„Doc on Board“ bei AUA droht Aus

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Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
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kann der Arzt ganz locker. Wenn ich als nicht Arzt von meinem F oder C Sitz vertrieben werde ist das ein unfreiwilliges downgrade und ich bekomme eine Entschädigung.

Warum sollte er das tun? Dem Patienten geht es doch besser in Deinen Liegesitz und darin übersteht er die restlichen 6h Flugzeit locker. Und bezüglich der Entschädigung, Du wirst doch jetzt nicht aus dem Leid anderer noch Gewinn ziehen wollen? :eek:
 

cjuser

Erfahrenes Mitglied
26.11.2010
334
0
HAJ
kann der Arzt ganz locker. Wenn ich als nicht Arzt von meinem F oder C Sitz vertrieben werde ist das ein unfreiwilliges downgrade und ich bekomme eine Entschädigung.

Und für einen Arzt ist das kein "unfreiwilliges" downgrade... ;) ..da ist das natürlich völlig ok... :rolleyes:

Ja, immer wenns an den eigenen Schmalz geht, dann wirds wirklich interessant...
 

Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
3.688
-60
FRA/SXF/MUC
Ich nehme mal an, Fluggesellschaften sind versichert.

Für mich wären diese Einsätze ein Versicherungsfall,
wenn ein Passagier über Stunden hilft ( was bei Eignung selbstverständlich sein sollte ), dann ist sein bezahlter Y-, C oder F-Flug nicht mehr das, was er gebucht hat.

Natürlich sollte ihm seine Hilfsbereitschaft (oder auch beruflicher Ethos) nicht zum Nachteil gereichen.

Also anschließend entsprechenden Ersatz des Tickets...
 
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cjuser

Erfahrenes Mitglied
26.11.2010
334
0
HAJ
Hat doch niemand hier behauptet.

Wenn du nochmal folgendes liest...

kann der Arzt ganz locker. Wenn ich als nicht Arzt von meinem F oder C Sitz vertrieben werde ist das ein unfreiwilliges downgrade und ich bekomme eine Entschädigung.

Das impliziert, dass es als Arzt völlig ok und kein unfreiwilliges downgrade ist...

Damit das jetzt nicht falsch rüberkommt, ich bin dafür, dass jeder entsprechend seiner Ausbildung bei einem Notfall hilft.
 

west-crushing

Erfahrenes Mitglied
03.08.2010
8.032
3.291
CGN
Wenn du nochmal folgendes liest...



Das impliziert, dass es als Arzt völlig ok und kein unfreiwilliges downgrade ist...

Wenn du nochmal liesst, worauf sich das bezog, siehst du, dass das kann der Artzt ganz locker sich auf die Anordnung einer Zwischenlandung bezog und der Beitrag eine Antwort auf die aufgeworfene Frage war, ob Paxe ihren C Platz aufgeben sollten.
 

skywalkerLAX

Erfahrenes Mitglied
Das wird von der Crew verweigert mit dem Hinweis das man dies den F & C Passagieren nicht zumuten könne. Nacher muss sich einer von denen noch in die Eco sitzen. Aber Ihre Frau könnte ja in die Eco umziehen.
Wie heisst es so schön. Wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu sorgen.

Antwort:

"Sie haben natuerlich Recht, ich gehe dann mal in die Galley und helfe dem armen Herrn. Koennten Sie den Kapitaen bitten mir mitzuteilen wie weit es bis zum naechsten Ausweichflughafen ist? Ich moechte den Patienten gerne fuer die Landung vorbereiten."
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Ich nehme mal an, Fluggesellschaften sind versichert.

Für mich wären diese Einsätze ein Versicherungsfall,
wenn ein Passagier über Stunden hilft ( was bei Eignung selbstverständlich sein sollte ), dann ist sein bezahlter Y-, C oder F-Flug nicht mehr das, was er gebucht hat.

Natürlich sollte ihm seine Hilfsbereitschaft (oder auch beruflicher Ethos) nicht zum Nachteil gereichen.

