Also 2022 hätte der EDF Konzern (Betreiber der französischen AKW) die kWh zu 10-11 Cent verkaufen müssen, um keinen zusätzlichen Verlust im Jahr 2022 zu machen. (279TWh im Verhältnis zum erneuten Verlust von 16 Mrd. Euro zzgl. dem "tatsächlichen" Verkaufspreis für den Großteil der Produktion zu 4-5 Cent) Auch bei dem Preis von 11 Cent sind keine Zinsen für angehäufte Verbindlichkeiten und Tilgung dieser enthalten.
Um einen vergleichbaren Gewinn (9 Mrd.) wie andere Player auf dem Energiemarkt 2022 zu erzielen, hätte man 14-15 Cent mindestens verkaufen müssen. Dann wäre man auch in der Lage, nachhaltig weitere historische Verbindlichkeiten zu bedienen und eine wirtschaftliche Perspektive zu bilden. Man spricht hier allerdings noch nicht davon, das man im Ansatz eigene liquide Mittel aufbringen kann, um die marode Flotte Instand zu halten, geschweige den Vergleichbare Projekte wie Flamanville zu finanzieren, von Rücklagen für den notwendigen Netzausbau kann man auch noch nicht reden. Die aktuellen Rücklagen betragen bei der EDF genau 0, das ist ja auch der Hauptgrund der 100% Verstaatlichung. Auch sind bei den Kosten keine Endlagerung enthalten, es ist zu unterstellen, das bei dem anfallenden hochradioaktiven Müll von 56 Reaktoren pro Jahr, mindestens 15 Mrd. Euro anfallen. (inkl. Laufzeitkosten, eine Überschlagsrechnung von den kalkulierten Kosten des KENFO für den bereits angehäuften Müll in Deutschland 169 Mrd. Euro, es ist davon auszugehen, das die Kosten in Frankreich für eine Endlagerung vergleichbar sind) Dann kommt man auf einen Mindestpreis von 19-20 Cent je kWh. Auch hier ist dann der schlimmstmögliche Unfall noch nicht eingepreist, dieser würde den Preis ebenfalls weiter nach oben treiben. Es sind auch nicht weitere Kosten für Ausfallzeiten des maroden Kraftwerkspark enthalten. Auch ist nicht der periodische Leistungsbedarf in Frankreich berücksichtigt, auch Frankreich hat eine Überproduktion im Sommer und ein enormes Importverhalten im Winter, hier müssten man also auch von mittel- und Langzeitspeicher reden, hinzukommt das wissentlich in Zukunft weit mehr Leistung aus Atomstrom vom Netz gehen wird, als durch eventuell vielleicht mögliche Neubauten ans Netz kommen. (Oder man beteiligt sich halt weiterhin am europäischen Strommarkt)
Auch für dieses Jahr wird die Rechnung nicht viel anders ausfallen.
Wenn man die Rechnung für 2021 anstellt mit einer Produktion von 322TWh, dann kommt man bei lediglich 1,8 Cent weniger raus.
Ja Deutsche AKW sind keine französischen AKW, aber das ist ja auch ein Grund, warum Deutschland ausgestiegen ist, man will nicht so enden wie in Frankreich. Ein Neubau stand in Deutschland nie zur Debatte, also wäre man früher oder später auch in die Baufälligkeit der eigenen Meiler wissentlich hineingelaufen.