Diese Woche auch zwei Returns innerhalb DE gebucht und den Schein Im Anhang gehabt. Inklusive eines Satzes das EW nicht für die von Ihnen verkauften/vermittelten Leistungen (diese Auto und Versicherungen Geschichte) haftet (?).
Erschien mir als ob das Ding einfach pauschal grundsätzlich an die Buchungen geklatscht werden.
Ich denke hier wird mit der Giesskanne, aufgrund der neuen Pauschalreiserichtlinie, mit dem Sicherungsschein "gewedelt".
Anbei das pauschal angehängte "Insurance Certificate" - in rein englischer Sprache.
Daraus ergeben sich einige Fragen für mich:
* der potentiel erweckte Eindruck beim Endkunden, und der tatsächliche Versicherungsschutz / grund / umfang sind imho grob irreführend.
* Tatsächlich verweist die Police auf "travel services" - grob irreführend für den Verbraucher, denn unter "travel services" werden keineswegs Fluege verstanden, sondern
"under the conditions of § 651 r (4) BGB if and to the extent that the travel organisation has arranged an associated travel service in accordance with § 651 w BGB."
Linienfluege sind aber afaik im Kontext des § 651BGB (Pauschalreisevertrag) als Einzelleistung überhaupt nicht relevant. Ergo gilt (logischerweise) auch keine Absicherung von Flugtickets (die wohl die Hauptleistung im Lufthansa Konzern abbilden dürften) im Falle der Insolvenz.
* Die in der Police genannte Gesamt-Versicherungssumme iHv 110 Euro erscheint da nur noch als Makulatur, was die Höhe angeht.
* abgesehen davon, dass die Erläuterungen im Rahmen des neuen Pauschalreiserechts afaik in Vertragssprache erfolgen muessen. Man stelle sich vor, Ryanair würde eine englischsprachige Regelung im Zusammenhang mit einem in Deutschland geschlossenen Beförderungsvertrag abschliessen.
Es fällt mir schwer zu glauben, dass ein so grosser Konzern den Herausforderungen des Pauschalreiserechts imho derart unbeholfen und schlussendlich für den Verbraucher eigentlich nicht verständlich (dem Inhalt und der Sprache nach) versucfht genüge zu tragen - und sich dabei eine derart offene Flanke erlaubt.
Weiterhin entsteht zumindest bei mir der Eindruck, dass mit der gewählten Darstellung in Kauf genommen wird, dass ein normaler Flugbucher vollkommen mißversteht, um was es hier eigentlich geht. Transparenz geht anders.
Gleichsam ist natuerlich die Frage zu stellen, inwieweit dieser letzte Punkt die vorgelagerte Kaufentscheidung beeinflussen kann.
Ich denke das Thema Insolvenzschutz bei Flugtickets ist in den letzten Monaten (aufgrund der OTA Pleiten) stark im Fokus gewesen.