Entlastungspaket 9 Euro Ticket ÖPNV und Zeitkarten

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geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
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Ein Bekannter möchte das Deutschlandticket nutzen, allerdings nur im Mai. Er möchte keine Handy-App, sondern eine Chipkarte.
Wäre dafür die Polygo-Card geeignet? https://www.stuttgart.de/leben/mobilitaet/oepnv/polygo.php Offenbar ließen sich damit auch später weitere Abos buchen, falls mal wieder benötigt.
Kann man die Karte (ohne Abo) auch als Nicht-Stuttgarter kostenlos zugeschickt bekommen?
Sollte man das möglichst bald machen, damit man die Karte rechtzeitig bekommt, und dann im April das Abo draufbuchen hierüber:
Und dann Anfang Mai hierüber kündigen: https://www.vvs.de/abo-kuendigen

Geht das so? Spricht was dagegen?
 

alinakl

Erfahrenes Mitglied
15.07.2016
4.060
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Ich habe für eine Verwandte die im Norden von Niedersachsen wohnt und es dort wohl nicht so schnell Chipkarten geben wird eine neue Polygo mit Abo bestellt und natürlch eine Adresse in NDS eingegeben, die Bestellung ging ohne Probleme durch und wurde bestätigt die Karte selbst ist natürlich noch niccht da.

Allerdings ist es fraglich ob das aufbuchen auf die "leere" Polygo Card so einfach funktionieren wird, denn ich habe noch eine alte Polygocard von mir die bis 2025 gültig ist aber natürlich schon ewig kein Abo mehr hat, eine Funktion zum aufbuchen neuer Abos habe auf der Website nicht gefunden.
 

kmak

Erfahrenes Mitglied
12.03.2016
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Allerdings ist es fraglich ob das aufbuchen auf die "leere" Polygo Card so einfach funktionieren wird, denn ich habe noch eine alte Polygocard von mir die bis 2025 gültig ist aber natürlich schon ewig kein Abo mehr hat, eine Funktion zum aufbuchen neuer Abos habe auf der Website nicht gefunden.

Meines Wissens besteht keine Möglichkeit remote Fahrkarten auf den Datenträger zu laden oder davon zu entfernen. Wenn man die Polygo Card gleich mit Deutschlandticket bestellt wird es auf der zugeschickten Karte schon drauf sein. Ansonsten ist wohl ein Besuch im Kundencenter nötig.

Bei Kündigung eines Abos ist hier (VRS) die Chipkarte zurückzugeben. Der VVS scheint sich mit einem Eintrag in die Sperrliste zu begnügen. Daher könnte es sein das sich bei Unternehmen ohne Chipkarten-Infrastruktur eine gekündigte Karte illegalerweise noch weiter nutzen lässt.

Am sinnvollsten wird es für einmonatige Nutzung sein ein Unternehmen zu wählen das übergangsweise QR-Papiertickets ausgibt.

https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/deutschlandticket-2134074 meinte:
Für Verkehrsunternehmen, die aktuell noch nicht in der Lage sind, ein solches digitales Ticket bereitzustellen, besteht die Möglichkeit, das Ticket übergangsweise als digital kontrollierbares Papierticket mit QR-Code auszugeben - längstens aber bis zum 31. Dezember 2023.
 

alinakl

Erfahrenes Mitglied
15.07.2016
4.060
1.551
Der VVS scheint sich mit einem Eintrag in die Sperrliste zu begnügen.
Eine Sperrliste scheint es wohl nicht zu geben, sondern das Gültigkeitsdatum wird dann einfach überschritten und das wird dann bei der Kontrolle angezeigt.

War zumindest bei mir damals so als ich in Gedanken noch die Polygo Card in der S-Bahn vorgezeigt hatte obwohl das Abo im Monat davor abgelaufen war.
Zurück wollte die Card niemand die habe ich heute noch und war vorletztes Jahr auch kein Problem einmal ein Wochenticket im Kundenzentrum aktivieren zu lassen, ober Online scheint das nicht vorgesehen zu sein.
 

red_travels

Megaposter
16.09.2016
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www.red-travels.com
Zurück wollte die Card niemand die habe ich heute noch und war vorletztes Jahr auch kein Problem einmal ein Wochenticket im Kundenzentrum aktivieren zu lassen, ober Online scheint das nicht vorgesehen zu sein.

