Deutsche Lufthansa beschränkt Tarifauswahl in GDS (zB Amadeus) ab Oktober

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Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
9.915
7.346
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Und das ist einfach schlecht, kein Fortschritt ist niemals gut.
Mit NDC können die Airlines einfach mehr anbieten von ihrem Produkt
Was bitte will man am Produkt "Flug von A nach B " noch mehr anbieten?
Airlines geben sich doch alle erdenkliche Mühe, möglichst viele Varianten ein Produkt zu buchen zu verhindern, weniger anzubieten.
Ich kann mir dutzende von Produkten vorstellen, an denen ich großes Interesse hätte, die aber (absichtlich, aus Gewinnmaximierungsabsicht) nicht angeboten werden.
Es gibt so viele Ziele, bei denen z.B. Airline 1 einen perfekten Hinflug, Airline 2 einen perfekten Rückflug anbietet, das ist aber nicht kombinierbar (bzw. nur zum 5-10 fachen Preis). Ich kann mir gut vorstellen, auf manchen Routen hin Y und zurück F statt 2xC zu fliegen. Airlines verhindern das bisher hocheffizient.

Von daher ist der "Fortschritt" doch nur virtuell, das Produkt selbst hat sich doch nicht verändert (bzw. diese Veränderungen wie Full Flat oder Restaurantservice sind völlig unabhängig vom Preissystem).
Der "Fortschritt" besteht oft genug darin, einer weiteren vom Kunden gewünschten Option einen Riegel vorzuschieben, um den Kunden zu zwingen Dinge zu kaufen die er doch eigentlich gar nicht will. (an nichts macht man so viel Gewinn, wie an Produkten die man zwar den Kunden bezahlen lässt, dann aber mangels Kundeninteresse nicht zu liefern braucht). Ich zahle z.B. bei jedem Transatlantikflug für 2 x 32kg Gepäck, hin und zurück, und reise doch nur mit meinem 10kg Bordtrolley. So macht man Gewinn, aber wo ist der Fortschritt?

Somit gilt der Umkehrschluss nicht: Fortschritt ist nicht per-se gut! Jedenfalls nicht für die Allgemeinheit, für LH vielleicht.

In Zukunft wird man dann also bestimmte Bots (Programme, apps etc.) anheuern müssen, die vorher gezielt so surfen dass der LH Preis-Roboter glaubt ein günstiges Angebot machen zu müssen, damit der Auftrag nicht bei der Konkurenz landet.
Mich würde mal interessieren, wie LH denn (legal) erfahren kann, dass ich mich gegen ihr Angebot entschieden habe, und mit der Konkurrenz fliege?
Wie hoch ist denn in der Praxis die "Suchquote", sprich wie viele Angebote schaut sich ein Durchschnittskunde an, ehe er tatsächlich einen Flug bucht?
Die Tatsache, dass ich ein Angebot nicht nutze muss ja nicht heissen, das ich jetzt mit jemand anderem fliege, kann ja auch sein, dass ich die Reise ganz absage, oder komplett anders reise (z.B. mit Auto und Fähre, statt mit Flugzeug).
Wie will man angesichts der unglaublichen Vielfalt auf dem Markt denn wissen, warum ich schlussendlich nicht bei LH gebucht habe? Wegen dem Sitz? dem Essen? der Flexibilität? der Uhrzeit des Rückflugs? Der Lounge? Dem Unsteigeflughafen? Wie will man denn lernen, Angebote besser zu machen? Am Preis allein kann es ja in dem koplexen Tarifsystem nicht liegen.

Vor allem eine Airline die eigentlich immer teurer als die meiste Konkurrenz ist, wird ja nicht wegen sondern trotz des Preises gebucht. Wie will man das korrekt allein aus den Daten des elektronischen Kontakts verstehen? Nur mit dem Preis zu reagieren, kann ganz sicher nicht die Antwort sein.

Und die Logik, wie man mehr Buchungen generieren will, indem man die Buchungsmöglichkeiten einschränkt, erschließt sich mir überhaupt nicht.
 
B

Boeing736

Guest
Das war mein erster Gedanke, die meisten werden irgendwie über Google, Kayak o.ä. suchen - und wenn die günstigen Tarife dort nicht auftauchen werden sie nicht LH buchen - ganz schön mutig (oder arrogant).