Also anschließend entsprechenden Ersatz des Tickets...

Danke. Damit sind wir beim Ausgangspunkt. LH erstattet dem Arzt die Tickets nicht sondern schenkt ihm ein paar Meilen.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Antwort:

"Sie haben natuerlich Recht, ich gehe dann mal in die Galley und helfe dem armen Herrn. Koennten Sie den Kapitaen bitten mir mitzuteilen wie weit es bis zum naechsten Ausweichflughafen ist? Ich moechte den Patienten gerne fuer die Landung vorbereiten."

In der Theorie einfach, in der Praxis aber nicht. Denn der Pilot bemüht den medizinischen Dienst der LH via Funk oder was weiss ich was. Und der legt sich gerne mal fest, dass der Patient bis zum Zielpunkt durchhält, insbesondere da ja ein Arzt an Bord ist. Natürlich kann man das als Arzt an Bord übergehen und eine Landung anordnen, nur muss das dann auch wasserdicht sein. Ansonsten kommt man schnell an den zivilrechtlichen Punkt, das LH einem die Landung in Rechnung stellt. Im Normalfall werden sie das sicher nicht tun, aber wenn die Situation derart eskaliert und die Crew einheitlich aussagt der Arzt hat die Zwischenlandung erzwungen weil er nicht wollte das seine Frau und oder seine Kinder ihren Sitz in der C räumen landest Du dann auf einmal in jahrelangen Auseinandersetzungen mit Gutachtern und allem möglichen.
 

Weltenbummlerin

QE-Sittenpolizei
08.12.2011
3.688
-60
FRA/SXF/MUC
Danke. Damit sind wir beim Ausgangspunkt. LH erstattet dem Arzt die Tickets nicht sondern schenkt ihm ein paar Meilen.

Ernsthaft, als betroffener Arzt/Sani/Pfleger würde ich damit an die Öffentlichkeit gehen und mein Recht einfordern.

Es kann nicht sein, daß Helfer bei echten Notfällen (ich rede jetzt nicht von 20 min helfen bei einem 5 Stunden Flug) mit Meilen abgespeist werden, die dann noch "großzügig" erscheinen sollen.

Ich würde offene Briefe schreiben, Akte oder sonst eine Sendung informieren und eine Menge Staub aufwirbeln.
 

economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
Und für einen Arzt ist das kein "unfreiwilliges" downgrade... ;) ..da ist das natürlich völlig ok... :rolleyes:

Ja, immer wenns an den eigenen Schmalz geht, dann wirds wirklich interessant...

Möglicherweise wäre es besser Du würdest die vorherigen Kommentare auch lesen. Dann würdest Du lesen, dass ich ebenfalls der Meinung bin dass ein Arzt auch keine 6h umsonst arbeiten sollte.....
 

BorussiaMG

Erfahrenes Mitglied
27.03.2012
1.577
41
Es ist doch auch immer die Frage, weshalb sich ein Arzt kümmern muss.

Geht es um einen Notfall/Menschenleben, wird kaum ein Arzt nur ansatzweise darüber nachdenken ob er gerade in Y/C/F fliegt oder das er um seinen Schlaf gebracht wird.

Wenn der "Betreuungspatient" jedoch unverantwortungsvoll "angeschlagen" das Flugzeug betritt, alkoholbedingte Aussetzer hat oder einfach nur einen Gesprächspartner sucht, sieht das sicherlich anders aus.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Ernsthaft, als betroffener Arzt/Sani/Pfleger würde ich damit an die Öffentlichkeit gehen und mein Recht einfordern.

Es kann nicht sein, daß Helfer bei echten Notfällen (ich rede jetzt nicht von 20 min helfen bei einem 5 Stunden Flug) mit Meilen abgespeist werden, die dann noch "großzügig" erscheinen sollen.

Ich würde offene Briefe schreiben, Akte oder sonst eine Sendung informieren und eine Menge Staub aufwirbeln.