vom VGN hieß es, dass die eTicket Karte nicht zurück gegeben werden muss, weil man später auch ein neues Abo draufkamen kann, solange es innerhalb der Gültigkeit der Karte wäre. Also gehe ich mal davon aus, dass die auch fürs D-Ticket möglich wäre. Online Maske war schon gut, Kündigung war für die nächsten 3 Monate jeweils zum Monatsletzten auswählbar
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
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Meines Wissens besteht keine Möglichkeit remote Fahrkarten auf den Datenträger zu laden oder davon zu entfernen. Wenn man die Polygo Card gleich mit Deutschlandticket bestellt wird es auf der zugeschickten Karte schon drauf sein. Ansonsten ist wohl ein Besuch im Kundencenter nötig.

So ist es wohl. Wie sollte es auch funktionieren ohne physischen (einschließlich NFC) Kontakt mit dem Chip? Die gebuchten Abos stehen ja explizit auf der Karte, da es keine bundesweite Tarif-Kundendatenbank (nur Sperrliste) gibt und auch eine Offline-Prüfung funktionieren muss. RMV propagiert auch die Weiternutzung bestehender Chipkarten und beschreibt es z.B. hier:
Am sinnvollsten wird es für einmonatige Nutzung sein ein Unternehmen zu wählen das übergangsweise QR-Papiertickets ausgibt.
Und welche wären dies? Die Frage ist jeweils auch, wie einfach die Kündigung des Abos funktioniert.

Auf jeden Fall muss man mit der Bestellung warten, bis tatsächlich das Deutschlandticket-Abo mitbestellt werden kann.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
10.632
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Was für eine große Überraschung, hatte ja niemand mit gerechnet, dass es bei Abos zu Bonitätsprüfungen kommt:

Vermutlich wäre es besser, wenn man vom Deutschlandabo statt vom Deutschlandticket sprechen würde.
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
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5.511
Auf deutschlandticket.de soll eine Bestellung ohne Bonitätsprüfung möglich sein:


Das Onlineformular enthält in der Tat kein Feld für eine Einwilligungserklärung in die Bonitätsprüfung. Allerdings widerspricht der Text "erste Abbuchung um den 5. des Startmonats" der Aussage im o.g. Artikel, dass die erste Abbuchung vor der Auslieferung erfolgt:


Das kann dann zu dem Ergebnis führen, dass Käufer mit schlechter Bonität gezielt bei Verkehrsunternehmen ohne Bonitätsprüfung kaufen und diese dadurch zunächst (vor Abrechnungen) mehr Liquidität erhalten. Schlechte Bonität ist ja nicht gleichbedeutend mit dem Platzen von Lastschriften.

Es könnte eventuell in die Abrechnung eingebaut werden, dass Forderungsausfälle nicht zu Lasten des Verkehrsunternehmens gehen, bei dem das Ticket gekauft werden, sondern auf die Gesamtheit nach einem zu definierenden Schlüssel umgelegt werden. Dieser Effekt dürfte ferner durch eine steuerliche Abzugsfähigkeit der Forderungsausfälle weiter zu mindern sein. Ein bisschen Schwund ist immer... Wäre auch nicht ganz einfach umzusetzen, vermutlich mit erforderlicher gesetzlicher Regelung.

Als Alternative fällt mir nur Lastschrift ohne Bonitätsprüfung mit einer Art Ausfallversicherung ein. Das müsste europaweit ausgeschrieben werden und fällt schon wegen der Verfahrensdauer aus.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
8.694
6.190
LEJ
Da ist es, das Onlineformular.
Da ist aber auch die Oma mit ihren 80 Jahren.
Sie soll jetzt beginnen, sich mit dem Kram zu befassen, macht sie nicht.

Dann die Menschen mit keiner oder geringen Bonität.
Wie viele im Verhältnis zur Masse sind es denn, die aus welchen Gründen auch immer kein Geld auf deem Konto haben. Sind es 1% oder 25%. Ich denke eher weniger als 1%. Wegen dieser paar Leute ein solches Gedöns machen, ist denke ich überzogen. Welche Bonität hat denn die Oma mit 700€ Rente und ein wenig Sozialgeld obendrauf.

Ganz einfache Lösung als Ansatz: Wer nicht bezahlt, dem wird die Karte online gesperrt, sie ist also nicht mehr einsatzfähig. Technisch machbar.....