Das ist weder mutig noch arrogant.
Die günstigen Tarife werden weiterhin dort auftauchen, es werden nur weniger und andere Anbieter sein. Darunter dann die LHG Airlines selber sowie die OTAs, die eben Direct Connect unterstützen.
 
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B

Boeing736

Guest
Ich kann mir dutzende von Produkten vorstellen, an denen ich großes Interesse hätte, die aber (absichtlich, aus Gewinnmaximierungsabsicht) nicht angeboten werden.
Es gibt so viele Ziele, bei denen z.B. Airline 1 einen perfekten Hinflug, Airline 2 einen perfekten Rückflug anbietet, das ist aber nicht kombinierbar (bzw. nur zum 5-10 fachen Preis). Ich kann mir gut vorstellen, auf manchen Routen hin Y und zurück F statt 2xC zu fliegen. Airlines verhindern das bisher hocheffizient.

Eben weil die 70iger Jahre Technologie solche Möglichkeiten nicht bietet. Mit Mühe können die GDS jetzt 3 verschiedene Brands (Light/Classic/Flex) darstellen. Das was du dir vorstellst lässt sich in keinem GDS darstellen: Mehr verschiedene Produkte, mehr Services etc.
 
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Erfahrenes Mitglied
01.06.2018
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Eben weil die 70iger Jahre Technologie solche Möglichkeiten nicht bietet.
Im Gegenteil, in den 70ern ging das alles mal. Da kosteten 2 One-way Flüge exakt das selbe, wie ein Retourenflug, du konntest einzeln kaufen und mischen was immer du wolltest, für jedes leg gab es ein separates Papierticket und da konnte draufstehen was immer man wollte (wurden ja oft genug sogar von Hand ausgefüllt...).

Die Airlines führen das doch nicht ein, um dem Kunden zu erlauben jetzt nur noch zu kaufen was er wirklich braucht (sogenannte "Dacia Flüge").
Sie werden im Gegenteil sicherstellen, dass du nur noch Packetlösungen kaufen kannst, voll mit Punkten die du nicht nutzen wirst. Gerade diese Light/Classic/Flex Geschichte ist doch eine Paketlösung, die einen zwingt wegen einem Aspekt auch noch diverse andere mit zu kaufen. Das ist doch in den letzten Jahren kontinuierlich unflexibler geworden, nicht besser. Ähnlich wie in der Autoindustrie.

Wobei es bei der Autoindustrie noch verständlich ist, wer will schon 10.000 mögliche Kabelbaumvarianten verplanen (eine reale Zahl!).
Bei Flügen könnten Airlines praktisch volle Auswahl bieten, Economy mit Lounge, Business ohne Gepäck, hin und zurück über völlig andere Routen und Flughäfen... Machen sie aber nicht und werden sie nicht machen. Und das scheitert nicht an realen technischen Möglichkeiten, sondern ausschließlich an fehlendem Willen bzw, daran, Bevormundung und Service nicht auseinanderhalten zu können, zu glauben weniger Auswahlmöglichkeiten würden es dem Kunden einfacher machen.

New Distribution Capability
Ein Wort / eine Abkürzung die nur von BWLlern stammen kann. Völlig nichtssagend, wie 3G, NEK oder DDP (Scott Adams, Das Dilbert Prinzip, Seite 235)...
Neue Vertriebsmöglichkeiten kann ja alles und jedes bedeuten. "Neu" kann für den BWLler gern auch "weniger" (Auswahl für den Kunden) heissen.
 
B

Boeing736

Guest
Sie werden im Gegenteil sicherstellen, dass du nur noch Packetlösungen kaufen kannst, voll mit Punkten die du nicht nutzen wirst. Gerade diese Light/Classic/Flex Geschichte ist doch eine Paketlösung, die einen zwingt wegen einem Aspekt auch noch diverse andere mit zu kaufen. Das ist doch in den letzten Jahren kontinuierlich unflexibler geworden, nicht besser. Ähnlich wie in der Autoindustrie.

Man merkt recht deutlich, dass du keinen Plan von dem hast worüber du schreibst.

Nochmal zusammengefasst, in heute üblichen GDS kannst du maximal 3 Bundles verkaufen und der Verkauf von Zusatzservices ist extrem problematisch. Das sieht man schon heute sehr gut an fehlender EMD Interlineability für Gepäck, ASR etc.