Ist halt die Frage was Du damit erreichst. Man sieht es ja schon hier im Forum. Der Schuss kann schnell nach hinten los gehen. Du siehst ja was hier teilweise an Argumenten kommt. Wenn man Glück hat ist man mit der gleichen Crew auf dem Rückflug. Und da die um das Verhalten ihres Arbeitgebers wissen und selbst dankbar sind das jemand bei dem Medical geholfen haben, wird man dann bei leeren Sitzen auch mal in die F gesetzt. Dies ist aber ein Goodwill der Crew und ich möchte nicht wissen was LH sagt wenn sie es mitbekommen.
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
6.133
1.761
Bayern & Tirol
Ernsthaft, als betroffener Arzt/Sani/Pfleger würde ich damit an die Öffentlichkeit gehen und mein Recht einfordern.

Es kann nicht sein, daß Helfer bei echten Notfällen (ich rede jetzt nicht von 20 min helfen bei einem 5 Stunden Flug) mit Meilen abgespeist werden, die dann noch "großzügig" erscheinen sollen.

Ich würde offene Briefe schreiben, Akte oder sonst eine Sendung informieren und eine Menge Staub aufwirbeln.

Nanana, die meisten Ärzte sind Gutmenschen. Mrs. Tyrolean hat für die 3 Stunden Betreuung, Vermeidung der Zwischenlandung von NZ ja eine Flasche Rotwein mit Schraubverschluss bekommen. Purser hat ihr mehrfach gesagt, dass sie ein Danke erhalten würde. Nachdem 2 Monate nichts kam hat sie einen Brief geschrieben und den Wein bekommen. Man denkt sich seinen Teil und gut isses.

Wie würde so etwas in der Öffentlichkeit ankommen? Gieriger Arzt will arme Airline ausnehmen? Arzt will sich Freiflug erpressen? Lass mal stecken!
 
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economyflieger

Erfahrenes Mitglied
22.02.2010
4.977
1
Ostsee
In der Theorie einfach, in der Praxis aber nicht. Denn der Pilot bemüht den medizinischen Dienst der LH via Funk oder was weiss ich was. Und der legt sich gerne mal fest, dass der Patient bis zum Zielpunkt durchhält, insbesondere da ja ein Arzt an Bord ist. Natürlich kann man das als Arzt an Bord übergehen und eine Landung anordnen, nur muss das dann auch wasserdicht sein. Ansonsten kommt man schnell an den zivilrechtlichen Punkt, das LH einem die Landung in Rechnung stellt. Im Normalfall werden sie das sicher nicht tun, aber wenn die Situation derart eskaliert und die Crew einheitlich aussagt der Arzt hat die Zwischenlandung erzwungen weil er nicht wollte das seine Frau und oder seine Kinder ihren Sitz in der C räumen landest Du dann auf einmal in jahrelangen Auseinandersetzungen mit Gutachtern und allem möglichen.

Es geht ja nicht darum das die Frau oder die Kinder den C-Sitz räumen, dafür steht ihnen meiner bescheidenen Meinung nach eine Entschädigung wegen unfreiwilligen Downgrade zu. Es geht darum dass Du nicht zur Arbeit gewungen werden kannst, von einer Notfalleistung abgesehen, diese endet wenn ein anderer die Hilfeleistung übernehmen kann, also üblicherweise am nächsten mit einer medizinischen Versorgungsmöglichkeit ausgestatteten Flugplatz.

Wenn Du am Boden an einen Unfallort kommst bist Du auch nicht verpflichtet das Unfallopfer von München nach Hamburg zu begleiten weil da eben dessen Bus hinfährt.
 

Weltreisender

Erfahrenes Mitglied
05.04.2009
3.174
496
LEJ
Nanana, die meisten Ärzte sind Gutmenschen. Mrs. Tyrolean hat für die 3 Stunden Betreuung, Vermeidung der Zwischenlandung von NZ ja eine Flasche Rotwein mit Schraubverschluss bekommen. Purser hat ihr mehrfach gesagt, dass sie ein Danke erhalten würde. Nachdem 2 Monate nichts kam hat sie einen Brief geschrieben und den Wein bekommen. Man denkt sich seinen Teil und gut isses.

