Diskussionen zu den LH-Pilotenstreiks

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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
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Die NZZ wiederspiegelt zu 100% meine Meinung: Streiks, Flugausfälle und ein angeblicher Tarifkonflikt: Lufthansa leidet unter Blindflug der Piloten - NZZ Wirtschaft: Unternehmen

Vor Allem die im letzten Abschnitt vorgeschlagene Einführung von Zwangsschlichtungen in Deutschland ist dringend nötig (und das sage ich als Schweizer)

Ich glaube, dass hier der Begriff "Zwangsschlichtung" grundsätzlich
falsch angewendet & auch falsch verstanden wird.


"Zwangsschlichtung" bedeutet, dass ein Schlichter verbindlich festlegt, was zwischen
Tarifparteien zu gelten hat. Ein Schlichtungsausschuss besteht aus Vertretern beider
Tarifparteien und einem mehrstimmigen Vorstand - der die Majorität der Stimmen hat.
Schlussendlich wird mit Mehrheit beschlossen - und der Tarifvertrag so festgelegt.
Das ist nach unserer Verfassung verfassungswidrig - und als solches imho auch richtig!

Die sog. "obligatorische Schlichtung" (die aber auch freiwillig ist!) ist der korrekte
Terminus in diesem Kontext.

Der Sinn des Ganzen erschließt sich mir überhaupt nicht. Eine "obligatorische Schlichtung"
zwingt Menschen an einen Verhandlungstisch - nach der "obligatorischen" Schlichtungsphase
geht man ohne Ergebnis auseinander - und ist genauso weit wie zuvor.

Unser Streikrecht sieht vor, dass man ausschließlich für tarifliche Ziele streiken darf -
die Form der Tarifverhandlung ist völlig den Tarifparteien überlassen - und das ist sehr gut so.

Im Übrigen gibt es in Deutschland einen "Verhältnismäßigkeitsgrundsatz" für jegliche Streikmaßnahme.

Ein "unbefristeter" Streik könnte "unverhältnismäßig" sein.

Im konkreten Fall bei der Lufthansa wird dies nur schwer gerichtlich durchsetzbar sein: Es fliegen ganz
einfach trotz Streik noch zuviele Flugzeuge!
 

flyglobal

Erfahrenes Mitglied
25.12.2009
5.617
521
Die NZZ wiederspiegelt zu 100% meine Meinung: Streiks, Flugausfälle und ein angeblicher Tarifkonflikt: Lufthansa leidet unter Blindflug der Piloten - NZZ Wirtschaft: Unternehmen

Vor Allem die im letzten Abschnitt vorgeschlagene Einführung von Zwangsschlichtungen in Deutschland ist dringend nötig (und das sage ich als Schweizer)

Als nicht Rechtsexperte (feb und andere können das sicher besser) würde ich sagen:

Zwangschlichtungen, wenn es um Erhöhungen, kürzere Arneitszeit, also im Sinne der 'Größe' von Vorteilen für Arbeitnehmer geht sind sicher eine Möglichkeit Tarifkonflikte zur Lösung zu bringen. (unabhängig davon wie Einzelheiten, z.B. Schlichter / Umfang etc. dann rechtlich zu definieren wären).

Allerdings geht es ja hier im Gesamtumfang darum dass die LH total gesehen ja Kosten optimieren und den Arbeitnehmern etwas wegnehmen will. So etwas, z.B. eine Zwangsschlichtung zur Inkaufnahme zur Verschlechterung halte ich als Laie wiederum rechtlich kaum machbar.

Also was sagen die Rechtsexperten?

Flyglobal
 
A

Anonym-36803

Guest
Ich glaube, dass hier der Begriff "Zwangsschlichtung" grundsätzlich
falsch angewendet & auch falsch verstanden wird.


"Zwangsschlichtung" bedeutet, dass ein Schlichter verbindlich festlegt, was zwischen
Tarifparteien zu gelten hat. Ein Schlichtungsausschuss besteht aus Vertretern beider
Tarifparteien und einem mehrstimmigen Vorstand - der die Majorität der Stimmen hat.
Schlussendlich wird mit Mehrheit beschlossen - und der Tarifvertrag so festgelegt.
Das ist nach unserer Verfassung verfassungswidrig - und als solches imho auch richtig!