Solange Airlines im GDS präsent sein müssen gibt es keine Chance neue Lösungen zu entwickeln, die ein echtes Baukastenprinzip erlauben.

Der Begrif NDC ist übrigens feststehend und so vond er IATA definiert:
https://www.iata.org/whatwedo/airline-distribution/ndc/Pages/default.aspx

Vielleicht informierst du dich lieber bevor du hier irgendwelche Anekdoten über Papiertickets erzählst, die Zeiten kommen so oder so nicht wieder.
 

sweet

Erfahrenes Mitglied
25.02.2014
538
58
Man sieht z.B. dass Flüge innerhalb der USA es nicht zulassen, alleine Gepäck per EMD hinzuzubuchen, auch nicht per fare family. Da darf der Pax immer schön die 25$ am checkin counter am Flughafen bezahlen.
Mit NDC kann man dann das alles hinzufügen ohne Probleme, das geht weiter von Bilder einbinden vom Sitzplatz, Videotour,..., das geht nun mal nicht alles über eine GDS, über NDC alles möglich.

Wer mehr Interesse dazu hat einfach mal NDC bei youtube suchen, oder IATA NDC oder NDC Airline (XYZ), da findet man viele Videos, was man alles so tolles dann damit machen kann.

Am Ende ist es viel Dampf um nichts, dass alle denken, man ist jetzt schlechter gestellt, weil man aus dem Steinzeitalter IT System GDS probiert was neues zu machen.
Das ist ein ganz normaler Prozess aus jedem Industriezweig, wird alles perfekt laufen? Auf keinen Fall, wird es dadurch besser werden, sehe ich sehr optimistisch. z.B. IAG hat zugesichert, dass man Avios Awards per NDC buchen kann, nicht mehr mühsiges Suchen nach awards auf der BA homepage, sondern ganz fix per API. Schon alleine da spart man soviel Zeit ein.

Mich würde mal interessieren, wie LH denn (legal) erfahren kann, dass ich mich gegen ihr Angebot entschieden habe, und mit der Konkurrenz fliege?
Big Data is your friend. Airlinecheckins.com gehört zu LH Group, die bekommen damit kostenlose Daten vom Kunden was er wann fliegt, meist wenn er seine Buchungsemail weiterleitet sogar wann gebucht, wo gebucht, Preis, ...
 

sweet

Erfahrenes Mitglied
25.02.2014
538
58
Die Airlines führen das doch nicht ein, um dem Kunden zu erlauben jetzt nur noch zu kaufen was er wirklich braucht (sogenannte "Dacia Flüge").
Sie werden im Gegenteil sicherstellen, dass du nur noch Packetlösungen kaufen kannst, voll mit Punkten die du nicht nutzen wirst. Gerade diese Light/Classic/Flex Geschichte ist doch eine Paketlösung, die einen zwingt wegen einem Aspekt auch noch diverse andere mit zu kaufen.

Dann hast du aber das Prinzip von NDC komplett verfehlt. Was du beschreibst, ist die aktuelle Situation mit fare families.
Eco Light, Economy Classic, Eco Plus,... 3 Pakete, alle haben unterschiedliche Services, natürlich kann man auch Light buchen und per EMD ein Gepäck hinzufügen.

Bei NDC wird genau diese Paktierung komplett aufgehoben! Es gibt keine verpflichteten festen Pakete mehr, die man buchen muss! Du kannst ein Eco Light Tarif kaufen, aber dazu den Lounge Access und das Bahn Ticket und die Limo zum Flughafen und meet&greet buchen, und das alles in einem Buchungsprozess und alles ist in einem "order" zusammengefasst. Keine festen Pakete mehr mit Services, die du nicht brauchst.

Also entweder bitte vorher richtig einlesen bevor du Unwahrheiten verbreitest oder Fragen stellen, aber komplett Unsinn erzählen ist kontraproduktiv zur Diskussion.
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.804
2.312
CGN
Man merkt recht deutlich, dass du keinen Plan von dem hast worüber du schreibst.

Nochmal zusammengefasst, in heute üblichen GDS kannst du maximal 3 Bundles verkaufen und der Verkauf von Zusatzservices ist extrem problematisch. Das sieht man schon heute sehr gut an fehlender EMD Interlineability für Gepäck, ASR etc.