(ps liege hier am Pool auf Bali, schreibe so ein Zeug und finde es etwas pervers)
 

meilenfreund

Erfahrenes Mitglied
10.03.2009
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Dann die Menschen mit keiner oder geringen Bonität.
Wie viele im Verhältnis zur Masse sind es denn, die aus welchen Gründen auch immer kein Geld auf deem Konto haben. Sind es 1% oder 25%. Ich denke eher weniger als 1%. Wegen dieser paar Leute ein solches Gedöns machen, ist denke ich überzogen. Welche Bonität hat denn die Oma mit 700€ Rente und ein wenig Sozialgeld obendrauf.

Das ist grundsätzlich richtig. Wir haben uns vor einiger Zeit mal die Quote geplatzter Lastschriften betrachtet (Forderungen ohne Bezug zum ÖPNV, aber mit Schuldnern über das gesamte Spektrum der Gesellschaft). Das lag IIRC > 1%, aber immer noch im einstelligen Prozentbereich (bei massiv niedrigeren Zahlen für die gesamten Einzüge gegenüber dem 49-EUR-Ticket). Das Problem beim 49-EUR-Ticket liegt da weniger auf der Prozentebene, sondern mehr bei den absoluten Zahlen. Wenn ich zum Beispiel bei insgesamt 40 Mio. 49-EUR-Tickets einen Umsatz von 1,96 Mrd. EUR und einen Ausfall von (nur) 1 % = 19,6 Mio. EUR habe, muss ich auch diesen Betrag erstmal irgendwie ausgleichen/kompensieren/verteilen.

Ganz einfache Lösung als Ansatz: Wer nicht bezahlt, dem wird die Karte online gesperrt, sie ist also nicht mehr einsatzfähig. Technisch machbar.....

Keine Frage, technisch machbar. Erfordert für die Umsetzung aber eine bundesweite zentrale Datenbank, da wird es dann wieder kompliziert.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
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LEJ
Vereinfacht gesagt, sind die 49€ ein politischer Preis. Demnach könnten die Ausfälle durch den Bund getragen werden. Die Beitreibung erfolgt dann durch den Bund. Beigetrieben muss in jedem Fall, so meine Meinung. Ob dezentral oder durch den Bund ist egal. Ich betrachte das ebenfalls als einfache Lösung. Die Aufgabe kann auch durch einen Dritten erledigt werden. Die "GEZ" könnte das auch machen. Den Menschen muss nur klar sein, dass nicht bezahlen nicht hilft und die Rechnung kommen wird.

Man kann sogar den ganzen Weg umdrehen und die ganze Abwicklung einer GEZ-Tochter übergeben. Das Rad muss keiner neu erfinden.
 

allesmieter

Erfahrenes Mitglied
22.11.2009
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Man könnte auch ganz einfach zeitgemässe Zahlungsarten anbieten, sowie eine zentrale Online-Plattform, wo man das Ticket selbst verwalten, Kündigung und neu abschliessen kann.

Mit NFC Chip Karten ist das technisch möglich, nur wir in Deutschland haben ja diese "Deutschland-Geschwindigkeit".

Bestes Beispiel ist Frankreich mit dem Navigo Pass, mit der IDF Mobilities App kann mit via NFC auf die ausgegebene Karte selbstständig jederzeit Tickets aufbuchen und mit Visa MasterCard bezahlen.
Alternativ funktioniert das in Paris an den Ticket Automaten und Personenbedienten Schaltern.

Warum einfach, wenn's auch umständlich geht😉
 
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Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
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Man könnte auch ganz einfach zeitgemässe Zahlungsarten anbieten, sowie eine zentrale Online-Plattform, wo man das Ticket selbst verwalten, Kündigung und neu abschliessen kann.

Mit NFC Chip Karten ist das technisch möglich, nur wir in Deutschland haben ja diese "Deutschland-Geschwindigkeit".

Bestes Beispiel ist Frankreich mit dem Navigo Pass, mit der IDF Mobilities App kann mit via NFC auf die ausgegebene Karte selbstständig jederzeit Tickets aufbuchen und mit Visa MasterCard bezahlen.
Alternativ funktioniert das in Paris an den Ticket Automaten und Personenbedienten Schaltern.

Warum einfach, wenn's auch umständlich geht😉
Analog System Singapur.
 

Airsicknessbag

Erfahrenes Mitglied
11.01.2010
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Man könnte auch ganz einfach zeitgemässe Zahlungsarten anbieten, sowie eine zentrale Online-Plattform, wo man das Ticket selbst verwalten, Kündigung und neu abschliessen kann.

