwerken ist genauso Irrelevant wie der Zyklus der Stewardess, und sind aucg keine Airworthiness Limitations. Das sind alles Druckfehler in den Handbückern.