Wie würde so etwas in der Öffentlichkeit ankommen? Gieriger Arzt will arme Airline ausnehmen? Arzt will sich Freiflug erpressen? Lass mal stecken!

Womit wir wieder beim eigentlichen Ausgangspunkt sind. Airlines nutzen die Hilfsbereitschaft von Ärzten aus und kompensieren nicht einmal den entstandenen Schaden.
 
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insel

Aktives Mitglied
22.10.2009
244
14
sehr geehrter weltenbummler,

der Hauptpunkt zu diesem Thema war eigentlich die DOB-Kurse, dann verteilte sich dieser Kern aber in viele Richtungen, besonders in: Ich geben Leistung = Du geben Geld

Eigentlich war die Mitteilung von mir nur, dass die DOB Geschichte eine sinnvolle Sache sei, besonders die Echte in VIE, dann ging es darum, das die Airline eigentlich diesen Kurs komplett sponsern sollte, daraufhin erfolgte der Verweis, das nicht die AUA die Kurse anbietet, sondern nur zusätzlich im Boot sitzt.
Der Lerninhalt des DOB geht oder zielt vielmehr, in eine komplett andere Richtung, welche sich ausschließlich an den Kursteilnehmer richtet.

Danach folgte der Tenor in die Ungeheuerlichkeit, einer von den Airlines nicht vergüteten Tätigkeit, welche bei einem Notfall an Board dem Helfer entsteht oder entstehen könnte!

Jetzt noch mal Klartext:

1) Ein Notfall am Boden, hat nichts mit einem Notfall an Board zu tun und sind auch nicht vergleichbar
2) Jeder Helfer hat die Verpflichtung zu helfen, wie weit dann die Hilfe geht,lasse auch ich dahin gestellt
3) Wie weit im Anschluss der Helfer etwas einfordernmag oder jemanden in Rechnung stellt, muss jeder für sich entscheiden

Und zu keinem Zeitpunkt, habe ich meine Ausführungen als die wahrlich einzig richtigen hier dargestellt!

Aber totaler Blödsinn sind solche Ausführungen, wie die "erzwungene Zwischenlandung" oder so, aus solch einem Mist, entstehen nämlich die Wirren eines Notfalls an Board. Aus diesem Grund würden zwar viele helfen, haben dann aber Angst etwas falsch zu machen und im schlimmsten sogar noch Kosten von der Airline in Rechnung gestellt zu bekommen.
Ich kann alleinig keine Landung anordnen, sondern spreche nur ggf. die Empfehlung hierzu aus, das letzte Wort hat der Cpt. und ab diesem Moment beginnt eine riesige Planung (im Cockpit, bei der Crew und bei mehreren Stellen am Boden).

Ich weiß nicht welcher beruflichen Inszenierung Du im täglichen Leben nachgehst, aber solche Kommentare haben mit der Praxis an Board wenig zu tun.
Jeder mit einer gewissen Qualifikation trägt eine zusätzliche Verantwortung, wenn diese Qualifikation an Board gebraucht wird, dann ist es auf der einen Seite eben Pech, aber auf der anderen Seite für denjenigen großes Glück.
Jede Airline reguliert diese Hilfe in unterschiedlicher Art und Weise, auch kommt oft sogar noch der Status bei der Airline zusätzlich zum tragen, aber deshalb nicht helfen zu wollen, kann ich "persönlich" nicht nachvollziehen.

Das die Airlines einen zusätzlichen Gewinn dadurch haben, mag im Ansatz richtig sein, aber auch die Crews (Airlines abhängig) sind für die Notfälle gut geschult und werden durch den Boden dabei rouiniert durch den Notfall geführt (und es ist "nie" der Med. Dienst).
Einfacher wird es aber für alle Beteiligten, wenn der zufälligerweise sich an Board befindliche Profi, dazu erbarmt und seine Hilfe nach der ersten Erkenntnis darüber in Gang setzt.