Solange Airlines im GDS präsent sein müssen gibt es keine Chance neue Lösungen zu entwickeln, die ein echtes Baukastenprinzip erlauben.

Der Begrif NDC ist übrigens feststehend und so vond er IATA definiert:
https://www.iata.org/whatwedo/airline-distribution/ndc/Pages/default.aspx

Vielleicht informierst du dich lieber bevor du hier irgendwelche Anekdoten über Papiertickets erzählst, die Zeiten kommen so oder so nicht wieder.

Den Eindruck hab ich auch, er schreibt viel Meinung statt Wissen.

Er ist halt der Meinung auf Langstrecken sollte wie bei den Billigfliegern der oneway zum halben Returnpreis verkauft werden. Das hat aber nichts mit GDS, etc. zu tun, sondern schlichtweg mit der Entscheidung der Airlines, dass sie mehr Geld verdienen können, wenn sie oneways zu Phantasiepreisen verkaufen.
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
7.804
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CGN
Bei NDC wird genau diese Paktierung komplett aufgehoben! Es gibt keine verpflichteten festen Pakete mehr, die man buchen muss! Du kannst ein Eco Light Tarif kaufen, aber dazu den Lounge Access und das Bahn Ticket und die Limo zum Flughafen und meet&greet buchen, und das alles in einem Buchungsprozess und alles ist in einem "order" zusammengefasst. Keine festen Pakete mehr mit Services, die du nicht brauchst.

Das Geschrei bei der Hansa geht dann los, wenn das erste Gericht entscheidet, dass sowas ne Pauschalreise ist.
 

Anonyma

Erfahrenes Mitglied
16.05.2011
16.135
8.378
BRU
Sicher basieren viele Ängste / Verunsicherungen auch auf Unwissen (und da schließe ich mich ein).

Eben dieses Beispiel: Zahle ich in Zukunft wirklich mehr, nur weil ich genau weiß, welchen Flug ich will, daher gar nicht erst nach anderen Angeboten suche, sondern gleich den LH-Flug buche (sei es über die LH-Website oder über ein RB). Während jemand, der zuvor im Internet auf der Ryanair-Seite rumsurft oder seinen letzten Langstreckenflug bei BA gebucht hat, einen besseren Preis bekommt? Oder ist das Unsinn / hat nichts mit NDC zu tun?

Mir persönlich geht es meist auch nicht um die Vergleichbarkeit mit anderen Airlines. Ich habe auf meinen Strecken nicht viele Alternativen bzw. häufig weiß ich genau, welche Verbindung ich will (da einzige zeitlich passende). Und da kann ich derzeit im GDS (Expertflyer usw.) sehen, welche Buchungsklassen verfügbar sind und wo die entsprechenden Preise liegen. Klar, sowohl Verfügbarkeiten als auch Tarife können sich jederzeit ändern, nur die fixen Buchungsklassen vermitteln einem halt irgendwie das Gefühl der Transparenz.

Und ja, nur weil etwas technisch möglich ist, heißt es nicht, dass die Airlines es auch bieten müssen. Siehe Oneway-Tarifsystem. Und auch mit NDC kann die Airline doch vermutlich Pakete verkaufen, und sei es irgendwie "indirekt" in Form von x% Ermäßigung, wenn man Koffer, Sitzplatz und Priority-Boarding zusammen bucht....

Wobei ich mir hier kein Urteil erlauben möchte, ob es mit NDC insgesamt besser oder schlechter, billiger oder teurer wird. Wie gesagt, fehlt mir auch die Kenntnis dazu. Und am Ende kann man sich damit wahrscheinlich genauso irgendwie arrangieren, wie mit den neuen Europa-Tarifen usw. (und unterm Strich wird es wahrscheinlich darauf hinauslaufen, dass man bei einem Teil der Buchungen gewinnt, bei einem Teil draufzahlt). Nur eine gewisse Unsicherheit bleibt eben.
 

sweet

Erfahrenes Mitglied
25.02.2014
538
58
Tja, das ist die Frage, ob sich das Tracking in der Zukunft vielleicht auch ändern wird?
Da bin ich Laie, aber was ist denn mit ITP 2.0, s.: https://www.awin.com/gb/news-and-events/industry-news/itp-update

Wenn ich das richtig verstehe, sollen da 3rd party cookies eigentlich ignoriert werden, was bedeuten würde, dass websites nur noch cookies auslesen können, die von ihnen selber angelegt wurden, was bedeuten würde, dass LH gar nicht das ryanair oder kayak cookie lesen kann.
Was ja auch mehr als vernünftig klingt, dass Websites nur ihre eigenen "lokal gecachten" Daten auf dem Rechner scannen können.
 