Man könnte auch einfach wie beim Neun-Euro-Ticket das Ding an jedem Automaten und an jeder Verkaufsstelle gegen bar abgeben. Aber nein, es muss technisch die ganz große Lösung sein. Die größte Lösung der Welt.

Es kann ja nun wirklich niemand einen niederschwelligen Nahverkehr für alle wollen. Nachher nutzt ihn noch jemand.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
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LEJ
Gut so - wenn man das Ticket jedem dahergelaufenen Hartzer gibt, nehmen nur wieder die Spaßfahrer den Ernstfahrern die Plätze weg und verursachen den Bediensteten Mehrarbeit. Das Ticket gefälligst ist nur für werktätige Pendler.
Det sin doch kene Hartzer mehr, det sin jetz Bürjer so wie du und icke, die sind jetzt gleich.
Vielleicht soll man jetzt jenau bezeichnen mit Bürjer 1Kl und Bürjer 2. Kl.
Ick mußte schon jans schön kotzen.
 
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geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
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Es könnte eventuell in die Abrechnung eingebaut werden, dass Forderungsausfälle nicht zu Lasten des Verkehrsunternehmens gehen, bei dem das Ticket gekauft werden, sondern auf die Gesamtheit nach einem zu definierenden Schlüssel umgelegt werden. Dieser Effekt dürfte ferner durch eine steuerliche Abzugsfähigkeit der Forderungsausfälle weiter zu mindern sein. Ein bisschen Schwund ist immer... Wäre auch nicht ganz einfach umzusetzen, vermutlich mit erforderlicher gesetzlicher Regelung.

Warum soll die Allgemeinheit dafür geradestehen, wenn bei einem Abokunden die Abbuchung platzt?

Als Alternative fällt mir nur Lastschrift ohne Bonitätsprüfung mit einer Art Ausfallversicherung ein. Das müsste europaweit ausgeschrieben werden und fällt schon wegen der Verfahrensdauer aus.
Das werden sich die Anbieter schon überlegt haben. Eine Schufa-Abfrage wird übrigens auch nicht kostenlos sein.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Keine Frage, technisch machbar. Erfordert für die Umsetzung aber eine bundesweite zentrale Datenbank, da wird es dann wieder kompliziert.
Es muss sowieso bundesweite Sperrlisten geben, da man sonst mit der monatlichen Kündbarkeit nicht hinkommt.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
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Da ist es, das Onlineformular.
Da ist aber auch die Oma mit ihren 80 Jahren.
Sie soll jetzt beginnen, sich mit dem Kram zu befassen, macht sie nicht.

Wieso kann "Oma" das nicht machen wie bei ihrem bisherigen Nahverkehrsabo? Sie geht z.B. zum Kundenzentrum, füllt da das Aboformular aus und bekommt einige Zeit später die Chipkarte zugeschickt (oder kann sie, je nach dem, wie der Anbieter das handhabt, direkt mitnehmen).

Ich glaube viele Leute vergessen, dass es sich um ein Abonnement handelt und eben kein Fahrkarte. Das Wort "Ticket" trägt sicherlich zu der Verwirrung und falschen Erwartungshaltung bei, ebenso das Narrativ, es sei der Nachfolger des 9-Euro-Tickets, das eben tatsächlich eine Fahrkarte (mit einmonatiger Gültigkeit) war.

Ganz einfache Lösung als Ansatz: Wer nicht bezahlt, dem wird die Karte online gesperrt, sie ist also nicht mehr einsatzfähig. Technisch machbar.....
absolut; man muss nur sein Produkt entsprechend ausgestalten, d.h. nicht einfach Abbuchung am ersten Bankarbeitstag des Monats, sondern eine Art Vorausbezahlungsmodell (egal ob nun Abbuchung oder andere Zahlungsweise ein paar Tage vorab, bei dem noch genug Zeit bleibt, die Karte zu sperren.)
Allerdings möchten das wiederum manche Kunden sicher auch nicht; sie möchten erst zum Monatsanfang bezahlen. Mehrere Modelle parallel anzubieten, erhöht die Komplexität für den Anbieter.
Die Thematik ist absolut nicht neu und existiert schon lange bei bestehenden Abos mit den selben Konsequenzen, dass Boniätsschwache davon idR. ausgeschlossen sind, so z.B. auch beim 29 € Ticket, das derzeit in Berlin gilt und von einem "linken" Senat eingeführt worden ist.