Die sog. "obligatorische Schlichtung" (die aber auch freiwillig ist!) ist der korrekte
Terminus in diesem Kontext.
Ich verstehe es so, dass Gespräche unter Zuhilfenahme eines Dritten verbindlich vorgeschrieben werden sollen, der am Ende einen Schlichterspruch spricht. Erst wenn dieser nicht angenommen wird, sind Streiks möglich. Für mich klingt das vernünftig. Wenn Du das nun obligatorische Schlichtung nennen willst, nur zu, ich bleibe bei Zwangsschlichtung, was darauf genau zutrifft.

Der Sinn des Ganzen erschließt sich mir überhaupt nicht. Eine "obligatorische Schlichtung"
zwingt Menschen an einen Verhandlungstisch - nach der "obligatorischen" Schlichtungsphase
geht man ohne Ergebnis auseinander - und ist genauso weit wie zuvor.
Es könnte helfen, dass die Parteien erstmal miteinander reden. Und dass jemand neutrales die Moderation übernimmt, das ganze aus seiner Sicht betrachtet und einen weiteren Standpunkt in die Diskussion einbringt.

Unser Streikrecht sieht vor, dass man ausschließlich für tarifliche Ziele streiken darf -
die Form der Tarifverhandlung ist völlig den Tarifparteien überlassen - und das ist sehr gut so.
Das wäre gut, wenn sich alle dranhielten. Dass VC eine "hidden agenda" hat, ist denke ich den meisten hier klar. Nur beweisen kann man es halt nur schwer.

Im Übrigen gibt es in Deutschland einen "Verhältnismäßigkeitsgrundsatz" für jegliche Streikmaßnahme.

Ein "unbefristeter" Streik könnte "unverhältnismäßig" sein.

Im konkreten Fall bei der Lufthansa wird dies nur schwer gerichtlich durchsetzbar sein: Es fliegen ganz
einfach trotz Streik noch zuviele Flugzeuge!
Für mich ist der 14. Streik in einer Tarifverhandlung definitiv unverhältnismäßig. Wenn man sich schon nach den vorherigen 13 nicht einigen konnte, was soll dann ein 14. (15., 16. usw.) noch ausrichten? Dieser wird die Fronten eher noch verhärten. Und damit wären wir wieder bei einer Zwangsschlichtung.
 
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brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
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FRA
@flyglobal: wenn der ID Flieger einen geb. Urlaubsflug, Jubiläumsflug oder Pensionierungsflug hat/hätte, würde er analog eines Vollzahlers behandelt inkl. Hotel.
Umbuchung auf entweder LH Flug an einem anderen Tag und:/der routing oder auf anderen LH Group Flug (AUA, SWISS, SN)
Drittairline ausdrücklich nicht möglich.
Alle anderen ID müssen sehen, wo/wie sie weiterkommen bzw. ggfls. übernachten.
 
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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
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Farewell City
Der laxe Umgang mit den Verfassungswerten ist für mich
noch weniger erträglich, als die Verwendung der deutschen
Sprache im Radio ;)

Wie kann man, auch nur ansatzweise, in Richtung eines
"externen Eingriffs" in die Freiheit der Tarifparteien
argumentieren? Das erschließt sich mir nicht.

Aber vieleicht bis ich auch auf dem Holzweg -
und mir fehlt einfach der "praktische" Blick
auf die Dinge.

Dass VC eine "hidden agenda" hat, ist denke ich den
meisten hier klar. Nur beweisen kann man es halt nur schwer.

Rechtsstaatlichkeit ist was für Warmduscher.

"Terror - Ihr Urteil" als Vorlage für zukünftige
"Gerichtsverfahren "?

Schöne neue Welt.
 
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A

Anonym-36803

Guest
Der laxe Umgang mit den Verfassungswerten ist für mich noch weniger erträglich, als die Verwendung der deutschen Sprache im Radio ;)
Und ich verstehe nicht ansatzweise, wie man das extreme Ausnutzen des Streikrechts durch eine Spartengewerkschaft so verteidigen kann. Für mich ist es VC, die lax mit dem Streikrecht umgeht und es sogar für eine hidden agenda missbraucht.

Wie kann man, auch nur ansatzweise, in Richtung eines "externen Eingriffs" in die Freiheit der Tarifparteien argumentieren? Das erschließt sich mir nicht.
Was soll denn sonst geschehen, wenn zwei sich nicht einigen können oder wollen und unbeteiligte Dritte hereingezogen werden? Soll das bis in alle Ewigkeit weitergehen? Ich verstehe nicht, wie man das nicht verstehen kann.