B

Boeing736

Guest
Sicher basieren viele Ängste / Verunsicherungen auch auf Unwissen (und da schließe ich mich ein).

Eben dieses Beispiel: Zahle ich in Zukunft wirklich mehr, nur weil ich genau weiß, welchen Flug ich will, daher gar nicht erst nach anderen Angeboten suche, sondern gleich den LH-Flug buche (sei es über die LH-Website oder über ein RB). Während jemand, der zuvor im Internet auf der Ryanair-Seite rumsurft oder seinen letzten Langstreckenflug bei BA gebucht hat, einen besseren Preis bekommt? Oder ist das Unsinn / hat nichts mit NDC zu tun?

Unsinn sicherlich nicht, aber so weit ist man bei weitem noch nicht.
Der entscheidende Schritt ist erst einmal von den GDS weg zu kommen bzw. den nötigen Druck aufzubauen, dass es auch dort zu Fortschritt kommt.
Theoretisch *könnten* die Airlines dann irgendwann einmal ihre Angebote weiter steuern. Aber Big Data hin oder her, bis so etwas in der Praxis möglich wäre vergehen noch Jahre.

Mir persönlich geht es meist auch nicht um die Vergleichbarkeit mit anderen Airlines. Ich habe auf meinen Strecken nicht viele Alternativen bzw. häufig weiß ich genau, welche Verbindung ich will (da einzige zeitlich passende). Und da kann ich derzeit im GDS (Expertflyer usw.) sehen, welche Buchungsklassen verfügbar sind und wo die entsprechenden Preise liegen. Klar, sowohl Verfügbarkeiten als auch Tarife können sich jederzeit ändern, nur die fixen Buchungsklassen vermitteln einem halt irgendwie das Gefühl der Transparenz.

Die aber schon heute nicht wirklich gegeben ist, den Fare Rules wie z.B. Minimum Stays verzerren auch dieses Bild.

Und ja, nur weil etwas technisch möglich ist, heißt es nicht, dass die Airlines es auch bieten müssen. Siehe Oneway-Tarifsystem. Und auch mit NDC kann die Airline doch vermutlich Pakete verkaufen, und sei es irgendwie "indirekt" in Form von x% Ermäßigung, wenn man Koffer, Sitzplatz und Priority-Boarding zusammen bucht....

Die Welt der NDC schafft halt viele Möglichkeiten, ich persönlich gehe aber davon aus, dass es auch in Zukunft eine grosse Anzahl von Personen geben wird, die kein Interesse daran haben sich individuell etwas zusammen zu stellen. Die 1-klick Bucher wollen auch zukünftig in der Lage sein gewisse Pakete schnell und einfach zu buchen. Das werden die Airlines berücksichtigen müssen.
 
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01.06.2018
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Die Frage ist doch nicht, wass man mit NDC könnte, sondern was die Airlines mit NDC wollen.
Und das schreiben sie unverhohlen, sie wollen nicht das bisherige, strikt flugbezogene Packetsystem öffnen, sondern im Gegenteil zur Gewinnmaximierung das Packet sogar noch weiter schnüren, und Hotel, Transferservice und sogar Buchung mit reinbündeln. Es geht darum, größere und integriertere Packete anzubieten, sich die bisher rund um das Fliegen existierenden Märkte auch noch einzuverleiben, und das Angebot noch mehr den eigenen Vorstellungen anzupassen.
Die IATA Seite sagt das absolut klar, man will übe das Fliegen hinaus mehr "Service" anbieten.

Die "böse Einschränkung" des bisherigen Systems ist doch, dass man die Flüge aktuell noch allein verkaufen muss, und nicht zwangsweise an Hotel, Chauffeur und Buchung koppeln kann. Es geht darum die Herrschaft end-to-end zu erringen, und nicht nur den Flug anzubieten.