Es bleibt einem Anbieter unbenommen, ein Bezahlmodell anzubieten, das sich speziell an bonitätsschwache Kunden richtet. Vielleicht sieht jemand da eine interessante Nische. Da das Deutschlandticket ja bundesweit gültig ist, hätte er einen deutlich größeren Kundenkreis als bei lokalen Nahverkehrsabos.
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Vereinfacht gesagt, sind die 49€ ein politischer Preis. Demnach könnten die Ausfälle durch den Bund getragen werden.
Da sehe ich keine zwingende Logik. Ja, natürlich wäre das möglich (Freibier auf Staatskosten natürlich auch), aber wieso muss der Bund, wenn er den Nahverkehr subventioniert, auch noch Zahlungsausfälle subventionieren?

Effekt wäre übrigens, dass die Anbieter sich um solche Nichtzahlungen kaum mehr scheren würden.
 
Zuletzt bearbeitet:

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
10.632
4.951
Man könnte auch einfach wie beim Neun-Euro-Ticket das Ding an jedem Automaten und an jeder Verkaufsstelle gegen bar abgeben. Aber nein, es muss technisch die ganz große Lösung sein. Die größte Lösung der Welt.

Es kann ja nun wirklich niemand einen niederschwelligen Nahverkehr für alle wollen. Nachher nutzt ihn noch jemand.
Sehr polemisch formuliert und m.E. am Punkt vorbei.
Es geht, trotz vielleicht auch anderer "Werbeaussagen", den politischen Entscheidungsträgern darum, Pendler zu entlasten bzw. die dauerhafte (!) Nutzung des ÖPNV preislich attraktiver zu machen. Es geht nicht darum, die Ferienreise im August zu subventionieren. Daher wurde das Produkt explizit als personalisiertes Abo ausgelegt (auch wenn das durch die monatliche Kündbarkeit zu einem gewissen Grad unterwandert wird). Kann man gut finden oder nicht, ist aber so.
Und daran muss man die Umsetzung messen; das ist der Grund, wieso es eben nicht "niederschwellig" am Automaten vertrieben wird.
Es ist einfach ein Nahverkehrsabo.
Und die Tatsache, dass es nur "digital" angeboten wird, ist m.E. ein bewusster Zug vom Bund, um die Verkehrsverbünde (und Länder) und Anbieter zur Digitalisierung zu zwingen.
Die Verkehrsverbünde und Anbieter wohlgemerkt, nicht die Bürger, auch wenn das häufig vorsätzlich oder aus Unkenntnis anders dargestellt wird.
In anderem Zusammenhang wird doch sonst auch häufig öffentlich lamentiert, dass Deutschland bei der Digitalisierung (was auch immer das jeweils genau bedeutet) so hinterherhinke und wieso es "in Asien" schon lange kontaktlose Nahverkehrskarten gibt und hierzulande nicht (stimmt nicht in dieser Pauschalität, aber egal).
Im VBB wurde die chipbasierte (d.h. "digitale") Abokarte vor mehr als 10 Jahren eingeführt. Das ist wirklich nichts Neues mehr. Es gibt schon seit Jahren den eTicket-Standard.
Wissing ist auch für "Digitales" zuständig und vermutlich erreicht er mit dem Deutschlandticket mehr als alle seine Vorgänger zusammen, was die Digitalisierung des ÖPNV angeht.
 
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Airsicknessbag

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11.01.2010
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Sehr polemisch formuliert und m.E. am Punkt vorbei.
Es geht, trotz vielleicht auch anderer "Werbeaussagen", den politischen Entscheidungsträgern darum, Pendler zu entlasten bzw. die dauerhafte (!) Nutzung des ÖPNV preislich attraktiver zu machen. Es geht nicht darum, die Ferienreise im August zu subventionieren. Daher wurde das Produkt explizit als personalisiertes Abo ausgelegt (auch wenn das durch die monatliche Kündbarkeit zu einem gewissen Grad unterwandert wird). Kann man gut finden oder nicht, ist aber so.

Ich finde es nicht gut, und das drücke ich durch die - ja - Polemik aus :D Aber ob es am Punkt vorbei ist, ist Ansichtssache:

Laut Gesetzesbegründung sind die Ziele des 49-Euro-Tickets:

- deutliche Erhöhung der Attraktivität des ÖPNV;
- Setzung eines Anreizes zum Umstieg auf den ÖPNV und zur Energieeinsparung gesetzt;
- Förderung der dauerhaften Vereinfachung des Tarifsystems im ÖPNV;
- signifikante Treibhausgas-Minderung und dadurch wirksames Beitragen zum Erreichen der Klimaziele des Bundes im Verkehrssektor;
- Finanzielle Entlastung der Bürger.