Aber vieleicht bis ich auch auf dem Holzweg - und mir fehlt einfach der "praktische" Blick auf die Dinge.
Die GdL hat mit ihrem sturen Vorgehen dem Tarifeinheitsgesetz den Weg geebnet - das auch noch von der SPD (!) vorangetrieben wurde. Und VC hat es geschafft, dass über eine Zwangsschlichtung diskutiert wird. Bis vor kurzem hätte sich niemand auch nur getraut, daran zu denken - da wurde dem Streikrecht ein Bärendienst erwiesen.

Edit:
Rechtsstaatlichkeit ist was für Warmduscher.

"Terror - Ihr Urteil" als Vorlage für zukünftige
"Gerichtsverfahren "?

Schöne neue Welt.
Ich habe keine Ahnung, was mir dieser (nachträglich reineditierte) Block sagen soll.
 
Moderiert:
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Anonym-36803

Guest
Noch ein anderer Punkt: Warum besteht VC denn unbedingt auf Vorlage eines besseren Angebotes, um in eine Schlichtung einzutreten? Ich wüsste nicht, dass ein Schlichter in seinem Urteil an Angebot und Forderung gebunden ist.
 
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Fare_IT

Erfahrenes Mitglied
06.12.2012
4.492
20
Farewell City
Das Tarifeinheitsgesetz ist doch vom BVerG per einstw.
Verfügung / Eilantrag kassiert worden...

Eine Entscheidung im Hauptsacheverfahren steht aus -
wobei dies offenbar von den Parteien tunlichst nicht
vorangetrieben wird.

Auch so ein Umstand: Nicht einmal unsere Parlamentarier
haben offensichtlich ein Gespür für Rechtsordnung +
Rechtsfrieden. Das ist erschreckend imho.

Was Deine Frage angeht, wie der Konflikt zu lösen sei:

Was passiert denn normalerweise wenn 2 Parteien sich nicht
mehr vertragen? Bei einem Ehepaar, bei Vetragspartnern,
bei Koalitionen, bei spielenden Kindern, bei Geschwistern...

Diese "Konsens"gesellschaft (Konfliktscheue) wird uns
noch über den Abgrund führen....
 
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J

Jim

Guest
Was bist Du denn für ein seltsamer Vogel? Willst Du hier Stimmung machen? Das wird Dir mit diesen flachen Beiträgen sicher nicht gelingen. [emoji23]

Stimmung machen? Einige von euch sind ab und zu Kunden, also eine Gruppe dessen persönliche Stimmungslage im besagten Konflikt keinerlei Relevanz beigemessen werden muss.
 
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DFW_SEN

Erfahrenes Mitglied
28.06.2009
16.342
14.597
IAH & HAM
Stimmung machen? Ihr seid lediglich ab und zu Kunden, also eine Gruppe dessen persönliche Stimmungslage im derzeitigen Konflikt keinerlei Relevanz beigemessen werden muss.
Und Du bist kein Mainline Pilot, also eine Gruppe dessen persönliche Meinung im derzeitigen Konflikt keinerlei Relevanz beigemessen werden muss....
 

Arthur Dent

Gesperrt
25.11.2016
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0
... also eine Gruppe dessen persönliche Stimmungslage im besagten Konflikt keinerlei Relevanz beigemessen werden muss.

Jim, nicht böse sein, aber mir fiel das in den letzten zwei Tagen schon häufiger in deinen Beiträgen auf: bist du nichtdeutscher Herkunft oder war und ist Deutsch einfach nicht deine Stärke?
Das soll jetzt keine Herabsetzung deiner Person sein - aber wenn du, was ich nicht glaube, wirklich Pilot von Beruf bist, kratzt du mit deiner eklatanten Grammatikschwäche arg an meinem Bild von einem gut ausgebildeten Kapitän mit solidem Abitur und in allen wesentlichen Bereichen zumindest durchschnittlichem Leistungsvermögen.

Es ist nicht so, daß ich mich allein an den zwei haarsträubenden Fehlern in dem hier zitierten Halbsatz von dir hochziehe. Ich kann dir auf Wunsch gern einige weitere solcher Klopper nachweisen.

Sicherlich hast du das Recht, in diesem Forum das zu sein, was du sein möchtest. Aber es würde mich sehr beruhigen, wenn du zugibst, nicht Pilot, sondern einfach ein Mensch mit viel Tages- und Nachtfreizeit zu sein :kiss:
 

sitzfleisch

Erfahrenes Mitglied
13.12.2009
1.604
118
KUL/SIN/CGK nun wieder DUS
Jim, nicht böse sein, aber mir fiel das in den letzten zwei Tagen schon häufiger in deinen Beiträgen auf: bist du nichtdeutscher Herkunft oder war und ist Deutsch einfach nicht deine Stärke?
Das soll jetzt keine Herabsetzung deiner Person sein - aber wenn du, was ich nicht glaube, wirklich Pilot von Beruf bist, kratzt du mit deiner eklatanten Grammatikschwäche arg an meinem Bild von einem gut ausgebildeten Kapitän mit solidem Abitur und in allen wesentlichen Bereichen zumindest durchschnittlichem Leistungsvermögen.