Du kannst ein Eco Light Tarif kaufen, aber dazu den Lounge Access und das Bahn Ticket und die Limo zum Flughafen und meet&greet buchen, und das alles in einem Buchungsprozess und alles ist in einem "order" zusammengefasst. Keine festen Pakete mehr mit Services, die du nicht brauchst.
NDC erlaubt mir, die entsprechenden Daten zu übertragen. NDC garantiert in keinster Weise, dass die Airline das mir auch verkauft. Schon mit dem heutigen System kann man die Daten für jede Buchungsklasse übertragen, aber die Airline entscheidet, ob sie buchbar ist. Mit NDC kann mir die Airline mehr Flexibilität geben, sie muss es aber nicht. Sie kann mir auch weniger Flexibilität geben, mir bestimmte Buchungsklassen nur noch anbieten, wenn ich auch den Chauffeur und das Hotel dazubuche, ansonsten bekomme ich sie eben nicht. NDC erlaubt noch viel mehr als früher nur das zu verkaufen, an dem sie wirklich viel Geld machen. NDC bedeutet doch nicht die Verpflichtung für die Airline, alles anzubieten was jetzt theoretisch elektronisch definiert/übertragen werden könnte.

Wir können ja wetten was die Airline machen wird: Mir erlauben nur das zu buchen was ich wirklich brauche und so viel Geld zu verlieren, oder mich zu noch kompletteren Packeten zwingen und richtig viel Geld zu machen.

Unabhängig von NDC kann die Airline doch nach wie vor festlegen, dass Eco Light €300 sind und die Lounge dazu €100, während Business light (incl. Lounge) bei €350 ist. Genau wie jetzt auch schon. Die Preise der einzelnen Komponenten werden doch durch NDC nicht fix. Es wird weiter so sein, das Packete deutlich billiger sein werden als die Einzelkompenten zusammen (bzw. umgekehrt, das jede Einzelkomponente deutlich teurer sein wird als ein ganzes Bündel davon im Packet). NDC wird erlauben, mehr Kombinationen zu buchen die vom Preis her völlig unsinnig sind (für den Kunden), für die Airline aber gutes Geld verdienen. NDC wird ein größeres Level an Verknüpfung erlauben.
 

traveller99

Reguläres Mitglied
22.06.2011
88
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Den Eindruck hab ich auch, er schreibt viel Meinung statt Wissen.

Tja, ein Forum ist nun mal dazu da um Meinungen kund zu tun und zu diskutieren.
Wenn jemanden bestimmte Meinungen nicht gefallen muss man darauf ja nicht antworten und schon gar nicht “persönlich” werden...
Dies ist meine Meinung ;-)
 

Petz

Erfahrenes Mitglied
08.11.2009
5.119
4.093
Mein Reisebüroagent hat mir mitgeteilt, dass sich für mich nichts ändert und ich weiterhin meine Business Saver Tickets bei ihm buchen kann.
Das ist das wichtigste für mich als Endkunde.
 
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Anonyma

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16.05.2011
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Die Frage ist doch nicht, wass man mit NDC könnte, sondern was die Airlines mit NDC wollen.
Und das schreiben sie unverhohlen, sie wollen nicht das bisherige, strikt flugbezogene Packetsystem öffnen, sondern im Gegenteil zur Gewinnmaximierung das Packet sogar noch weiter schnüren, und Hotel, Transferservice und sogar Buchung mit reinbündeln. Es geht darum, größere und integriertere Packete anzubieten, sich die bisher rund um das Fliegen existierenden Märkte auch noch einzuverleiben, und das Angebot noch mehr den eigenen Vorstellungen anzupassen.
Die IATA Seite sagt das absolut klar, man will übe das Fliegen hinaus mehr "Service" anbieten.

Die "böse Einschränkung" des bisherigen Systems ist doch, dass man die Flüge aktuell noch allein verkaufen muss, und nicht zwangsweise an Hotel, Chauffeur und Buchung koppeln kann. Es geht darum die Herrschaft end-to-end zu erringen, und nicht nur den Flug anzubieten.

Es wird aber wohl auch nicht im Interesse der Airline sein, Kunden zu verjagen, die nur einen Flug buchen wollen. Denn damit machen sie wohl immer noch ihr Hauptgeschäft.