Meine Ansichten unterscheiden sich daher von anderen, dass macht ja auch jede Diskussion so interessant, und jeder muss selbst darüber befinden, wie hoch man die Nasenspitze an Board trägt...


gruß insel
 
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jodost

Erfahrenes Mitglied
23.10.2011
4.107
992
CGN
In der Theorie einfach, in der Praxis aber nicht. Denn der Pilot bemüht den medizinischen Dienst der LH via Funk oder was weiss ich was. Und der legt sich gerne mal fest, dass der Patient bis zum Zielpunkt durchhält, insbesondere da ja ein Arzt an Bord ist.

der Arzt ist aber ja kein Mitarbeiter der Airline, darum kann die Airline ihn ja schlecht zu mehrstündiger Betreuung des Patienten verpflichten.

Also ist die Sache ganz einfach: Entweder, der Patient muss schnellstmöglich ins Krankenhaus und erfordert bis dahin medizinische Betreuung -> Landung. Da werden auch Pilot und Arzt-am-anderen-Ende-des-Funkgerätes nichts dran ändern können, denn ein unnötiges Weiterfliegen käme hier einer unterlassenen Hilfeleistung gleich.

Oder der Patient ist nicht mehr akut gefährdet und kann noch ein paar Stunden durch die Welt geflogen werden, und die Airline entscheidet, dass sie das tun möchte (eben weil ein Arzt an Bord ist, der im Notfall wieder eingreifen könnte). Dann kann sich der Arzt wieder auf seinen normalen Platz setzen (er ist da ja im Notfall wieder erreichbar), wer sich um den Patienten kümmert, ist Sache der Airline.

Alles dazwischen ist ausgenutzte Gutmütigkeit oder Helfer-Gen des Arztes oder was auch immer, liesse sich aber (wenn einem der Weiterflug auf seinem F-Sitz wichtig ist) auf eines dieser beiden Extreme runterbrechen.

Natürlich kann man das als Arzt an Bord übergehen und eine Landung anordnen, nur muss das dann auch wasserdicht sein. Ansonsten kommt man schnell an den zivilrechtlichen Punkt, das LH einem die Landung in Rechnung stellt.

auf welcher Grundlage denn? Der Arzt, von dem wir hier reden, ist zufällig privat an Bord, als der Notfall passiert. Der kann übermüdet sein, der kann angetrunken sein, und selbst wenn er beides nicht ist und selbst wenn er am Boden auch in der Notfallmedizin tätig ist und entsprechend "cool", ist eine Situation an Bord eine Ausnahmesituation, die ihn überfordern kann und darf. Eine "unnötig angeordnete und darum vom Arzt zu bezahlende Landung" kann es daher m.E. gar nicht geben.
 
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insel

Aktives Mitglied
22.10.2009
244
14
moin,

darum geht es ja an Board, es handelt sich um eine absolute "Ausnahmesituation", wo zufällig ein Helfer sich ebenfalls an Board befindet.
Dieser wird daraufhin in seinen Möglichkeiten handeln und auch "nur", soweit, wie dieses erforderlich ist!

Man hat die Möglichkeit nachdem die Situation wieder stabil ist und der Pat. seinen Flug weiter selbständig, sowie alleinig durchführt, dann selbst zwischendurch nochmal nach dem Pat. zu schauen (was aus dem Anstand heraus schon angezeigt wäre) oder man wird notfalls nochmal von der Crew geholt.
Als Tipp: Die Crew wird jetzt sowieso ein sehr besonderes Augenmerk auf diesen PAX haben und bestimmt eine Runde mehr durch den Gang gehen, als eine zu wenig, auch bitte man die darum sitzenden PAXE auch auf diesen einen zu achten (was die allermeisten sowieso immer machen).
Wie gesagt, nicht immer muss gleich das volle Programm gefahren werden, auch nicht 6 Stündchen Händchen halten an Board.