Es ist nicht so, daß ich mich allein an den zwei haarsträubenden Fehlern in dem hier zitierten Halbsatz von dir hochziehe. Ich kann dir auf Wunsch gern einige weitere solcher Klopper nachweisen.

Sicherlich hast du das Recht, in diesem Forum das zu sein, was du sein möchtest. Aber es würde mich sehr beruhigen, wenn du zugibst, nicht Pilot, sondern einfach ein Mensch mit viel Tages- und Nachtfreizeit zu sein :kiss:
Wer noch glaubt , dass er aktiver Pilot bei LH Cargo ist, glaubt auch an den Weihnachtsmann.
 
J

Jim

Guest
Und Du bist kein Mainline Pilot, also eine Gruppe dessen persönliche Meinung im derzeitigen Konflikt keinerlei Relevanz beigemessen werden muss....

Ja, da hast du leider das Eine oder Andere nicht verstanden, aber das musst du als Außenstehender auch nicht.
 

Arthur Dent

Gesperrt
25.11.2016
88
0
Ganz einfach weil 1 Petson kein Mengenverhältnis ändert.Es gibt durchaus Piloten die seid Jahren Verdi Mitglieder sind.

Das Komma vor "weil", den fehlenden Bindestrich nach "Verdi" und erst recht den Tippfehler schenken wir ihm mal. Aber "seid" zeigt dann doch recht deutlich, daß sein Cargo-Cockpit auf einem Ikea-Schreibtisch in einer Plattenbausiedlung steht.
 

Arthur Dent

Gesperrt
25.11.2016
88
0
da stellt sich die Frage ob da...

"da ... ob da"
"Da Da Da von Trio (oder wie die hießen). Es bleibt zu hoffen, daß der Fluglotse dieses Morsealphabet im Ernstfall versteht.
Die Kleinschreibung zum Satzanfang schenken wir ihm wieder; das Komma nach "Frage" muß er aber bezahlen.
 

brummi

Erfahrenes Mitglied
21.12.2010
3.132
237
FRA
Ja, da hast du leider das Eine oder Andere nicht verstanden, aber das musst du als Außenstehender auch nicht.

Hauptsache ist ja, dass du als Aussenstehender alles verstehst - oder es zumindest vorgibst - was du da absonderst.
Ich warte - andere auch - noch auf die Beantwortung meiner Fachfragen. Dies würde einen "Frachtbullen" vor keine unlösbare Probleme stellen. Google aber evtl. schon [emoji6]
 

Arthur Dent

Gesperrt
25.11.2016
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0
Eine OS, LX, oder EW die allesamt unter massiven Pilotenmangel leiden?

Selbstverständlich wird innerhalb der nächsten 10 Jahren nach und nach der komplette Kont Verkehr bei EW landen

Schlagzeile am nächsten Montag: "VC gehen die Kommas aus!" Oder weigern sich die Handzwerge schlicht, nach den Kürzeln der Konzerngesellschaften ein korrektes Komma zu setzen?
Dafür sind sie sehr großzügig mit dem Buchstaben "n": "massiven" anstatt massivem und im nächsten Satz "Jahren" anstatt Jahre.
 

Arthur Dent

Gesperrt
25.11.2016
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Den Ländern die du überfliegst dagegen nicht.
Versuch mal mit radioaktivem Material

Woher rührt nur dieser unbändige Hass auf Kommas? Zwei Sätze und drei Kommas unterdrückt.
Experten sprechen von Interpunktions-Faschismus und empfehlen, die Betroffenen vorsichtig an vollständig beschriftete Tastaturen heranzuführen und ihnen so ihre Angst vor Satzzeichen zu nehmen (diese fehlen auf dem Nachbau eines Airbus-touchscreens).
 
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Arthur Dent

Gesperrt
25.11.2016
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Also auf mich oder Piloten im Generellen muss niemand neidisch sein, da gibt es überhaupt keinen Grund für.
Trotzem gibt es leider immer wieder Personen die mit ihrem eigenen Dasein offenbar nicht zufrieden sind und Neid als Emotionskatalysator nutzen. Schade und unnötig.

Auf ihn muß niemand neidisch sein. Fürwahr.