Und nur weil Flug plus Hotel billiger ist als Flug und Hotel einzeln (was es heute auch schon oft ist – siehe Pauschalreisen / Veranstaltertarife) würde ich das nicht als Zwang sehen, auch das Hotel zu buchen.
 
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M

Mcflyham

Guest
Tja, ein Forum ist nun mal dazu da um Meinungen kund zu tun und zu diskutieren.
Wenn jemanden bestimmte Meinungen nicht gefallen muss man darauf ja nicht antworten und schon gar nicht “persönlich” werden...
Dies ist meine Meinung ;-)

Ich habe auch nichts gegen unterschiedliche Meinungen, ich hab das wohl unpräzise formuliert. Er hat an einigen Stellen offensichtlich kein Wissen, sondern nur Vermutungen, die er aber wie Wissen darstellt.
 

SkyIsTheLimit

Erfahrenes Mitglied
10.01.2013
1.006
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BER
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300x250
Ist doch alles nur konsequent und ein weiterer Baustein in der Gesamtstrategie der LH. Zitiere hier nochmals einen Beitrag aus Januar von mir, aus dem Thread "Miles&More vergibt Prämienmeilen ab 12.03.18 umsatzbasiert"

Ich glaube ehrlich gesagt, das ganze ist von LH von der Grundausrichtung sehr klar durchdacht worden (auch wenn man sich mit Upsells, Multi-Airline-Verbindungen, etc. im Augenblick offenbar noch schwer tut) und zwar aus folgenden Gründen:

1) Ist ein linearer Rabatt eigentlich am "fairsten" und logischsten. Hier reden alle nur davon wer gegenüber dem Status Quo verliert und gewinnt. Wenn es diese Buchungsklassen- und Segmenteregelungen vorher nie gegeben hätte, würde jeder eine prozentuale (bzw. am Kaufpreis orientierte) Meilenvergabe "fair" finden.

2) Welche Gruppe (Kurzfrist vs. Langfristbucher, Direkt- vs Umsetiger) man am stärksten incentivieren möchte, bzw. beeinflussen kann, wird LH deutlich besser wissen als wir. Die haben ja nun einen riesegen Datenschatz und da sitzen nicht nur die im Forum verhassten "Excel-Controller" sondern genug Leute mit Statistik / Big-Data Know-How.

3) Dass die meisten deutlich verlieren ist LH klar. Man hat halt den gewollten Umstieg auf Revenue-basiert mit einer geplanten Meilenrasur verknüpft, damit sich alle nur einmal aufregen und man dann erst mal Ruhe hat. Hätte man jetzt im Schnitt "aufkommensneutral" umgestellt, hätten sich die Verlierer trotzdem aufgeregt und dann alle gleich nochmal 2 Jahre später, wenn die Meilenkürzung erfolgt wäre. Ausserdem ist es so ein klein wenig intransparenter.

4) Die flächendeckende Meilenrasur gibt viel mehr Spielraum für gezielte 2x, 3x, etc. Aktionen auf einzelnen Strecken.

5) Ich glaube das ganze ist Teil einer langfristige Strategie der LH, sich schrittweise von dem starren und veralteten Buchungsklassen / GDS System zu verabschieden. Ein Grossteil der Regelungen stammt noch aus einer Zeit mit Papiertickets, Coupons, etc. Da hat man eben nach Segmenten und Reiseklassen (später dann Buchungsklassen) unterschieden, da alles andere technisch nicht umsetzbar war. Der Trend geht jedoch zu einer Produktdifferenzierung, die mit den klassischen Buchungsklassen nicht mehr viel zu tun hat (Y-Light, K-Flex, etc.). Es gibt mehr Bausteine für einzelne Leistungskomponenten und das wird noch weiter zunehmen. LH pusht ja gerade auch deswegen den Direktvertrieb, damit man nicht mehr nur auf das GDS (neben den Kosten) angeweisen ist, sondern Pricing, Features, etc. viel flexibler und schneller erweitern kann. Siehe auch die Idee mit den Tickets, wo der Umsteigehub erst kurzfristig feststeht. Diese ganze Dynamik passt mit dem alten Segmente- und Buchungsklassenansatz nur noch bedingt zusammen.

Meine Meinung: Das neue System ist erheblich besser, auch wenn alle verlieren. Aber die Meilenrasur hätte es eh gegegeben.
 
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