Der Gedanke hat sich vielmehr an die Abrechnungsmentalität von einigen gerichtet, die der Gesetzgeber dann auch zu dessen Lasten bei Bedarf umkehrt, weil der Gesetzgeber nicht mehr von einem ausschließlich freiwilliger Handlunsgweise ausgeht.

Deshalb auch der Hinweis:

Ich bekomme von (fast) jeder Airline eine sog. Enthaftungserklärung, welche mich von allen Schäden/Kosten, die im Zusammenhang mit meinem Handeln als Helfer an Board evtl. auf mich zukommen könnten. Diese Enthaftung stellt mich zu 100% frei!
Einzige Ausnahme: Vorsätzliches Handeln (und dieses muss wirklich schon sehr vorsätzlich geschehen).

Damit kommen auch "nie" Kosten einer Sicherheitslandung auf mich zu, sollte ich mit meiner Diagnose sehr falsch gelegen haben und sich dieses später in Klinik am Boden herausgstellt haben, weil ich in der ungewohnten "Ausnahmesituation" an Board, noch anderer Meinung war.
Wenn ich jetzt aber der Airline oder dem Pat. meine Leistung in Rechnung stelle, oder umgekehrt eine Sachleistung für meine Tätigkeit annehme (Pat. will mir 1.000$ zustecken), dann wird die Enthaftungserklärung nichtig und die Airline, sowie der Pat. kann mich für einen evtl. Schaden (egal welcher) in die persönliche Haftung nehmen, weil ich ab diesem Moment nicht mehr freiwillig und durch Zufall agiert habe.
Es ist und bleibt eine ungewollte Notsitaution, wenn ich zufällig in diesem einen Flieger sitze und zur selben Zeit ein Medical an Board auftritt, dass gilt übrigens auch, wenn ich auf diesem Flug einen med. Notfall von A nach B in diesem Flugzeug bereits begleite und nun ein aktueller Medical an Board dazukommt.
Auch stellt mich die Airline von allen Kosten für mein Handeln gegenüber Dritte und sich selbst frei, außer ich stelle der Airline oder dem Pat. eine Rechnung später für meine Leistung aus, dann bin ich wieder in der kompletten Haftung. Ansonsten nochmal zum Abschluss: Nur ein vorsätzliches Handeln bringt mich in eine Haftungssituation, aus diesem Grund stellt mich ja gerade die Airline von allem frei, weil ich mich als Helfer in einer für die meisten ungewohnten Situation handeln musste.

gruß insel
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
6.133
1.761
Bayern & Tirol
Noch eine Anekdote:

Beim letzten Heimflug aus LAX kam nach 2 Stunden die Durchsage ob ein Arzt an Bord ist.
Mrs. Tyrolean machte sich gleich auf dem Weg in die hintere Galley (von Reihe 4 im 340-600).

Sie kam nach einiger Zeit zurück. Es waren schon genug Kollegen vor ihr da. Ein weiterer Kollege war in der C. Der Rest in Y. Sie war doch erstaunt über die Größe des Flugzeuges. Es waren insgesamt 8 Ärzte an Bord. Sie hat dann angeboten wieder zu kommen, wenn sie gebraucht wird.
 

tyrolean

Erfahrenes Mitglied
18.03.2009
6.133
1.761
Bayern & Tirol
Wenn ich jetzt aber der Airline oder dem Pat. meine Leistung in Rechnung stelle, oder umgekehrt eine Sachleistung für meine Tätigkeit annehme (Pat. will mir 1.000$ zustecken), dann wird die Enthaftungserklärung nichtig und die Airline, sowie der Pat. kann mich für einen evtl. Schaden (egal welcher) in die persönliche Haftung nehmen, weil ich ab diesem Moment nicht mehr freiwillig und durch Zufall agiert habe.

Dann zahlt Deine Berufshaftpflicht.
Solange die Türen zu sind gilt übrigens deutsches Recht an Bord von LH.