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Was bitte will man am Produkt "Flug von A nach B " noch mehr anbieten?Und das ist einfach schlecht, kein Fortschritt ist niemals gut.
Mit NDC können die Airlines einfach mehr anbieten von ihrem Produkt
Airlines geben sich doch alle erdenkliche Mühe, möglichst viele Varianten ein Produkt zu buchen zu verhindern, weniger anzubieten.
Ich kann mir dutzende von Produkten vorstellen, an denen ich großes Interesse hätte, die aber (absichtlich, aus Gewinnmaximierungsabsicht) nicht angeboten werden.
Es gibt so viele Ziele, bei denen z.B. Airline 1 einen perfekten Hinflug, Airline 2 einen perfekten Rückflug anbietet, das ist aber nicht kombinierbar (bzw. nur zum 5-10 fachen Preis). Ich kann mir gut vorstellen, auf manchen Routen hin Y und zurück F statt 2xC zu fliegen. Airlines verhindern das bisher hocheffizient.
Von daher ist der "Fortschritt" doch nur virtuell, das Produkt selbst hat sich doch nicht verändert (bzw. diese Veränderungen wie Full Flat oder Restaurantservice sind völlig unabhängig vom Preissystem).
Der "Fortschritt" besteht oft genug darin, einer weiteren vom Kunden gewünschten Option einen Riegel vorzuschieben, um den Kunden zu zwingen Dinge zu kaufen die er doch eigentlich gar nicht will. (an nichts macht man so viel Gewinn, wie an Produkten die man zwar den Kunden bezahlen lässt, dann aber mangels Kundeninteresse nicht zu liefern braucht). Ich zahle z.B. bei jedem Transatlantikflug für 2 x 32kg Gepäck, hin und zurück, und reise doch nur mit meinem 10kg Bordtrolley. So macht man Gewinn, aber wo ist der Fortschritt?
Somit gilt der Umkehrschluss nicht: Fortschritt ist nicht per-se gut! Jedenfalls nicht für die Allgemeinheit, für LH vielleicht.
Mich würde mal interessieren, wie LH denn (legal) erfahren kann, dass ich mich gegen ihr Angebot entschieden habe, und mit der Konkurrenz fliege?In Zukunft wird man dann also bestimmte Bots (Programme, apps etc.) anheuern müssen, die vorher gezielt so surfen dass der LH Preis-Roboter glaubt ein günstiges Angebot machen zu müssen, damit der Auftrag nicht bei der Konkurenz landet.
Wie hoch ist denn in der Praxis die "Suchquote", sprich wie viele Angebote schaut sich ein Durchschnittskunde an, ehe er tatsächlich einen Flug bucht?
Die Tatsache, dass ich ein Angebot nicht nutze muss ja nicht heissen, das ich jetzt mit jemand anderem fliege, kann ja auch sein, dass ich die Reise ganz absage, oder komplett anders reise (z.B. mit Auto und Fähre, statt mit Flugzeug).
Wie will man angesichts der unglaublichen Vielfalt auf dem Markt denn wissen, warum ich schlussendlich nicht bei LH gebucht habe? Wegen dem Sitz? dem Essen? der Flexibilität? der Uhrzeit des Rückflugs? Der Lounge? Dem Unsteigeflughafen? Wie will man denn lernen, Angebote besser zu machen? Am Preis allein kann es ja in dem koplexen Tarifsystem nicht liegen.
Vor allem eine Airline die eigentlich immer teurer als die meiste Konkurrenz ist, wird ja nicht wegen sondern trotz des Preises gebucht. Wie will man das korrekt allein aus den Daten des elektronischen Kontakts verstehen? Nur mit dem Preis zu reagieren, kann ganz sicher nicht die Antwort sein.
Und die Logik, wie man mehr Buchungen generieren will, indem man die Buchungsmöglichkeiten einschränkt, erschließt sich mir überhaupt nicht.