Leider nicht ausdrücklich genannt ist der Aspekt der sozialen Teilhabe; der steckt allenfalls in der "finanziellen Entlastung der Bürger". Der Bürger, nicht "der arbeitenden Bürger" oder "der pendelnden Bürger". Davon abgesehen, dass es auch sinnvoll und energieeinsparend wäre, einen Anreiz zum Umstieg in den ÖPNV auch für einzelne Fahrten zu setzen, finde ich es nachgerade asozial, das Ticket just so teuer zu machen, dass es sich Grundsicherungsempfänger gerade nicht leisten können. Das hat sowas von "Ätschibätsch, du musst weiter draußen bleiben." Und das lässt mich in die Polemik flüchten.
 

Langstrecke

Erfahrenes Mitglied
31.08.2013
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LEJ
Ich finde es nicht gut, und das drücke ich durch die - ja - Polemik aus :D Aber ob es am Punkt vorbei ist, ist Ansichtssache:

Laut Gesetzesbegründung sind die Ziele des 49-Euro-Tickets:

- deutliche Erhöhung der Attraktivität des ÖPNV;
- Setzung eines Anreizes zum Umstieg auf den ÖPNV und zur Energieeinsparung gesetzt;
- Förderung der dauerhaften Vereinfachung des Tarifsystems im ÖPNV;
- signifikante Treibhausgas-Minderung und dadurch wirksames Beitragen zum Erreichen der Klimaziele des Bundes im Verkehrssektor;
- Finanzielle Entlastung der Bürger.

Leider nicht ausdrücklich genannt ist der Aspekt der sozialen Teilhabe; der steckt allenfalls in der "finanziellen Entlastung der Bürger". Der Bürger, nicht "der arbeitenden Bürger" oder "der pendelnden Bürger". Davon abgesehen, dass es auch sinnvoll und energieeinsparend wäre, einen Anreiz zum Umstieg in den ÖPNV auch für einzelne Fahrten zu setzen, finde ich es nachgerade asozial, das Ticket just so teuer zu machen, dass es sich Grundsicherungsempfänger gerade nicht leisten können. Das hat sowas von "Ätschibätsch, du musst weiter draußen bleiben." Und das lässt mich in die Polemik flüchten.
Eine "soziale Teilhabe" mit 49€ monatlich ist für recht viele Bürgergeldler nicht machbar.
 
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Airsicknessbag

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11.01.2010
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Und genau das ist der Mist. Es ist viel zu teuer. Sowohl für den, der es sich nicht leisten kann, als auch für den, der es sich nicht leisten will, weil er zu wenig fährt. Soziale Teilhabe - verschenkt. Weitere Energieeinsparung - verschenkt.
 

geos

Erfahrenes Mitglied
23.02.2013
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4.951
Es seht den Bundesländern frei, Sozialtarife anzubieten. Das vom Bund wesentlich finanzierte Deutschlandticket selbst dient nicht diesem Zweck.
 

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31.08.2013
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Es seht den Bundesländern frei, Sozialtarife anzubieten. Das vom Bund wesentlich finanzierte Deutschlandticket selbst dient nicht diesem Zweck.
Das durch Steuergelder "vom Bund wesentlich finanzierte Deutschlandticket" nutzt also eher der Mittelschicht, aber nicht dem, für den es eine echte Hilfe wäre. Die Minijobber/Aufstocker/Kleinverdiener müssen also weiterhin in die Röhre sehen. So betrachtet ist das Ticket für den gut, der genug Geld hat. Somit ein Fehlschuß in der Sozialpolitik..

Jetzt gehöre ich zu den Leuten, denen es besser geht. Selbst für mich rechnet sich das Ticket nicht.
Zum Wocheneinkauf fahren und schleppen, mach ich nicht und ohne Busanbindung schon gar nicht.
Mit der Bahn fahre ich nur Fernstrecken. Für wen soll dieses Ticket wirklich war bringen. Für den Pendler meinetwegen, ob der aber umsteigt, wäre die nächste Frage. Auch er schleppt sich nicht mit doppelten Kosten herum.
 
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